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Nk. 2IS Machtkampf im Mittelmeer Wenn man die nach den Nyoner und Gen- ker Beschlüssen geschaffene Lage im Mittel meer betrachtet, so mutz vor allen Dingen darauf htngewiesen werden, daß die ohne Ein- > Berufung des Nichteinmischungsausschusses erfolgte Aufhebung der spanischen See- kontroll« genau das Gegenteil von dem be deutet, was Frankreich und England im Juni, alS Italien und Deutschland sich von der Kon trolle zurückzogen, für richtig hielten. Sie geben damit die einzige Friedensgarantie auf, Weil sie Plötzlich ihre Schiffe für den Macht - kämpf im Mittelmeer brauchen, der jetzt voll eingesetzt hat. Da gleichzeitig die französischen Gewerkschaftsbonzen jetzt mit allen Mitteln versuchen, die Landkontrolls an der Phrenäengrenze aufzuheben, ist Prak tisch die sowjetrusstsche Waffeneinfuhr nach Rotspanien wieder völlig ungehindert, ja, sie wird sogar noch durch die englisch-französische Mittelmeerpatrouille geschützt. Schließlich ist nicht unwesentlich eine Erklärung des spani schen Bolschewisten Caballero in Paris, die darauf hinausläuft, daß, wenn Genf sich nicht zu einer Aktion gegen Franco, Italien und Deutschland entschließt, die verbündeten Mit glieder der ll. und HI. International« ge meinsam in verschiedenen Ländern die Regierungen zwingen würden, von sich aus ein« solche Aktion zu unternehmen, wenn nicht anders, mit Hilfe des Bürgerkrieges. Damit stellt sich das Ganze als eine große politische Entlastungsaktion für Rotspanien bar. Sie soll einzig und allein den unvermeidlich gewordenen militä rischen Erfolg Francos hinauszögern. Da sich England und Frankreich offenkundig gleich zeitig von der Nichteinmischung zurückziehen und statt dessen machtpolitisch das Mittelmeer besetzen, in einer Form, wie sie bisher noch nicht dagewesen ist, und die sich ansschließlich gegen Italien richtet, steht fest, daß die Nyoner Beschlüße eine endgültige Festlegung Englands gegen Italien bedeuten. Alles spricht dafür, daß nicht nur Frankreich, son dern nun auch England mit den bolschewisti schen Elementen gemeinsame Sache machen. Wie sich Italien dazu stellen wird, ist Sache Mussolinis, dessen Stellungnahme eindeutig genug ausfallen wird. Deutschland hält grundsätzlich am Prinzip der Nichteinmischung fest, muß allerdings betonen, daß eine so offensichtliche Unterstützung des frieden störenden und gemeingefährlichen Elemente in Europa durch die Westmächte, wie sie ari den oben zusammengestellten politischen Vor gängen der letzten Tage hervorgeht, uns nie- ' mal» gleichgültig sein kann. DaS deutsch-litauische Abkommen des Vor jahres hat eine Entspannung gebracht. Deutschland hat durchaus anerkannt, wenn man in Kowno neue Töne fand. Mehr noch, Litauen wird zugeben müssen, daß Deutsch land auf gewisse befremdende Erscheinungen — wie die berüchtigte Vetopolitik des Memcl- aouverneurs — nicht gleich mit schwerem Ge schütz antwortete. Es steht zu hoffen, daß Kowno die Souveränität der deutschen Post. Ein Wort an Kowno Unter der Ueberschrift owno hat dis Wahl* schreibt der „Völkische Beobachter" u. a.t Auf Grund eines hervorgezauberten Gesetzes „über Bodenenteianungen für Zwecks deS HeereS, des Verkehrs, des HafenS und deS Zolles" wurde im Memelgebiet ein 24 veutscheGrundstücke umfassender Groß- komplex enteignet. Die ohne jede Füh lungnahme und Vorbereituilg verkündete Maßnahme hat im Memeldeutschtum einen einzigen Empörungsschrei ansaelöst. Der Tat- bestand ermöglicht keinerlei Diskussion über irgendwelche obzektive Notwendigkeit. Die juristische Seite der Angelegenheit exi stiert nicht. Weder nach der litauischen Ver fassung noch nach dem Memelstatut. Die