Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 29.09.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193709296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19370929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19370929
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-09
- Tag 1937-09-29
-
Monat
1937-09
-
Jahr
1937
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der Führer: Mr Manner unv Frauen! Wir find soeben Zeugen eines geschichtliche» Vorganges, der sich in dieser Form und in einem solchen AuSmatz bisher «och nicht ab« gespielt hat! Ueber eine Million Menschen haben sich Hier versammelt zu einer Kundgebung, an der IIS Millionen Angehörige zweier Völker in Heitzer Empfindung trilnehmen, und die Hun derte von Millionen Menschen der übrigen Welt als mehr oder weniger interessierte Hörer verfolgen! Was uns alle in diesem Augenblick zuerst bewegt, ist die große Freud«, in unserer Mitte als Gast einen jener einsamen Männer der Zeiten zu wissen, an denen sich nicht die Ge schichte erprobt, sondern di« selbst Ge» schichte machen! Zweitens suhlen wir, daß dies« Kundgebung nicht eine -er Versammlungen ist, wie sie immer und auch anderwärts stattfinLen, son dern dah sie ein Bekenntnis ausdrückt aus ge meinsamen Idealen und zu gemeinsamen In teressen. Ein Bekenntnis, das von zwei Män- nern ausgesprochen wird, das eine Million Menschen hier hören, aber 115 Millionen mit Heißem Herzen erwarten und bejahen! An» Sami» tft dieser Aden» heute keine Bolksverfammlung mehr, son dern eine Bölkerkunögebuno. Der tiefste Sinn dieser Völkerkundgebung aber ist der aufrichtige Wunsch, unseren Län dern jenen Frieden zu garantieren, der nicht der Lohn einer entsagenden Feigheit, sondern das Ergebnis eines verantwortungsbewußten Sicherns unserer volklichen, seelischen und leiblichen sowohl als unserer kulturellen Sub stanzen und Werte ist. Damit glauben wir aber auch, jenen Inter-, essen am besten zu dienen, die über unsere bei den Völker hinaus eigentlich die Interessen des ganzen Europas sein müßten. Wenn wir heute in der Lage sind, hier diese, Kundgebung abzuhalten, dann ermessen wir den Wandel der hinter uns zurückliegenden Zeit. Kein Volk kann sich mehr nach Frieden sehnen als das deutsche, kein Volk hat aber auch mehr die furchtkmren Folgen von schwa cher Vertrauensseligkeit kennengelernt als daS unsere! Denn hinter uns liegt vor dem Macht antritt des Nationalsozialismus eine Periode von 15 Jahren, die eine einzige Folge von Unterdrückungen, Erpressungen, verweigertem gleichen Recht und damit von unsagbarer seelischer und materieller Not war. Die Ideale des Liberalismus und der De mokratie in unserem Lande haben die deutsche Nation nicht gerettet vor den schlimmsten Ver gewaltigungen, die geschichtlich denkbar waren. So mußte der Nationalsozialismus ein an deres und wirkungsvolleres Ideal aufrichten, um-unserem Volke jene allgemei nen Menschenrechte wiederzugeben, die ihm anderthalb Jahrzehnte lang verweigert wor den waren. In dieser Zeit bitterster Prüfungen, da hat fich — dies mutz ich am heutigen Abend vor dem deutschen Volk und einer ganzen Welt aussprechen — Italien und besonders das faschistische Italien — an dem Demü tigungen unseres Volkes nicht beteiligt. ES Hat in diesen Jahren Verständnis aufzubrin gen vermocht für die Forderungen einer gro- tzen Ration nach gleichem Recht, für ihr nacktes Leben und nicht zuletzt für ihre Volk liche Ehre. ES erfüllte uns daher mit aufrichtiger Be- friebigung, daß eine Stunde kam, in der wir ersehnen Frle-en uns oeffen erinnern tonnten — »Nb wir ich glaube — erinnert habe«! AuS der Gemeinsamkeit der faschistischen und der nationalsozialistischen Revolution ist heut« ein« Gemeinsamkeit nicht nur der Ansichten, sondern auch des Handelns gekommen. Dies ist aber ein Glück in einer Zeit und für eine Welt, in der die Tendenzen der Zer störung und der Deformation überall