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3. Beilage zum Frankenberger Tageblatt So«ttabend, de« S. Oktober I SS7 Nr. «3« vtt Jahrgang gibt denn unser alter den letzten Jahren s» Tagen zu schätzen und wird deren Verantwortung^ das; beide Volksteile sich ihrer Schicksalsrerbun- handenen anerkannten fachmännisch geleiteten Mö falschen Fleck rächt sich in Kali. am Mannkkr pt» nicht zweiseitig beschreiben! «eritttcher Sonntagsdienst« Dr. Wilhelm Költzsch. Außerdem Im Notfälle bei Nicht erreichbarkeit de» gen. Arztes der diensth. Krankenhausarzt (Tel. 847.) Np otheken-Sonntag»- und Nachtdienst vom 9. 10. abend» bi» IS. 10. trüb: Lvwen-Apothek«. Wir sind »mtliod ru^slassona VsrlcautsotsUs, dio rur ^voakins der ttsdaissds^kun^ssolisillg tür blbastauds- darlsdon und Dadorbeikilkon dorsedtigt int standes in der oben genannten Besprechung einmal erkennen, wie ungemein schwierig solch« Straßenerneuerungsarbeiten sind, wieoiele Pläne da zunächst sorgfältig ausgearbeitet und ihre Dor- und Nachteile eingehend erwogen werden, bis man schließlich aus all den Einzelplänen das Richtige herausfindet. Ueberhaupt zeigte der ganze Der« lauf dieser Ratsherrenbesprechung wieder einmal, daß es sich lohnt, von dem Recht des Besuches dieser Sitzungen Gebrauch zu machen. Man hört da doch so manches über die Arbeiten unserer Stadtverwaltung, ihren Plänen und Vorhaben, Gute, ist dann stets eingehend unterrichtet und kann am Tas dritte Ereignis dieser Moch« spielte sich in unseren Schulen ab. Ehe diese am heutigen Sonnabend ihre Tore für die Herbstferien schlos sen, gab es — in den Volksschulen erstmalig wieder — Zensuren. Wer in dieser Stunde an seine eigene Schulzeit zurückdsnkt, weiß, was das bedeutet. Dort, wo die Eltern sich über die Zen suren ihrer Sprößlinge „wundern", ist es an der Zeit, daß sie sich einmal mit den Lehrern aus sprechen, für die die Abgabe jeder einzelnen Zen- »icht Zuschlägen hörten. Mit dem Ende der ersten vollen Oktoberwiche Line ereignisreiche Woche — Man hat uns verstanden — Reserve hat Ruh' — Zensuren und ihre Lehren für das Llternhaus — Volle Rartoffelkisten — Der grohe Lischzug inr Schilfteich — Die Schlohstrasze wird verjüngt — Ratsherrenbesprechungen sind kommunalpolitische Aufklärungsstnnden — Sparen am falschen Platz leben zurückgefunden haben. Aber sie sind doch Mttagessen abgibt. So andere geworden als sie es vor zwei Jahren waren, lieber Schilfteich, der in Städtische Volksbücherei im zweiten Bolksschnlgebände Geöffnet: Dienstags und Freitags von 17,M—19,30 Uhr. MAeimachrWell Frankenberg — Stadtkirche — L. >/,10 Uhr Prcdigtg. mit Abend- mahlsseier, Pf. Stenz 11 Uhr Kin- dergottesd., Oberpf. Ludwig. N. ö Uhr Missionsstunde, Pf. Sell. Kollekte für die Geemanusmission und Au»wan» dcrerfürsorgc. — Kirchentaufen: Pf. Sell. — Mittwoch: A. 8 Uhr Bibel- stunde im Pfarramt, Pf. Sell. (Die Hirtenbriefe des Paulus.) Kathok. Kirche St. Antonius, Horst-wessel-Ltr.Ms. Sonntag Von 9 Ubr ab BG.; 10 Uhr Deutsche Singmcffe. — Nn jedem Mittwoch: 8 Uhr hl. Messe, vorher BG. Sachsenburg. 9 Uhr Predigtg. V«11 Uhr Kindcrgottesd. — Don nerstag: 20 Uhr Bibeist. (Pfarrhaus». Nlederlichienau. 9UhrPrcdigI- gotterdienff. 10>/« UhrKindergottesd. kandeSk. Gemcinsch. Med«r- Nchtenau. 1 Uhr Kinderstd. 8 Uhr Evang.