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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 29.09.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193709296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19370929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19370929
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-09
- Tag 1937-09-29
-
Monat
1937-09
-
Jahr
1937
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HokprsW« -Ihnlei« am «ra< be der UnbelamUen Kaldaiea In Sosla Empfang beim d«utsch«u Gesandten Sofia, 27. 9. Korpsführer Hühnlein, b»- gleitet von sämtlich.m gahrtteiknahmenl der NSKK-Kolmme, legte <mi Montagvorinittag am Grabe des bulgarischen unbekannten So^ baten, sowie anschließend auf dem deutschen HelLenfrirdhof Kränze nieder. In einer Au- ^rache gedachte er der deutsch-bulgarischen Svaffenkameradschaft und der gefallenen Heiden beider Nationen. Der Kranzniederlegung wohnten unter anderem General Lukasch als Vertreter des Kriegsministers sowie andere höhere Offiziere und Persönlichkeiten bei. An beiden Gedenkstätten war eine Ehrenkompanie ausgestellt, deren Front der Korpsführer ab- schriit. Nach der Kranzniederlegung besichtigten die Fahrtteilnehmer die hiesige deutsch: Schule, di« das größte deutsche Auslandslehrinstitut ist. Korpsführer Hühnlein, der die NSKK- Kolonne vorübergehend in Belgrad verlassen und sich nach Deutschland begeben hatte, war am Sonntag nachmittag in Sofia eingetroffen, um wieder die Führung der Kolonne zu über nehmen. Zu seinem Empfang waren zahlreiche bulgarische Persönlichkeiten erschienen. Am Sonntagabend hatte der deutsche Gesandte Rümelin zu Ehren des Korpsführers und seines Stabes einen Empfang gegeben, an dem auch Vertreter der bulgarischen Negierung, der Ober bürgermeister von Sofia, Vertreter der bul garischen Kraftfahrt, sowie die Hohettsträger der Landesgruppe Bulgarien der NSDAP , teilnahmen. Rassenpolititer tagen In Freiberg Erhebungen über di« Asozialen bevorstehend In diesen Tagen trafen sich zu einer zwei tägigen Arbeitsbesprechung die 27 Kreisamts leiter des Rassenpokitifchen Amtes und denen Mitarbeiter mit dem Gauamtsleiter und def>«n Stab im „Braunhof". Nachdem der Gauamts- keiter Pg. Dr. Knorr die Tagung eröffnet hatte, umriß er die zur Besprechung stehenden Fragen und wies auf die zwei großen Auf gabengebiete hin, die in nächster Zeit der Ver wirklichung entgegenschreiten werden: Die um fangreiche Msozialen-Erhebung und den Aus bau der Presse in den einzelnen Kreisen, der mit allem Nachdruck betrieben werden wird. Stell«ainter für di« Presse im Gauamt für Rafsenpolitik. Pg. Groß, sprach über den praktischen Ausbau der Presse und deren Aus richtung auf rassenpolitische Fragen und wies auf die besonderen Probleme und Wege hin, die in Zukunft bebanbrN und begangen werden müssen. Gaustel^akeiter für natkonalfozkaRstisihe Rschtsbetreuung, Pg. Dr. Constant in, gäb «inen Bericht über die Rechtsstelkung des ehe lichen und unehelichen Kindes. Die Anwesenheit des Neichsamtskeiters Pg. Dr. Groh gab der Arbeitstagung ihr be deutendes Gepräge. Der Reichsamtsleiter sprach ausführlich und eingehend über die Ar beit des Gaues Sachsen und hob dessen be sondere Leistungen auf dem Gebiet der prak