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KankMetger Tageblatt »1 D>,«»latt an j«»«m ««'N»,, «»»»«-«««»««Pr««. - I ga NU. ««I t» den «u»,»»«stellen »«» Landzebtele» t» Vk- »chr, del 8»««aa«-n im «I»dt,etiet >» Vs,., I« Landgedlel »o Pfg. votealoH«. WochßaAwwn SO Vf.» Einzelnummer IQ Pf., Gonnavendnummer 18 Pf. Wezwks-IW! Anzeiger An,»«,»»«»»»»»! I «illimeler H»»e etnspalti, t— «6 ---m »r,It> 8 Ps-nnlg. im reziteil 7, mm »mit» »0 Pfennig. Rabatts,»ffei L. YL' NaLwei» und Vermittlung »S vsenni, Sonder,ebllhr. VoftfcheeNonto: Lelpjig rs,o>. «lemeind^trosonl-, granlrnber,. !»«reesvr. »LS. — Drahtanschrift, <r»o»»latt isronfendrr,lächle». Var Namenberl« rasedlall Ist dar W »«SffeMchaa- d« amtlichen velanntmachangen des Amtsdanptmaaaer zu Wha m» »er Ersten Mrsermelsterr der Ktadt zraakenberz behSrdllchersestr destlmmte Matt Nr. 2»1 Donnerstag, den 2. September M7 nachmittaas 9«. Mrgaag SWSSSSSSSSSSWSSSS^SSS^SMSSSWWSSSWSWSS^S^WSSSWSSSSSSSSSWSSSSS^^W^WM^WWMSWW^SW^^^W, Das falsche Pferd Es galt bis zum Jahre 191t eigentlich alst Lusgemacht, daß zwei Mächte in ihrer Außen politik grundsätzlich keine Fehler machten, eine, christliche und eine weltliche Macht: der Vati- Km und das Britische Empire. Der Welt krieg. der so vieles umgestürzt hat, hat auch Liese These vernichtet. Wir haben gesehen, daß Ler Vatikan sich seitdem oft verschätzt hat und wir haben auch gesehen, daß auch die Männer im Foreign Office Menschen sind und Fehler machen. Es begann erst einmal damit, daß «ach Kriegsende das politische Schwergewicht überhaupt verschoben war und das militärisch starke Frankreich seine Macht auch gegenüber England benutzte. Es benutzte sie erst einmal! Lazu, auf dem Kontinent die politische Vor machtstellung Frankreichs auszubauen, um dadurch, wie man glaubte, „unabänderliche Tatsachen" zu schaffen. Die falschen Voraus setzungen, unter denen Frankreich an sein diplomatisches Werk gegangen war, hatten da zu geführt, daß langsam die ursprüngliche Gleichgewichtslage wieder hergestellt wurde., Daran aber hatten die englischen Diplomaten nicht gerade wesentlich mitgearbeitet, sondern wo sie aktiv wurden, da setzten sie sich in den Jahren der Nachkriegszeit wiederholt und gründlich auf das falsche Pferd. So glaubte man erst einmal, eine Völ»! kerbundspolitik großen Stiles treiben zu können und hoffte, die Ernte dieser Völ kerbundspolitik in englischen Scheuern bergen zu dürfen. Die Hoffnung trog. Das Völker bundsspiel wurde nur zu bald erkannt. Der Völkerbund war eine Macht, solange England mit seiner Macht dahinter stand, ohne die Macht des Britischen Empire aber war er eine Organisation mit Statuten und General-! sekretären. Wenn man die englische Außen-! Politik i« der Nachkriegszeit im Hinblick auf Deutschland betrachtet, so kann man wirklich nicht in Jubel ausbrechen. Es muß einmal gesagt werden, daß in Deutschland zu allen Zeiten Männer gewesen sind, die eine deutsch englische Verständigung gewünscht haben; schon aus dem Grunde, weil man glaubte, mit den Engländern am ehesten ins Gespräch zu kommen, weil eben ja doch Blut dicker ist als Wasser. An Gesprächen hat es auch nicht ge fehlt, aber praktisch herausgekommen ist dabet nichts. Die Engländer waren z. B. in Ler Reparationsfrage nicht weniger hartnäckig als die Franzosen, obgleich sie als gute Kaufleute doch den Unsinn der Reparationen am ehesten hätten erkennen müßen. Als die Franzosen die Ruhr besetzten, da hat man zwar den bri-, tischen Rechtsstandpunkt in einer Note klar»! gelegt, im übrigen aber die Franzosen schal-! ten und walten lassen wie sie wollten. Jetztt eben sehen wir, daß die englischen Diplomaten auch hinter den Ereignissen in Spanien her-> kaufen. Der große Apparat des Nichteinmi-i schungsausschusses wird von Vertagung zu Vertagung durch Morphiumspritzen künstlich am Leben erhalten; vielleicht werden die bri-> tischen Erz- und