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KaukenbelM Tageblatt Da«rag«dl-U «rschUnt an!«d«m Wertlag! Vlaua>«.0kiun«vrel» : I SO Mi. Bei »lbiialunn in den Aalgabesteilen de« Landgeblcte« I» Wg. m-Sr. bet Nulracinnq Im Stadlgeblet I» Dfg.. Im vandgeblet 20 Wg. Botenlohn. Soihenlaeten »OBI.. ain»«ln>immer I»M. Tonnabendnnmmer IS PI. WW-KsDÄMig« An,«tg»npr»i«! I MMImetrr Höhe etnspaltlg <--- 4S mm bre»> 8 Pfennig, im rexlteil 12 mm dielt) !i« Pfennig. Rabottstaff«! L. gür Nachweis und ivermitllu», !i!i Pfennig Londcrgeblihr. PoftscheUkonto: Leipjig rsroi. «<m«Ind»fttroto»lo: yrankenderg. N«rnsvr. 3^.1 - »rakttanlchrMt «agedlatl 8«lNke»»ergf°chf«n. Var Franlenberger raaeblatt Ist das zur Beröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des AmtsdaMmanner zu ziSha und de» Ersten Bürgermeisters der Stadt zrantenderg de-Srdstcherselts bestimmte Blatt zreitag, den 24. Septemder M7 nachmittags W. Jahrgang «r. 223 München erwartet den Duce „Keil dem Duce! - Keil nnserm Führer!" Ausruf an die Mnchener Bevölkerung Aus Anlass des Besuchs Mussolinis in der Hauptstadt der Bewegung hat Gauleiter und Staatsminister Adolf Wagner folgenden Auf. ruf an die Münchener Bevölkerung gerichtet: Der Gründer und Duee des faschistischen Italiens trifft am 25. September zu einem mehrtägigen Besuch in Deutschland ein. Er betritt den Boden des Reiches in der Haupt- stadt der Bewegung. Der Führer und Reichs- kanzler wird im Namen des ganzen deutschen Bölkes in unserer Stadt Benito Mussolini begrüben. Und München, der Blutzeuge des S. Novem- der 1SW, erlebt damit einen der größten Tage in seiner politischen Geschichte! Erfüllt von * der großen Freude, Zeuge dieses historischen Augenblicks zu sein, empfängt die Stadt den Schöpfer des neue« Italiens in ihren Mauern. Sie wird sich zu Ehren dieser Begrüßung ihr schönstes Festkleid anlegen. Die Beflaggung der Gebäude aller Staats- und Gemeindebehörden ist angeordnet. Allein auch die Einwohnerschaft Münchens wird zum Ruhm der Hauptstadt der Bewegung und der Stadt der deutschen Kunst ihre Privatgebäude mit den Flaggen schmücken. Kern Haus und kein Fenster ohne Fahne! Für jene Straßen, die den öffentlichen Fest schmuck erhalten, ergehen besondere Anord nungen. Die ganze übrige Stadt aber soll in ihrem reichsten Festtagskleid prangen, um dem Gast des Führers und des Reiches zu bekun den, daß München ihn mit offenen Armen und aufgeschlossenem Herzen empfängt. Wenn der Duce Italiens an -er Seite des Führers von Deutschland seinen Einzug i« die Hauptstadt unserer Bewegung hält, dann soll die beiden Männer das Heil der 100«»0 deutschen Volksgenossen begrüßen, die sich der Bedeutung dieser Stunde bewußt sind: Heil dem Duce Benito Mussolini! Heil unserem Führer Adolf Hitler! , Kameradschastsabend der deutschen und der italienischen Presse > München, 23. 9. Anläßlich des bevor stehenden Besuches des Duee des Faschismus in München veranstaltete der Leiter der Mün chener Dienstsielle der ReichspressesteNe der NSDAP, Rei chs hauptamtsle iter Dr. Dres ler, am Donnerstag abend im Cherubini-Saul des Hotels „Vierjahreszeiten" einen Kaimerad- schaftsabend für die in München anwesenden deutschen und italienischen Pressevertreter. Der Gastgeber, ReichshauptamtSleiter Dr. Dresler, begrüßte die Gäste und BerufS- kameraden aus Italien, die deutschen Schrift leiter und die Münchener Vertreter der ans- Nndffchm Presse. Unter Hinweis auf die mehrfachen Besuche italienischer Journalisten in Deutschland und die deutschen Gegenbesuche in Italien hob er als Zweck des Abends hervor, die freundschaftlichen Bande zwilchen der ita lienischen und der deutschen Presse zu festigen. Sein Trinkfpruch gatt dem König von Italien und Kaiser von Aethiopien, dem Duce des Faschismus und der deutsch-italienischen Freund- schuft. Den Dank der italienischen Gäste brachte Generaldirektor Cassin i zum