tischen Rassenpolitik hervor. Er wies darauf hin, daß hier entscheidende Arbeit für da« gesamt« Deutsche R«ich und das deutsche Volk getan wird, und daß der Gau Sachsen an dieser S fstung einen nicht zu bestretlendenl Anteil hat. Ausführliche Erörterung, au der der Reichs- amtslciter regen Anteil nahm, fand die Dor- Ein neuer «ersuch - ein voller Erfolgt Sämtliche verantwortlichen Männer einer ganzen Betriebes wurden geschult Zahlreich sind die Schulungsmaßnabmen der DNF und vielfältig sind die Wege, oie dabei gegangen werden. Die Gaubetriebsgemeinschaft „Nahrung und Genuß" in der Eauwaltung Sachsen der DNF ging einen ganz neuen Weg. Äe faßte in einein Wochenendlehrgang sämtlich« verantwort lichen Männer und Frauen eines Betriebes zu sammen: den Betriebsführer, di« Abteilungs leiter und Meister, den Betriebsobmann, di« Vertrauensmänner, die Vertrauensfrau und alle DNF-Walter. Gewiß gibt es schon ähnliche Möglichkeiten, denn in der Sozialen Fachschule werden Betnebsführer, Betriebsvbmänner und Vertrauensmänner gemeinschaftlich erfaßt. An den Lehrgängen der Gauschulen der DNF neh men Betriebsfahrer und Betriebsobmänner ge meinsam teil. Aber hier faßte man einmal «sie wichtigen Männer eines ganzen Betriebes zusammen und richtete sie in zweitägigen Lehr gängen einheitlich aus. Man hatte dabei auch noch den Vorteil, daß im Gegensatz zu Abend lehrgängen die Teilnehmer nicht von einem Vortrag zum anderen wieder das Wesentlichste vergessen konnten. 64 Männer und Frauen waren fernab von Fabrik und Stadt in der Jugendherberge Affal ter im schönen Erzgebirge versammelt und er warteten in einzelnen Gruppen verstreut das Kommende. Die einleitenden Begrüßungswort« des KBG-Walters wurden durch den Betriebs führer wirksam unterstrichen, der sagte, daß die nationalsozialistische Erziehung das Wich tigste im Betriebsleben sei. „Wir wollen uns in der Bekundung unseres sozialen Aufbauwil- bereitung zur großen Erhebung der Asozialen, die im Gau Sachsen für das ganze Reich erst malig durchgeführt werden wird. Die Tagung wurde durch ein znsammen- fassendes Mort des Gauamtsleiters Pg. Dr. Knorr beschlossen. Durch die Klärung der As^ialen-Frage wird der Gau Sachsen auch in Zukunft auf rassen politischem Gebiet vorbildlich dastehen. Kamps dem «ndenlenkitsch Fort mit der Jur-Postkart«! Lier Zeitschrift ,)Der Fremdenver kehr" entnehmen wir folgende Zeilen, denen auch in den Fremdenverkhrs- gebieten unseres Gaues größte Beach- tung und Beherzigung zu wünschen > ist: „Im Kampf gegen den Andenkenkitsch spielt die „Jur-Postkarte" eine besondere Noll« Was auf diesem Gebiete den Markt beherrscht, ist zumeist Kitsch im übelsten Sinne des Wortes. Man nehme sich Zeit und Mühe und kon trolliere einmal den Andenken-Kitsch in Stadt und Land. Man wird in Jur-Postkarten wirk lich seine blauen Wunder ergeben. Man ver stehe uns recht: Gesunder Humor ist löblich und vonnöten, ab«r Blödsinn ist eben — Blöd sinn. Die Ansichtskarten flattern zu Hundert tausenden, zu Millionen in Me Welt und sind, — darüber müssen wir uns im Klaren sein — in ihrer Art und auf ihrem Gebiet auch eine — Kulturangelegenheit. Gründliche Entrümpelung tut bitter not. Die Fremden- verkehrsträger können hier noch viel Kultuv- arbeit leisten, indem