wirtschaftliche Seite — die Größe des für .Hafenzwecke" enteigneten Gebietes ist größer als die Stadt Memel selbst — läßt nur ein Achselzucken zu. Bleibt die poli tische Seite. Zu ihr müssen schon jetzt ein Paar Worte mit Deutlichkeit gesagt werden. -wwno die Souveränität der deutschen Posi tion erkennt. Es würde sich täuschen, wenn eS ausgerechnet im Jahre >937 an irgendein» Gebundenheit der deutschen Politik glauben würde. Die Verantwortung für irgend welche Weiterungen auS den Memeler Ge- waltakten fallen notwendig allein aus Mittag, den r». September »87 nachmittags W. Jahrgang über- biesem Falle glaubt, ausschließlich von einer Verwechslung reden zu müssen. Eiliger Mllzug der Chinesen Im Verlauf der letzten Operationen südlich Peipings hatten die japanischen Truppen SO 000 Chinesen im Westen und Süden um klammert. Infolge neuer starker Regengüsse, die die Operationen stets entscheidend beein flussen, konnten sich die Chinesen nach Süden zurückziehen, indem sie ihre RÜckzugsgeschwin- digkeit erheblich erhöhten. Die japanischen Truppen folgen ihnen und treiben sie in Ein zelgefechten vor sich her. Man nimmt an, daß ein Rückzug der Chinesen bis hinter den Gelben Fluß (Hoangho) unvermeidlich ist Der Gelbe Fluß ist das Ziel der japanischen Ope rationen im Süden PeipingS. DaS japanischeMarinekommanbo berichtet über einen großen Luftkampf über Nanking. Japanisch« Marineflugzeuge grif- fen die chinesische Hauptstadt an und stießen hierbei auf 20 zur Verteidigung Nankings auf- gestiegene chinesische Flugzeuge, die nach japa- Nischen Behauptungen sämtlich abgrschossen worden seien. Die japanischen Flugzeuge haben bann, wir Pom japanischen Marinekommando weiter ge- meldet wird, die militärischen Anlagen Nan- kings erfolgreich bombardiert. Die japani- schen Flieger erlitten keine Verluste, sondern hatten nur geringe Beschädigungen ihrer Ma schinen zu verzeichnen. Dir chinesischen Flug plätze in der Umgebung Nanking- sollen zer- stört worden sein. Wie daS japanische Hauptquartier in Nordchina meldet, konnten die Japaner dort ebenfalls bedeutende Luftstege gegen die Flugzeuge der Schanst-Armee erzielen, von denen sieben abgeschossen worden seien. Auch hier hätte es auf feiten der Japaner keine Verluste gegeben. Wie di« Japaner behaup ten, könne nunmehr die chinesische Luftflotte praktisch als vernichtet gelten. In chinesischen Kreisen wird ebenfalls be stätigt, daß es sich um den größten Luftan griff handelt, der bisher auf Nanking unter nommen wurde. Nach chinesischer Darstellung seien 46 japanische Flugzeuge an diesem An griff beteiligt gewesen. Die chinesische Luft kommission erklärt, daß vier japanische Flie ger abgeschossen worden seien. Zapaa lehnt Berantwortung sSr die Sicherheit für die Ausländer in Rauling ab Schanghai, 20. 9. (Funkspruch.) Die am Sonntag durch den Kommandanten der HI. japanischen Flotte, Hasegawa, in Form einer an die ausländischen Konsuln in Schanghai überreichte Ankündigung eines Lustbombarde ments auf Nanking wird durch eine Erklärung des Sprechers der spanischen Botschaft unter strichen, daß Japan ab 12 Uhr des 21. Sep tember keine Verantwortung für die Sicher heit der in Nanking lebenden Ausländer niehr übernehmen werde. Der Sprecher der Bot- schäft setzte hinzu, es sei ratsam für alle Aus länder, vor diesem Termin in sichere Gebiete Sberzusiedeln. ließen. Dieser zwang die beiden Schiffe, einen nationalspanischen Hafen anzulaufen. los rote Flugzeuge verloren Aus in Santander anfgefnndencn Dokumenten des sowjetspanischen „Genergl- Die britisch« Admiralität teilt mit, baß der Zerstörer „Fe ar letz", der an der nord- spanischen Küste auf Patrouille ist, am Freitag gegen Mittag von einem