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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.09.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193709037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19370903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19370903
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-09
- Tag 1937-09-03
-
Monat
1937-09
-
Jahr
1937
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M öm frsnlcenderger Hatrkmenr«! Kenntnisnahmen — Abrechnungen über Gtrahenarbeiten Abschluss der Sparkaffenrechnnng fiir ISS« " Zu Punkt 1 der T.-O. gibt Erster Bür- l germeister Weichelt Lenntnis von einem ' Schreiben de, Staatsminifters des Innern vom 7. Juli 1937, rn dem es heißt, NSKK- Gruppenführer Lein habe mitgeteilt, daß di« Verkehrsregelung anläßlich der Einvvihmig ter Reichsautobahn Men Ansordenrngen gerecht ge worden sei. Auch der Führer habe seiner Be friedigung darüber Ausdruck gegeben. NSKK- Gruppenführer Lein dankt für die tatkräftig« Mitarbeit der Polizei und Gendarmerie, di« als eine vorbildliche kameradschaftliche Zu sammenarbeit bezeichnet werten kann und gibt seiner Freude darüber Ausdruck, ixch durch diese Zusammenarbeit zwischen NSKK und Poli zei und Gendarmerie der Weg gefunden wurde, um ollen Anforderungen der Verkehrsregelung gerecht zu werden. Weiter erhalten die Ratsherren Kenntnis s von einem Rundschreiben de« Gauamte« fSr Kommunalpolitik, in dem darauf hingewiefen wird, daß von der Bewegung verlangt werden mutz; daß al!« als Beigeordnete, Ratsherren vd«r Beiräte tätigen Partei- und Volksgenossen unbedingt die Schulung durchlaufen müssen, di« vom Amt für Kommunalpolitik der Gauleitung auf- gebaut ist. Die Aufgabe der Parteigenossen, die im Gemeindsleben stehen, ist nicht leicht, sie sind verantwortlich für di« Schaffung ge sunder Voraussetzungen für die Wiedergesun dung der Gemeinden. !' Erster Bürgenneister Weichelt gibt lr«i« ' ter bekannt, das; auch in diesem Jochre wie« ' der Veranstaltungen stattfinden, um den deut- ' scheu Wein und der deutschen Traube Ver- ' ständnis i m Volke zu verschaffen. Das „F e st s der deutschen Traub« un d des deut schen Weines soll am 25. und 26. Sep tember statt finden. Paten stadt für Franken berg ist in diesem Jahre der Ort Alsheim in Hessen-Nassau. Es ist weiter mit Rück sicht auf die gute Zusammenarbeit im Vor« jahüs mit dem Ort Rüdesheim-Hadesheim nachgesucht worden, dach di« entstandenen gu'en Beziehungen auch weiterhin gepflegt werden und diese Orte weiterhin Frankenberg als Patenorte zugewiesen werden. Diesem An suchen ist vom Reichsnährstand entsprochen wor den. Erster Bürgermeister Weichelt bittet alle Volksgenossen in Stadt und Land, sich am „Fest der deutschen Traube und des d« >1- I schm Weines" zu beteiligen und den am 25. I ' September abends im „Kaisersaal" statt« fmdsndm Meinwerbsabend zu besuchen, um ' den Wein unserer Patenor!« ausp,probieren. ' Zu Punkt 2 der T.