Ausdruck. Er betonte, daß die italienischen Journalisten mit Bewunderung an das Große mrückdächtcn, das sie auf ihren Deutschlandreisen gesehen hätten. Es sei nicht Aufgabe der Presse, Politik zu machen, sondern der Politik als Sprachrohr zu dienen. Aber auch als Sprachrohr müßten die Männer der Presse das empfinden, worüber sie die Oeffentlichkett unterrichten. Besonders müßten sie durchdrungen sein von der geschicht lichen Bedeutung der bevorstehenden Tage. Er erhob sein Ekas auf das Wohl des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler. Im Lause des anregenden Abends, der an gesichts des kommenden überragenden Ereig nisses reiche Gelegenheit zu lebhaftem Ge dankenaustausch gab, wies der stellvertretende Pressechef der Reichsregierung, Ministerialrat Berndt, darauf hin. daß München nicht nur die Hauptstadt der Bewegung, sondern auch der deutschen Kunst sei und daß damit die Presse sich hier aus heimischem Boden be finde, da ja auch der journalistische Beruf ein künstlerischer Beruf sei. Der Hausherr des Abends sei es, der der herzlichen Kamerad schaft zwischen der italienischen und der deut schen Presse den Boden bereitet habe. Zum Dank für diese jahrelange Arbeit erhob Mi nisterialrat Berndt sein Glas auf das Wohl des Gastgebers Dr. Drechsler. Die Londoner Presse wird sachlicher ' London, 24. 9. (Funlspruch.) Je näher der Besuch Mussolinis in Deutschland heran rückt, um so mehr steigt das Interesse, das ihm die englische Presse entgegenbringt. Sämtliche Ein ncucr Anil Knkievow? Geheimnisvolle- Verschwinden zweier führender rassischer Emigranten in Paris Der Nachfolger General Kutiepowö, als Präsident des Zaristischen Frontkämpfcrver- bandes i« Paris, General von Miller, ist seit einige« Tagen verschwunden. Die Blätter fragen sich, ob General Miller, ebenso wie sein Vorgänger, General Kutiepow, entführt war- den ist. Am Tage der letzten Anwesenheit in feinem Büro hatte General Miller seinen Die politische Woche Zweite Begegnung Mussolinis und Adolf Hitlers. Die Tatsache, daß der erste Staatsbesuch, den der Duce unternimmt, Deutschland gilt, zeigt die Bedeutung dieser Reise, unterstreicht aber auch gleichzeitig das intime Zusammenwirken der beiden großen Ordnungsländer Mittel europas zur Befestigung des europäischen Friedens. In Wirklichkeit ist Mussolinis Be such die Erwiderung Ler Reise des Führers und Reichskanzlers 193s nach Venedig. Damals begegneten sich der italienische Re gierungschef und der deutsche Staatschef zum ersten Male. Seit jenen festlichen Tagen be griff die Welt, daß die Ordnung Europas nicht mehr Len brüchigen Gewalten-iberalter- ter ^steme anvertraut bleiben darf, sondern daß erstarkte nnd verjüngte Länder die wah ren Vorkämpfer des Friedens sind. Jnimer wieder hat man sich gegen diese Erkenntnis gesträubt, immer erneut suchte man, durch Lügen und Legenden das Näherkommsn der beiden großen Staaten zu hindern, aber schließlich hat sich die Politik der Achse Berlin—Rom nicht nur als starke Reali tät, sondern auch als europäische Not wendigkeit erwiesen. Heute weist diese Politik bereits so starke Festigung auf, daß sich um sie bereits andere, in ihrer Staats form den beiden Großstaaten verwandte Län der herumzukristallisieren beginnen. In Mussolini begrüßt das deutsche Volk nicht nur de« großen Staatsmann und Politiker, son dern es sieht in ihm auch den unvergleichlichen Fü^er und Erneuerer des italienischen Vol kes. Der Faschismus und der Nationalsozia lismus sind angewandte Formen einer neuen Staatsrechtslehre auf ihre jeweiligen Völker. Unabhängig voneinander entstanden, münden sie doch in die gleichen nationalen und inter nationalen Ziele ein. In beiden Völkern ist; die Wunderkraft der geeinten Nation zuru klaren Bewußtsein herausgcarbeitet worden,, und diese innere Geschlossenheit bedeutet für, die Staatsführer jene souveräne Lenkung des Bolkswillens im