Handelsinteressen in Spa nien die Vertreter Englands eines Tages doch noch hellhöriger machen, wenn auch einst weilen davon noch nichts zu merken ist. Die! Stellung der britischen Diplomatie im Fern ost-Konflikt ist noch nicht bis zur letzten Ent scheidung gereift, das bedauerliche Vorkomm nis mit dem britischen Botschafter hat vorerst einmal eine britische Protestnote zwangsläufig zur Folge gehabt. Der britische Vorschlag zur Neugestaltung von Schanghai und Nanking ist gescheitert. Entscheidend für die Weltpolitik in der nächsten Zeit wird aber immer das Verhältnis zu Italien sein; hier ist der englische Miß erfolg am deutlichsten. Trotzdem die Dinge bis auf des Messers Schneide standen, hat Eng land die Eingliederung Abessiniens nicht zu verhindern vermocht. Gewiß mutz indessen ein neues Kalkül in die politische Rechnung ein gesetzt werden. England hat in der Zwischen zeit gerüstet und in einem halben Jahr etwa dürfte die englische Rüstung nahezu vollendet sein. Gewiss, Soldaten und Matrosen, Flug zeuge und Schifssgeschütze snrd gut, aber di« gutgeschulten Diplomaten sind gleichfalls nicht zu entbehren. Es fragt sich nun, welchen Kurs die englische Aussenpolitik einschlagen wird. Daß die Engländer ihre Fehler nicht ein- gesehen hätten, daS kann der stärkste Mann »icht behaupten. In englischen Kreisen wird ßchon ganz unverhlümt die Frage erörtert, ob , Herr Eden, der sich zwischen so viel Stühle gesetzt hat, eines Tages durch Lord Halifax adgelöst werden sollte. Es wurde davon ge sprochen, dass Chamberlain selbst auf das aussenpolitische Steuer achten wurde. Nun, das ist Sache der Engländer selbst mrd geht uns nichts an. Notwendig erscheint uns aller dings, dass endlich einmal di« innerpolitischen Hemmnisse der britischen Aussenpolitik besei tigt werden müssen. Die Empire-Politik hat sich niemals mit Sentiments hernmgeschlagen, und die Engländer haben bisher von dem an geblichen Gegensatz zwischen Demokratien und Diktaturen noch nicht den geringsten Nutzen gehabt; ganz abgesehen davon, dass diejenigen Staaten, die als Diktatur angesprochen wer den, auf eine solche Ansprache keinen Anspruch haben. Vieles, waS man in letzter Zett in England hörte, deutet auf einen auhenpolitischen Kurs wechsel hin. Sicher aber scheint zu sein, daß man über di« aussenpolitische Bilanz bis zum Jahre 1937 in England alles andere als er freut ist. aufgelehnt habe. Die Dynamiteros hätten als „Strafmatznahme" 15 Personen erschossen. Die Bolschewisten sollen bereits einige Gebäude gesprengt und Wohnhäuser in Brand gesetzt haben. Erschütterung der Aragon-Front Starke Geschwader bis zu 85 zwei- und drei motorige Bomber griffe» die bolschewistischen Stellungen an der Aragon-Front wiederholt an und brachten dem Gegner starke Verlust« bei. Diese Luftangriffe gelten als die stärkste Erschütterung, die die Bolschewisten während der Dauer der Kämpfe an der Aragon-Front erfahren mußten. In den Abschnitten Belchite und Quinto herrscht die lebhafteste Kampftätigkeit. Der Gegner warf bei Belchite starke Jnfanterie- ^massen, darunter die Internationalen Bri gaden, unterstützt von zahlreichen Tanks, gegen die nationalen Abteilungen, die nicht nur standhielten, sondern schliesslich sogar zum Gegenangriff übergehen konnten. Dabei verlor der Feind einige hundert Tote. Im Abschnitt Quinto griffen die Nationa len an utrd stürmten mehrere befestigte Gra benlinien. Auch im Abschnitt Villamayor gehen die Operationen mit Erfolg für die Nationalen weiter. Im Laufe des Mittwochs wurden 100 Gefangene gemacht. Mit der Einnahme von Santander haben die Truppen der nationalspanischen Regierung den weitaus überwiegenden Teil der kantabri schen Küste, die eine Länge von 926 Kilometer hat, in ihrer Hand. Von Santander aus sind in den letzten zwölf Lagen weitere 170 Kilo meter erobert worden, so dass die gesamte er beutete Küstenlänge 746 Kilometer