-Vers. Freitag: 8 Uhr Bibeist. Niederwiesa. V. 9 Uhr Prcdigtg. Langenstriegi». B. 8 Uhr Pred. Dolksgeno'sen bekennt, von dem das Schick'al B i- stand durch andere fordert und dem es wirNich ernst ist mit dem Gebot der Pflicht, vorhandene Notstände durch die Bekämpfung ihrer Ursachen zu lindern. Durch den Rundfunk drang der dem Rechen'^aftsbericht folgende Ruf des Führers zu neuer Lüftung am Volk bis in die letzte deutsche Wohnstätte. Wir alle haben die'en Ruf in seiner gawen Eindringlichkeit vernommen und sind zur Stelle. Darauf kann sich der Führer verlassen. ^w'schen Sonntag und Dienstag klang wie in allen Teilen des Reiches auch in unserem Fran'en- berg das altbekannte Ncscroistenli d: „Wer treu gedient hat seine Zeit" durch den Tag. Die ersten Reservisten der zw iahrigen Dienstzeit verliessen die Kasernen und kehrten Heini zu Muttern und an ihre alten oder neuen Arbntsstätten. Der Haupt- entlassungstag war der Montag. Der Himmel weinte an diesem Taae herzzerbrechend, so sch'.ver fiel selbst ihm der Abschied. Das störte unsere fröhlichen „^bema igen" aber nicht. Mi einem Lied flauen, zu denen wir das Vertrauen haben, daß sie sich auch auf diesem Gebiete als echte deutsche Hausmütterchen bewähren und die Parole „Kampf dem Verderb" in vollem Umfang befolgen wer den. Für uns Frankenberger brachte die vergan gene Woche noch ein besonderes „Herbstereig nis", den großen Fischzug im Schilfteich. Das ist auch wieder eine Angelegenheit, die zunächst unsere Jugend interessiert. In Scharen stehen sie dann an dem Fischbecken neben dem Teich und beobachten das Leben und Treiben der großen Fischwersammlung, bei der es im Ge gensatz zu dem geschäftigen Leben um sie her um sehr stumm zugeht. Nur wenn der Ver käufer einen der ihren mit dem kleinen Hand netz herausholt, wird die Masse erregt, als woll kannte Schilfteich-Eis" des Sommers, der unse ren Schlittschuhsportlern mindestens aber die gleiche Freude bereitet. Wer in den letzten Tagen durch die Schloss straße gegangen ist, wrrd gesehen haben, daß die m der letzten Besprechung unseres Ersten Bürgermeisters mit den Ratsherrn u. a. be kanntgegebene Verjüngung dieser Straße bereits begonnen hat. Zwei große Wagen der diese Ar- beiten durchfahrenden Tiefbaujirma sind dort aufgefahren, Berge von Sand und Klar schlag liegen da, und unaufhörlich klingen die Hammerschläge der Steinmetzen durch den M- tag. Ohne Zweifel wird das neue Bild, da» diese Straße nach der Vollendung der Ar beiten bekommt, allgemeinen Beifall finden. Die Absicht, diesen Strahenzug mit Bäumen zu ver sehen, wird ebenfalls nur mit Freuden begrüßt. Im übrigen konnten unsere Leser aus unserem Bericht über die Behandlung dieses Gegen- denheit bewußt und gewillt sind, gerne nsam Hand in Hand zu einander zu stehen, um das Wort: „Einer für alle, alle für einen" lebendige Wirk lichkeit werden zu lassen. Und zwar eine Wirk lichkeit, an der sich ash Neider und H as er der deutschen Einigkeit jenseits unserer Grenzen die Zähne ausbeißen werden, nenn sie nicht vor ziehen, die Tatsache der untrennbaren Ee'chlo'sen- heit des deutschen Volkes in allen Fragen nun mehr gebührend zur Kenntnis zu nehmen. In diesem Sinne ist es äußerst interessant zu sehen, in welcher Weise das Ausland auch von die ser Kundgebung auf dem Bückeberg Notiz ge nommen hat. Nach dem gewaltigen Genehm in Nürnberg zum Neichsparteitag der Arbat und dem Besuche Mussolinis in Deutschland hätte man vielleicht ein Nachlassen der Anfmerllamkeit der Vertreter der Auslandswe'se.vermuten kön nen. Genau das Geaenteil war der Fall: die große Presse der Weltstädte behandelte die Bückebergkundgebung in kören Spellen aus- ührlich und stellte dabei in ihrem größten Teile est: dieses geeint Deutschland ist in der Ge- chkossenheit, m der es hinter ^nem Führer teht, unüberwindlich. Die Re'-e de- Führ-rshat oor allem in London und Paris einen Wider hall gefunden, der in den sich letzt täglich in ei französischen »i nd englischen Blättern vorzufin denden beachtenswerten Zuschriften über die Be rechtigung der deutschen