-O. gibt Erster Bürger« ' Meister Weichelt Kenntnis von den Abrechnung«« über Ausbau»«. Beschleusung«» arbeiten in der Wilhekm-Gustloff-Straße. Leo« Achlageter-Strahe, Freiberger Straße, Chem nitzer Straße und Winklerstrahe. Im Jahre 1936 umren der Stadt aus Zu« fchüsse.Mitteln der Neichsanstalt für Arbeits vermittlung und Arbeitslosenversicherung, so wie ein Staolszufchuß von zuscmtmm 37 800 RM. zur Verfügung gestellt worden. Aucher- dem wurde für den Ausbau der Wilhelm-Gust« koff-Strafte, der als besondere MafMahm« durchgeführt wurde, ein besonderer Zuschuh be willigt. Mit den haushEplaumäßig noch da- ru zur Verfügung gestellten Mitteln waren davon folgende Arbeiten vorgesehen und rn einer Nachtragshaushaltssatzung festgelegt: Ausbau der Wilhelm-GusEoff-Straße mit 9000 NM. Beschleiisung der Lco-Schlageter-Straße mit 9000 RM. Ausbau der Freiberger Strache mit 21000 RM. Ausbau der Chemnitzer Strache mit 40 000 NM. Beschlensung der Winklerstrache mit 13 000 RM. Von diesen insgesamt 92 000 NM. betra genden Aufwendungen um reu im Nachtrags haushaltsplan 1936 86 000 RM. zur Ver fügung gestellt, während 6000 RM. Anteil für den Ausbau der Chemnitzer Strache aus Mitteln des Haushaltsplanes 1937 entnom men werden sollten. Die Arisführung der Ar beiten hat nunmehr erfordert: MIHetm-Eustloff-Strache 8107,39 NM Leo-Schlageter-Strasß 6898,63 NM. Freiberger Strache 21827,23 NM. Chemnitzer Strache 43 238,01 NM. MinNerstraße 7924,43 NM. Für dies« gefaulten Notstandsarbeiten ist also «in Betrag von 88295,69 NM. oufgcwendet worden, so dach noch ein Betrag nachzube willigen ist. — Erläuternd fuhrt Erster Bürgermeister Weichelt hierzu aus, dach sich der Mehraufwand beim Ausbau der Freiberger Strache durch die Mehranschaffung von Bordsteinen erforderlich machte. Bei Durch führung der Arbeiten stellte sich heraus, dach eine größere Menge von Bordsteinen für den Wiedereinbau nicht mehr geeignet warm, eben so machten sich umfangreiche Arbeiten bei der Aufstockung erforderlich. Bei der Chemnitzer Strache ergaben sich bei der Durchführung der Arbeiten bedeutende Schwierigkeiten, für deren Bcl)ebung folgende Beträge nachbcwilligt wer den muhten: MO RM. für Tieferlegung der Hauptschleuse auf 35 Meter Länge, 900 RM für die Erneuerung sämtlicher Hausan- schlüsse, 650 RM für di« Erneuerung der Faul- l yvaben Schleus« auf 10 Meter Läng«, 350 RM. für die Tieferlegung der Töpferstrahrn- schleuse auf 20 Meter Länge, 300 RM. für di« Erneuerung der Seegafsen-Schleuse auf 60 Meter Länge. Dazu kanren noch Aufwendungen für die Arbeiten an den einzelnen Grundstücken. Erster Bürgermeister Weichelt erklärt wed 1er, dah er zunächst davon abseben wolle, den im Haushaltsplan 1937 noch zu veraus gabenden Betrag im Wege einer Nach- tragshaushaltssatzung anzufordern und zwar; mit Rücksicht auf di« zur Zeit laufenden Not standsarbeiten in der Schl oh-, Seminar« und Winklerstrache Sollte sich nach Ab- schluch der Arbeiten ergeben, dah diese Beträge nicht voll benötigt würden, so könne dann durch eine Nachtragshaushaltssatzung bestimtnt werd«», dah die bei diesen Arbeiten evtl, ein tretenden Einsparungen mit den Mehraufwen- düngen verrechnet werden können. Die Rats herren erheben hiergegen kein« Einwendungen. Dann berichtet Erster Bürgermeister Wei chelt zu Punkt 3 der T.-O. über die im Gange befindlichen Strache«- und S-leafenbau-Arbeite« in der Seminarstrache. In der Nachtragshaushallssatzung sind für de« Ausbau der Seminarstrafte 58000 RM be willigt worden und zwar 50000 RM. für di« anschchrggemäh durchprführenden Arbeiten, 2000 RM. für die Beleuchtung und die Aufstel lung von Hydranten, 1000 RM. für eins evtl. Versetzung von Bordsteinen, di« aber, wie nun feststeht, nicht gebraucht werden, und 5000 RM. für Unvorgesehenes. Bei der Durch führung der Arbeiten hat sich nun heraus gestellt, dah die Schleuse auf ein« Länge von 350 Metern in dem Straften teil zwischen dem Grundstück Haubold und der Ziegelei vollkom- inen