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^«ankenberger LrzSMo« "77 77 1V (Nachdruck verboten.) „Schreiben kannst du ihr, aber t mein' hall, net zu ausführlich. Schreib ihr, daß d' lebst... dös g'nügt! Helfen kann sie dir net. Vierzehn Tag' dauert eS, bis dein Bries in Berlin iS... noch einmal vierzehn Tag', bis die Ant wort da iS... unterdessen bist krepiert! Vielleicht, wann sie mit dejnem Bries zur Polizei kommt, glaubt man am End' noch, sie sitzt mit oem Schwindler in Amerika unter einer Decke!" „Aber der Mann in Berlin, der sich für mich auS- gibt..." „Der wird mit dem Geld schon über alle Berg' feint" sagte Sepp Andernacher. „Es gibt nur eine Möglichkeit, «ach Deutschland zu kommen: Was t dir g'sagt hab! Arbeiten, sparen, jeden Cent zurücklegen... «nd wann'- net anders geht, hungern, damitS Geld bald betsamm' ist! In Berlin dann kannst du die Sach' selbst in d' Hand » nehmen, kannst den Schwindel aust»ecken... und viel- , leicht... stehst' dann noch etwas von der Erbschaft!" i „Es scheint wirklich keinen anderen Weg zu geben!" ; kam es nach langer Pause von Rolf Wengrafs Lippen. „Also gut, Sepp, versuchen wir's l" „Dös mein' i a!" * Einige Stunden spüter lief auf dem deutschen Kon- Mat ein Kabel aus Berlin ein. Der Konsul öffnete daS , Papier und las: „Fall Wengraf Wendung. Wengraf hier Schwindler, dort mit ziemlicher Sicherheit echter. Ist an zunehmen, daß Wengraf von Bande nach Amerika ver schleppt und dort seinem Schicksal überlassen wurde,, ! während Schwindler hier ihn um Erbschaft prellten. Ur-? sprung anscheinend Chikago. Durch Polizei dort Nach forschungen anstellen lassen. Ausführlichen Bericht kabeln wir inzwischen Chikagoer Polizei. Anwalt MacO'Neill fährt morgen zurück nach Amerika. Hat Unterstützung zu gesagt bet Erforschung der Täter. Wengraf dort festhatten und Hilfe zuteil werden lassen." Konsul Georgi ließ das Blatt finken und sah auf Lestner, der den Kabelspruch gebracht hatte. „Da kennt man sich ja überhaupt nicht mehr aus. Auf einmal soll der Mann hier doch der echte Wengraf sein! Eine reine Räubergeschichte, die mir die Berliner Kriminal polizei da kabelt! Hätten sie das nicht ebensogut gestern wissen können?" „Vielleicht ist die Geschichte erst nachträglich heraus gekommen, Herr Konsul!" „Was habe ich davon! Wo soll ich den Kerl jetzt finden?" „Vielleicht hält er sich mit dem andern irgendwo in Milwaukee verborgen!" „Vielleicht... vielleicht! Rusen Sie gleich die Polizei an und verständigen Sie sie von der veränderten Situation. Soll mit allen Mitteln den Mann zu finden Versuchen! Dummkopf! Rückt aus, anstatt sich festnehmen zu lassen! Ließe sich nun alles in Ruhe erledigen, wenn er es weniger eilig gehabt hätte!" Der „Dummkopf" schwamm um diese Stunde mit seinem Gefährten auf dem Michigansee rmd hatte keine Ahnung von der Wendung der Dinge... * „Die Polizei gibt sich die größte Mühe, aber sie steht da einem Gegner gegenüber, der Zeit genug hatte, alles bis ins kleinste vorzubereiten!" sagte Kurt Seydlitz. „Das einzige, was man bisher herausgekriegt hat, ist, daß der Kerl, der sich Rolf Wengrafs Namen zulegte, ein Privat slugzeug kaufte und mit diesem Flugzeug und dem Gelds davongesaust ist. Wohin, wissen die Götter!" „Und Schrader ist auch nirgends zu finden?" fragte Annemarie Koch. „Der wird sich hüten! Ist wahrscheinlich mit den andern beiden auf und davon!" Helga Munk hob