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AZO F«DUsMs SS SSM Wozu Stoßfänger Kei« Zierat, sondern Pnffer Man mutz die Frage schon stellen, denn bei der Be trachtung dieser Teile wird einem nie richtig klar, welchen Zweck sie eigentlich erfüllen sollen. Sie sollen den Wagen verzieren — denkt der Sonntagsfahrer und Angeber. Sie find dazu angebracht, um bei etwaigen Zusammenstötzen » viel von dem Stoß abzufangen, als sie dank Bauart und Material aushallen können — meint der Vorsichtige. Wer hat recht? Es ist gar keine Frage, daß die Stoßfänger kein Zierat Lnd. sondern Schutz für Fahrzeug und Insassen. Sollen ste diesen Zweck erfüllen, dann muß man von ihnen mancherlei verlangen. Als erstes gehört dazu die richtige Anbringung. Sie dürfen nicht so niedrig liegen, daß sie bei einem Aufprall unter das Fahrgestell des anderen Fahrzeuges rutschen und sich dort verfangen, und man darf sie nicht so hoch anbringen, daß sie in den Kühler gehen oder bei einem Auffahren von hinten die Karosserie ein- d'rücken. Stoßdämpfer sollten alle in gleicher Höhe ange bracht werden, die dank der freundlichen Mithilfe des Normenausschusses ermittelt werden kann. Aber was nutzt die richtige Anbringung der Stoß fänger, wenn sie aus verchromten Blech hergestellt sind, anstatt aus gutem Federstahl! Die Blechstreifen — bei sorgfältiger Pflege ganz nett anzuschauen — knicken bei oer ersten Karambolage zusammen; Stoßfänger aus gutem Federstahl aber erfüllen ihren Zweck: sie fangen den Stoß auf, vorausgesetzt, daß sie richtig angebracht sind, nämlich entweder unmittelbar am Chassis oder — bet Ganzstahl karosserien — am Fahrzeugboden. Um zu verhindern, daß trotz normengerechter Anbringung bei verschiedener Be lastung die Höhe nicht mit den anderen Wagen überein stimmt, müßten die Stoßfänger entsprechend breitflächig ausgebildet werden. Oer langsamer bewegliche Verkehrsteilnehmer Die Bestimmung des 8 27 NStrVO., wonach auf einer gleichberechtigten Kreuzung der langsamer bewegliche Ver kehrsteilnehmer die Vorfahrt hat, wird vielfach falsch aus gelegt. Die Bestimmung besagt, daß „ein Vorfahrtsrecht dann nicht besteht, wenn der sonst Bevorrechtigte erst an der Kreuzung eintrifst, währens ein langsam beweglicher Verkehrsteilnehmer sich schon in der Kreuzung befindet und zur Gewährung der Vorsahrt im Bereich der Kreuzung halten müßte." Das Schwergewicht der Bestimmung liegt auf „in der Kreuzung befindet". Dem langsamer beweglichen Verkehrs teilnehmer wird — nach einem Urteil des Kammcrgerichts — ein besseres Recht nur dann gewährt, wenn er schon ohne sein Verschulden — also nach gehöriger Aufmerksam keit nach beiden Richtungen — auf die Kreuzung gelangt ist und nun erst auf der Kreuzung merkt, daß er zur Gewährung der Vorfahrt des anderen im Bereich der Kreu zung halten müßte. Hier hat der langsamere Verkehrs teilnehmer die Vorfahrt, nicht jedoch, wenn er noch nicht auf der Kreuzung war, als er das Herannahcn des schnelleren und normalerweise auch bevorrechtigten Fahrzeuges be merkte, selbst wenn er sich näher an der Kreuzung befand. Richtige Kelienpftege Wie reinigt man am besten die Motorradkette? Es gibt da viele Methoden, und jeder schwört auf seine eigene. Die folgende hat den Vorzug, einfach und wirksam zu sein. Nach 50t) bis 700 Kilometer Fahrt wird die Kette heruntergcnommen und gründlich mit Petroleum gewa schen. Dann wird sie in ein Gemisch von Motoröl und Schmierfett und ein wenig Graphit gesteckt. Oft wird der gute Nat weitergeflüstert, man solle vor jeder Ausfahrt mit dem Oelkännchen die Kette einölen. Das läßt man am besten, denn Oel und Straßenstaub ergeben eine recht wirk same Schmirgelpaste, die ihr Teil zur Verkürzung der Lebensdauer der Kette beiträgt. Wer viel Geld