Flugzeug mit sechs schweren Bomben beworfen worben sei. Alle sechs Bomben seien in der Nähe deS Schiffes niebergrgangen, ohne je doch zu treffen. DaS Flugzeug sei in Rich, tung Gijon zurückgeflogen, bas sich noch in Hänb«n der Bolschewisten befindet. London erklärt „Verwechslung" Preß Asso-io im meldet, daß man in London glaubt, daß diese Bombardierung auf eine Verwechslung zurückzuführen sei. Es be fänden sich nämlich ein oder zwei national spanische Schiffe in den Gewässern, in denen Ler Zwischenfall sich abgespielt habe.Jeden- falls neige man im Augenblick nicht zu der Annahme, daß es sich um einen gewollten An griff auf ein britisches Schiff gehandelt habe. Der Zerstörer „Fearleß" hab« auch nicht auf Las Flugzeug gefeuert. Diese roten Bomben sind gleichsam ein Ab schiedsgruß an die Kontrollschiffe, die in diesen Tagen ihre Posten verlassen. Sie zeigen mit aller Deutlichkeit, wer der ständig« hinter listig« Angreifer ist, auch wenn London in Ser Vormarsch »er Nationalen Weitere Fortschritt« im Norden und in Asturien. Bei den Kämpfen an der No rd f r o n t er stürmten die nationalen Streitkräfte den Pa ja res-Paß, der das Haupthindernis auf dem Wege L6on—Oviedo bildete. Auch an der asturischen Front ging der Vormarsch weiter. Der nationale Kreuzer „CanariaS" überraschte auf der Strecke zwischen Mahon und Barcelona die beiden roten Handelsschiffe ..I I. IS" und „Rey Jaime U", welche von drei spanisch-bolschewistischen Zerstörern be gleitet wurden. Das nationale Kriegsschiff .griff den Gegner an, dessen drei Zerstörer nach den ersten Granaten Ler nationalen Schifssgeschütze jedoch schleunigst das Weite kurzer TagesWegei Der Führer und Oberste Befehls haber der Wehrmacht traf am Sonn tag im Manövergelände in Mecklenburg ein. In den Ortschaften an der Straße wurden dem Führer auf seiner Fahrt von Tausenden be geisterte Kundgebungen gebracht. Das Reichst!,«gsministerkum gibt ausführliche Richtlinien für den Eintritt Frei- williger in die Wehrmacht im Jahve 1S3S bekannt. Reichsaußenminister v. Neurath wurde vom Führer zum Ehrengruppenfahrer der A ernannt. Der Leichtathletik-LSnderkampf Deutschland—Schweden vor 75000Zu schauern im Berliner Olympia-Stadion endet« mit einem knappen Sieg der Schweden von 107:101 Punkten. In dem Rennen der Spktzenpferd« dreier Länder um den Preis der Reichshauptstadt auf der Rennbahn Hoppegarten siegte das französische Pferd Eor- rida. Danach kam Sturmvogel und als dritte die italienische Stute Amerina. Zu dem bevorstehenden Besuch Mussolinis in Deutschland hebt die römische Presse hervor, daß es sich um den „ersten Staatsbesuch des Duce im Ausland;" handelt. „Giornäle d'Jta'ia" sagt, man habe kn Berlin das Gefühl, daß mit dem Kommen des Duce eines der größten Ereignisse der Ge schichte Gestalt gewinne. Der britische Kriegsmini st er Hore Belisha besichtigte am Sonntag das Deutsche Haus in der Weltausstellung in Pa ris und wandte seine besondere Aufmerksamkeit den neuen Werkstoffen sowie der Fernsehsprech- und Fernlino Einrichtung zu. Der nationalspanische Heeresbe richt vom Sonntag meldet weitere Erfolge an der Asturien- und der Leonfront. Die von Polares nach Busdongo führende Straße wird in ihrer ganzen Ausdehnung von den nationalen Streitkräften beherrscht. Zahlreiches Kriegs- material und viele Gefangene fielen ihnen in die Hände. Der Kommandant der 3. japani schen Flotte kündigte in einer Note an die Botschaften in Nanking umfangreiche Lust- angrisse auf Nanking ab 12 Uhr des 21. Sep tember an. Er ersuchte die Botschafter für den rechtzeitigen Abtransport ihrer Beamten und Staatsangehörigen zu sorgen. Für die An- gehörigen der Deutschen Kolonie beschlossen deren Spitzen