si« den eigens geschaffenen, „Ausschuß für Reiseandenken" in seinen Bestrebungen tatkräftig unterstützen. Dem l«ns von nienmnden übertreffen lassen", schloß er mit erhobener Stimme. Daß der Gaubetriebsgemeinschaftswalter di« gesamten Vorträge selbst übernommen hatte, war nicht nur richtig, sondern es war geradezu nötig, denn er kennt die Lage seiner Betriebs und dürste zu diesen Männern und Frauen aus ganzem Herzen gesprochen haben. Tie Themen über die „Organisation der gewerblichen Wirtschaft und des R«ichs-NSHr- standes", di« „Marktordnung" di« „Tätigkeit der Amtswalter im Betrieb", „Der Betrieb", die Heimat des deutschen Arbc iters", di« Orga nisation der sozialen Selbstverantwortung", und „Die deutsche Sendung" haben den Män nern und Frauen eindringlich di« gewaltige Aufgabe d«r Deutschen Arbeitsfront, ihr Ver- HSltnis zu Partei und Staat, gezeigt. Ge spannt folgten die Teilnehmer den Ausfüh rungen über „Dio deutsche Sendung'", in denen die großen Aufgaben des nationalsozialistischen Staates und der stampf gegen di« überstaat lichen Mächte klar und eindringlich gezeigt! wurden. Begeistert nahmen die Teilnehmer die Worte über di« Schicksalsgemeinschaft aller Datschen in sich auf,- sie waren Ausrichtung und innere Zielsetzung für jeden einzelnen zu- gleich Standen vor Beginn der Vorträge diese Menschen vereinzelt oder in Gruppen beisam- mon, so hatten sie sich bereits nach dem ersten Dortrag eifrig diskutierend zusammen geschloffen. Bei dem Kamoradschastsabend und während der Heimfahrt konnten wir immer und immer wieder hören, daß diese gemeinsam verlebten Stunden das Zusammengehörigkeitsgefühl wesentlich vertieft hatten. Dieser Lehrgang bleibt auf Grund seines vollen Erfolges kein einmaliger; die Gaube triebsgemeinschaft beabsichtigt, noch in diesem Jahr 40 derartige Kurse durchzuführen. wenn FenerlSrni ertönt Strasze frei für -ke anrückenve Feuerwehr! Ausschuß gehören der Werberat der deutsch«» Wirtschaft, der R«ichsauslchuß für Fremden verkehr, die Reichswirtfchaft-kämm r, der Reichs-- ftand des Deutschen Handwerks, die Reichs gruppe Industrie und die Reichsgruppe Handel an. Im Kampf gegen den Reiseandenken- Kitsch sind besonders feit dem voriährigen Erlaß des Leiters des Fremdenverkehrs in, Deutschland, des Präsidenten und Staats ministers a. D. Hennann Esser, schon große Fortschritte erzielt worden; einzeln« Städte sind wegweisend vovausgegangen. Der Einwand, das Publikum wünsche diese minderwertigen und geschmacklosen Ding«, hat sich längst als leere Ausrede entpuppt. Es gilt, Versäumtes wiedergutzumachen und dort, wo es sich als notwendig erweist, erzieherisch und künstleri'ch zu wirken. Daß die wirtschaftlichen Notwendig keiten bei dieser Säuberungsaktion nicht zu kurz kommen werden, zeigt die Tatsache, daß in dem Ausschuß dis zuständigen Wirtschafts organisationen vertreten sind. A le in Betracht kommenden Kreis« haben die Möglichkeit, Reise andenken — also auch die „Jurkarten" — durch den Ausschuß für Reiseandenken als die für die Beurteilung dieser Fragen allein maß gebende Stelle begutachten zu kassen, um sich vor jedem Schaden zu bewahren." Die vom Neichsfremdenverkehrsverband auf gestellten Forderungen sind voll und ganz zu unterstreichen. Das „Hei mal