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KankenbuM Tageblatt WkWkö W ÄNMgec »«, ra««»lati «Ich»,»« a» l«Ixm MerNa,! >1iona»«.«e^»g»vret» : I SO «». P,I «bholtt»« In dtn «u«»adestillen der Landgedlete» lo Vs,, mehr, del Karra,nna Im Siadt„«»!et I» Pf,., Im Land,«biet ro Psg. valenlehn. a»4«nfart«n »0 Pf., Mn»rlnummkr10Pf.. «ennabcndnummer 18 Pf. An,»i,»m»r»t» - l MMImelri Höhe etnspaltl, l— 16 mm br«It> 8 Pfennig, I» Teilten 72 mm breit) >0 Pfennig. Rabatrstaff«! X. >Vür Nachwel» und Vermittlung !i8 Pfennig Londergebil-r. Postfchrerlonlo: Leipzig l»oi. ««nieindagtrokoato: Franlenterg. g«»wr. »1» - Dradtanichrlf«, fifranlenbergfaqfen. vw zranttnderaer ra-e»latt ist das zur Berösseatllchuna der amtlichen Bekanntmachungen der AmtMuvtmannes zu Flöha und der Ersten Biirgermeislers der AM zraakenberg be-Srdli-eksettr deftlmmte Blatt Rk. »7 WWe EMWklW Was ist heute Europa? Der chinesisch-japa- irische Konflikt hat es erneut unterstrichen: Ein in sich zerrissener Kontinent, der auf den Ablauf der Weltgeschichte in anderen Erd teilen nahezu ohne Einfluß ist. Diese harte Tatsache hat nun Loch in einigen Hauptstädten Europas zum Nachdenken geführt. Man ist im Begriff, sich von liebgewordenen Vorstel lungen zu trennen und endlich jener rea listischen Betrachtungsweise der Dinge zu- -ustreben, di« zwei Staaten Europas nicht aufgehört haben, ihre Umwelt zu predigen. Der italienische Staatschef Mussolini tat es wieder einmal gelegentlich seiner Anwesenheit bei den sizilianischen Manöver», und man ist einigermaßen überrascht, daß Plötzlich in Eng land Ler versöhnliche Ton in dieser Rede ent deckt wird. Dabei ist sie ebenso kriegerisch und friedlich zugleich, wie fast alle Kundgebungen des Duce. Es scheint also weniger an den Reden zu liegen, als vielmehr an gewissen Hörern. Aber es ist schon ein Fortschritt, wenn man endlich die bis zur Virtuosität ge- übte Kunst des Mißver stehens sich nachgerade abgewöhnt. Die Wege zur europäischen Solidarität liegen nämlich dann viel klarer vor den Staaten unseres Erdteils, al- wenn man sie immer nur durch eine dok- trionäre Brille betrachtet. ES gibt nun einige europäische Tatsachen, die man in Rechnung stellen muß, wenn man politisch. weiterkommen will. Da lind einige Willensstärke Staaten fest entschlossen, »m europäischen Frieden mitzuarbeiten, aber nicht in den ausgefahrenen Geleisen einer pazifistisch-demokratischen Doktrin, sondern auf Grund ihrer Naturrechte und im Bewußt sein ihrer Entschlossenheit, ihre Gleichberech tigung unter allen Umständen zur Geltung zu bringen. Sie haben jene neuartige Friedens politik eingeschlagen, die in Wahrheit das alternde Europa vor jeder Katastrophe bisher bewahrte. Oder will man etiva wirklich noch den verkalkten Völkerbund dagegen anführen? Nichts ist wohl charakteristischer als die Tat sache, daß jetzt China, Las, wie ein Schweizer Blatt treffend feststellt, einer der Pünktlichsten Zahler seiner Mitgliedsbeiträge für den Völ kerbund, von vornherein darauf ver zichtet hat, den Schutz von Genf anzurufen. Vermochte doch der Völker bund bis zur Stunde noch nicht einmal mit dem abessinischen „Problem" fertig zu werden. Jetzt erst trifft man in Genf Anstalten, um sich auch hier der Wirklichkeit anzupassen. Die harte Tatsache des römischen Imperi ums wird ja dadurch nicht aus der Welt ge- schäft. Laß man sie in Genf noch nicht kodi fiziert hat. Mussolini will sogar auf einen solchen Akt durch die Genfer Standesbeamten freundlichst verzichten. Aber noch immer gibt es in Europa Staaten, die dieses Imperium anerkannt haben und solche, die dkbse Selbst verständlichkeit bisher verabsäumten. Jetzt will man also, wenigstens in einem Teil der Mitgliedstaaten, das Versäumte nachholen. Polen hat nämlich einen Antrag eingebracht, der dahin geht, Abessinien aus der Mitgliedern st edesVölkerbu ii des zu löschen, weil eine abessinische Regierung nicht existent ist. Wird Genf nun wenigstens diesem Antrag, und zwar