sichtbar find. Das faschistische Stalien ist durch »is geniale schöpferische Tätigkeit eines oe- stalten»en Mannes zu einem neuen Sm- pertum geworden. Sie, Benito Mussolini, werden in diesen Tagen mit eigenen Augen aber die Tatsache am nationalsozialistischen Staat festgestellt Haben: Auch Deutfchlan» ist in seiner volkliche« Haltung und seiner militärischen Stärk« wie der eine Weltmacht. Die Kraft dieser beiden Reiche bildet heut» den stärksten Garanten für die Erhaltung eines Europas das noch eine Empfindung be sitzt für sein« nilturelle Mission und nicht ge willt ist, durch destruktive Elemente der Auf lösung zu verfallen! Denn Sie alle, die Sie in dieser Stunde hier versammelt sind oder in der Welt mit hören, müssen es bekennen, -aß hier zwei selbstherrliche nationale Regime den Weg zu einander gefunden haben und zueinander stehen, in -erselben Zeit, in der die Ideen unserer demokratisch-marxistischen Internatio nale überall nur Demonstrationen des HaffeS und damit der Entzweiung aufzuweisen haben. Jeder Versuch aber, eine solche Völker gemeinschaft durch gegenseitiges AuSsPielen. durch Verdächtigungen ober durch die Unter schiebung unwahrer Ziele auseinanderzubrin« gen ober auflösen zu wollen, wirb ebenso schei tern an bem Wunsche öer 115 Millionen, die in dieser Stund« diese Kundgebung der Ge- meiuschaft bilden, wie aber besonders am Willen der beiden Männer, die hier vog Ihnen stehen und zu Ihne» sprechen! Als der Führer die Tribüne verlätzt, klin gen die Beifallskundgebungen der Massen noch lange nach. Sie werben unterbrochen durch die italienischen Nationalhymnen, die ankün- digen, batz Mussolini sprechen wird. Reichs- Minister Dr. Goebbels geleitet den italieni schen Regierungschef auf die Tribüne und er, klärt: „Der Duee spricht!" Die Begrüßung, die dem Duce des befreun deten italienischen Staates zuteil wird, ist ge waltig unL von Herzen kommen-, wie die- jenige, die dem Führer bereitet wurde. Der Mick der Hunderttausende bleibt tpie gebannt auf der Rednertribüne haften. Vor ihnen steht jetzt MussolinU Der Gründer des italienischen Imperiums, der Schöpfer des faschistischen Italiens. Im gleißenden Scheinwerferlicht ist Musso lini weithin sichtbar, ein wahrhaft geschicht» tiches Erlebnis: der große italienische Staats mann, umtost vom Jubelgruß der deutschen Nation. Mussolini hebt immer wieder den Arm zum Faschistengruß. Man spürt, auch er wird von dem Eindruck dieser Stunde überwältigt. Immer stärker umwogen ihn, den Freund des nationalsozialistischen Deutsch land. die brausenden Heilrufe. Dann tritt Ruhe ein. Atemlose Stille. Der historische Augenblick ist gekommen, der Dure des faschistischen Italien, Benito Mussolini, spricht zum deutschen Volk. Sein» Ansprache hatte folgenden Wortlaut: MllWiuiM Wahrheit MH siegen Kameraden! Der Besuch, den ich Deutschland und seinem Führer mache, Lie Rede, die ich jetzt vor euch halte, bedeuten einen wichtigen Punkt im Leben unserer beiden Völker und auch iw meinem eigene». Die Kundgebungen, mit! denen ich empfangen^ worden bin, haben mich tief bewegt. Man darf meinen Besuch nicht, nach demselben Maßstab messen, wie Liq üblichen diplomatisch-politischen Besuche. Dies Tatsache, daß ich heute nach Deutschland ge-j kommen bin, bedeutet nicht, daß ich morgeH woanders hinfahren werde. Nicht nur in meiner Eigenschaft als Chef der italienischen Regierung bin ich zu euch gekommen, sondern vor allem in meiner Eigenschaft als Chef einer Nationalen Revolution, der damit einen Beweis für die offene feste Verbun denheit zu eurer Revolution geben will. Mag auch der Verlauf der beiden Revolutio nen verschieben gewesen sein, bas Ziel, daS beide erreichen wollten und erreicht haben, ist das gleiche: die Einheit und di« Größe des Volkes. Faschismus und Nationalsozialismus sind beides Ausdrücke jener Gleichartigkeit des ge schichtlichen Geschehens im Leben unserer Na tionen, die im gleick-en Jahrhundert