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am 7Vosks«e«</ Vas alte tiedr es regnet — Früher Herbst — Dle „Saison" beginnt — Lin- teitnng des Frankenberger Theaterwknters — Lin rlppell an alle Frankem berger — Beiträge Sachsens zum Aufbau der deutschen Aultur Line vielversprechende Erfindung Es kann gar kein Zweifel mehr darüber be stehen: der Sommer 1937 hat sich mt Mut- iler Sonne derb verkracht. Tie Folge davon Ist deren dauerndes Zurückziehen in den Schmollwinkel und obendrein hat sich der gute «Sommer dabei mich noch arg erkältet. Was er uns in der vergangenen Woche wieder an Re- yenmassen auf den Kopf schüttete, das ging Nicht nur über die Hutschnur, das konnten auch die Dachrinnen und — vor allein in Bai-em — selbst die Flüsse in ihrem Bett nicht mehr halten. Es gab daher täglich auf Straften unk Wegen groftes Wasser und der Süden des -ieiches wurde von einem Hochwasser beträcht lichen Umfanges heimgesucht. Anstatt Som merfeste mit fröhlichen Ausklängen beim Schere Hunter «Paprerlaternen in warmer Sommer- nacht gab es Negenschirmparaden und Tauer- pfühen unter leeren Eartenftüh^en! Ganz ver dorben hat es der August mich mit unseren Hausfrauen, denen er manche „grofte Wäsche" verregnet hat. Auch das Festste imutzen ist kein Vergnügen, wenn es wenig« Stunden danach wieder an die Scheiben trommelt, mit einem Wort: es wird hohe Zeit, daft der August türmt und einem September Platz macht, von dem wir alle hoffen, daft er sich so freundlich benimmt, wie wir ibn begrüften... Wir haben an dieser Stelle schon einmal darauf aufmerksam gemacht, wie zeitig sich in diesem Jahre das Aussehen der Natur auf den Herbst eingestellt hat. Tas »mrd von Woche zu Woche immer deutlicher, der grofte Land schaftsmaler hat seine Vorarbeiter Heuer zei- tig auf den Weg geschickt so daft ihm selbst tchlieftlich nur noch die abschmftende Kontrolle über deren Arbeit übrig bleibt, die sie wirklich Mit grohem Eifer verrichtet haben. Wie die Natur vor unseren Augen, so stellt sich auch das ganze Leben um uns langsam auf die Zeit des abnehmenden Lichtes und der Ausnutzung der langen Abende um. In den EroftstSdten geben die Theater und Konzertbüros ihre Vor- haben für di« neu« Spielzeit bekannt und dort, wo in den mittleren und kleineren Städten eine Ortsgruppe der NS-Kulturgemeinde tätig ist, bereitet man auch sbon eifrig das neu« Arbeitsprogramnr vor. Mit einer neuen groft- zügigen Arbeit trat in diesen Tagen die NS- Gemteinfchaft „Kraft durch Freude" vor die 1847 - 2. Oktober M7l Alle Banken, Sparkassen nnd Poft anstalten nehmen die Beiträge zur Hindenburg-Spende an! Oeffentlichkeit: sie kündigte die Bildung von „Feierabendgemeinschaften" an. di« keine neuen selbständigen Organisationen setzt sollten, sondern die eine Ergänzung der bisher auf diesem Ge biet« geleisteten wertvollen Arbeit sind mit dem Ziel«, im Rahmen niedrig gehaltener Ein trittspreise auch dem wirtschaftlich schwachen Volksgenossen wertvollste Kunstgenüsse zu ver mitteln. Es ist mit Wenden zu begrüften, daft man mit dies«n „Feierabendgemeknschaften" einen Weg gefunden hat. auch in den kleinen Gemeinden hochivertige Veranstaltungen biebn zu können und damit wirklich dem ganzen Volke die Schönheiten der deutschen Kunst und Kul tur zu vermitteln. Inzwischen sind auch imkere Einzelheiten über einen neuen Beitrag Sachsens zum Aufbau der deutschen Kultur bekannt geworden durch die Veröffentlichung des Programmes der dies jährigen sächsischen Gaukulturwoche, die aM 9. Oktober beginnen wird. Träger dieser Gau kulturwoche sind mit der Ganleitung, dem Kei- matwerk Sachen und