schleunigst, zustim men, oder wird man unklug genug sein, um die europäische Einigkeit abermals einem Phantom zu opfern? Eine andere erfreuliche Tatsache ist die deutsch-italienische Zusammen arbeit. UnL eine weitere Tatsache hat Mussolini in Palermo festgcstellt. Diese be steht darin, daß Italien nicht dulden wird, daß ein bolschewistischer Staat An- liegerland des MittelmeereS wird. Das ist nun wieder für englische Ohren etwas ganz Ungewöhnliches. Die im großen nnd ganzen sehr verständigen Kommentare zur Mussolini-Rede machen hier doch den schüch ternen EinwanL, als ob Italien mü einer solchen Feststellung sich in die innere Politik anderer Staaten einmischc. Man begreife doch endlich, daß der Schutz gegen die bol schewistische Infektion das ureigene Interesse aller Kulturländer selber istl Der Bolsche wismus in Spanien ist doch kein« spanische Angelegenheit, er ist ein Moskauer Pfropfreis, und in dem Augenblick, wo di« Hand der Komintern davon weggezogen Wird, stirbt es sofort ab. Weher Jtglien noch Mittwoch, den rs. August M7 nachmittag» 9«. ZM-ang Rankau-Wß erobert offensive der javanische» tandungsiruppen gege» Schaagdai " Nach langen Kämpfen haben die japanischen Truppen im Gebirgsgelände um den Nankau- Paß den erbitterten Widerstand der Chinesen gebrochen und den Paß besetzt. Entscheiden den Anteil an diesem Erfolg haben auch die japanischen Bombenflieger, die immer wieder gegen die in Bergnestern gut verschanzten chinesischen Truppen vorgestoßen sind. Da Kalgan und die weiter nordwestlich gelegene Ortschaft Wanschua bereits von japanischen Truppen besetzt worden sind, ist den am Nan- kau-Paß geschlagenen Chinesen der Rückzug größtenteils abgeschnitten. Die Zahl der zwischen Nankau und Kalgan stehenden chinesischen Streitkräfte wird auf etwa fünf Divisionen beziffert. Was von die sen Einheiten nicht mehr die Möglichkeit hat, sich über Gebirgspfade aus der japanischen Umklammerung zu retten, dürfte zwischen den südlich stehenden Eroberern des Nankau-Pas- ses unL den weiter nördlich von Jehol nach Kalgan einmarschierten japanischen Truppen aufgerieben werden. Die erfolgreich verlaufenen Operationen im Nankau-Gebirge geben den Japanern, nach dem die Bedrohung dör rechten Flanke ihrer in Nordchina stehenden Truppen ausgeschaltet scheint, nun die Möglichkeit, mit gesammelter Kraft die notwendigen Maßnahmen im Süden von Peiping und Tientsin zu ergrei fen. Die bei Wusung, an Ler Mündung des Huangpu in den Jangtse neu gelandeten ja panischen Truppen in Stärke von 70 000 Mann haben den Vormarsch auf Schanghai angetreten. Die Chinesen leisten bisher den Japanern erbitterten Widerstand. Weitere japanische Truppen sollen inzwischen etwa 100 Kilometer südlich von Schanghai, bei dem Badeort Tschapu gelandet sein. Das japa nisch« Flaggschiff „Jdzumo" nahm, unter- stützt von einem zweiten japanischen Kreuzer, die Beschießung des Putung-Gebietes wieder auf. Japanische Flieger bombardierten aber- mals den Nordbahnhof von Schanghai. In folge Ser Kampfhandlungen brachen in Schanghai neue Brände aus. Zu dem in einem siebenstöckige» Hochhaus in der Internationalen Niederlassung ange- richteten Blutbad meldet die japanische Nach richtenagentur Domei, daß es sich nicht um eine Granate, sondern um eine Fliegerbombe handele. Die japanischen Marinebehörden seien im Besitz von Beweisen, daß diese Bombe von einem chinesischen Flugzeug aus etwa 3000 Meter Höhe abgeworfen wor den sei. Die Zahl der Toten in dem einer englischen Textilfirma gehörenden Hochhaus soll sich auf Soo erhöht haben. Nach einer aus Tokio vorliegende» Mel dung erklärte der japanische Kriegsminister Sugiyama, die Dauer des chinesisch-japanischen Konfliktes sei augenblicklich nicht abzuschätzen. Die japanische Regierung sei jedoch entschlos sen, auf ein« möglichste Beschleunigung zur Beendigung des Streitfalles hinzuarbei ten. Die japanischen Streitkräfte würden aus diesem Grunde nicht mehr auf die Initiative ihres Gegners