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Frankenberger Tageblatt 96. zadraang Mittwoch, den 8. September 1987 nachmittaas Ur. 299 Appett des Aüyrers an die Kunftsthaffenben DeutsGIands va« L«i«rlaU »ri<G»ti«t an I«d«m W««ktag I «io»a»«-««»»g»pret» : l-vv Sirr, «el «dh«I»ng I» de« «»«gadeftclle» de» Landgediete» l» M«. «epr, de>z«rra«»n, Im St°dl,«dl-t ,» Ug.. Im Londgebict »a Pfg. Votenloh«. 00 Pf-, «In^lnummer1»Pf.. Sonnodendnummer IN PI Var Srameaberger raaeblatt ist dar M «erösseattlchang der amtlichen Betanntmachanaen de» Amtrdanvtmaane»,« W-a und der «rsten Wrzermeisters der Stadt zranleabera behördttcherseit» besttnintte «IM Anr»I,»«pr»t« - I Millimeter Höhe etnspaltt, <— 4« mm drett) « Mennig, Im ikexttetl <--- ir mm breit) »0 Pfennig. Robottstaffe! L Mr Na^wel» und Vermittlung NN Pfennig Kondergelühr. VoftfchmNonto: Leipzig rsrol. «temelndentrolvnto: granienlerg. ^«rnwr. 840 — »rahtanI^rN,! T-g-dlatt klranlenb-rgfa-hfen. Erste Verteilung des deutschen NMonalpreises Große Rede des AüyrerS auf der Kutturtagung „Dieser Staat soll nicht eine Macht sein ohne Aultür, und keine Araft ohne Schönheit" -Wicklung nicht anders. Was machte wohl un- se« gesamte Kunstliteratur, wenn ihr nicht vergangene Jahrhunderte, i« Jahrtausende die sawlich materiellen Grundlagen für ihre theoretischen Abhandlungen geliefert hätten? Wie wurde etwa die Menschheit in Zukunft noch von einer Bereicherung ihres kulturellen Lebens sprechen können, wenn statt einer Ver mehrung tatsächlicher Kulturleistungcn nur ein« Ausweitung des Umfairges der literari- schcn Behandlung oder der Betrachtungen stattfinden würde? Man kann daher nicht von Kulturpolitik reden, wenn man unter ihr nur die söge, nannte geistige theoretische Befassung mit knl« turellen Fragen versteht. Nein: Die Ausgabe einer Kulturpolitik ist genau so wie auf dem Gebiete der allgemeinen Politik die Führung zu neue«, in diesem Fall« kulturellen Leistun gen! (Führer in Alfred Rosenberg einem feine* ältesten und treuesten Mitkämpfer Lurch Verleihung des Deutschen Nationalprei- !ses auszeichnet. Für de« zweite« Deutschen Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft hat der Führer «ine Zweiteilung in Betragen von je RM. 50 »cm angeordnet. Als Trager wurde« vom Führer zwei Aerzte bestimmt: Geheimrat Prof. Dr. August Bier «nd Geheimrat Prof. Dr. Ferdinand Sauerbruch. Damit werden zwei deutsche Wissenschaftler^ preisgekrönt, deren Namen in der ganze» Welt von stärkstem internationalem Klangs sind. Geheimrat Bier wird, obwohl er jetzt! schon im Ruhestande lebt, von allen deutsche» Aerzten nicht nur als der große, vor- bildliche Chirurg, sondern auch als Las Vorbild des deutschen Arztes als Lehrer und Erzieher geliebt und hoch verehrt. Seine! Arbeiten haben wesentlich mit dazu Leigetra gen, einer neuen öeutschenHeilkunbe, die Bahn frei zu machen. Auch die heute tätige Chirurgen-Generation bekennt sich freudig zu ihm als zu ihrem großen Lehrer und unübertrefflichen Meister der Operations kunst. In Professor Sauerbruch hat der jetzt im Ruhestand lebende Geheimrat Bier eine»! würdigen Nachfolger gefunden. Sein Name hat im In- und Auslande vor allem durch- seine Arbeiten auf dem Gebiete derLungen- Chirurgie besondere Bedeutung erhalten. Seine vielseitige Persönlichkeit übt heute auf Patienten, Schüler und Studenten die stärksten Wirkungen aus. Den dritten Nattonalpreis hat der Führer dem Forschungsreisenden Dr. Wilhelm Filch- ner verliehen." — Der Reichsminister gab eine Schilderung von Filchners zahlreichen wissenschaftlichen Expeditionen und erklärte dann: „Im Jahre 1934 entschloß sich Filchner zu einer neuen Expedition, die Mitte 1936 nach Verhandlungen mit der Nanking-Regie rung beginnen konnte. Zu Anfang dieses Jahres wurde er beim Grenzübertritt von Zentral-China nach Chinefisch-Turkestan wie der festaenommen. Erst in den