und durch das gleiche Ereignis zur Einheit gelangten. Wie schon gesagt, hinter meiner Reife nach Deutschland verbergen sich keine gehei men Absichten. Hier wird nichts gespon nen, um das schon genug in fich gespalten« Europa noch weiter zu spalten. Die feierliche Bekräftigung der Tatsache und der Festig keit der Achse Rom — Berlin richtet sich nicht gegen andere Staateä. Wir, Natio nalsozialisten und Faschisten, wollen den Frie den und werden immer bereit sein, kür den Frieden zu arbeiten, einen wirklichen frucht baren Frieden, der die Fragen, die sich aus deni Zusammenleben der Völker ergeben, nicht mit Stillschweigen übergeht, sondern sie löst. Sre ganzen Welt, »te sich gespannt fragt, was »as Ergebnis Ser Begeg- stung von Berlin fein wir»: Krieg oder Friese, können wie beide, Ser Führer un» ich, mit lavter Stimme antworten^ Friede! So wie fünfzehn Jahre Faschismus Italien, äußerlich und geistig ein neues Gesicht gege-, ben haben, so hat auch eure Revolution, Deutschland ein neues Gesicht gegeben: neu- auch wenn es sich, wie in Italien, nach den, höchsten, unvergänglichen Ueber-, lief erringen formt, die sich mit den Not wendigkeiten des modernen Lebens vereinba ren lassen. Und dieses Gesicht des neuen Deutschlands habe ich gern sehen wollen. Und bei seinem Anblick, jetzt, bin ich noch stärker davon überzeugt, daß dieses neu« Deutschland — in seiner Stärke, seinem berechtigten Stolz, seiner Friedfertigkeit — ein Grundelement des euro päischen Lebens ist. Ich glaube, daß die Ursache für manches Mißverständnis und Mißtrauen zwischen den Völkern darin liegt, daß die Verantwortlichen die neue, sich bildende Wirklichkeit nicht ken nen. Das Leben der Völker wie der Einzel-, Personen ist nichts Starres, einmal Gegebenes- sondern unterliegt einem fortwährenden Um wandlungsprozeß: ein Volk auf Grund vom Zahlen und Beschreibungen oder einer Litera tur von vor zwanzig oder fünfzig Jahren zu, beurteileu, ist ein Fehler, der verhängnisvoll! werden kann. Dieser Fehler wird sehr oft ge-' genüber Italien begangen. Wenn man die nanonalen Revolutionen Deutjchlands und Italiens besser kennen würde, würden viele Vorurteil« fallen und viele Streitpunkte ihre . Daseinsberechtigung verlieren. Wir haben viele Elemente unserer Welt-, anschauung gemeinsam. Nicht nur haben Na- ttonalfozialismuS und' Faschismus überall dieselben Feinde, die demselben Herrn dienen: der Dritten Internationale, sondern Ihnen sind auch viele Begriffe der Lebens- und, Geschichtsauffassung gemeinsam. Beide glau ben an den Willen als die bestimmende Kraft im Leben der Völker, als die Antriebskraft ihrer Geschichte, unü weisen deshalb die Leh-, ren des sogenannten geschichtlichen Materia lismus und seiner politischen und philosophi schen Nebenprodukte zurück. Beide verherrlichen wir die Arbeit — i« ihren unzähligen Erscheinungsformen — als das Zeichen menschlichen Adels. Beide stütze« wir uns auf die I « ge « d, Lie wir erziehe« zur Disziplin, zum Mut, zur Zähigkeit, zur Baterlimbsliebe und zur Verachtung eines be quemen Lebens. Das wiedererstandene Imperium Roms ist bas Werk dieses neuen Geistes, der Italien beseelt. Die deutsche Wiedergeburt ist gleich falls das Werk einer geistigen Kraft, -es Glau bens an eine Idee, an die erst nur ein Ein ziger glaubte, — dann ein« Schar von Vor kämpfern und Märtyrern, dann eine Minder heit und endlich ein ganzes Volk. Deutschland und Italien verfolgen das gleiche Ziel auch auf dem Gebiet der Wirt schaftsautarkie: ohne wirtschaftliche Un abhängigkeit ist die politische Unabhängigkeit einer Nation selbst in Frage gestellt, und ein Volk von großer militärischer Kraft kann zum Opfer einer wirtschaftlichen Blockade werben. Wir haben diese Gefahr in ihrer ganzen Un- Mittelbarkeit zu spüren bekomme», als 52 in Genf versammelte Staaten die verbrrcherischen Wirtschaftssanktionen gegen Italien beschlos. sen, jene Sanktionen, Lie mit aller Schärfe