warten, sondern selbst zu aktiven militärischen Handlungen übergehen, Deutschland haben jemals ihre Staatsform als Exportartikel angesehen. Di« beiderseiti gen StaatschefS haben das mehr als einmal mit Nachdruck gesagt. Anders der Bolsche wismus, der ja ohne das Endziel der Welt revolution in sich zusammenfallen müßte. Seine ganze Theorie beruht daraus, fremde Staaten zu revolutioniere». Es gibt kein europäisches Land, dessen Sicher heitsorgane nicht die dokumentarischen Be weise für diese internationale Wühlarbeit in ihrem Besitz haben. Kein Wunder, daß ver nünftige Stimmen in allen Ländern Europas dies« Anschauung bestätigen, und nur gewisse RemerungSmänner schalten gelogentlich aus politischen Zweckmäßigkeitsgründen oder aus innenpolitischen Spekulationen heraus die Tatsachen aus. In Wahrheit hat Mussolini mit seiner entschlossenen Erklärung, daß Ita lien kein« Brutstätte des Bolschewismus am um die chinesischen Truppen von der Aus sichtslosigkeit ihres Widerstandes zu über- zeugen. In politischen Kreisen beurteilt man die Erklärung des Kriegsministers als eine An kündigung, derzufolge ein neuer Abschnitt im chinesisch-japanischen Konflikt begonnen habe, der für großzügig« offensive Handlungen der japanischen Armee bestimmt sei. Nach den letzten Berichten der britischen Admiralität befinden sich zur Zeit in chine sischen Gewässern sieben britische Zerstörer» vier Kreuzer, vier Begleitschiffe, ein Minen leger, ein Flugzeugträger und ein U-Boot- Mutterschiff, insgesamt also 18 britische Kriegsschiffe. Sine Erklärung Sülls Staatssekretär Hull gab in Washington eine formelle Erklärung ab, in der er an China und Japan appellierte, nicht zum Kriege zu schreiten. Beide Völker sollten viel mehr ihre Streitfragen im Sinne derjenigen Grundsätze regeln, von denen sich nicht nur Amerika, sondern auch die meisten Staaten der Erde in ihren internationalen Beziehun gen leiten ließen. S60 Deutsche verließen Schanghai Die „Gneisenau" hat am Dienstagmittag Schanghai mit 560 deutschen Flüchtlingen an Bord verlassen. * Eine Fahrt durch das Schanghaier Uampfgediet Schanghai, 24. 8. (Ostasiendienst des DNB). Der Pangtse-Hafen Wusung befindet sich seit Dienstag in den Händen der japani- scl^n Truppen. Zur Klärung der Lage an den verschiede nen Fronten des Schanghaier Kampfgebietes unternahm der DNB-Vertreter am Dienstag eine Erkundungsfahrt durch den am heissesten umkämpften Hongkiu-Bezirk. Die Fahrt führte zunächst durch die stark beschädigte North- Ezechuan-Road, wo zahlreiche Barrikaden und Unterstände von der Schwere der Kämpfe be richteten, die sich in den letzten Tagen dort abgespielt haben. Die dort liegende japanische Kaserne, die nahezu unbeschädigt geblieben ist, erwies sich als im unbestrittenen Besitz der japanischen Marine. Auch die hart um kämpfte Patschu-Brücke ist fest in japanischen Händen. Da sich die japanischen Truppen in diesem Abschnitt im wesentlichen auf die Verteidigung beschränkt haben, sind nur wenire chinesische Gefangene gemacht worden. Fer ner haben die Japaner dort drei Tanks er beutet. Das Gebiet westlich des Hongkiu- Baches ist aus mehrere hundert Meter durch Feuer zerstört. Ueberall sieht man stark b« festigte japanische Stellungen, tue auffallend schwach besetzt sind. Der Drenstbetrieb bei den japanischen Marinetruppen wickelt sich durch- aus ruhig ab und die Stimmung ist allge mein zuversichtlich. Mittelmeer dulde» wird, der europäischen Sicherheit, d. h. der Sicherheit aller Länder, den ivertvollstrn Dienst geleistet. In den kommenden Verhandlungen zwischen England nnd Italien, in denen ja gewisser maßen der Kern einer gesamteuropäischen Verständigung enthalten ist, sieht man nach der Rede des Duce viel klarer als zuvor. Klarheit ist aber die erfk Voraussetzung für eine Verständigung. Die Wege zur euro päischen Solidarität müsse« im Interesse unseres Kontinents, nicht einiger Sonder- interesscn zuliebe, beschritten werden. Wenn diese Einsicht überall Platz