Koloniolans^rüche einen bemerkenswerten Ausdruck findet. Man kommt tatsächlich langsam zur Ein'icht, daß die Weg- nachme der deutschen Kolonien 1819 durch Eng land ein schwerer Mißgriff war und man schämt sich jetzt dieses Diebstahles, denn etwas ande res ist der Raub unserer Kolonien nicht. Es kristallisiert sich in der ganzen anständigen Welt Lkomnitr, SsrtonstroSo S OSSSNgbÜollSP hält vorrätig e. a. N«ai»«rs — ». dliin auck dei uns dnreb auf den Liopen verliefen sie ihren „Schuppen"I Stück schön ¬ sind wohl nun auch all die Familien, die den letz ten Ouartalswechsel des Jahres zu einem Woh nungsumzug benutzten, wieder völlig „unter Dach und Fach" gekommen. Wir sprachen schon vor acht Tagen von dem 1. Oktober als dem wichtig sten Umzugstermin und griffen da auf ein oft gehörtes Volkswort zurück, das heute freilich viel von seiner ursprünglichen Bedeutung verloren hat. Heute liegen die Dinge doch so, daß irgendwelche Trümmer bei einem Umzug ausschließlich auf eigenes Verschulden zurückzuführen sind. Ein solches eigenes Verschulden liegt in erster Linie oann vor, wenn man bei einem Wohnungswechsel glaubt, dadurch „sparen" zu können, daß man sein Besitztum nicht einen: der auch in unserer Stadt vor Sie sind männlicher geworden und gehen nun als manche Veränderung seiner Gestalt und sanier Männer mit festem Willen wieder an ihre Arbeit. Umgebung erlebt hat, nach dem sanrmerlichen Gondekvergnügen uns noch manch guten Bis sen von seinem „inneren Gehalt" ab, ehe der Winter ihn unter einen Eisspiegel legt, der nicht in Tütchen gegessen werden kann, wie das be- seitigem Vertrauen getragene Zusammenarbeit von voklstän.- j und Elternhaus fördern und unterstützen, mchwemr! Die Herbstferien unserer Schulen haben von i alters her den Namen „Kartoffelferien". Glück- I lich die Kinder, die jetzt Gelegenheit haben, mit i den Bauern hinauszugehen auf die Felder und te sie gegen die Verminderung ihrer Zahl pro- beltranspvrtunternehmen anvertraut, sondern ir- testieren. Es hilft ihnen aber nichts: einer nach ' gend einem Besitzer von Pferd und Wagen oder dem anderen geht den Weg seiner Bestimmung Lastkraftwagen, der nicht über geschulte und be- — lies Kaserne — und nahmen ein Stück schön- und wandert in tue Häuser unserer Stadt, wo währte Kräfte verfügt, auf gut Glück übergibt, ster Lebenserinnerung niit nach Hause. Inzwischen, er dann, meist nach einer wenige Tage dauernden Solch „sparen" < werden die meisten von ihnen sich wieder ins Zivil-, Einsamkeit in Eimern oder Wannen, ein leckeres der Regel bitter. Alles war still, wie eingeschlafen, außer dem schwachen Wind... Es schien dem Leben vollkommen gleich gültig zu sein, ob hier noch irgendetwas vor sich ging oder nicht... Als wir zur Landungsbrücke gingen, war Angiolina schon wieder erschienen... Un bemerkt war sie herangeschlichen und hatte, von den strähnigen Weißen Haaren uinweht, ihren gewohnten Platz auf der Mauer wieder ein genommen ... Bückeberg! Seit wenigen Jahren ist dieser immer mehr die Erkenntnis heraus, daß sfe „„ -tanke zum Symbol geworden für den Erntedank darüber hinaus vielmehr ein politisches Prob-11 -A'E'b kuie ^''''"kett des dLtschen Volkes. Wieder stand der erste lem erster Ordnung und einen Prüfstein süir die Satish sicher Sonntag des Oktobers im Zeichen diese- einzig- tatsächliche Anerkennung Deutschlands als Groß- Ziffer dem 'lenlurenschein ^und die aus- artigen Sinnbildes deutscher Volksgen leuschaft > macht darstellt. Aus diesem Grunde ist der m s Beurteiluna" des Kindes ergeben weiß von Stadt und Land, wieder dankte an diesem den letzten Tagen in London verschiedentlich«^. Tage das geeinte deutsche Volk fernem Schöpfer getauchte Gedanke der Rückgabe der Kolonien ^mehrte Ari^tt für den- Segen der Erde, seinen Bauern fWr unter Beibehaltung des Mandatscharakters für uns! ,? w»-d> <>!