Interesse der eigenen Volks erstarkung und der neuen Gemein-, schäftsarbeit der Völker. Generalprobe des Luftschutzes. Im Rahmen der großen Verdunkelungs- Übung in Nord- und Mitteldeutschland hat die Bevölkerung einen Begriff davon bekom men, was der totale Krieg bedeutet. Im Ernstfälle ist es ja nicht mehr so, daß nur der SoDat den Luftkrieg am eigenen Leibe erlebt, sondern jeder Volksgenosse ist durch Luft angriffe gefährdet, und darum hat auch jeder Volksgenosse die Pflicht, nach seinen Kräften an der Abwehr mitzuhelfen. Heute können wir mit Stolz feststellen, daß die deutsche Be völkerung sich dieser Pflicht bewußtist! Der Reichsminister der Luftfahrt unÄ Oberbefehls haber der Luftwaffe, Generaloberst Göring, hat die Verdunkelungsmaßnahmen in Berlin; vorzeitig aufheben können, und zwar wie aus drücklich hervorgchoben worden ist, neben der Rücksicht auf Las wirtschaftliche Leben der Großstadt vor allem unter Würdigung der mustergültigen Haltung der Be völkerung. In dem übrigen Gebiet müssen die Verdunkelungsübungen angesichts der Wehrmachtmanöver fortgesetzt werden. Der Ertrag Lieser Uebungen besteht darin, daß dec Beweis erbracht worden ist, daß di« deutsche Fliegerabwehr und Ler zivile Luftschutz Tag und Nacht auf der Hut sinL. Die General probe ist bestanden! In Dorf und StaLt haben alle die mit einer allgemeinen Verdunkelung nun einmal verbundenen kleinen Unbequem lichkeiten bereitwilligst auf sich genommen, klar; darüber, daß Lie Sicherheit des Lau-^ des an erster Stelle steht. Schlapp« -er bolschewistischen Unruhestifter. , Zum zweitenmal hat Nh o n in seinen Aus-; Wirkungen für Lie beiden europäischen West- Mächte Folgen gehabt, die sie sich mit einigem Takt und einigem Fingerspitzengefühl hätten ersparen können. Nachdem schon das eigen mächtige und überhebliche Vorgehen Englands und Frankreichs hinsichtlich der Mittelmeer kontrolle viel böses Blut gemacht hatte, und stch di« italienische Haltung naturgemäß aus« äußerste versteifte, sah man sich tu London ae- »ötigt, rin« beruhigende Sonderbotschaft des Ministerpräsidenten Chamberlain an Musso- tt«t anzukündiaen, um die MtÄAMiÄL dj« man so leichtfertig verursacht hatte, nicht iw einen offenen Konflikt ausarten zu lassen« Aber eine Ankündiguirg ist „tönend Erz und klingende Schelle", aber keine Tat. Italien verblieb in seiner Zurückhaltung und ließ keine» Zweifel daran, daß cs seinen Anspruch auf absolute Gleichberechtigung im Mittelmeer i« vollem Umfang und ohne jede Einschränkung durchzufehen entschlossen sei, genau so, wie eS Deutschland in seinem Kampf um seine Gleichberechtigung getan hat. Dar aufhin veranstaltete man zur Deckung feines Rückzugsgefechtes i« Pari- und London ein letztes Sperrfeuer in Gestalt ganzer Bündel von Alarmnachrichten über angebliche italie- Nische „Vorbereitüiigen" und — ließ am näch- sie« Tage durch di« beiden Geschäftsträger in Rom den Vorschlag zur Teilnahme Italiens an einer technische» Konferenz von Marine- sachverständige« unterbreiten. Mit jener An- kündigung einer Ehambcrlaiq-Potschaft und vielem oipiomanzcyen Schritt yaven sie Verven Westmächte also doch jenen „ersten Schritt" tun müssen, den sie zuerst in so selbstherrlicher Form Italien zu diktieren sich angcmaßt hat- ten. Vom deutschen Standpunkt aus kann man es nur begrüßen, wenn der hohe Span- nungsgrad, den die Mittelmeerkrise schon er reicht hatte, nunmehr stark abgemildert ist. Wir haben ganz und gar kein Interesse an der Erhaltung oder gar Verschärfung poli tischer Spannungen, weil wir ehrlich um den Ausgleich und nm die Festigung des Friedens bemüht find. Daß die Entspannung im Mit telmeer aber gerade am Vorabend der Zu sammenkunft des Führers und Mussolinis möglich war, zeigt erneut, daß die deutsch italienische Zusammenarbeit ein wertvolles Aktivum im Hinblick auf die Befriedung Europa- ist. Während Moskau nur Unruhe