greift, dann ist auch eine Lösung der spanischen Frage im besten Zuge. Si« wäre längst erfolgt, wenn Moskau hier nicht die europäische Einigkeit torpediert hätte. Was damit angerichtet wurde, beweist daS zerrissene Europa ange sichts des ostasiatischeu Kriegsbrandes. MM ragesspiegsi Retchsführer ss und Thes der deut schen Polizei hat de» früheren Komman deur der Gendarmerie-Schuke Trier, Oberst der Gendarmerie No eilig zum Generalin- spekteur der Gendarmerie und Gemeindevokl- zugspolizei ernannt. Der Marineattache an der deut schen Botschaft in London und an der deutschen Gesandtschaft in Den Haag, Kvn- teradmiml Wahner, ist am 24. 8. in den frühen Morgenstunden in Den Haag, wo er sich auf einer Dienstreise aufhielt, an Herz schlag gestorben. Zu den aus der englischen Presse bekannt ge wordenen Gerüchten über eine bevorstehend« Reise des italienischen Nuhenmi- nisters Graf Ciano nach England oder einen Besuch des englischen Premiermini sters in Florenz zur Besprechung mit dem Duce wird in italienischen unterrichteten Kreisen er klärt, daß es noch rierfrüht fei, von solch:« Möglichkeit«» zu sprechen. Di« Möglichkeit des einen oder anderen Besuches auch vor Ab schluß der englisch-italienischen. Verhandlung«« bleibt damit weiterer Fühkungsnahme Vorbe halten. Di« „Gneisenau" hat am Dienstag mit tag Schanghai mit 560 deutschen Flüchtling«« an Bord verlass«». Der Friedensappell, den Staats sekretär Hull am Montag in Gestalt einer Presseerklärung an Japan und Thiva gerichtet hat, ist entgegen anderslautenden Nachrichten läut einer von Hull am Dienstag gemachte« Mitteilung bisher unbeantwortet geblieben. Eine führende englische Stahlfirma teilt mit, daß sie eine Anzahl Schiffe gechartert habe, um dis Eisenerz «infuhren aus Spo nien, die nach der Einnahme von Bilbao unterbrochen worden seien, wieder aufzunehmen. >Die spanischen Eisenerzlager sind die Haup-t- bezugsquell« der englischen Eisenerzkäufer im Ausland. Der Vormarsch der nationale« spanischen Truppen auf Santander schreitet unaufhaltsam vorwärts, in den letzten Tagen wurden auf diesem Wege 20 wich tige Ortschaften besetzt. —W Diener der Volksgemeinschaft Leistungslohn macht ungesunden Konjunktur- lohn überflüssig. Auf der Ordensburg Vogelsang sprach der Leiter des Sozialamtes der DAF., Franz Mende, zu 800 Gauabteilungsleitsrn über di« Arbeit seines Amtes. Mr müssen, sagte er» sie sozialpolitische Entwicklung aus dem Kern unseres Arbeitslebens, aus dem Betriebe, heraus wachsen lassen. Die Einheit von Wirt- sclmft und Sozialpolitik bedingt, daß beide Teile Diener an der Volksgemeinschaft find. Wir lehnen jeden Konjunkturlohn ab, weil wir darin eine ungesunde Erscheinung sehen. Wir stehen ferner auf dem Standpunkt, daß an der Freizügigkeit nicht gerüttelt werden darf, außer wenn ein Staatsnotstand dies er forderlich machen würde. Unser Begriff von der Lohngerechtigkeit baut auf dem Leistungslohn auf, d. h. auf einem Lohn, der der Leistung des einzelnen Menschen gerecht wird. Jedem soll durch seinen Lohn, soweit es die wirtschaftlichen Ver hältnisse zulassen, ein Mindesteinkom men gesichert werden, und wir dürfen es nicht dulden, daß dieser Grundsatz irgendwie verletzt wird. In den Betriebs- und Tarif ordnungen soll genügend Naum für dou Lei stungszuschlag gelassen werden; die Leistung des einzelnen soll also individuell gewertet werden. Wir müssen uns klar dar über sein, daß all das, was heute an Verbesse rungen des deutschen Arbeitslebens geschaffen worden ist, sich überhaupt nicht in Lohnein heiten ausdrücken läßt. Denken wir hierbei an die Betriebsgemcinfchaft oder an die Ge- suirdheitsführung im Betrieb. Es muß sich jeder klar darüber sein, daß es für ihn niehr bedeutet, wenn durch diese Maßnahmen seine Arbeitskraft um Jahre verlängert wird, als wenn er ein paar Pfennige Lohn mehr erhält. Gerade die Gemeinschaftsleistung schafft in den Betrieben den gesunden Geist. Unsere Hauptaufgabe ist eS, die Gemeinschaft zu schaffen.