dem Landeskulturwalter fast alle Gliederungen der Partei. In ganz besonderem Mafte wird diesmal auch der Rund funk in den Dienst dieser Woche gestellt wer den. Di« gemeindliche Kulturpflege wird durch ein« grofte Kulturtagung der Gemeinden in Erscheinung Iveten weiter wird durch diese Woche eine neue Musik- und Thealorschule in Dresden, die den Künstlernachwuchs fördern soll und die neugeschaffene Landesbühne Sach sen, di« den mittleren und kleineren Gemeinden hochwertige Theaterabende bieten wird, aus der Taute gehoben. Durch die Landesbühne Sachsen bekommt unser Gau wieder ein« gute Ullanderbühne, die sich mit ihrem Spielolan bowuftt in len Dienst der Erziehungsarbeit des deutschen Volkes stellt, um damit «inen wich tigen Beitrag an der Schaffung eines deutschen Nationaltheaters zu leisten. Wie wir an an derer Stelle unseres heutigen Tageblattes näher bekannt geben, beginnt unsere Franken berger NS-Kulturgemeinde, die inzwischen der Fei«rabendgem«inschaft der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" ungegliedert wurde, aml 14. September mit Hebbels Tragödie „Agnes Dernauer" ihre diesjährig« Spielzeit. Unser Frankenberg war eine der ersten Städte mit, die sich dem Sächsischen Gemeindekulturverband angoschloss«» haben, dessen Vorstand sich wie folgt zusammensetzt: Ganamtsleiter Ministerial rat Kunz als Vorsitzender und Erster Bürger meister Dietze, Annaberg, Erster Bürgermeister Weichelt, Frankenberg, Bürgermeister Hummel. Dippoldiswalde, Bürgermeister Olz mann, Klotzsche, Bürgermeister Müller, Seif fen und Amtshauptmann Dr. Etienne, Grimma, als Vorstandsmitglieder. Wir werden in un serer Stadt bespielt durch die beiden Spkelgrup- pen der durch den Geineindekulturverband neu- geschaffenen „Landesbühne Sachsen", die durck» ein« Vereinigung der bisherigen Kulturbühmn Leidig (Direktion Oehler) und Chemnitz (Di rektion Hampe) entstanden ist. Vor wenigen Tagen halten wir Gelegenheit bei einer Presse- taaung in Dresden den Bühnenleiter der bei den Wanderbühnen, Walter Heidrich, über das Mollen der Landesbühne Sachsen sprechen zu hören und gewannen dabei die bestimmte Ueberzeugung, daft hier die rechten Männer am rechten Platze sind, die unbedingte Gewähr da für geben, daft durch die Landesbühne Sach sen auch die Städte, die kein eigenes städti sches Theater besitzen, mit künstlerisch hoch stehenden Theaterabenden bedient iverden. Es liegt nim an uns Frankenbergern selbst, die NS- KulturgeMeinde Frankenberg durch Werbung neuer Mitglieder in den Stand zu setzen, ihre hohe Mission in weitgehendstem Mafte zu er füllen. Das kann sie nur, wenn ihr genügend Mitglieder die finanzielle Möglichkeit dam ver schaffen, der Preis für iede Veranstaltung be trägt wie bisher 1.— Mark Daft Sachsen nicht nur landschaftlich, wirt schaftlich und kulturell, sondern auch auf den, Gebiete des Kunsthandwerkes das Land der Vielfalt ist, zeigt die gegenwärtig im Leipziger Grassi-Museum stehende Schau: „Sächsisches Kunsthandwerk". Zu den am meisten beach» teten Ausstellungsstücken der Pariser Weltaus stellung gehören die Erzeugnisse unseres Sach- fenlaudes, die den gellen Ruf des sächsischen Schaffens erneut kräftigten. Auch die eben erwähnte Leipziger Schau, auf der alle Fachgebiete aufs würdigste vertreten sind, offenbart den hohen Stand sächsischer Arbeit. - Nach Leidig sind im Augen blick überdies die Augen der gesamten Welt wirtschaft gerichtet, beginnt dort morgen doch die alljährliche Herbstmesse, di« nach einer bei Auslandsstellen veranstalteten Umfrage zu ur teilen, eine der besuchsmäksig besten Herbst- Essen der letzten zehn Jahr« zu