durchgeführt wurLen, aber ihr Ziel nicht erreichten, ja, dem faschistischen Italien sogar Gelegenheit gaben, Ler Welt seine Widerstandskraft zu beweise». Trotz allem Drängen hat Deutschland fich den Sank- tiontn — nicht ««geschlossen. Wir wer den das niemals vergessen. Dies ist der Punkt, an Lem zum erstenmal ganz deutlich das Vorhandensein eines not- wendigen Zusammengehens zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland unL dem faschistischen Italien in Erscheinung tritt. Das, was man nunmehr in der ganzen Welt als die Achse Berlin—Rom kennt, ent stand im Herbst 1935 und hat in den letzten zwei Jahren für die immer stärkere Annähe rung unserer beiden Völker aneinander, wie für die wachsende politische Stärkung des europäischen Friedens großartig gearbeitet. Der Faschismus hat.seine Ethik, der er treu zu bleiben beabsichtigt, und diese Ethik deckt sich mit meiner persönlichen Moral: klar un» offen reSen un». wenn man einen Freun» hat, mit ihm zusammen »iS ans GnSe marschieren. Alle Argumente, die unsere Gegner ins Treffen führen, sind hinfällig: weder in Deutschland noch in Italien besteht eine Dik tatur, sondern es bestehen Kräfte und Orga nisationen, die dem Volke dienen. Keine Ne gierung, in keinem Teile der Welt, hat Lie Zustimmung des Volkes in solchem Maße wie die Regierungen Deutschlands und Italiens. Die größten und echtesten Demokra tien, die di« Welt heute kennt, sind die deutsche und italienische. Woanders wird unter dem Deckmantel der „unveräußerlichen Menschenrechte" die Politik beherrscht von Mächten des Geldes, des Ka pitals, von geheimen Gesellschaften und mit einander im Kampf liegenden politischen Gruppen. In Deutschland und Italien ist es streng ausgeschlossen, daß private Kräfte die Politik des Staates beeinflussen können. Diese Gemeinsamkeit Ler Gebanken in Deutschland und Italien hat ihren Ausdruck gefunden im Kampf gegen den Bolschewis mus, die moderne Form finsterster byzanti nischer Gewaltherrschaft, jene unerhörte Aus beutung der Leichtgläubigkeit Ler niebcren Massen, jene Hunger-, Blut- und Sklaven- rrgierung. Diese Form menschlicher Ent artung, die von Ser Lüge lebt, hat der FaschiS- muS nach Lem Krieg mit Sutzerster Energie bekämpft: bekämpft mit bem Wort unL mit der Waffe. Denn wenn »as Work nicht ausreicht un» wenn »rohen»e Amftün»e es for- Vern, muß man zur Waffe greifen. So haben wir es auch in Spanien gemacht, wo Tausende von Italienischen Faschistischen Freiwilligen gefallen sind, für die Rettung der europäischen Kultur, die noch eine Wieder geburt erleben kann, wenn sie sich von den falschen, lügnerischen Göttern von Genf und Moskau abkehrt und sich den leuchtenden Wahrheiten unserer RevolutioU zuwendet. Kameraden! Ich komme zum Ende. Wir und ihr machen außerhalb unserer Landcsgrenzen keinerlei Propaganda im gewöhnlichen Sinne des Wor tes, um Anhänger zu werben. Wir glauben, daß die Wahrheit selber Kraft genug besitzt, um überall hinzudringen, un- daß sie schließ lich siegen wird. DaS Europa von morgen Wird faschistisch fein durch d«n logischen Zwang der Ereignisse, nicht aber durch un sere Propaganda. Zwanzig Jahre stich eS he«, als euer großer Führer den Ruf zur Erhebung in die Massen schleuderte, der zum Schlacht ruf des ganzen deutschen Volke- werden fallt«. Deutschland, erwache! Deutschland ist ertvacht. Das Dritte Reich ist da. Ich Weitz nicht, ob u«L wann Europäer- Wachen wirb, wie auf bem Parteitag in Nürnberg gesagt würbe, denn geheim«, un» brnnoch wohlbekannte Kräfte finb am Werk, um einen Bürgerkrieg in einen Weltbranb z« verwandeln. Wichtig ist, batz unsere bei- ben große« Völker — bie an Menschen bi« gewaltig« Mass« von einhunbrrtfünfzehn Millionen betragen — zusammen stehen in einer einzigen unerschütterlichen Ent schlossenheit. Diese heutige gigantische Kundgebung gibt der Welt den Beweis. Ser festliche Ausklang Obwohl während der Rede Mussolinis star ker Regen