„<- nm, nencn. harte Arbeit km Dienste der Dolksernährung und völlig undtskutierbar. Wir haben bewiesen, daß ... - feinem Führer für das Werk der Einigung und wir Kolonien bewirtschaften können und verlan- Die Alte von Porlezza. Erzählung von Kurt Pieper. Die Einsamkeit am Südufer des Luganer Sees östlich von Ostens hatte tiefen Eindruck auf uns gemacht, als wir fast als einzige Gäste nachmittags nach Porlezza fuhren. Der Him mel war mit gleichmäßigem Grau bedeckt, und di« dunklen Waldungen des stejlaussteigenden Berghanaes spiegelten sich finster in dem schwach bewegten, tiefgrünen Wasser. Ver lassenheit, Stille, ja, beinahe Verfall waren der Eindruck, den wir von Porlezza bekamen: die Läden der Fenster, lange nicht mehr ge strichen, waren geschlossen, als ob niemand oder fast niemand in den Gebäuden lebt«, und unter den tiefen tcssinijchen Bogengängen, die das Erdgeschoß der Häuser bildeten, wohnte Dunkelheit und Leere —. Still überragt« der düster bewaldete Berg hang den kleinen, toten Ort, kein Strahl der Abendsonne fiel durch das gleichmäßig dichte Gewölk... und, so seltsam es klingen mag, wir fragten uns bedrückt, wovon leben die Men schen hier — und wofür leben sie eigentlich? Konnte denn die alte Frau, die nun schon zum zweiten Male vorüberging, wieder wie suchend an die Brüstungsmauer trat und sich schließlich wieder auf der Steinbank niederließ, auf der sie schon vorher gesessen hatte, noch einen Lebenszweck haben? Sie mußte wohl sehr alt sein, ihr Rücken war gebeugt, das ganz einfache schwarze Kleid, das sie trug, war vom langen Gebrauch grünlich geworden. Wirre, Weiße Haarsträhnen hingen um das tief gefurchte, gelbliche Gesicht, wehten im Wind um die alten Augen, deren Ausdruck halb blind, halb verworren erschien... Nun strich sie wieder mit den zittrigen Händen über das bemooste Stcingeländer, nhüttelte ein paarmal den Kops und setzte sich oann so, daß sie ans das eintönig murmelnde Wasser blicken konnte... Aber dann achteten wir nicht mehr auf sie, und auf einmal mußte sie sich weggeschlichcn haben, denn ihr Platz war leer, und nur der ernste Berghang und der trübe Himmel blickten darauf hernieder... Doch dann erschien sie wieder... wie auf «kn unhörbares Stichwort schien sie aus einer Seitengasse hervorgekommen zu segn Wd juchte wieder ihren Platz, gebeugt, armselig und mit dem Kopf ganz schwach dem tiefen Wasser zu nickend ... Eine andere Gestalt schien dem geheimen Drama, das sich im Hirn des alten Weibes ab spielen mochte, eme neue Wendung zu geben — es war ein Böttelmönch, ein würdiger, bär tiger Herr in den besten Jahren, der, mit einer anscheinend durch nichts zu erschütternden Ge- lasfenheit seinen Korb am linken Arm haltend, Haus für Haus, Tür für Tür abschritt. Die alte Frau hatte den Blick schon seit geraumer Zett mit eigentümlicher Starrheit auf den nahenden Mönch gerichtet, ihre Züge nahmen dabei ganz langsam einen sonderbar strengen, zürnenden, ja, haßerfüllten Ausdruck an... War das Zufall oder war es aus der geistigen Verwirrung zu erklären, die den armen, alten Kops anscheinend gefangen hielt? Oder lag diesem sichtlich tödlichen Haß, den ihre Augen jetzt sprühten, nicht doch mehr zu grunde? Irgend eine bittere Kränkung, ein tiefer Schmerz, den sie vor Jahren, vor Jahr zehnten vielleicht erlitten haben mochte? Denn auch der gelaßene Mönch schien innerlich irgendwie von dem Raubvogelblick der Alten getroffen zu sein: er machte «ine halb entschuldigende, halb abwehrende Geste, ein Ausdruck, aus