werden ver spricht. Wir können den Aerger verstehen, den die im Ausland« sihendm Hoher gegen Deutsch land haben, wenn sie immer und immer wie der erleben müssen, daft die Qualitätsarbeit der deutschen schaffenden Menschen ihren ihr so schön ausgeklügeltes Boykottrezept in stän dig zunehmendem Matze verdirbt. Es wird sie ganz gewift auch in nicht geringes Stau nen versetzt haben, daft die deutsche Ostwest' in Königsberg mit weit über 300000 Besuchern eine Umsatzsteigerung bis zu 30 Pro snt ge genüber der früheren Messe aufzu reifen hat 1-. Das sind Erfolge deutscher Aufbauarbeit in mitten einer Welt dauernder Unruhen, an de ren sich nicht rütteln und nicht deuteln lässt und di« berechtigten Anlaft zu einem zurersichtlichen Ausblick in die Zukunft geben, den uns auch hier und da auftretende Rückschläge nicht zu trüben vermögen. Dies« Zuversicht bestätigen uns auch die soeben herausgogebenen Mittei lungen der Sächsischen Wirtschaftskammer, die von einem Miseren Aufschwung des sächsischen Exportgeschäftes berichten, ohne dabei die Rück schläge zu verheimlichen, die durch die Erhöhung der Seefrachten und durch das Abwerten der französischen Währung für einzelne Industrien eingetreten sind. Lmigsam, so stellt der Be richt fest, wächst auch das Interesse des Aus landes an den neuen deutschen Werkstoffen und den daraus hergestellten Artikeln. Es vergeht auf unserer lieben Erde kaum ein Tag, an dem nicht hier oder da di« Menschheit mit einer „aroftartigen" Erfindung überrascht wird. Vieles davon erwüst sich frei lich als Eintagsfliege, manches aber setzt sich überraschend schnell durch und anderes wäre wirklich nett, wmn es halten würde, was es verspricht. So kommt zum Beispiel jetzt aus Wien eine Kunde, die all« Nöte mit de n ver gessenen oder verlorenen (oder nicht ausge- händigt erhaltenen) Hausschlüssel mit einem Schlage beseitigen würde. Dort hat nämlich ein Automechaniker namens Johann Schnei der ein automatisches Türschloft eriumden, das den Hausschlüssel vollkommen überflüssig macht. Die Stelle des Hausschlüssels wird durch dies« Erfindung ersetzt, durch eine Zauberformel, di« man nun freilich in seinem Köpfchen behalten mutz, um durch ihre Anwendung die verschlos sene Tür öffnen zu können. Sachverstänvig« haben die Erfindung bereits ausorobiert und sind des Lobes voll. Es handelt sich dabei um eine Tür ohne Schlüsselloch und Klinke. Nur der Eingeweihte weift wo das Knöpfchen ist, auf das «r drücken muft Aber mit dein Drücken allein ists nicht getan, das könnte sich auch wirklich zu leicht herumsprechen und dann wär« es aus mit der Sicherheit im Hause. Erst eine gewiss« Formel — ähnlich we bei dem Geldschränken, zu denen man immerhin noch «inen Schlüssel benötigt, öffnet die Tür, Diese Zauberformel besteht in einer Skala, auf der ein Schieber 100000 verschiedene Ein stellungsmöglichkeilen bietet. D'e Skala ist wie beim Telefon mit fünf Zahlen «inzultellen, und daim genügt der Druck auf den Knopf. Hat man dis Zahlen verschwitzt, sitzt man eben genau so brauchen wie jetzt, wenn man den Hausschlüssel gerade in den Hosen stecken hat, die droben in der Wohnung im Schranke hängen. Mt dem neuen Wundsrschloh — das auch an Autos und anderen Oeffnungen ange bracht werden kann — ISftt sich gleichzeitig eine Alarmeinrichtung für das ganze Haus ver binden, die jedes unsachgemäss Hantigen an ihr sofort laut meldet. Die ganze Sache klingt wenn man sie so liest, gar nicht so übel. War ten wir zunächst einmal ab, wie sie sich kn Wien einführt, wobei wir uns gar nicht dar auf beschränken wollen festzustellen, wie ost die Zauberformel