werk Sach sen" hat sich dieser Dinge bereits im ver gangenem Sommer mit großem Nachdruck an genommen und die Beseitigung wenigstens der übelsten Erscheinungen auf dem Gebiete des An- denkentitsches erreicht. Die gesetzlichen Vorschrif ten bieten aber noch längst keine ausreichende Handhabe gegen die unzähligen Gegenständ«, die sich an der Grenze zwischen ausgesprochen nationalem Kitsch und gutem Geschmack bewe- gen. Hier Abhilfe zu schaffen ist ein« Ange legenheit der öffentlichen Erziehung und «in« Aufgabe der Produktion, die das vorhandene Kitschangebot durch neue, einwandfreie Schöp fungen auf dem Gebiete der Andenken- und Eeschenkartikel verdrängen muh. Der Bega bung unserer Künstler, der Reichhaltigkeit un serer heimischen Rohstoffe, dem Einsatz der sächsischen Wirtschaft muß es gelingen, auch hier Vorbildliches zu leisten. Wenn di« Jur- Postkarte, die schaurig-schöne Ansicht auf Sofa kissen und Steingutsiguren, das Relief auf Kaffeelöffeln, das Miniatur-W.T. als Senf topf, und was der Geschmacklosigkeiten mehr sind, erst zu unverkäuflichen Ladenhütern wur den, dann werden sie auch bald aus den Schaufenstern der Städte und den Auslagen der Verkaufsbuden verschwunden sein. Jeder einzelne trage dazu bei! Rundfunk-Programm Veutschlandsenber Donnerstag, «o. September. - KLO: Aus Berlin: Frühkonzert. Kapell« Eduard Drasch. — 9.40: Sendepause. — 10.00: Volksliedstnaen. Wiederholung der Lieberfolge 13 der Zeitschrift „Schulfunk". — 10.45: Sendepause. — 11L0: Serrüepaufe. — 11.40: Zwischen Erzeugung und Verbrauch. Ein Kapitel Vorratswirrschaft. Anschl.: Wetter bericht. — 12.00: Aus Bad Salzbrunn: Musik zum Mittag. Die Waldenburger Bergkapelle (Grenzlandorchester). — 15.15: Im Wald und auf der Heide. Herbstlich« Bilder. — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Unterhaltungs orchester des Deutschlandsenders. In der Paule: 17.00: Bärenzagd. Eine aufregende Geschichte von Wilhelm Rockow. — 18.00: Theodor Hausmann: Violinfonate Opus 1L. Käthe Grand (Violine). — 18.20: Kleines Unterhaltungskonzert. (Jndustrieschallplatten.) — 18.40: Bei Charli« Mills. Mikrophonbesuch im Trabergestüt Staffelde. — 19.00: Orchester- konzert. Das Große Orchester des Deutsch landsenders. — 21.15: Der Tag klingt aus... — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 23.00 bis 24.00: Und zum Schluß tanzen wirl (Indu» strieschallplatten.) RMssenver Leipzig 6.00: Morgenruf, Wetter. — 6.10: Gym nastik. — 6.30: Konzert, dazw. 7.00: Nach richten. — 820: Konzert. — 0.55: Wasler- stand. — 10.00: Bolksliedsingen. — 11.50: Heute vor ... Jahren. — 11.55: Wetter. —' 12.00: Konzert, dcyw. 13.00: Nachrichten. — 14.00: Zeit, Nachrichten. — 15.00: Freude und Arbeit. — 15.15: Konzertstunde. — 15.50: Brasilien spricht. — 16.00: Konzert, dazw. 17.00: Wirtschaftsnachrichten. — 18.00: Ur kunden aus der Frühzeit der Erdgeschichte. — 18.20: SchaDplatten. — 18.40: Zeitschristen schau. — 19.00: Umschau. — 19.10: Fröhlich« Melodien, dcyw. 20.00: Nachrichten. — 20.10: Giganten in Eisen und Stahl. — 22.00: Nach richten. — 22.30: Unterhaltungsmusik. «Ns LsiEunS GM mutz der Mensch haben Ein heiterer Roman von Hannes Peter Stolp Urheber-Rechtsschutz: Mitteldeutsche Roman- Korrespondenz, Leipzig L 1 7 (Nachdruck