hat, der kann sich diese Arbeit erleichtern, indem er einen Kctten- pslegeapparat benutzt. Hochdruck oder Balkon? Krafträder sind mit Hochdruck- oder Ballonreifen aus gerüstet. Nun hört man oft die Ansicht, Hochdruckreifen ftien überholt und ein Zeichen für die rückständige Ein stellung der Hersteller. Das ist durchaus nicht der Fall. Hochdruck oder Ballon? Beides hat seine Berechtigung. Ausgesprochenes „Bonbonpflastcr" verschluckt ohne Zwei fel im Ballonreifen einen großen Teil der auftretenden Stöße. Treten dagegen Schlaglöcher und längere Wellen in der Straße auf, so neigt die Maschine mit Ballon bereifung stärker zum Springen als eine Maschine mit Hochdruckreifen, va die Federung nahezu allein der Gabcl- ftdcr überlassen wird. Hinter Scheinwerfer und Hupe Neuerdings werden verschließbare Handschnhkastcn herausgebracht; die Deckel können mit eingebauter Uhr oder mit Aschenbecher geliefert werden. Zügig fahren bedeute; nicht nur, möglichst die gleiche Fahrgeschwindigkeit einzuhalten, sondern überhaupt jeden stoßweisen Geschwindigkeitswechsel zu vermeiden. Um Oclkohle aus dcu Zvliudcrn zu entferne»!, kann man dem Brennstoff bestimmte Mittel bcimtschen. Am sichersten geschieht jedoch die Entfernung, wenn Jnnen- väume und Kanäle mechanisch durch Abschaben gereinigt werde». Dann weiß man auf jeden Fall, daß die Zylinder- Wände sauber sind. Drängelei bei den kurzen Wellen LOS Stationen wollen Platz habe« — KurzweUenrundfunk wird geregelt Alle Rundfunksender stehen unter ständiger Kontrolle, die, was die Einhaltung der nach dem Luzerner Wellenplan zugeteilte»! Welle betrifst, von der Kontrollstelle des Wellen planes in Brüssel vorgenommen wird. Vor zehn Jahren wurde die Stelle auf Veranlassung des Weltrundfunk vereins errichtet, sie ist ein Detektivinstitut im Reiche des Aethers, die den Wellen nachgeht, die vom rechten Wege abirren und Irrwege einschlagen wollen, um sie wieder auf den geraden Weg zurückzubringen. Diese Kontrollstelle ist mit außerordentlich scharfen Instrumenten ausgerüstet, die auch die geringste Unregelmäßigkeit eines Senders bet Be schickung seiner Welle feststellen. Es ist ja im allgemeinen nicht so, daß ein Sender aus bösem Willen seine festgelegte Wellenlänge verläßt, es können technische Zufälligkeiten sein, wen»! eine Welle schwankt. Der Luzerner Plan genügt aber nicht mehr. Der Plan hat seinerzeit die kurzen Wellen nicht mit- berücksichtigt, weil man ihre Bedeutung noch nicht übersah. Heute wiederholt sich in ihrem Bereich, was man bei den mittleren und langen Wellen in den Anfängen des Rund funks beobachten konnte. Auch damals nahm jeder Sender die Welle, die ihm am günstigsten schien. Das ging so lange, als genügender Wellenraum vorhanden war und die Sender sich nicht gegenseitig stießen und solange sich nicht ein Sender gerade auf einer Welle tummelte, auf der schon ein anderer Sender sandte. Als das öfter vorkam, und vor allem, als die immer größer werdende Zahl der Sender eine genaue Verteilung der Wellen forderte, wurde das schlimm. Es kam das bekannte Wellenchaos, und ihm zu steuern, kam 1926 der Genfer Plan, 1929 der Prager Plan' (durch ihn wurden die Wellenlängen auf die überhaupt geringstzulässigen Maße zusarnmengedrängt) und 1933 der Luzerner Plan. Nun erleben wir all das noch eininal mit den kurzen Wellen. Hier ist die Sache etwas komplizierter als bei den mittleren und langen Wellen. Bei diesen, mit ihren verhältnismäßig geringen Reichweiten brauchte man sich nur auf Europa und die Mittelmeerländer Asiens und Afrikas zu beziehen; Uebersee schied aus und Sowjet- rußland hat sich von allem Anfang der internationalen Regelung entzogen. Die kurzen Wellen aber umspannen die ganze Welt. Bei ihnen genügt also nicht eine Regelung wie