den Kopf und sah zu Annemarie Koch und Kurt Seydlitz auf. „Man wird sie nie finden. Aber das ist ja auch nicht das schlimmste . . ." „Erlaüben Sie mal, Fräulein Helga, so viel Mil lionen . . . und dann, als die Geschichte herauskam, hatte die Bande auch schon die amerikanischen Werte flüssig ge macht! Nichts ist von der ganzen Sache geblieben! Selbst die Fabrik, Wengrafs Existenz, haben sie zerstört, zu Geld gemacht . . . haben ihm das einzige genommen, was er hatte! Und das soll nicht schlimm sein? Arm haben sie ihn gemacht, vernichtet haben sie ihn, die Verbrecher!" „Das ist ja nur das Aeußerliche, Kurt", sagte Helga Munk, „das läßt sich alles ersetzen. Wenn ich nur wüßte, was mit Rolf selbst ist! Seit vierzehn Tagen sucht man ihn drüben umsonst. Kriminalkommissar Wenzler sagte mir heute früh am Telephon, die Polizei in Amerika suche ihn fieberhaft; Rechtsanwalt MacO'Neill teilte kürzlich mit, daß er wie vom Erdboden verschwunden sei! Vielleicht ist er irgendwo . . ." Sie zögerte. „Er hat kein Geld, hat keine Papiere ... ich bin in großer Unruhe! Ich befürchte immer, er könnte wieder in die Gewalt der Menschen ge raten sein, die ihn verschleppten und . . ." Sie wurden unterbrochen. Die Tür zum Geschäft öffnete sich. Kurt blickte hinter dem Vorhang hervor, der Helgas Arbeitsraum vom Geschäft trennte. „Post!" sagte er. Helga stand auf und ging dem Briefträger entgegen. Nahm den Brief, den er ihr reichte. Warf einen Blick daraus und wurde plötzlich blaß. Der Briefträger ging. „Was ist denn Helga?" fragte Annemarie ängstlich, als sie das Gesicht der Freundin sah. Helga wandte sich um zu ihnen. Die Haub, dte d«, «rief hielt, zitterte. „Ein Brief . . . aus Amerika . . . Rolfs Hand- schrist..." „Oeffnen Sie doch!" Voll gespannter Erivartungen blickten Annemarie und Kurt auf Helga Munk. Sie riß den Umschlag auf. Entfaltet« den Bog<n. SaS. „Mein liebes Mädel! Heute endlich komme ich dazu, Dir ei« paar Zeilen zu schreiben. Seit Wochen Haft Du nichts von mir aebört. hast nicht gewußt, wo ich bk«, tvaS mit mir ist. Vordem: Ich lebe, ich bin gesund — aber eS geht mir nicht aut. Es ist mir unmöglich, Mr jetzt alles ausführlich zu schreiben. Ich bin auf der Flucht durch Amerika mrd Weitz nicht, was vie nächsten Tage bringen. Man treibt ein böses Spiel mtt mir. Helga! Ich Weitz nicht, wie ich es anfangen soll, Mr in kurzen Worten zu schildern, waS geschehen ist. Man hat mich aus dem Büro fortgelockt, hat mich verschleppt — als ich erwäge, war ich in Amerika, im Centralpark von New York. Ich Weitz nicht, WaS in der Zwischenzeit mtt mir vorging. Man hat eine« anderen Mensche« aus mir gemacht, einen Jim Baker, und hat mich gefangengehalttn, bis ein treuer Kamerad, etn Bayer, mich befreite. In Ehtkago, wo ich meinen Onkel aussmhen wollte und wo ich erfuhr, daß er gestorben sei, geriet ich ein zweites Mal in dte Gewalt der Bande, die mich verschleppt hatte. Und wieder hatte ich eS meinem Freunde zu verdanken, daß ich ihnen ein zweites Mal entkam. Wir wandten uns nach Milwaukee, um de« Nachstellungen der Bande zu ent gehen. Hier ging ich auf das deutsche Konsulat, um dort Hilßr zu erbitten. .Mau gtautwe mir »richt, daß ich Rolf Wengraf bi«. Ma» hielt mich für einen Schwindler, und als dann ei« Kabel auS Berlin kam, daß Rolf Wengraf i« Bettin fei und dort daS Erb« meines verstorbenen OnkelS angetreten habe, war dieses Rätsel wenigstens