niedergeht bleibt die Begeisterung der Massen ungebrochen. Mussolini! spricht Leutsch und findet schnell die Verbindung zu den Hunderttausend»..! auss dem großen Feld. Auch in den Lautsprechern! an der Feststraße find seine Worte gut zu ver stehen. Er spricht mit eigenwilliger Betonung und unterstreicht seine Worte mit lebendige« und wirkungsvollen Gesten. Fest stemmt er seine Arm« in Lie Seiten, wirft den Kopß stolz nach hinten. Jeder seiner wuchtige« Sätze, die er in die Menge schleudert, ist Pak- kend und geht zu Herzen. Kein Wunder, daß seine Rede dauernd von starkem Beifall un terbrochen wird. Ein Sturm der Begeisterung aber bricht los, als Mussolini der ganzen Welt auf ihr« Frage nach bem Ergebnis Ler Begegnung i« Berlin, auf Lie Frage „Krieg ober Frieden?" auch im Namen -es Führers zuruft: „Frie- den!" Die denkwürdige Rede drS Due« endet mit einem unerhörten Beifallssturm. Immer wieder erschallen die „Duee, Duee!"-Rus«. Dann werden dir deutschen Nationalhymne« gespielt und von Len Hunderttausend«« auS Heißem Herzen mitgesungen. Noch einmal betritt Reichsminister Dk Goebbels das Podium und schließt di» Kundgebung mit den Worten: „Die historische Millionen-Kun-gebung aufj dem Berliner Maifeld vereinigt fich in dem Ruf: , Brniio Muffoltnt Stes-Se», Sies Sett, Sieg-Holl! A»olf Hitler Sieg Hel», Sieg Seil, Sieg HsU! Begeistert stimmen die Millionen ein. Die gewaltig« Kundgebung für den Frieben Euro pas hat damit ihr Ende erreicht. Es folgt der festliche Abschluß im Stadion. Der Füh rer und der Duce begeben sich durch das SS- Spalier zu Fuß über das Maifeld. Etwa 800 Meter lang führt dieser Wog durch eins Begeisterung, die einfach nicht mehr zu über bieten ist. Das Stadion, das bisher fast völlig im Dunkel lag, flammt in dem Augenblick auf, als der Führer und der Duce, gefolgt von den Spitzen -es Staates, der Partei und der Wehrmacht, durch das Marathontor hinein, schreiten. Großkonzcrt im Stadion Feierlicher und eindruckstiefer Ausklang der historischen Millionenkuydgebung auf dem Maifel- ist das vom Generalkommando des 3. Armeekorps veranstaltete Großkonzert Ler Wehrmacht im Olympischen Stadion. Die hohen Ränge sind Kopf an Kopf von einer erwartungsvollen Menschenmenge be setzt, die mit den Hunderttausenden auf dem Maifeld draußen dem großen geschichtlichen Augenblick entgegenharrt. Ueberwältigend ist Ler Blick auf das von Scheinwerfern über spielte Maifeld mit dem hohen angestrahlten Glockenturm und den stolzen Fahnen de» . faschistischen Italiens und des nationalsozia listischen Deutschlands. Als der Duce und der Führer im Mara lhontor sichtbar werden und die Standarte« Ler beiden Staatsmänner gehitzt werden, nimmt der Jubel orkanartige Formen an. I« immer neuen Wellen klingt er zu ihnen her über. Beide dankten immer wieder nach alle« Seiten. Fast eine Viertelstunde jauchzen unb rufen und Winken und jubeln Lie mehr al» hunderttansrnd Menschen, Lie in dem gewal tigen Oval versammelt sind. Trommeln un- Pfeifen setzen ein. Di« Scheinwerfer erlöschen. Nur der Durchgang unter dem Marathontor ist in strahlende Helle getaucht, als die 25 Spielmannszüge, 33 Musikkorps und 10 Trompcterkorps unter de» Klängen deS Marsche» „Preußens Gloria" einmarschieren. Gegenüber der Ehrentribüne nehmen sie Aufstellung, während der Leiter sämtlicher Spielmannszüge, Feldwebel Win ter vom Wachregimcnt, im Paradeschritt vor die Front marschiert. Wundervoll exakt mar schieren Spielleute und Musikkorps dann z» einem geschlossenen Viereck unter den Klänge« des Hceresmarsches ,Lerzog von Braun schweig" auf. Unmittelbar vor dem Podium des Leiters des Hceresmnsikinspizientcn Prof. Schmidt, sind die Kesselpauken aufmar schiert. Auf der Freitreppe deS Marathon- Tores und vor der großen Anzeigetafel ho ben Fanfarenbläser, di« be!» jeweilige« Giw» satz von Scheinwerfer« bestrahlt werden, WH» kcllung genommen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)