bei den mittleren und langen Wellen, bei ihnen »nutz eine Weltregelung gefunden werden, ein Kurzwellcnplan rnuß die ganze Welt einbeziehcn. Die Erfahrungen, die die Brüsseler Kontrollstelle bis her mit den kurzen Wellen gemacht hat, sind mehr als trübe. Auf einem verhältnismäßig schmalen Band drängel» sich jetzt schon über 200 Stationen. Es ist bei der sprung haften Entwicklung des Kurzwellen-Sendebetriebes nicht abzusehen, wieviel es in ganz kurzer Zett sein könne«. Schon jetzt klagen die Kurzwellenempfänger über den be rühmten „Wellensalat", so wie vor zehn Jahren die Radio- Hörer der mittleren und kleinen Wellen über ihn geklagt haben, und es ist scheußlich, sich auszumalen, was noch werden kann. Guter Wille ist wohl vorhanden, aber der gute Wille allein genügt nicht mehr. Man wird sich ganz ernsthaft mit der Frage eines Kurzwellenplanes befassen müssen. Die Messungen der Brüsseler Kontrollstelle sprechen eindeutig; man wird nicht wollen, daß der Kurzwellenrundfunk in ein Durcheinander versinkt, aus dem man den Rundfunk auf mittleren uM> langen Wellen mit Mühe und Not gerettet hat. Gegengewicht erden! In manchen Gegenden wird die Güte des Empfang- dadurch wesentlich herabgesetzt, daß die Erdleitung in et»» durch elektrische Störungen verseuchte Erde führt. Hier Hilst man sich mit einer zweiten Antenne, oem Gegen gewicht an Stelle der Erdleitung. Das Gegengewicht muß vollkommen isoliert von der Empfangsantenne aufgehängt und die Zuführung zum Gerät gesondert angebracht wer den. Man baut die Gegengewichte ungefähr in der gleiche« Länge wie die Empfangsantenne. Bei der Anlage dieser Gegengewichte stößt man immer wieder auf einen Fehler. Das Gegengewicht ist nicht gegen Blitzgefahr gesichert. Während die Empfangsantenne mit einem Blitzschutz versehen ist, sei es durch einen Erdschalter, sei es durch einen automatischen UeberspannungsschnL, fehlen diese Sicherungen bei dem Gegengewicht. Dab« handelt es sich ebenfalls um eine Antenne, und die Blitz sicherung der Empfangsantenne wird dann illusorisch, wenn bei einem Gewitter das Gegengewicht am Empfangs gerät angeschlossen bleibt. Es ist demnach nicht nur zweck mäßig, sondern dringend erforderlich, daß alle Gegen gewichte geerdet werden. Man kann zu diesem Zweck einen Ueberspannungsschutz verwenden, wo man darauf ver zichten will, leistet ein zweiter Erdungsschalter die gleiche» Dienste. Zweckmäßigerweise legt man die beiden Schalter der Empfangsanlenne und des Gegengewichts nebenein ander, damit man ihre Stellung besser kontrollieren kann. Die Turbine, die wichtigste Kraftmaschine Anwendung auf allen Gebieten des Antriebs Die Dampfturbine ist heute die wichtigste Kraft maschine. Sic tvird hauptsächlich gebraucht zur Erzeu gung elektrischen Stromes, als Antriebsmaschine für Schiffe, für große Pumpen und Konpressoren sowie für einige andere Arbeitsmaschinen. In der Erzeugung großer Maschinenleistungcn hat sie überhaupt keine Mit bewerber, da Dampfkolbenmaschinen oder Diesclmaschinen nur bis zu einigen 1000 Pferdestärken Leistung gebaut werden können. Tie Dampfturbine ist ihrer Natur nach eine Kraft maschine hoher Arbeitsgeschwindigkeit, sie verlangt also hohe Drehzahlen. Für Kraftwerke mit 50periodigem Strom, wie in Deutschland, sind als Turbinendrchzahl 3000 Umläufe je Minute üblich, kleinere Einheiten wur den mit bis zu 20 000 je Minute ausgeführt. Nur für ganz große Einheiten kommen noch 1500 bis 1800 Umläufe in Betracht. Große Maschinenleistungcn und hohe Arbeits geschwindigkeiten stellen somit die Hauplanforderung an den Bau von Dampfturbinen. Das sei an einem Beispiel gezeigt. Bei der größten Turbine mit 3000 Umläufen je Minute z. B. entwickelt die längste Schaufel im Getriebe eine Fliehkraft, die rund das