für mich gelöst. Aber ich mutzte wieder fliehen. Jetzt fitze ich mit meinem Freunde in Ludington auf der anderen Seite des Michigansees. W«m» Du diesen Brief erhältst, find wir schon wieder Wetter. Wo, Weitz ich heute noch mcht. Wir wollen versuchen, daS Geld für meine Ueberfahrt zu verdienen. Ei« paar Wochen Arbeit, dann hoffen wir eS zusammenzuhaben. Ich weiß nicht, was tt» Berkin geschehe« ist. Ja, ich weiß nicht einmal, liebste Helga, ob dieser Brief in Deine Hände kommt, ob die Bande vielleicht sogar Dir — aber daran wage ich nicht zu denken! Mr darf nichts geschehen sein, Helga! Ich zerbreche mir den Kopf über den Mann, der tk drüben meine Rolle spielt — ich fürchte, daß ste dir irgend etwas getan haben, da Du, wenn Tm ihn stehst, doch die Wahrheit verraten könntest! Sei sehr vorsichtig, Helga, wenn Du diesen Bttef er hältst. Zieh Kurt Seydlitz zu Rate. Er wird Mr sagen können, was Du tun sollst. Vielleicht ist es auch schon zu spät. Vielleicht ist der Schwindler längst wieder fort. Der Brief ist sehr unklar, Helga, ich weiß eS. Aber ich kann Dir im Augenblick nicht ausführlicher schreiben. Wir haben keine Ruhe, müssen weiter. Und dann — ich weiß ja gar nicht, was in Bettin gespielt wird. Mach Dir keine Sorgen meinetwegen, Helga. Wir, mein Kamerad und ich, beißen «ns schon durch. Ich schreibe Dir, sobald es geht, wieder. Aber auch wenn Du rn der nächsten Zeit durch irgendwelche unvorhergesehe nen Umstände nichts mehr von mir hören solltest, laß den Mut nicht finken! Ich denke immer an Dich. Der Gedanke an Dich hält mich aufrecht. Und ich komme nach Bettin zurück, mag's biegen oder brechen! Ich küsse Dich» meine Helga, und bin immer Dein Rolf." Als Helga Munk aufblickte, waren ihre Augen gefüllt mit Tränen. „Was schreibt er?" fragte Annemarie gespannt. Helga reichte ihr den Brief. „Dars ich auch?" sragte Kurt. Helga nickte. „Na, Gott sei Dank!" sagte Kurt Seydlitz, als er ge lesen hatte. „Nun weiß man doch wenigstens einigermaßen, was los ist! Er ist also im Bilde, Weitz nur noch nicht, daß die Geschichte hier zum Platzen gekommen ist!" „Man muß es ihm mitteilen!" rief Annemarie. „Dann braucht er doch nur zum nächsten Konsulat zu gehen, das ihn nach Berlin befördert!" „Mitteilen! Mitteilen! Du liest doch, daß er nicht weiß, wo er ist, wenn dieser Brief ankommt! Er ist auf der Flucht! Er glaubt, man hält ihn noch immer für einen Schwindler, und wagt sich nirgends mehr hin!" Helga Munk richtete sich auf. „Kurt, Sie müssen sofort Kommissar Wenzler benach richtigen. Der muß sich an die Polizei in Ludington wenden. Vielleicht kann man von dort aus seine Spur ver folgen! Mein Gott, wenn ich wüßte, daß ich ihn dort finde, ich würde hinüberfahren!" „Das hat keinen Zweck, Fräulein Helga l" widersprach Kurü,Hch gehe zu Wenzler!" Als Kriminalkommissar Wenzler den Brief, den ihm Kurt Seydlitz brachte, gelesen hatte, meinte er: „Reichlich wirr ist das, was er schreibt! Man merkt, daß er nur die Hälfte weiß. Läßt sich denken, daß ihm die Ungewißheit über die Vorgänge in Berlin den Kopf heiß macht. Er hat die Burschen kennengelernt und weiß, wie gefährlich sie sind! Na, es ist wenigstens ein Fingerzeig. Ich werde mich sofort mit der Polizei von Ludington in Verbindung setzen!" Kurt Seydlitz zündete sich eine Zigarette an. „Und sonst hat man noch immer nichts von drüben gehört, Herr Kommissar?" Kommissar Wenzler schüttelte den