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Vellage zum Frankenberger Tageblatt Mr. Montag, den SS November I«37 ;>«. Jahrgang Fahrt durs den Ekzgeblkgswlnter die aber übermal werden non s'is Feieroh Und endlich darf auch das Bergwerks gaben. Bewegliche Schachtmodelle zeigen die Är< sind. Ein Weihnachtsbcrg, an dem Generationen mal Ihre Socken vornehmen! wieder zu Hände er hatte (Nachdruck verboten) 8 Unwillkürlich betrachtete sie ihre roten Wurst- Hatte Herr Drau noch Eltern? — Nein, die Und aus der satten Müdigkeit ward eine stumpfe Ergebung. Statt aufzustehen und fortzu- alfo gepriesene ihm auch gefiele. gehen, wie er es im ersten Impuls gewollt, blieb weit fort gewesen Wie meinen Sw? Ach so, . blinzeln kann, vergoldet sie eine verzauberte Land schaft, ein Märchenreich. Jeden Augenblick glaubt man, Knecht Ruprecht müsse persönlich kommen, nm die über die weihen Flächen werstreut liegen den bunten HäuscheU wieder aufzusammeln. Die Erzgebirgsdörfer muten an, als habe er die Häuser durch ein Löchlein seines großen Sackes verloren ... Schnell hat sich die Sonne wieder versteckt. Und wieder jagt eine dunkle Schneewolke heran, immer rascher wirbeln die Flocken und geben Frau wie eine körperliche Belästigung. Was gin gen diese Fremde seine Verhältnisse an? gebirgswintern der letzten Jahre gemessen, darf behauptet werden: er kam früh- und rechtzeitig Oesfentlichkeif, blühte km Verborgenen — und wäre wohl mit vernichtet worden, wenn nicht das Dritte Reich dem deutschen Menschen die Hei- arbeiteten — urkundlich ist er in diesem Jahre 130 Jahre alt — ist mit ausgestellt. An den ver- . In zierlicher Feinglkedrigkert, frisch und rosig stand sie vor dem sich umwendenden Dörfchen und die niedrige Hutzenstube sind die — „ i- i i ./ Fundgruben für die Beobachtungen der Schnitzer geworden. Auf dem Felde steht der Schnitter l , , . . und wetzt seine Sense, mühsam schiebt eine Magd rernir so Meir Mal in vielen Wochen, und voll angenehmer Schläfrigkeit. Die Wärme tat wohl, und das Sosa, auf das er genötigt worden war. mar weich. Erst als er, aufsehend, die schwarzen Augen zärt lich auf sich ruhen sah, als dos Lächeln auf dem dicken Gesicht unter dem zottigen Bubikopf breiter und deutlicher ward, erwachte er aus seinem Da- Gesicht. Und in Schwarzenberg, der hkmmelan- strebcnden Stadt, werden all die tausend Ge sichter des Erzgebirges neu belebt erstrahlen. Volks tum wird in Schwarzenberg zum nachklingenden Erlebnis werden, nicht nur für di: M n^chen des Erzgebirges und des Sachsenlandss, sondern kür olle die, denen Heimat und Volkstum nicht leere Soldaten. Diese Werke zeigen den Aufschwung, den die Volkskunst nahm, de» Geist, der sie be seelt. Don den Männelschm'tzem, die vor Jahren zum Teil grob und unbeholfen kleine Figiiren für die Krippen, Weihnachtsberge und Puppen stuben ihrer Kinder schnitzten, bis zu den Schnitz- künstlcrn der Gegenwart führt der weite Weg, der erst begangen werden konnte, als die Liebe zur Heimat rind das Besinnen auf eigene künstle rische Gestaltungskraft neu erwacht waren. Pyramiden, weihnachtsberge, Leuchter berg Von Beierfeld kommend müssen wir tief hinab ins Tal, über dem die alte Feste Schwarzenberg . herrscht. Nings um die Burg klammern sich die winkeligen Straßenzüge an den steilen Berg. Am ersten Advent wird die ganze Stadt in ein ein- gges Lichtermeer gehüllt sein, Tausende von Ker zen werden an allen Fenstern leuchten, werden jeden Baum an den Straßen vergolden, von allen Gipfeln und Türmen strahlen: ganz Schwarzen berg wird ein einziger flimmernder Weihnachtsberg sein! Seit Wochen schon arbeiten die Schwarzenberger für diesen Tag. Schon heute stehen Vergmänner und Engel in den Fenstern, sind die