freundlichem Aerger und einer gewissen Verlegenheit aemischt, glitt über seine Züge, und etwas rascher als vorher ging er weiter, als wollte er sich der Einwirkung der düsteren Frauenaugen entziehen... Ein Mädchen, das gerade bei uns stand, lächelte bei der kleinen Szene vor sich hin, und als hätte sie ein unbesiegbares Verlangen, die trostlose Leer« ihres Daseins für einen Augen blick interessanter zu gestalten, sagte sie: „Die arme Anaiolina! Es ist immer die gleiche Ge schichte, und der gute Fra Bernardo kann ihr doch auch nicht helfen .. „Ach", fing das Mädchen mit merkwürdig leerem Lächeln wieder an, „es ist eine alte Geschichte... Angiolina hatte einen Sohn, der sehr fromm war und deshalb als Chorknabe bei der Messe hals. Aber eines Tages ertrank er, obwohl er gut schwimmen konnte, hier im See... ein Herzschlag oder so etwas... Es soll jetzt vierzig Jahre her sein. Aber Anaio lina ist nie darüber biniveaackommen... Jbr Sohn war doch so fromm, so fromm... warum mußte ihn nun dieses schreckliche Schicksal treffen?... Sie hat es nie begriffen, auch heute noch nicht... Jeden Tag, selbst bei Wind und Wetter, geht sie hier ans Ufer und starrt in die Wellen, schüttelt den Kopf, umsonst... Und es hat sich in ihr allmählich ein furcht barer Haß gegen die Priester gebildet... sie kann es ihnen nicht perzeihen, daß seine Fröm migkeit ihren Lello nicht bewahrt hat..." Sie schwieg, und das leere Lächeln blieb wie erstarrt auf ihren Zügen hängen, während Angiolina wieder quer über die Uferstraße ging und in der Seitenstraße verschwand —. Sicherung des Volk-ganzen. W ir früh:r der E n'e- gen unser rechtmäßiges Eigentum in i danktag eine Angelegenheit der Landbevölkerung big selbständiger Verwaltung zurück, auch unter sich, so wehten heute zu Ehren des denk- die englischen Konservativen ihre Regierung noch schen Bauern und seines mühevollen Schaffens so sehr dagegen scharf zu Machen versuchen, rm ganzen Reiche in Stadt und Land die Fahnen Nach Bückeberg war es der vergangene Dienstag „ „ . des Reiches als ein sichtbares Zeichen dafür, mit der Einleitung des neuen Winterhilssw rles , ihnen bei der Bergung der letzten Ernte des Jah- " " " durch den Führer, das diesem 5. Oktober den ' res nach ihren Kräften zu helfen. Das ist zugleich Charakter eines Feiertages ganz besonderer Art ein nicht zu unterschätzender Anschauungsunterricht verlieh. Wieder horchte die ganze Welt auf, > über die schwere Arbeit unserer Bauern, die sie als Reichsminister Dr. Goebbels den stolzen Rechen- wiederum wie all ihr ganzes Jahres schaftsbericht über das Winterhilfswerk 1936/37 s schaffen für uns alle verrichten. Wie verlas. Aus dem toten Zahleuwerk leuchtete in wemae Volksgenossen aus der Stadt haben strahlendem Glanz das Herz des deutschen Volkes, eine Ahnung von den Mühen und Sorgen, di« das ein anderes Volk ist als das deutsche Volk für jeden Bauern zwischen Aussaat und Ernte, vor 1933, das keine „Almosen" gibt, um sich Bett- liegen. Nun die prächtigen Kartoffeln wieder in ler vom Halse zu halten, das sich nicht auf „Wohl- unsere Keller rollen, woken wir uns aber auch I tätigkeitsbällen" amüsiert und damit glaubt, dem unserer Pflicht bewußt sein, mit diesem Gute „Geruch der armen Leute" zu entgehen, das heute pfleglich umzugehen und vor allein darauf zu !,nitreden, wenn Leute irgendetwas Unzutreffendes vielmehr sich mit seinem ganzen Herzen zu den ächten, daß sie gut lagern und daß nicht eine § „achplappern, was sie irgend vo von Vielrednern ' ' ' " ' einzige Kartoffel verdirbt. Das ist vor allen : Meggeschnappt haben, die wohl etwas lauten, aber Dingen eine Aufgabe für unsere lieben Haus- »icht Zuschlägen hörten.