Kopf. „Nichts! Man kann auch von hier aus so wenig unter nehmen. Muß warten, bis sich Amerika meldet. Man sucht jetzt den Jim Baker, von dem Wengraf auf dem Konsulat in Milwaukee erzählte. Aber das Häuschen, das er bis vor kurzem in New Aork bewohnte, ist leer. Jim Baker und seine Frau sind unauffindbar!" „Ich fürchte, Herr Kommissar, die Geschichte wird im Sande verlaufen. Die Bande ist nun im Besitze riesiger Geldmittel und hat damit eine gewisse Macht in der Hand. Wir aber tapsen irgendwo herum und greifen immer da neben. Wenn es Rolf Wengraf wirklich gelingt, zurück zukommen, steht er vor einem Trümmerhaufen! Die Bande hat gewütet hier... hätten sie bei dem Gewinn nicht wenigstens die Fabrik stehenlassen können?" „Sie haben ganze Arbeit geleistet! Die Fabrik mußte verschwinden, der Mann, der hier die Rolle Rolf Wen grafs spielte, konnte sich dort vor den Arbeitern und An gestellten nicht sehen lassen. Ich nehme aber an, datz eS dieser Schrader war, der alles abbrechen ließ. Es »var ein Neines Nebengeschäst des Burschen!" „Wenn man ihn wenigstens fassen könnte. Dnrch ihn Würde man vielleicht erfahren, wer dahintersteckt!" „Er wird kaum noch in Deutschland sein. Wir können nur hoffen, vaß der internationale Fahndungsdienst ihn eines Tages irgendwo aufspütt!" * Rolf Wengraf richtete sich auf und fuhr uttt der braunen, schwielenbedeckten Hand über die schweißtriefende Stirn. Sepp, die Axt sinken lassend, sah hinüber -u »hm tMb lachte. „Ra, Rolf, jetzt hab'» wir's bald g'schafft!" sagt« er. „Es ivtrd Zeit, Sepp!" kam es langsam, säst schwer von Rolf Wengrafs Lippen. ,Zch halt es bald nicht «ehr aus. In mir ist eine Unruhe, die sich nicht mehr betäuben läßt. Gin Glück nur, datz man abends immer todmüde ist, umfälkt und schläft... ich wäre sonst schon verrückt ge worden!" „Ra, na, so arg wird's «et sei»!" „Doch, Sepp! Von Tag zu Tag frißt sich di« Ungewiß heit tiefer in mich hinein. Ich habe eine Ahmmg, <ttS ob tt, Berlin in diesen Wochen etwas Furchtbares geschehen ist. Heute früh, alL ich aufwachte, würgte eS mir förmlich in der Kehle. Du, Sepp, wenn sie nur Helga nicht- getan haben!" „Werd' »et ulkig, Rolf! Ihr wird nix g^chOn -ettM - „Ich hätte ihr doch schreiben müssen!" „Bist net recht g'scheit! Grab', well «um »et wetU wie's in Bettin ts, war das gefährlich. Du kannst ne» wissen, ob del Verlobte net beobachtet wird. Vielleicht fangen s' a Bttef an sie ab, lesen ihn uÄ> wisse», wo du M... und aus iS 'sl^ -Ich seh« das ja alles ei«, aber..." Mx aber! Morgen ist's so weit... fährst morgen »ach Quebec und mit dem nächsten Dampfer nach Europa! find ».—", Sepp lachte ein pfiffiges Lachen. „Weißt, i werbt mich, warm du sott bist, erst einmal richtig satteste«!* i Rolf Wengraf sah den Freuud beinahe erschrocken an, ^Nix ^ab i!" unterbrach ihn Sepp. „Wann i dSS ganze Gell» aufg'freffen hätt', wär nix übrigblieben für dev Fahrt! So arg wars net. Das Dirndl vom Boß hat schon Fmettt, daß i a großen Magen hab, und mir hin unh wieder a guaten Happen zug'steckt!" Sepp HÄ» die Axt «nd ließ sie mit gewaltigem Schwung niedersausen j« den Stamm. Der Klang semex Schläge verrutschte sich mit dem der übrigen Holzfäller, dis etwas Wetter entfernt arbeiteten. „Du, Sepp, was nützt mir das Geld zur Über fahrt ... ich hab doch kerne Papiere! Mich nimmt doch kein Schiff mtt!" Sepp richtete sich wieder auf und machte ein fast ärger liches