in den Wochen vergessen wird, in denen der „Heurige" durch di« Keh len rinnt . . . Kali. s l-ke^feikiel'/ 14 Kot 24 SeibZW KülleebrLstrmisOungsn mbuokne goknenksüee Um W unS MM Ein Bauernroman von Ludwig Klug Urheberrechtsschutz durch Verlagsansbalt Manz, München JO (Nachdruck verboten) Es war um die Vesperzeit, als das Gig des Viehhändlers mit dem struppigen Gaul davor auf den Hof kam. Mit Beitel Beer stock sprang Eschkötters Bernd vom Bock. Wäh rend der Händler den« Hofjungen die Leine zu- Aarf^ war Bernd schon in die Herdküche ge- „Guten Tag zusammen", sagte er laut. „Und wo hast du denn den Engelbert, Anne mie?" Sie wies mit der Hand zur Stubentür, aber sie sah nicht auf von ihrer Arbeit und sie sagte weder Gruft nocb Mort. Engelbert sah am Tisch. Sein Gesicht war ganz ruhig. Sie boten sich di« Tagezeit und nahmen Stühle. „Mensch", sagte Bernd und wischte sich mit dem Tuch über die Stirn. „Das ist-ja heut« wieder ein« doll« Hitze! Feines Heuwrtler! Aber hast du denn keinen Schnaps im Hause? Hier geht es doch um ein Geschäft, auf dem wohl eine ganze Flasche stehen könnte." Engelbert schüttelte den Kopf. „Nachher,^ sagte «r. „Erst wollen wir das Geschäft in Ordnung bringen und dann sollst du deinen Schnaps haben Es ist besser, wir behalten klaren Kopf dabei." Der Viehhändler lachte heimlich und voll Hohn Er hatte sein schmieriges Notizbuch vor sich hingekegt und leckte den Stift an „Na, dann also los, Overhagenbauer," sagte er. „Dann sagt mal zunächst, »vieviek Morgen der Hof genau hat." Sie fingen nun an. Engelbert wi«s ihnen die Gröhe des Hofes nach, die Bodenklassen, di« Erträge, die Greifen und alles und je des, was ihnen zu wissen nottat Er zog seiner Väter Hof nackt vor ihnen aus und lieh ihn betasten und schätzen bis auf sein letztes geheimes Teil. Und die Scham würgte ihn dabei am Halse, wen» er Eschkötters Bernd in die gierigen Aug«n sah oder dem kalten und wägenden Blick Voitel Beerstocks begegnete. Endlich war er" zu Ende. Der Viehhändler hatte rasche Notizen in sein schmieriges Buch gemalt. Jetzt zog er den Schlussstrich und rechnete eine Weile nach und sein« Augen waren flackrig dabei und seine Finger krallten sich über dem Papier. „So, Overhagenbauer", sagte er, „und nun die Belastung." Da fing Engelbert wieder an, die Zahlen herzujagen, die ihm soviel Slot gemacht, dah .er sie beinahe auswendig wuftte. Der Vieh händler schrieb schnell und aufmerksam mit. Zuletzt nannte Engelbert die lose Schuld von zehntausend Mark beim Hillekamps Bauern und di« Zahlen, die der Händler ihm auf den Schuldscheinen gezeigt hatte. Da warfen Beitel Beerstock und Eschköt- ters Bernd sich einen Blick zu, in dem ein heimliches uno schmieriges Lachen war. „Das ist alles," sagte Engelbert rind I!egte die Hände übereinander auf die Tischplatte. Er hob die Augen nicht aus, denn die Scham brannte ihm im Blut. Der Viehhändler lieh sich Zeit. Langsam und umständlich prüfte er die einzelnen Zahlen, rechnet« die Verzinsung nach zog den Schluh- strich und murmefte einzelne Beträge vor sich hin. Eschkötters Bernd lehnte über ferner Schul ter und sah ihm aus verkniffenen Augen zu. Endlich war der Händler fertig Er klappte das Buch zusammen, schob es in die Jopfwntasche und sah mis harten und lallen Augen zu En gelbert hinüber. „Ja," sagte er lmigsam, „ja, O»xrhagen. bauer, und wie dachtet Ihr Euch die Sache denn nun so?" Engelbert sah aus. Er war fast weift im Gesicht geworren und auf seiner Stirn glitzerte es fein wie von dünnem Schweift. Einmal irrte sein Blick zu dem schwarzen Bernd hin über, aber vor dessen gierige» Augen prallte