Lämpchen an den Bäumen angebracht. den schwerbeladeuen Schubkarren heimrvärts. Aus dem Walde kommen der alte Förster und sein braver Hund, hinter ihm Mücken Mädel frische Beeren in die schon vollen Krüge. Ein altes Müt terchen hat sich einen Trogkorb voll Reisig ge lesen, langsam humpelt sie an ihrem Stocke ihrer Hütte zu. Unten an einer Laterne steht eine Gruppe junger Männer, einer erzählt mit wich tigem Gesicht, während die drei anderen mit größ ter Heiterkeit den Spaß aufnehmen, der ihnen mitgeteilt wird. Alle diese Holzplastiken sind so echt dem Leben abgelauscht, daß man auf ein Davonlaufen wartet. Ans Männelschniizern wurden Bild schnitzer beit des Bergmannes über und unter der Erde. Volkskunst lNN Feierabend Vieles könnte noch über die Wunderschau im Erenzland gesagt werden. Wir werden wieder nach Schwarzenberg gehen, wenn die Ausstellung vollendet steht. Nur ein Wort noch zu ihrer Auf gabe: Die Ausstellung sieht ihren Zweck darin, nicht mir in Sachsen sondern im ganzen Reiche diese Feierabend-Kunst allen Volksgenossen nahezubrin gen, der Kunst durch Herausstellen der Vorbilder den neuen Aufschwung beizubehalten helfen und endlich den Gedanken der Feierabendgestaltung des schaffenden Deutschen mehr und mehr ins Volk zu tragen. Die Ausstellung wird zeigen, zu welch großen Leistungen der arbeitende Mensch fähig ist, wenn er tief im Volkstum der Heimat wurzelt. In einem der Zimmer stehen die Worte: „Wie gut die alten Bräuche waren — wird, wer sie aufgibt, bald erfahren!" Wertvolle Ueberlieferungen der Vergangenheit re einen sich »ent, die „Feierohntd-Schau" der Oeffentlichkeit übergeben wird. ses mittelerzgebirgischen Spielwavenzentrums aus gestellt. Bon der allen Seiffner Norm ist man ein Stück abgekommen und hat neue Formen, neue Gestalten gesunden. Handpuppeuspieke und Marionetten laden in einem anderen Raum zum Verweilen ein. Die prächtigen Holzköpfe, erz- gebirgische Schnitzereien, scheinen zu leben Sie alle warten nur auf die Hand, die ihnen Bewe gung geben soll. Der Felerohmd-Berg Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der große „Feierohmd Berg", eine Gemeinschaftsarbeit der besten Erzgebirgsschnitzer. Alle Erzgebirgs- typen sind hier vertreten. Mit dein tiefen Hu- mlor, der den, schlichten Erzgebirgler eigen ist, haben die Künstler ihre Mitmenschen belauscht und beobachtet. Jeder Figur wussten sie die ihr inne wohnende Charakteristik zu verleihen. Der Wald und der karge Erzgcbirgsacker, das verträumte ihm setzte. Allerlei Fragen brannten ihr auf dem Heizen. Aber allzu neugierig durfte, man diesem Mann nicht kommen, der ihr gar so gut gefiel in seiner aufrechten Schlankheit, mit dem schwarzen welligen Haar über dem hageren Ge sicht, in dem die Augen manchmal wie duulle Juwelen glühten, wenn er vor seiner Staffe'ei' Verfasser der interessanten Artikelserie über ge fälschte Bilder berühmter Meister und ihre Ent deckung?" Der Fremde bejahte. „Daß Sie die kleinen Plaudereien interessieren, ehrt mich, gnädige Frau! So wissen Sie auch wenigstens, „cves Raun' und Art" der Fremde ist, der bei Ihnen ein Obdach sucht. Sie hatten die Güte, mir zu schreiben", — aus seiner Brieftasche eine Anzahl Briefe hervor holend. „Ich habe von den zwhhundertsechng die Darstellung der Meihnachtsgeschichte dürch- machte. Aus der früher rein fremdländischen ilt eine deutsche Gestaltung ^geworden, deutsch sink» Das Mld -er Unbekannten! Roman von H. Hellermann Copyright 1936 by Auswärts-Verlag G. m. b. H., Berlin 8>V 68 schiedenen Krippen ist der Wandel bemerkbar, den tretenden prüfender Betrachtung. „Das Bett ist mät neu erschlossen hätte. Der „Feierohmd" ist Träger di'ser Volks kunst. Wenn die Frauen und Mädel ihren Klöv- pelsack