Gesicht. „Geh, Rolf! I hab dir g'sagt, i werd' dafür sorgen! Und t hab dafür gesorgt! Weißt, dem Metz, dem Boß, hab i a btfferl waS von der G'schicht erzählt... net viel, weißt, grad so viel, als er hat wissen müssen, »m mich zu verstehen. Und der Metz hat da noch so a alten Patz Kegen vo« einem, den 's im vorigen Jahr erwischt hat... a um stürzender Daum hat ihn erschlagen. Den Patz will er dir geben. I hab das Bild g'sehen, daS drin iS! Na!" Ein gemütliches Lachen. „Du bist dös net, das kann i dir sagen! Aber dös Bild es a paar Jahr alt, und in a paar Jahr» verändert sich der Mensch. Du hast dich in den sieben Wochen so verändert, daß dich der' Braut ne» wiedererkennen wird, wenn ste dich sieht!" Sepp hatte recht. Rolf Wengraf hatte sich sehr ver ändert. Das kurzgeschnittene Haar war zwar wieder dunkelblond wie vorher. Aber das Gesicht war von Luft und Wetter braun geworden, die Züge waren härter als früher. Die Nase hatte ihre ursprüngliche Form wieder an genommen, nichts mehr erinnerte an die Prozedur, die man mit ihm vornahm, als man einen Jim Baker aus ihm machte. „Es wird schon alles guat gehen!" schloß Sepp. Bald darauf war Feierabend. Zu zweien, dreien, in Gruppen strebten die Holzfäller, die Axt über die Schulter, den Baracken zu, in denen sie untergebracht waren. „Und was tust du unterdessen, Sepp?" fragte Rolf. bring dich nach Quebec . . . i muß sehen, ob alles glatt geht, damit i mei Ruh hab. Und dann geh 1 hierher zurück. I bleib da, bis i von dir Nachricht krieg aus Deutschland!" Ein leises Lächeln glitt um Rolfs Mund. „Also hat's das Bärbels dir doch angetan, Sepp?" „Das Dirndl vom Metz?" Sepp verzog die Lippen zu c m breiten Schmunzeln. „Ja, weißt, Rolf, dös ts a strammes Dirndl, g'wachsen wie a Baum . . . und blitz sauber is es auch! Der Alte, der was ihr Pater iS, der wird nix mit mir im Sinn haben. Als Arbeiter bin i ihm willkommen, weil t — we er sagt — für drei schaff' , . « aber als Schwieger ... na, i glaub net!" „Wenn ich wieder in Berlin bin» Sepp, kommst du doch nach... in meiner Fabrik bekommst du die beste Stellung, die zu haben ist. Dann wird der alte Metz nichts dagegen haben." „Na, und die Erbschaft?" Rolf winkte ab. ,Kaß mich damit zufrieden, Sepp! Die Sache hat mkr nur Schweres gebracht. Wenn sie nicht gewesen wäre . . ." Er schwieg eine Weile. „Sagtest du nicht, der alte Metz wolle auch nach Deutschland zurück, in sein geliebtes Schwabenland?" „Freilich! Er ist zwanzig Jahr oder mehr hier her üben. Nu hat er g'hört, daß es daheim anders g'worde» sein soll, als es früher war... da treibt's ihn mächtig! Aber darüber wollen wir uns noch net den Kopf zerbrechen, Rolf! Erst »nutzt du mal drüben sein!" Sie hatten die Baracke erreicht, in der sie mit vser anderen Arbeitskollegen zusammen wohnten. Sie reinig ten sich und atzen dann zum Abend. Brot und getrocknetes Fletsch. Tranken Tee dazu. Unterhielten sich. Es war ein komisches Englisch, das da gesprochen wurde. Wer es hörte, mußte sich erst daran gewöhnen, wollte er es verstehen. Von den vieren in de« Baracke war nur einer aus Kanada, der zweite war auS Polen, der dritte ein Italiener, der vierte ein Ire. Aber ste verstanden sich gut. Es gab hin und Wiede» «inen kleinen Krach. Nach einer unblutigen Keilerei ver söhnten ste sich stets wieder und spielte« darauf friedlich Karten miteinander. (Fortsetzung folgt.) Zein Mille »le eigene Mimi!