er ab und blieb auf den knotigen und schmud deligen Händen hängen, die der Viehhändler auf der Tischplatte h«rumgehon lieft. „Macht ein Gebot," sagte Engelbert und er fühlte sich plötzlich so müde, als wär« es Schla- fengehenszekt und er hätte den ganzen Tag in der Ernte geholfen. Der Viehhändler trommelte mit den abge brochenen Nägeln auf der Tischplatte herum. Eine ganze Weile schwieg er. „Ich will Euch was sagen, Overhage." sagte er endlich. „Ein festes Gebot kann ich für mci- rien Auftraggeber natürlich erst machen, rvenn ich die Felder und das Vieh und das ganze Inventar mit den Gebäuden einzeln und ge irau gesehen babe. Aber soviel »verbot Ihr wohl selbst wissen, daft der Hof verflucht hoch belüftet ist Nun ist mein Auftraggeber keine Leuchte. Aber so dumm und kindisch ist er nun doch auch nicht, daft er den Hof »Iberhaupt nähme, rvenn «r dann auch die Schulden alle und ungekürzt übernehmen sollte. Es steht viel Jungholz auf dem Hofe. Das ist noch lang« nicht schlagreif und es ist «in Raubbau aller- erster Güt«, rvenn «s jetzt schon abgetrieben wird — aber na." Der Händler schnaufte auf und seufzt«, als nähme er mit dem, was er nun sagen wollte, eine schwere Lüft auf die Seele. „Ich will Euch einen Vorschlag machen, Over hage. Wenn Ihr den Hof so lasschlagt, wie er liegt und steht, macht Ihr ein verflucht schlecht les Geschäft dabei Was herEskommen würde, könnten nur ein paar Mark sein. Darum müftt Ihr es anders herum machen. Ich w-M das Geschäft für Euch besorg«», denn Euer Hof ist nicht oer erst«, den ich vor dem Verkauf frijiere. Gebt Ihr mir und Eschkötters Bernd, der Kas Geschäft vermittelt hat, jedem zehn Prozent von dem Geld, das wir für Euch über die ganze Verschuldung hinaus aus dem Hof« herausholen?" Engelbert hob den Kopf: „Den Hof fri sieren? Ihr müftt schon deutsch rede», rvenn ich Euch verstehen soll!" „Also, hört zu, wie ich es mache» will. Zu nächst fahre ich bei allen herum, denen Ihr schuldig seid, mache den Hof schlecht und jage ihnen die Forderungen für ein Ek und ein Stück Brot ab. Wie ich das »rache, kaftt meine Sorge sein, ich habe in solche» Dingen Geschick. Tann werden sämtliche Stücke der besseren Bodenklassen abparzelliert rind einzeln losge schlagen. Versteht mich wohl, es dürfen kein« graften Stücke sein, daft der Hof iir der Mor genzahl stark herunt«rgeht. Nur die guten Stücke, so daft der Hof vielleicht um ein Drit tel kleiner wird. Er wird dabei dann aller dings um die Hälfte geringer im Wert " „Und dann »nacht Ihr mit meinem Auf traggeber den Vertrag. In den» bedingt Ihr Euch aus, daft Ihr die Holznutzung noch behaltet. Für ein halbes Jahr, sag«»» wir mal. Das läftt sich schon richtig und unauf fällig in den Vertrag hineinflicken. Ein oder zwei Worte tun da viel, und ich weift einen Winkeladvokaten in der Stadt, der für solch« Sachen gut ist." „In dem halben Jahre aber treibt Ihr den ganzen Holzbestond ab. Es sind zwar fast mir Junqstämme, aber es steckt doch in der Masse «in ganzes Stück Geld, den» es sind eine Menge Grubenstempel herauszuschla gen und hinten auf dein Esch steht ein Eicken - jungwald, dessen Stämme mich schon «Iwas anderes sind, als Knüppelholz." „Das Vieh habe ich vergessen. Bevor Ihr den Vertrag macht, müsstet Ihr das ganz« Vieh an mich verkaufen, denn ich will auch ein anständiges Geschäft machen. Für nichts unk zehn Prozent arbeite ich nicht g«rn. Euer Viehbestand ist gut, soviel ich flüchtig ge sehen habe. Die Stückzahl muh natürlich blei ben, aber der Wert kann anders werden. Na^ dafür sorge ich dann schon, denn das ist ja mein Handel." (Fortsetzung folgte