beträgt. Nur ein 186 Kilometer langer Streifen zwi schen San Vincente de la Barquera bis Cur- dillero im Westen von Gijon wird zur Zeit noch von den Bolschewisten gehalten. stürz« ragesMegel Der Führer und Reichskanzler hat an den Reichskriegsminister und Oberbe fehlshaber der Wehrmacht, Generalfskdmarschatt von Blomberg zu dessen 5S. Geburtstag ein herzlich gehaltenes Glückwunschtelegramm ge sandt. Der Führer sandle an die Schwester der verstorbenen Schauspielerin Adele Sandrock ein Beileidstelegramm. Im Rahmen der zahlreichen Kundgebungen aus Anlatz der 5. Neichstagung der Aus ländsdeutschen in Stuttgart sprachen am Mittwoch der Neichsführer A und Chef der deutschen Polizei, Himmler, sowie der Reichs jugendführer. Zur Durchführung der in den Richtlinien zum Leistungskamps der deutschen Betriebe vorgesehenen Mitwirkung der fachlichen Vertreter der gewerblichen Wirt schaft wurde zwischen der Reichsleitung der Deutschen Arbeitsfront und der Reichsimrt- schastskammer «ine Vereinbarung getroffen. Dr. Ley teilte auf der Tagung der Aus- landsorganifation in Stuttgart mtt, dah di« KdF-Flotte alljährlich 30 000 Arbeiter nach Italien bringen werde. Die Ankündigung hat in der italienischen Oeffcntkichkeit begeistert«! Zustimmung gefunden. Aus Anlass der Herbstmesse fand in Leipzig die 3. Berkehrswirtschcrftliche Ta gung mit dem Gesamtthema „Derkehrsförde- rung — Verkehrsgeineinschaft" statt. Der britische Zerstörer „Havoc" ist in der Nacht zum Mittwoch von einem un bekannten Unterseeboot auf der Höhe von Va lencia angegriffen worden. Das Kriegsschiff, das nicht getroffen wurde, erwiderte den Ab griff. Ueber das Ergebnis des Gegenangriffs ist nichts bekannt. Die nationalen Truppen rn Spa nien haben am Mittwoch nachmittag die Hafenstadt San Vicente de la Barquera, 51 Kilometer westlich von Santander, besetzt. In einer Rundfunkansprache am Mittwoch abend setzte sich Staatssekrtär Hull für ein« Verminderung der internationalen Rüstun gen ein. VrMsGer Zerstörer vor Valencia vesGossen Vormarsch auf Asturien geht weiter Auf der buche nach dem Angreifer Der britische Zerstörer „Havoc" ist nachts von einem unbekannten Unterseeboot auf der Höhe von Valencia angegriffen worden. Das Schiff wurde aber nicht getroffen. Die Suche nach dem Unterseeboot, an der der Flottillen führer „Hardy" und die Zerstörer .^YPerion" und „Havoc" beteiligt sind, ist bisher ergeb nislos verlaufen. Der Zerstörer ,H>avoc" ist bereits zum zwei ten Male das Ziel eines Angriffes geworden. Im Februar d. I. wurde er von Flugzeugen bombardiert, als er sich auf dem Wege von Gibraltar nach Malta befand. Britische Kriegsschiffe überraschend aus Gibraltar in See gegangen In Nordspanien haben die nationalen Streitkräfte ihren Vormarsch in Richtung Asturien fortgesetzt und wichtige Stellungen erobert. Der Widerstand der Bolschewisten war nur noch gering. Mehrere hundert Miliz soldaten haben die Wassen gestreckt. Unter dem erbeuteten Kriegsmaterial befinden sich ein grosses Munitionsdepot und ein Lager mit Handgranaten und Dynamit. Für den Wiederaufbau ist die Wiederaufnahme des Eisenbahnverkehrs zwischen Santander und Bilbao noch von Wichtigkeit. An der Front von Leon wurden im Ab schnitt Valdeon bei einem Erkundungsvorstotz 230 Stück Vieh eingebracht. An den übrigen Fronten haben die nationalen Streitkräfte bolschewistische Angriffe zurückgeschlagen. Die Luftwaffe hat einen Vomber und ein Jagd flugzeug der Bolschewisten zum Absturz ge bracht. Wie aus Gibraltar berichtet wird, sind der britische Flottillenführer „Hardy" und das Kriegsschiff „Hyperion" in nächtlicher Stunde ganz unerwartet mit Volldampf in östlicher Richtung in See gegangen. Als Grund dieser plötzlichen Ausfahrt wurde bisher noch keine Erklärung abgegeben. Die Offiziere und Mannschaften, die sich an Land befanden, wurden von Sonderpatrouillen aus Bars und Hotels an Bord der Kriegsschiffe