zerstört ist. Die Schleuse weist zweifinger starke Riffe auf. Sie wurde 1899 als erste Beton schleuse gelegt und hat durch die Pkanierungs- arbeiten 1930 noch entsprechenden Bodmbewurf erhalten. Die Zerstörung sei entweder eine Folg« des Frostes oder gegebenenfalls von Materialfehlern. Daher macht sich vor Beginn der Strahenwrbeiten die Er neuerung der Schleuse auf «ine Läng« von 350 Metern erforderlich zumal die Belastung der Schleus« sich erst auswirlen wird, wenn die Strafte ausgebaut ist. Di« Ausschreibung der Arbeiten hat ergeben, dah hierfür ein Betrag von 7700 RM erforder lich ist. Nach Aktzug der nicht benötigten 1000 RM. für die Bordsteinverlegung Und der 5000 RM. für Unvorhergesehenes bleibt noch «in Restbetrag von 1700 RM. ungedeckt. Auch Hier will Erster Bürgermeister Weichelt von einer Nachbewilligung zunächst absehen, bis die Endabrechnung über de» Ausbau vorliegt. Erster Bürgermeister Weichelt berichtet dann zu Punkt 3 a der T.-O. Ausbau de« Strahenz«ge« Sammertal von Zieselstrabe bk« rum Stadtpark. Im Nachtraghaushaltsplan seien hierfür 7500 NM. vorgesehen. Die Fahrbahn der Strafte soll zunächst mit einem Schotterausgleich ver sehen werden, der dann «ine Nsphaltbindung erhalten soll. Bei den: an der Südseite der Strafte bereits vorhandenen Fußweg sollen die Bordsteine neu auf Beton verlegt werden. An der Nordseite der Strafte soll «in neuer Fuftweg mit Pflasterbord von der Ziegel« strafts bis zum Stadtpark angebracht werden. Die Arbeiten sollen bald beginnen. Eine För derung der Arbeiten durch dos Arbeitsamt durch Zufahgemährung ist zugefagt worden. Dann berichtet Ratsherr Haubold zu Punkt 4 der T.-O. über j Schleusenbauarbeiten in der Feldstrabe. Bei der Fuhmegherstellung vor den Grund stücken Franke im Zuge des Ausbaues der Körncrstrasx stellte sich heraus, daß dort eine ordnungsgemäße Schleuse sehlt, so daß di« erforderliche Straßenentwässerung nicht gewähr leistet ist. Es macht sich daher der Einbau von 50 Meter Rohrschleuse erforderlich, die sich dann an die schon bestehende Schleuse an- schlieftt. Die Kosten hierfür betragen 1000 Mark, die von den den für den Ausbau der Körnerstrafte für Unvorhergesehenes eingesetz ten Betrag von 3500 RM. abgewetzt wer den sollen. Zu Punkt 5 der T.-O., Fvbwear«snlier«na an der Gartenstrabe» berichtet Ratsherr Burkhardt. Beim Aus- bau der Körnerstraftc macht sich auch die Klä rung der Frage der Fuftmegausgestaltung der ober«n Gartenstras^ erforderlich. Die Stadt bauverwaltung hat hierfür 2 Vorschläge aus gearbeitet. Ter erste Vorschlag sieht vor, auf beiden Seiten der Straße Fußwege von je 1,50 Meter Breite anzulegen. Dabei bleiben für die Fahrbahn noch 4,50 Meter Breite. Tie Kosten hierfür stellen sich einschließlich Pflasterbord, Grobpflaster und Schnittgerinnr aus vorhandenen Beständen auf 1400 NM Ter Vorschlag 2 sieht nur «ine einseitige Futzbalm am Grundstück Hengst entlang von ebenfalls 1,50 Metzer Brät« vor Hierfür stellen sich die Kosten bei gleicher Ausführung auf 1000 RM. Da der Vorschlag 2 eine befriedigend«! Lösung nicht darstellt, haben sich die Beiräte für das Bauwesen für den Vorschlag 1 ent schieden Tie Ratsherr«» «rheben dagegen kein« Einwendungen. Zu Punkt 5 der T-O. berichtet Ratsherr Hunger über Erricht»«« eine« Lustschutzkeller». rg für gemeinnützig« Zwecke überwiesen. Di« Rechnung ist von der R«oisivnsabtei> berg für stimmungen, nach denen die Sicherheitswichagtz 10 Prozent der Einlagen betragen