errege« will, wollen Deutschland und Italien den Grundstein legen für ein« Epoche schöpfe- riscker. luio-binniut« Arbeit. >> Kurzer Tagesspiegel Anläßlich des Besuches des Duc- " in München fand auf Einladung des Lei ters der Münchener Dienststelle der Reichs pressestelle der NSDAP ein Kameradschafts abend für die zu diesem Ereignis in München anwesenden deutschen und italienischen Presse vertreter statt. Der Zweck des Abends galt der Festigung der freundschaftlichen Band« zwischen der deutschen und italienischen Presse. Bei seiner Abreise nach Deutschland werden den Duce alle leitenden Männer der Faschi stischen Partei zum Zuge geleiten. Eine Ver lautbarung des Parteisekretärs, Minister Sta race, betont, daß die Faschistische Partei dem Duce den Gruß an Deutschland mitgibt. Der Reichskommissar für die Preisbildung veröffentlicht im ReichS- geseichlatt die 6. Verordnung über Ordnungs strafen bei Ueberschreitungen von Preisfest setzungen für Lebensmittel, die eine Verlänge rung der Gültigkeitsdauer der Verordnung vom 5. Dezember 1935 um ein weiteres halbes Jahr bedeutet. Zwei österreichische National- sozialiften wurden von einem Salzburger Schöffengericht wegen des Besitzes von zwei Papierböllern zu 5 und 6 Jahren schwere« Kerkers verurteilt. Als Rädelsführer des blutigen Monisten» Überfalls auf die Budapester Pf e.ik- kreuzler wurden einwandfrei die Juden Spitzer, Moses, Cohn, Rosenfeld, Schwarz und Friedmann festgestellt. Unter 12 verhafteten Rädelsführern befindet sich nach Feststellung der ungarischen Presse nur ein einziger Arier. Auf dem Internationalen Film wettbewerb in Como gewann Deutschland drei Preise, darunter als höchste Auszeichnung den Pokal des Generaldirektors für den ita lienischen Fremdenverkehr. Nach den bisherigen Feststellungen der fran zösischen Sicherheitspolizei ist anzunehmen, daß der aus Paris verschwundene General Mil ler aus dem fowjetrussischen Frachtdampser „Marya Ulnanowa" entführt werden ist. Don dem zur gleichen Zeit verschwundenen sow et- russischen General Skoblin wurde noch keine Spur gefunden. Londoner Blätter bringen heute ausführliche Schilderungen über di« von deutscher Seite getroffenen Vorbereitungen zum Empfang des Duce, sowie über das vorgesehene Programm. Auch beschäftigen sich verschiedene Blätter, mit dem Inhalt der Unterredungen, die der Duce mit dem Reichskanzler führen wird. Es werden hier die verschiedensten Vermutungen ausge sprochen, bei denen jedoch der Unterton heut« wesentlich freundlicher anklingt als am Vortage.. Mitarbeitern gegenüber erklärt, er wolle noch eine Reihe von Besuchen in Paris erledigen. Seitdem ist der General nicht wieder gesehen worden. Nach einer Mitteilung der Polizeidirektion Paris, hat General Miller am Tage feines Verschwindens dem Generalsekretär des Rus sischen Frontkämpferverbandes, Kusonfky, brieflich benachrichtigt, daß er um 12.30 Uhr mit Gcnreal Skoblin an der Ecke der Rue Jasmin und Rue Raffet eine Besprechung habe. General Skoblin wolle ihn zu zjvei aus ländischen Offizieren bringen. Die Zusammen kunft sei aus die Initiative General Skoblins zurückzuführen. Vielleicht handele es sich aber um einen Hinterhalt und aus diesem Grunde lasse er diesen Brief auf jeden Fall zurück. Nach dem Verschwinden des Generals Mil ler wurde eine Zusammenkunft des Vorstan des des Vereins einberufen. General Skoblin erklärte, von einer geplanten Zusammenkunft mit General von Miller nichts zu wissen. Auf dem Heimivege von dieser Kundgebung ist dann auch General Skoblin gleichfalls ver schwunden. Man erinnert sich in diesem Zusammenhang an das geheimnisvolle Verschwinden des Ge nerals Kutiepow. An einem Sonntag, dem 26. Januar 1930 um 10 Uhr morgens, verließ der General Kutiepow seine Wohnung, um sich zum Sitz der Zaristischen Russischen Front kämpfer-Vereinigung zu begeben, wo er nie mals angelangt ist. Bis jetzt konnte nicht tH