verboten) „So", sagte Ann, als Peter die Tür zu dem Wohnraum geschlossen hatte, „jetzt erklären Cie mir gefälligst, Herr Waldmann, wie Sie sich das so weiter denken!" „Was denn?" fragte Peter unschuldig. Anns große, dunkle Augen begannen zornig zu funkeln. „Da fragen Cie auch noch, wie? Sie haben sich ganz mir zu widmen, denn ich habe Sie", Ann stockte unvermittelt, denn nun mußte ja das Wort „engagiert" kommen, das ihr plötz lich solches Unbehagen verursachte, „denn ich habe Sie", begann sie zu stottern, wobei sie krampfhaft nach einer passenden Umschreibung des benußten „Engagierens" suchte, „denn ich habe Sie —" „Na, was haben Sie schon?" forschte Peter gemütlich. „Vielleicht lieb?'" „Was?" Ann begriff nicht gleich. „Ja, ich dente, Sie suchen nach einer Ergän zung? Sie begannen mit — „denn ich habe Cie —". Vielleicht, ich ineine vorschlagsweise, kann man den Satz dahingehend wiederholen und ergänzen: „— denn ich habe Sie lieb?" Immerhin, ich weiß ja nicht, was Sie eigentlich sagen wollten." Ann ballte die schlanken Hände zu Fäusten. „Jetzt werden Sie auch noch unverschämt!" rief sie unterdrückt. „Bilden Sie sich um Him mels willen keine Schwachheiten ein! Ich hab' Ihnen doch schon einmal gesagt, daß Sie nicht mein Typ sind. Und Cie werden es mich nie mals werden. Niemals, hören Cie!" „Gewiß ich höre!" sagt« Peter, ohne sich über ihr« Worte auch nur im geringsten be- trübt zu zeigen. „Ich wünsche nicht," rief sie endlich mit be bender Stimme aus, „daß Sie sich mit einem derart großen Interesse anderen Frauen wid men, wie Sie dieses heute Fräulein Bakl- stone gegenüber an dm Tag legten." „Aha!" bemerkte Peter. „Nichts Aha!" stieß sie wütend hervor. „Und, na schön — ich habe Sie also enga giert, und deshalb sind Sie für mich und nicht für andere da. Wenn Ihre Mission er füllt ist, dann könnm Sie meinethalben mit tausend anderen Frauen flirten, daraus mache ich mir gar nichts. Aber solange Sie noch von mir in der bewußten Angelegenheit enga giert sind, haben Sie sich nach mir zu richten. Einzig und allein nach mir!" „Du lieber Gott, wegen der zwei unschul digen Tänzchen, die ich mit Fräulein Ballstone tat, regen Sie sich auf?" „Ich rege mich gar nicht auf!" rief Ann, und sie glich im Augenblick aber ganz der personifizierten Aufgeregtheit. „Und „unschul dige Tänzchen" sagen Sie? Hahaha! Sie und Fräulein Ballstone, Sie haben sich ja gegenseitig fast mit den Augen aufgefressen!" „Aha!" bemerkte Peter züm zweiten Male. Diesmal grinste er dazu. „Sagen Sie nicht immer „Aha"! Und geben Sie sich nicht etwa der wahnwitzigen Idee hin, daß ich eifersüchtig sein könnte. Hahaha, das ist ja zu lachhaft! Aber"', fuhr sie fort, indem sie an ihrem Taschentuch zerrte, „ich will nicht, da wir nun einmal als verheiratet gelten, daß ich dieser Gans gegenüber lächer lich gemacht werden." „Gans? Wer ist denn eine Gans?" forschte Pekr, der wohl wußte, wer mit der Eans gemeint war. „Na. dieses unmögliche Fräulein Dallstone!" sagte Ann erbittert. „Aber bitte", meinte Peter, als sei er ge kränkt, ,,si« ist doch «in reizendes Mädel!" „Na, Sie haben ja auch 'nm ausgefallenen Goschinacl, muh man schon sagen. Jedenfalls 1 kennen Sie nun meine Ansicht. Sie sind den Vertrag eingegangen, sich als Mein Gatte