Zehntausendsache ihres Eigen gewichts ist, d. h., ein Gramm dieser Schaufel zieht an dem sich drehenden Rad mit einer Kraft von 10 Kilo gramm. Da null jede Schaufel fast 2000 Gramm wiegt, so ist ihre Fliehkraft rund 20 Tonnen, was dem Gewicht eines Straßenbahnwagens samt Anhänger entspricht. Das Rad trägt jedoch an seinem Unifang 134 solcher Schaufeln. Solche Belastungen werden mit Sicherheit nur dann aus- gehalten, wenn Baustoffgüte, gediegene Konstruktion und sorgfältigste Herstellung dafür bürgen. Kraftwerke mit Hochdruckdampfbetrieb (100 Atmosphären und darüber) verlangen gleichzeitig Dampftemperaturen bis zu 500 Grad Celsius. Bei solchen Temperaturen beginnt Stahl bereits dunkel zu glühen. Die hohen Dampfdrücke und die auftretendeil Fliehkräfte verlangen dabei jedoch noch aus reichende Baustoffestigkeit. Die Jndustriekraftwerke verbinden in der Regel ihre Kraftcrzeugung mit Wärmebewirtschaftung, so daß dafür Sonderbauarbcitcn entwickelt werden müssen. So ent stand die Vielzahl von grundsätzlichen Typen, die teils zum Antrieb elektrischer Stromerzeuger, teils aber auch allein oder neben den Stromerzeugern gleichzeitig mecha nische Arbeitsmaschinen antreiben. Schließlich darf nicht das große Gebiet des Schtffstnrbinenbaues vergessen wer den. Weil hier die Drehzahlen der Schiffsschrauben, mit den günstigsten Turbinendrehzahlen verglichen, im allge meinen sehr niedrig liegen, wurden seit vielen Jahren ausschließlich Getriebeturbinen hierzu verwendet. Diesen in ihtzer Wirtschaftlichkeit ausgezeichneten Schiffsgelriebe- turbinen ist neuerdings ein Wettbewerb im turbo-elektri schen Schiffsantriebe entstanden. Hier hat die AEG. das Ostasienschiff ,,Scharnhorst" mit Turbinen und Strom erzeugern ausgerüstet. Diese Antriebsart hat ausgezeich nete Betriebsergebnisse gebracht. Die elekirische Klingel als Einbrecherschuh Die einfachste Schutzanlage gegen unbefugten Besuch ist die elektrische Klingel. Beim Oeffnen der Tür drückt der Türflügel auf einen Kontakt, und der Wecker raffelt. Nun ist aber die Klingelleitung auch ein unsicherer Schutz, denn sie kann leicht durchschnitten werden. Dieser Versuch wird aber unmöglich gemacht, wenn neben der Haupt leitung eine Hilfsleitung verlegt wird. Die Schutzleitung steht unter Ruhestrom. Der Strom fließt durch einen Elektromagneten und zieht den Anker zurück. Wird die Leitung irgendwie getrennt, so fällt der Anker, der Strom ist geschlossen und die nun unabhängig gewordene Leitung veranlaßt den Alarm. Dieser Draht kann überall verlegt werden, unsichtbar und sichtbar. Wird er zerrissen, so setzt auf jeden Fall der Alarrn ein. Preßluft als Windschutz In englischen Speisewagen macht man seit längerer Zeit Versuche, um mittels einer Preßlusttür die Küchen dünste aus dem Speisewagen fernzuhalten. Auf der gleichen Grundlage wurde auf dem englischen Riesen dampfer „Queen Mary" eine Einrichtung geschaffen, di» der Besatzung auf der Kommandobrücke als Windschutz dient. Windschutz für den Seemann? Sicherlich braucht er keinen solchen Schutz, aber die Beobachtung auf der Kom mandobrücke ist doch sicherer, wenn die Augen von Offi zieren und Mannschaften vor Zugluft geschützt werden (die bei der Geschwindigkeit des Dampfers recht erheblich ist). Preßluft verschafft ihm diesen Schutz, und zwar steigt auS einem schmalen Spalt an der Brüstung hochgepretzte Lust, die den Wind abhält. Dieser Schutz ist im Gegensatz zu Scheiben bei jedem Wetter durchsichtig. Das Flettner-Ruder, auf das Anton Flettner im Juni 1917 das deutsche Patent erhielt, hat sich als selbstlegendes Schiffsruder in den 20 Jahren immer mehr eingebürgert. In England läßt man jetzt versuchsweise Tafeln mtt Straßennamen in die Randstein« ei« und beleuchtet ste bej Nacht von innen.