hervorgeholt haben, dann greifen die Hin und vmdsr vermag sie über dsv I.aäsntiseh divvsjr ihren Liw- ünü geltend rn maobsw, »her: visvisl virhnainer vird sie nütren, vsnn sig durek ^nrvi^su iw „ Ü'ranksnbsr^or ps^sdlatt " ous- straklt. Das ist Loukwänoisoks IVoisbsit — und er sollte dsrsus sodöpkeo, der ,Msnn in «ier Linke ... um der großen „Feierohmd-Schau des Hei- Burschen und Männer nach Hölz und Sch-nitzmesser. matwerkes Sachsen" in Schwarzenberg das pas- > Muntere Lieder, frohe Schnitzerverse klingen durch sende äußere Kleid zu geben. ! die niedriaen „Hutzenstuben". Sekten sitzt eins Bollslunft am Feierabend Besuch Im oorwelhnachtllchen Schwarzenberg keinem Wort das Schweigen brach, sondern beharr-! Sparkasse hatte, konnte sich die ruhig leisten, und lich den Blick auf seinen Teller gesenkt hielt, nach- " och manches dazu! dem er leise und höflich „Jawchl" gesagt hatte.! Hatte Herr Drau noch Eltern? — Nein, die Der Wortschwall war so gut wie unverstanden waren lange tot, und Geschwister hatte er nie an seinem Ohr verprasse«. Er war satt, zum ersten gehabt. Er stamme gewiß nicht aus dieser Ge- Mal in vielen Wochen, und voll angenehmer, gend? ... gehen, wie er es im ersten Impuls gewollt, blieb weit fort gewesen. „Wie meinen Sie? Ach so, der Mann sitzen, rauchte eine der herbeigeholten den Fürsten? Ja oft, er war riesig nett zu uns Zigaretten nach der anderen während Frau Alma Kindern, ich spielte ja mit feinen beiden Jungen wohner dieser schönen Zimmer stets erfreuen. Und '-"em, V«rr abväumte, eine Decke über den Tisch breite!« und damals." j der Schreibtisch könnte gar nicht besser stehen, auch und empger tmst so fich rickt einem Stnckstrumpf — „ich werd' mjk i Nun war der Fragestvom nicht mehr aufzu- > des Lichtes wegen." t (Fortsetzung folgt.) ger Realschule untergebracht sind. Jeder Raum spricht seine cizene Sprache. Da ist das Kandwerkszimmer. Ein großes, ewgebirgijches Fachwerkhaus mit 38 er- leuchteten Stuben steht in der Mit'« 5 i it»r jedem Fmster sieht man einen Handwerker bei jener Arbeit. Meiller Ranft aus Schwameuberg hat in tausend Arbeitsstunden dk:Fs sch"ne Denkmal des Handwerks geschaffen. Die feinen holzge schnitzten Handwerker kn dem Hanfe, kn mit m'el Humor und guter Beobachtungsgabe dem Leben abgelauscht sind, rind der Bau des Hauses selbst sind Meisterbistungen. Zunfbesthm rings an den Wänden geben dem Zimmer den pas'eiOen Rah- > mcn Ein Wandteppich verkündet: „Das i t Mes s Einen weiteren Teil der Ausstellung nehmen die zm Nebenraum ist Kinderspielzeug, Zimmer mit den Weihnachtsbergen, Krippen, I und ^nenartioe-c Ke- Pyramiden und Leuchtern ein, von denen in „Ich bin Schlesier." Ein weiches Sinnen stand plötzlich in des Gefragten Blick. „Und Ihr lieber Vater — war der auch Maler?" „Nichts weniger, Frau Müller." Das Sinnen vertiefte sich zu einem stillen Schmunzeln, als Drau der Prügel gedachte, die leine erste Ma lerei — an der Wand und Stallrar — ihn« ein getragen. „Er war Oberförster im Fürst Pleß'- schen Revier und hatte für meine Kleckserei wenig übrig." Fürst Plesz. — Ein Hauch von Vornehmheit, von höfischem Glanz und Reichtum umwehte das Wort. Frau Alina kriegte kreisrunde Augen und atmete tief vor lauter Ehrfurcht. Hatte Herr Drau je den Herm Fürsten gesehen? Dran sah fragend auf. Seine Gedanlen waren stand. (Sie mußte noch hcrauskriegen, wo'' die Mann jäh zum Bewusstsein gekommen, Blonde war, die er jetzt malte.) Was für schöne j ' - - " - - ' - - - — ... besser gefiel, die hell«, heimelige Freundlichkeit, die so gar nichts von „möbliertem Zimmer" an . . . , - . - sich hatte, oder das frisch- Mädel da, das mit erfreut zusttnm,end den eifergcröteten Mangen die Wohnung zeigte, find