vor der Oesfentlichkeit auszugeben, und demzufolge haben Sie sich meinen München — wohlge- merkt, ich sage nicht: Befehlen — meinen Wünschen zumindest Halbwegs unterzuordnen." „Das mit dm „Wünschen", wirksich, das Macht mir Freude!" gab Peter strahlend be kannt. „Wünsche sind schon etwas ganz an deres als Befehle/' „Machen Sie sich nicht lustig über mich!" sagte sie, immer noch sehr aufgebracht. Dann ging sie hinüber in das Schlafzimmer, wo die beiden Betten standen. Eine kleine Weile später kehrte sie mit einer Decke und einem Kopfkissen in den Wohn raum zurück. „Da!" sagte si« kurz und warf Peter die Decke und das Kopfkissen vor di« Füße. „Mor- gen früh um sechs Uhr werden wir geweckt. Sehen Sie zu, daß Sie eine Stunde vor dieser Zeit das Bad benutzen, und sehen Sie weiter zu, bis sechs Uhr fertig angekleidet zu sein. Gute Nacht!" „Gute Nacht, Baby!" wünschte Peter herzlich. Ann, die bereits ein Stück gegangen war, fuhr auf dem Absatz herum. „Wenn wir allein sind", versetzte sie Mit! gerunzelter Stirn, aber gar nicht mehr so aufgebracht wie zuvor, „so nennen Sie mich gefälligst Fräulein Smith." „Na, dann gute Nacht, Fräulein Smith!" sagte der anscheinend unerschütterliche Peter. Ann klappte die Tür zu dem Schlafzimmer hinter sich zu und drehte sehr vernehmlich den Schlüssel im Schloß herum. „Ach Peter, wie soll das enden!" seufzt« der junge Mann jetzt und begann, die Lauch für die Nacht herzurichten. Dann holt« er seinen Koffer herbei und packte den in Pins- town erstandenen Schiafanzug aus. Zehn Minuten später dreht« «r da« Licht aus und schküpste mit einem neuerlichen Seufzer unter di« Decke, Drüben in dem zweibettigen Schlaftimmer lag ein« sehr nachdenkliche Ann, die unverweift mit ihren großen, dunklen Augen an die Decke des Zimmers starrte. Und — was das Merkwüridig« war — auch sie seufzte plötzlich: „Wie soll das enden, Amr?!" Und nach einem weiteren Seufzer verlöscht« sie di« Nachttischlampe. 4. Früh um sieben Uhr waren Peter und Ann Smith in Richtung auf die idyllisch gelegen« Ortschaft Plunground weitergefahren, und nach mittags geg«n drei Uhr kamen Hannibal Smith, Lord Lensham und der Detektiv Walbom in Forest-Hill an. Hannibal Smith war sehr schlechter Laune. In Plenty-City, wo man Ann mit ihrem ver ruchten Entführer aufzustöbern gehofft haste, war man natürlich des Paares nicht habhaft geworden. Archibald Walbom, der ja wußte, daß di« Gesuchten keinesfalls dort zu finden waren, hatte bis in die Nacht hinein vergeblich alle Hotels nach ihn«n abgesucht. Nunmehr saßen die drei Herren im Lesesaal des Spenkid-Hotels in Forest-Hill, wo Han nibal eben verdrießlich km irrte: „In Plenty-Lity war's 'ne Pleite. Und hier im Splendid-Hotek weiß auch niemand etwas von meiner Tochter, wie Sie sagen, Walfisch." ' ' „Walbom heiße ich" Archibald verzog schmerzlich das Gesicht. Es fiel ihm nachgerad« auf die Nerven, dauernd seinen Namen in korrigierender Hinsicht bekanntzugeben, da sich der Zahnpnstakönig diesen einfach nicht merke»: konnte. „?1ber", fuhr «r fort, „ich wert» sofort diskret« Recherchen nach Ihrer Tochter im Touristhol«! anstelken." „Wollen wir mitgeh«», Harr SnMH-" koggM Lord Lensham. - (Sortj«tzuag folgte
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