letzten Tagen konnte die Presse berichten, daß er durch Ein- griffe verschiedener Behörden wieder in Frei heit gesetzt wurde. In Filchner verehrt über Deutschlands Grenzen hinaus die ganze Welt einen echten deutschen Forscher, der unter Hint ansetzung von Gesundheit und Leben seinen großen wissenschaftlichen Zielen dient. Möge auch in fernster Zukunft, auch wenn von nach uns kommenden Generationen noch verdiente Deutsche mit diesem vom Führer gestifteten Preise ausgezeichnet werden, nur solche diese Ehrung erfahren, die sich würdig und mit Stolz in dir Reihe derer stellen kün- nen, denen der Führer beute zum ersten Male den Deutschen Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft verliehen hat." Die Kultur der Völker ist viel zu sehr durch die tatsächliche Leistung bedingt, als daß gei stige Abhandlungen etwa als Ersatz für feh lende Kulturschöpsnngcn auf dem Gebiet — sagen wir der Musik, der Architektur oderauch der begleitenden Künste — gelten könnten. Gerade die Musik gibt mit ihren Mitteln Empfindungen wieder, die in solch tiefster Eindringlichkeit weder besvrock)en noch be- schrieben werden könnten! Um wieviel wun derbarer aber die Ansdrucksfähiakeit dieser Sprache ist, kann man ermessen an der Schwie- rigkeit ihrer Erlernung und Gres Verstehens. Die höchsten musikalischen Wunderwerke sind daher auch nur einem kleinen Kreis von Na tionen allgemein verständlich, im besonderen aber überhaupt nur jenen Anserwählten un ter diesen Völkern, die dank einer — wenn auch in grauester Vorzeit ruhenden — gleichen Abstammung eine noch vorhanden« aeulci»» stiftet. Dieser Erlaß hat folgenden Wortlaut: „Um für alle Zukunft beschämenden Vorgän gen vorzubeugcn, verfüge ich mit dem heutigen Tage die Stiftung eines Deutschen National preises für Kunst und Wissenschaft. Dieser Nationalpreis wird jährlich an drei verdiente Deutsche in der Höhe von je 100 000 RM. zur Verteilung gelangen. Die Annahme des Nobel-Preises wird damit für alle Zu kunft Deutschen untersagt." Der Erlaß war dadurch notwendig gewor den, daß im Jahre 1936 der Friedens-Nobel preis an einen schon in der Systemzeit wegen Landesverrats bestraften deutschen Pazifisten verliehen worden war. Dieser Akt stellte eine bewußte und gewollte Kränkung und Beleidi gung des ganzen deutschen Volkes dar. Es mußte deshalb für alle Zukunft Deutschen die Annahme des Nobelpreises untersagt werden. In einer Ausführungsbestimmung wurde an geordnet, daß die Verleihung des Preises in einem feierlichen Staatsakt alljährlich auf dem Reichsparteitag in Nürnberg stattfinden soll, ileber die Verteilung des Preises entscheidet Ler Führer. Zum erstenmal feit feiner Stiftung wird der Deutsche Nationalpreis heute auf dem Reichsparteitag der Arbeit in Nürnberg von Ihne«, mein Führer, verliehen. Ich habe in Ihrem Namen die Preisträger bekanntzu- geben. Sie erfahren durch die Verleihung die höchste Ehrung in Kunst und Wissen- schäft, die das nationalsozialistische Deutsch- land zu vergeben hat. Professor Ludwig Troost, der große Baumeister, der eigentlich verdient hätte, als Erster Träger des deutschen Nationalpreises zu werden, weilt leider nicht mehr unter den Lebenden. Der Führer hat be stimmt, daß ihm symbolisch über das Grab hinaus als Erstem diese Ehrung zuteil wer den soll. Professor Ludwig Troost hat in seinen Bauwerken den monumentalen und richtungweisenden architektonischen Stil des neuen Reiches für alle Zeiten vorgezeichnet. Sein Geist, seine Werkstreue, sein überragen des Genie der baulichen Gestaltung werden noch für die fernste Zukunft Vorbild sein, nach dem eine kommende künstlerische Jugend sich ausrichten soll. Im Namen des national- sozialistischen Deutschland erfüllt der Führer deshalb eine Dankespflicht, wenn er bestimmt, daß Professor Ludwig Troost, zwar durch den Tod von uns geschieden, aber in seinen Wer ken ebenso weiterlebcnd, die