gerufen. San Vincente de la Barquera eingetteiff Die im Südwesten von San Vincente de la Barquera operierenden nationalen Kolonnen besetzten zwei Ortschaften und beherrschen jetzt die nach San Vincente abzweigende Bergstrasse. Andere an der Küste operierende Kolonnen beteiligten sich an der Einkreisung von San Vincente de la Barquera, die immer enger wird. In den nationalen Linien bei San Vin cente haben sich zahlreiche Frauen und Kinder eingefunden, die vor dem bolschewistischen Terror geflohen sind. Sie berichten, dass sich hie Bevölkerung der kleinen Hafenstadt San Vincente gegen die bolschewistische Herrschaft Erbitterter Kamst um Elbanabai Hetzer Dimitroff nach China unterwegs Englische Kriegsschiffe im Schrapnellfener Zäher chinesischer Widerstand Die durch die Eroberung des Wusung-Forts am Huangpu-Fluh von den Japanern erfolg reich eingeleiteten neuen Kämpfe um Schang hai nehmen unter starkem Einsatz der Artil lerie und der Bombengeschwader einen erbit terten Verlaus. ' Die Kämpfe in Lem Dreieck Wusung, Liuho und Lotten haben jetzt auch das Gebiet der Anlagen der deutsch-chinesisck-en Universität Tungchi erfasst. die etwa zehn Kilometer nörd lich von Schanghai liegt. Der Vorstoss der Japaner von Wusung aus nach Paoschan erfolgte anscheinend mit dem Ziel, die weiter landeinwärts bei Lotten be drängten japanischen Truppen zu entlasten. Von chinesischer Seite sollen gegen die längs des Ufers des Jangtse vordrängenden Japa ner zwei neue Divisionen in den Kampf ge worfen sein. Trotz nicht zu verleugnender Fortschritte der japanischen Landungsabtei lungen versteift sich der chinesische Widerstand von Stunde zu Stunde. Englische Kriegsschiffe im Schrapnellfeuer Die englischen Kriegsschiffe „Danan" und „Falmouth" wurden in der Nähe von Schang. Hai mehrmals von Schrapnellfeuer getrof fen, ohne daß nennenswerter Schaben an- gerichtet wurde. Ebenso wurde der britisch« Handelsdampfer „Shengking" von Schrap. nellS getroffen, als er bei Wusung vorbeifuhr. In keinem der Fälle find Verwundete zu be- klagen. Die englische Presse ist empört London, 2. 9. (guntspr.) Zn ihren Kommentaren zu dem Torpodoangrrff auf den englischen Zerstörer „Havock" fordern die eng lischen Blätter energische Matznahmen zur Feststellung und Bestrafung der U-Boote, di« für die neuerlichen Angriffe im Mittel.ne-r verantwortlich seien. Der feiner^twe rote Tor pedoangriff auf den deutschen Kreuzer „L e i p- z i g" für den sich die englische Presse damals schon nicht allzu sehr interessierte, scheint heute seltsamenreise ganz vergessen zu sein. Es wird nur betont, datz der jetzige Zwischenfall die Notwendigkeit erhellt habe, den Schuh für di« Schiffahrt im Mittelmeer zu erstarken. — „Daily Telegraph" schreibt, dass die wachsende Welle der Entrüstung durch den neuen Angriff weiter anschmellen werde. Das Blatt sagt sogar ausdrücklich, datz es sich um den ersten Fall handele, dass ein Kriegsschiff im Mittelmeer angegriffen roerde. Jede neutrale Macht sollte dafür s orgen, datz den Angriffen, die das Mittelmeer für Schiffe aller Art un sicher machten, Einhalt geboten werd«. „Daily Mail" erklärt, datz derartige Zwischenfälle wie der Angriff auf den eng lischen Zerstörer weder von England noch von irgend einer anderen Seemacht weiter ge duldet werden könnten. Die englische Regie rung müsse alles tun, um die Zugehörigkeit des angreifenden U-Bootes festzustellen. Das Mittelmeer-Problem mützte mit grösster Be schleunigung in Angriff genommen werden. Die Linkspresse, die noch vor einigen Monaten in Krämpfe fiel, als Deutschland nach dem Angriff auf die „Leipzig" ein kollektives Vor gehen der interessierten Seemächte forderte, erklärt heute in heftigster Tonart, datz nur durch eine Kolleltivaktion aller Staaten di« Sicherheit im Mittelmeer aufrecht erhalten werden könne. So schreibt das Labour-Organ Daily Herald", es handele sich um eine kol-