hatte, voll liche Erwartung in den blauen Augen, ob dienender Gitte rmd dennoch kmder,ung. Selten ' sah man solche Augen bei den Frauen der Ge- ' . ' " ' ' ,, - , genwart. „Darf ich fragen, ob Sie noch weiter« „Dre Blumen werden keinen stören", envide.te Räume vermie en"' er „im Gegenteil, sie werden den glückliclwn Be- — . . ' , - . „ . > Nein, Herr Dr. Goebel, Sie wurden unser Bezaubernd und anheimelnd ist eine Fahrt durch Familie Ein. Vertraute Gemeinschaften haben den frischen Erzgebirgswinter. Dicht verschneit las- sich M den Zeiten der Väter und Großväter sen die Fichten ihre Aeste hängen, jedes Wipfel- erhalten, und jeden Nbmd finden sich die Man chen und Gipfelchen, jeder Stein, jede Stange — «er und Frauen in einer anderen Stube uttam- alles hat weiße Mützchen bekommen; die weiten Am So ist di-s in ganzen Erzgebirge, begon- Vecker und Wiesen sind in eine glitzernde Unend- nen in Seiffen — Olbernhau — Zöblitz — Ma- lichkeit verwandelt. Als die Sonne unvermittelt, rienl>erg — Annaberg — Schwanenberg — Aue durch ein Loch der eilenden Schneewolken durch- — Löftritz bis bin zum Vogtland J-de Stadt . -- jedes Dörfchen hat im Erzgebirge sein eigenes Frühzeitig ist er in diesem Jahre elngezogen, der alte Herr mit dem dicken, weißen Pelz. Landschaft der Volkskunst Ueber Nacht ist er gekommen, hat die garstigen; Das Erzgebirge ist die Landschaft, in der sich Herbstregen im Handumdrehen besiegt und sein ! -ine hekmatgebundene Volkskunst erhaltcn hat. Vor Erzgebirge in ein weiches, glitzerndes Gewand ge-: wenigen Jahren noch drang sie nicht an die hüllt. Frühzeitig, sagten wir, hat der Erzgcbirgs- ' - Winter seine Visitenkarte abgegeben. Wie unsere Großeltern erzählten, ist dies in diesem Jahre, verglichen mit den Jahren ihrer Kindheit, doch schon verhältnismäßig spät. Aber an den Erz- hindännnern. Mochte er auch im Augenblick wunschlos sein, die Frau da war es nicht. Verfluchter Narr, der er gewesen! Oder war es wirklich nur Mitleid, dos ihn, helfen wollte, gaukelten Einbildung oder Eitelkeit ihm etwas vor, das gar nicht bestand? Du lieber Gott, wer war er denn, daß er sich gegen die Hand wehrte, die ihm Gutes tat, die einzige Hand Weihnachtsberge sind für den Ewgebi^er Su'e- Handwerkstreiben, wenn ein jeder wohlgesinnt gel seines Wesens, feines Jnnerllen. Jed« Fa- immer noch will Lehrling bleiben, wenn er längst milie muß einen Berg besitzen, der entweder die als Meister gilt!" Weihnachtslegende darstM oder ?ekmatgesckih-I" 's" ' ' len versinnbildlicht. Nicht selten sind Stadtteile, Narrenmasken und^. neuartiges Ke- zTipamcocu unv ^eucyiern ein, von oenen m Landschaften oder game Städte in solch eimm gel spiel aufgestellt. Der Auer Falstnachtszug jedem Hause im Erzgebirge Vertreter zu finden Weihnachtsberg wiedergegelen. Und mm wird mit all seinen bunten Gestalten feiert «ine früh- " "" o»-!------- - - — einmal eine ganze Stadt ein Weihnachtskerg liche Auferstehung. Im Raum des Seiffner sein — wenn am 28. November, dem ersten Ad- Spielzeuges sind ganz neuartige Erzeugnisse die- Lin einziger flimmernder Weihnächte- Anfang. Gern sind alle seinem Ruk« aefolgt — ' das Ergebnis der Aufforderung sind Schatze, die in den 18 Wunderstuben der Schwar-en^er- Hier folgte eine längere Pause, während die' Unwillkürlich betrachtete sie ihre roten Wurst- Jetläuglein über den Rand der Kaffeetasse hin- finger mtt Widerwillen, tröstete sich aber gleich WH zu dem Maler hinöberlichterten, der mit , darauf. Wer gut verdient« und was auf der SOOtt Lekerabendkiinstler nm Werk der Landschaft schon wieder ein neues Gesicht.