Reihe der Träger Les Deutschen Nationalpreises eröffnet. Als Erstem unter den Lebenden hat der Führer den Deutschen Nationalpreis dem Parteigenossen Alfred Rosenberg verlic- He«. Alfred Rosenberg bat in seinen Werken in hervorragendstem Maße die Weltanschau, ung des Nationalsozialismus wissenschaftlich und intuitiv begründen und festigen geholfen. Die nationalsozialistische Bewegung und Darüber hinaus das ganze deutsche Volk wird es mit tiefer Genugtuung begrüßen, daß der Am Dienstagabend fand die große Kul- »nrtagung im Opernhaus von Nürnberg statt, die durch eine Rede des Reichsleiters Alfred Rosenberg eröffnet wurde, nachdem das Münchener Philharmonische Orchester unter Ler Stabführung von Prof. Peter Raabe, des Präsidenten der Reichsmusikkammer, mit Wag ners Einzug der Götter in Walhall die Feier eröffnet hatte. Im Anschluß an die Rede Rosenbergs verkündete Reichsminister Dr. Goebbels die Namen der Träger des erst- mals vrrliehrnen National-Preises für Kunst und Wissenschaft. Dr. Goebbels verkündete, daß dem verstorbenen großen Baumeister, Prof. Ludwig Troost, ans be sonderen Wunsch des Führers, der National preis symbolisch verliehen werde. Erster Preisträger ist Reicksleiter Alfred Rosen berg. Der zweite Nationalpreis wird geteilt und den beiden großen Aerzten, Geheimrat Prof. Dr. August Bier und Geheimrat Prof. Dr. Ferdinand Sauerbruch, verliehen. De« dritten Preis erhielt der zur Zeit in Aste» auf einer Forschungsreise weilende Prof. Stichler. Reichsleiter Rosenberg richtete Worte herzlicher Begrüßung an die Teilnehmer der Kulturtagung und verbreitete sich dann in grundsätzlichen Ausführungen über das gei- stige Hoheitsrecht der NSDAP. So sehr die einmal besiegte politische Vergangenheit davor zurückgehalten lverden müsse, auf dem Um wege über Kultur und Weltanschauung wieder zu politischer Macht zu gelangen, so gelte in gleicher Weise die besondere Vorsicht und Auf- merksamkeit der NSDAP, allen jenen viel fach sektiererischen Erscheinungen, die an un- serer linken Flanke entitänden. Die national sozialistische Bewegung habe sich schon wäh rend des Kampfes von politischen Sekten zu säubern gewußt, und sie verfüge heute erst recht auch über jene inneren Kräfte, um das in letzter Zeit bemerkbar hervortrctende welt anschauliche Schwärmerwesen im nötigen Ab stand von sich zu halten. Als unverrückbare Forderung stellen wir Las Bekenntnis auf, daß die Vertretung und Durchsetzung der nationalsozialistische« Welt- ausckauung das geistige Hoheitsrrchts der NS- DAP. ist und bleiben wird. Die NSDAP, ist, so erklärte Reichsleiter Rosenberg, für uns alle nicht nur unsere politische, sondern auch unsere ehrlich erstrittene geistig« und seelische Heimat! Wir wissen, daß der Nationalsozia- UsmuS als Gesamtheit nicht nur einen neue» Staat errichtet, sondern auch ein neues Weltbild zu formen begonnen hat. Des halb müsse« wir auch bei großen feierlichen Gelegenheiten, wie sie die Rrichspartcitaae darftelle«, ab «nd zu auch Grenzen ziehen und jene Forderungen anmelden, die -Sr Größe unserer Zett und der Mächtigkeit unseres Wollens entsprechen. Gegenüber dem Dogma der dem Sinn der, Schöpfung widersprechenden Gleichheit aller. Raffen und der daraus folgenden fortschreiten den Mißachtung des Leibes und der immer! stärkeren Vertretung der Lehre von der Erv-' sündigkeit des Memchen bekennt nunmehr ein neues Lebensgefühl in allen Punkten das Gegenteil. Gegenüber der Behauptung von der wesenhaften Gleichheit aller Menschen sind wir der heute festbegründeten Ueberzeugung, daß gerade die tatsächliche Ungleichheit dieser Seelen und Charaktere die Voraussetzung für jede wahre Kultur der Weltgeschichte geschaffen hat. Entgegen manchen Behauptungen ist das deutsche Volk nicht erbsündig, sondern erb adlig. Und aus der Gesamtheit dieses neuen Lebenspulses bekennen wir, daß die hohen Werte eines