den rechtzeitigen Abtransport. Der Gouverneur von Gibraltar hat Anweisung gegeben, innerhalb von drei Monaten Fabriken, Schiffswerften usw. an ter Westbucht nördlich der Festung zu räumen An- geblich soll dort der vorgesehene Seeflughafen hinkommen Die13. Internationale Messe in Marseille wurde am Sonntag eröffnet. Zum erstenmal in diesem Jahr ist auch Deutsch, land vertreten mit der Schau drs Kunstgewer bes seiner Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck. suchten und die beiden voll beladenen Han delsschiffe dem Kreuzer „Canarias Piraten der Lust Englischer Zerstörer vor Won mit Bomben beworfen Groblnstlampf über Nanking Erfolgreicher japanischer Luftangriff Kowno, das damit selbst über die Zukunft entscheidet. ES mag sich demnach reiflich über legen, daß die Memeler Gewaltakte den Glau ben an die litauische Fähigkeit zur Realpolt- tik zerstören, mit der man so gern« in Kowno kokettiert. Darüber hinaus verliert Litauen den Anspruch, von der internationalen Oef- sentllchkeit in seinen Handlungen nach recht- uchen Maßstäben gemessen zu werden. ES steht fest, datz Litauen heut« unS gegen über vor einem unausweichlichen Ent- steht. Entweder eS über nimmt di« Verantwortung für die Memeler Enteignungen. In diesem Fall entpuppt sich dl« gesamte E'MpannungspoMk als Vor- wand, hinter dem man auf kaltem Wege die Antastung des deutschen Volkstums durchfüh ren wollte, die man offen nicht gewagt hätte — ein typisch östlicher Dreh, der Litauen in der Skala der als anständig geltenden Nationen um ganze Klassen Hurüawirft. Oder aber — Litauen ist eben nicht der konsoli dierte Staat, für den es sich ausgibt. In beiden Fällen muß der Wert Litauens als politisch ernst zu nehmender Partner aus der Rechnung gestrichen werden — mit Konse- guenzen, die Litauen sich von denjenigen sei ner politischen Freunde vorrechnen lassen kann, die begriffen haben, daß das Jahr 1937 nicht daS Jahr 1933 ist. gaves" geyt hervor, welch ungeheure Vertust« die volschewistischen Flieger an der Nordfronl hatten. Von 52 erhaltenen Curtis-Flugzeu gen gingen nicht weniger als 43 verloren, von 28 Beoing-Maichinen wurden 10 zerstört, von 8 Bristol-Apparaten mußten 6 und von 7 Letov-Maschinen 4 auf die Verlustliste gesetzt werdeu, so daß von 85 Jagdflugzeugen insgesamt 63 verlorengingen. Etwas gerin ger waren die Verluste bei den Bombern. Von 13 Gordon-Bombenmaschinen gingen 16 verloren, von 5 Koolhovcn-Bombcrn 2, von 6 Potez-Bombern 3 und von 12 Breauet-Bom- bern 10, also von 36 Bombenmaschinen gin gen 26 verloren. Bei den AufklärungS- flugzeugen beträgt die Verlustliste sogar 106 vom Hundert, denn sämtliche ü Wasserflug zeuge und 11 Aufklärungsflugzeuge verschie dener Konstruktion kehrten nicht zurück. Diese Aufstellung ergibt, daß von insgesamt 137 sowjetspanischen Flugzeugen 105 verlorengin- gen, die Verluste an Flugzeugmaterial als« 76 v. H. betrugen. Frankenberger Tageblatt Da« Lagebiatt erscheint an I-dem Merltag - »8»ua»«-«rjua«pr«I» : l.vv VN. vei «dftolxng in den Ausgabestellen de» Landgebiete» Id Pfg. mehr, bei Hntraguna tm Stadtgebiet Id Pfg.. im Landgebiet ro Pfg. Votenlohn. »»«»«rarten »»Pf., Mn^lnummer l»Pf.. Tonnabendnummer »S PI. An,^«»npr,i»! I Millimeter Hbhc «Inwatttg <--- «« mm brestf 8 Pfennig, im rextte« ir mm drei,, «0 Pfennig. Rabatts,affel L. yür Nackwels und Vermittlung ÄS Pfennig WondergebUhr. Poftfcheaiontu, Leid,!, ssrol. «»meindeniroronto! hronkenberg. ^»rnfvr. 345 - »r-Man«chrM, Vaa-biatt Nranlenbrrgsackte«. Var graukeuderger ra-edlatt Ist dar zur Veröffentlich»»- der amtlichen Bekaantmachan-en »es Amlr»au,«maanes za Flöha und des Ersten Mr-ermMers der Stadt graulender- be»SrdNch«seNs »efllmmte Blatt