> F. E. Krauß aus Schwarzenberg, «in Mann, Schön, abwechslungsreich und erfrischend ist der TM aller Liebe und Kraft seiner He'mat Erzgeb,rgswinter, den rmr auf unserer Fahrt von z>imt, hat 3000 Volkskünstler des Ermebirgesl Dresden zur Wunderschau in Schwarzenberg er- Mr großm Leistungsschau ausgerufen. N leben durften. > „nd Bastler seines Musterbetriebes machten den schuldete. 8. Kapitel. „Guten Morgen, sind hier zwei Zimmer zu vermieten?" Grete Mervius, die auf das Klingeln geöffnet, riß die Tür weit auf. „Zwei Zimmer, jawohl. Darf ich Sie bitten, näherzutreten? Gleich hier, links." Sie lief voran. Freundlich lagen die bei den behaglich eingerichteten Räume vor des Eiu- > Henn, der sie mit ritterlicher Verneigung grüs-te und seinen Namen nannte: „Doktor GoeÜel. Hier- Nber der Dank fiel sehr höflich aus. Denn es! her berufen an die Gemäldegalerie." ' Margret Mervius sah interessiert auf. „Der daß er seiner Gastgeberin noch die Monatsmiete Name scheint mir bekannt. Sind Sie etwa der wie neu, die Matratze wurde erst aufgearbeitet", Angeboten nur die besten ausgesucht." betonte Grete, die grüne Satinsteppdecke eiulalend „Zweihundertsechug?" wiederholte Grete fas- zurückschlagend. „Sehen Sie? Hier, der Schrank sungslos. „Da isi's ja der reinste Elückszufall, —", tadellos sauber, mit weißem Papier aus;«-s daß Cie zu uns kamen!" schlagen waren die Fächer für die Wäsche. „Der ^j„ (MpMuftN, den, ich dankbar bin", er- Schreibtisch könnte auch gegen die Wand geschoben »Merte der Herr mit feinem Lächeln. „Die ruhige werden, aber wir fanden ihn so quergestellt hübsche,, a^e am Park lockte mich. Und nun ich die Blu- Es gibt zwei Kontakt« für die Leselampe, da an der ,„e„ Tmd den schönen Schreibtisch gesehen habe, Chaiselongue nochmal. Und wenn die Blumen am werden Eie mich kaum mehr loswerden, mein Fräu- Fcnstcr stören, nehmen wir sie natürlich fort.' - Zein!" Er sah von den, strahlenden Jungmäd- Der Fremde lächelte. Er wußte nicht, was ihm, cheugesicht wieder zur Mutter. „Das heißt: neun sser gefiel, die hell«, heimelige Freundlichkeit,! Ihnen mein Einzug recht ist, gnädige Frau ?" Worte, sondern tiefgefühlte Lebendigkeiten sind, i Den künstlerischen Höhepunkt werden aber dis eine deutsche ihestammg geworden, veuljcy gm j Merke der jüngsten Vergangenheit bilden, Schnitze- > die Hütten, deutsch die Tiere, deutsch ine Men- reicn, die in einer Zeit entstanden sind, da uns, schen. Aus der „Permett", die in mehreren Eta- die Heimat wiedergcgeben wurde. Zu ihnen ge gentellern die Weihnachtslegende und Geschichten hören auch die Gestalten des „Feierohmd-Beraes", der Heimat vorführte, sind prächtige Leuchter ent- den grasen Sym- standen. Ein besonders schönes Stück ist die Engels- bolplastiken. „s'is Feierohmd" und „Un- traube aus Schwarzenberg, ein Leuchter mit meh- n«r Arzgeberg" heißen die beiden Bildwerke, reren Hundert kleinen Holzengeln, die Kerzen die Zweck und Sinn der Ausstellung au deuten tragen. wollen. Die Versinnbildlichung des Handwerk in Und endlich darf auch das Bergwerks- zablreichen Plastiken und die Schnitzereien aus der zimmer nicht vergessen werden, erinnert es doch alltäglichen Arbeit sind bereits erwähnt. Nicht j an jene Zeiten, die der Landschaft den Namen vergessen aber sollen die Plastiken sein, die, fern ' " "" jeden Kitsches, Gestalten des neuen Deutschlands darstellen, den SA-Mann beim Gepäckmarsch, den Politischen Leiter, den tzilller-Jungen und den hallen. Aber Drau unterbrach ihn endlich, indem „Welch angenehme Stimme!" dachte Frau Mar- er kurzerhand aufstand. Er müsse noch arbeiten, gret, über die Schwelle tretend. Sie hatte in der Ihm war plötzlich, als müsse er ersticken in diesem Küche zu tun gehabt. Nun war die große Schürze kleinen, mit abgestandenem Kochdunst erfüllten abgebunden. I Naum, er empfand die Neugier der fragenden ! *