Volkes in seiner Kultur nicht kn Unterwürfigkeit, Knechtseligkeit und so oft überheblicher Demut liegen sondern im Stolz aus sich selbst und in der Achtung vor sich selbst begründet sind. Aus dieser inneren Haltung ergibt sich nahezu alles, was Außenstehende manchmal so geheimnisvoll und unverständ lich am deutschen Volke anmutet und was für uns Nationalsozialisten doch so selbstverständ liches Leben geworden ist. Der Nationalsozialismus ist emporgestie- gcn wi in Alpenzug nach einer riesenhaften Eruption. Er ist da. ob der Außenstehende ihn bejahen -^er „ablehnrn" mag. Die Welt täte jedoch an ihn eben als ein gewaltiges Phänomen der u betrachten und als nicht mehr wegzudisrutterend« Tatsache in ihr Bild des Lebens rinzufügen. Wir brauch«» nicht zu einem Schicksal gezwungen zu werden, sondern dürfen uns frei zu der Gesamtheit der Geschehnisse unserer Tage bekennen, weil dieses Schicksal ja zu einem großen Teil wir selbst find. So wurde die NSDAP, die große Bekenntnisfront des deutschen Volkes. Wenn die nationalsozialistische Bewegung nicht nur in einer Stunde der Erhebung diese Erkenntnis bejaht, sondern die innere Be wußtheit auch durch den Alltag trägt, dann wirs sie — trotz aller Gegnerschaft — eine immer festere durch das Leben ständig über prüfte Form bilden und jene Grundlage schassen, die notwendig ist, damit über das Dasein der heute Lebenden hinweg eine Tra dition entsteht, die das Große der Vergangen heit mit den Notwendigkeiten des Jahrhun derts verbindet un- typenschaffende Macht Ler kommenden Geschlechter wird. Das zu er reichen, erscheint uns als di« vielleicht größte Kulturtat, die unserem kämpfenden Geschlecht noch Vorbehalten bleibt. Dieses herbe und harte Denken trägt auch besonders den jetzi- aen Reichsparteitag, der im Zeichen des Be kenntnisses zu schöpferischer Arbeit steht, für uns, unsere Kinder und Kindeskinder. Sr. Goebbels' Rede JnEnschluß daran hielt Reichsminister Dr.. Goebbels zur Verleihung der National- Preise eine Rede, in der er u. a. sagte: „Am 30. Januar 1937 haben Sie, mein Führer, durch einen Erlaß den Deutschen Nationalpreis für Kunst uns Wissenschaft ge gen gefordert. Allein aus ihrem Ringen kam allmählich die wirkliche Freiheit. Ein« Freiheit, Li« nicht ein Ergebnis poeti scher Betrachtungen, sondern das Resultat schwerer Politischer Kämpfe ist, deren Elemente daher auch nicht Aufsätze oder Leitartikel find, sonder« geschichtlich feststehende Ereignis^ und damit Leiftunaen Es war aver narurucy irywever, zu «nein 1LMärz193Szu kommen ober dar Rhein- lani> zu besetzen, als sich m Zeitungen und literarischen Broschüre« mit theoretischen Abhandlungen über daS richtige Wesen einer wirklichen Fveiheit zu befassen. Geschichtlich wird aber sicherlich nur das Tatsächliche gemessen daS heißt geschichtlich ist entscheidend suA Politische Wolle» oder die theore- ttsche Betrachtung, sondern die politische Lei- stnna. da» Hecht die Tat (Beifall). . Es ist auk dem Gebiet der kulturelle» Ent- Nach der Brrleihung drr National-Preis« hielt bann der Führer «ine große Rede, in der er sich zunächst mit den Verfallserschei- nunae« der Kultur in der vergangenen Epoche auSrinaadersetztr. Sr erklärte dabei u. a.: Zu de» Begleiterscheinungen deS hinter unS liegende« Kulturverfalls gehört auch die ab norm anschwellende Kunstliteratur. Dieser Vorgang ähnelt sehr stark der emsigen theore tischen Betätigung schwacher Spieser in jener Freiheit, die sie im Liede und mit Dichterischen Phrasen verherrlichen, ohne aber irgendwie zu versnchen, sie irgendwie praktisch herbe izu- sühren. Wir haben in Deutschland diese Art politisch-bürgerlicher Selbstbefriedigung fünf zehn Iah« lang erlebi und haben unter ihr nicht wenig gelitten! Di« Waffen dieser bür gerlichen Frelheitssänger waren im schlimm- Oeu Fall Tinte und Feder. Vom National- tamattsten oder ymvde« tqnkenL Entbehr««-