sM, ent sprochen. Der R«ft des Reingewinnes in Höhn von T79ZO RM. wird der Stadt Flanken- D«r Reichsluftschutzbund ist an di« Stadt her« aNgetreteu nM der Bitte um Errichtung eines solchen Raumes. Der Relchsluftschuhbund schockt regelmäßig SelbstschutzlkLft«, und erhM da« für eine Entschädigung. Auf diese Entschädi gung will er verzichten zugrinsten der Errich tung eines Luftschutzkellers. Die Errichtung ist unbedingt erforderlich, um auch dem privaten Hausbesitz «inen Anhalt dafür zu geben, wie «m solcher Raum zu gestalten ist. Dann berichtet Erster Bürgermeister W«i^ ch«H zu Punkt 7 der T.-O. über den km Ent wurf vorliegenden 1. Rachtig ,« Satz»«« d« 3w*cko<r»iö»««s. stisttmg der Stadt Fraakenderg. Diest Satzung ist in der Beratung mit donp Ratsherren vom 1. Juni 1937 errichtet wor den. Die Stadt Wutz für diese Zweckvermögens« stistung di« Befreiung von der Körperschafts« steuer usw. in Anspruch nehmen. Das ist oder nur möglich, wenn di« Stiftung gemeinnützigen, Mildtätigen oder kirchlichen Zwecken dient. Dies ist bei allen jetzt bestehenden Stiftungen der Fall. Es Muh aber bestimmt werden, dah auch bei Wegfall der Stiftung oder bei Wegfall des ursprünglichen Stistungszweckes di« Stif tungsmittel auch weiterhin ausschließlich und unmittelbar für gemeinnützige, mildtätige oder Kirchliche Zwecke verwendet werden. Ties ist in dem Nachtrag festgelegt. Erster Bürgermeister Weichelt erklärt hierzu noch, dah das Stif tungsvermögen, das vor dem Kriege über «ine Million RM betragen hat, durch di« un selige Inflation auf 234000 RM. zusaMmen- güfchmolzen ist, so dah dadurch gerade di« Aermsten der Armen betroffen worden sind. Zu Punkt 7 der T.-O. berichtet Zweiter Bür- tzermeister Fanghänel über den im Ent wurf vorliegenden L4. Nachtrag zur Eemeindestenerordnung, Vergnügungssteuer betr. Larin wird festgelegt, dah der Mindeststeuer satz für Eintrittskarten 5 Pfg. beträgt. Die gleiche Bestimmung hatte bereits früher der Bezirksverband in feiner Tanzstemrverordnung. Nachdem diese aufgehoben ist, macht sich die Einführung dieser Bestimmung für die Stadt Frankenberg erforderlich, um eine verwaltungs mäßig unerwünschte Kleinarbeit zn venneiden. Im Anschluh hieran berichtet Erster Bür« germeister Weichelt über den Abschluß der Sparkassenrechnung auf da« Recknungssahr 1936. Di« Vermögensreckniing schlieht mit einer Bi- lmysumme von 5 806 822,17 RM. Und einem Reingewinn von 60107 RM. ab. Bon dem erzielten Reingewinn werden be stimmungsgemäß 32177 RM. der Sicherheits rücklage zugeführt, di« dann einen Bestand von 520000 RM. aufweist. Do die Einieger- guthaben am 31. Dezember 1936 5 163 304 RM. betrugen, ist damit den gesetzlichen Be- lung des Sächsischen Sparkassenverbandes ge prüft worden. Es sind dabei lei« besonder«» Ausstellungen genmcht worden. Daher schlägt der Sparkafsenreoisionsverband vor, der Spar-', lasse Entlastung zu erteilen. Es ist weiter in d«^ Revision festgestellt, daft di« Liguiditätsveserve 501625 RM. beträgt, die mit 256 000 RM.' bei der Girozentrale aus lausendem Kontos eingezahlt sind, während 245 625 RM. iw ! Reichsauleihe, die ausdrücklich von der Reichs« aufsichtsbehörde als Liquiditätspapiere gutge- heihen worden sind, angelegt sind. Di« V«r« waltungskosten von 0,46 v. H. sind im Reor- sionsbericht als niedrig anzusehen bezeichnet.' Der Verwaltungsrat der Sparkasse hat irl) seiner Sitzung vom 27. August beschlossen, diel Rechnung auf Grund des Revisronsberichtes richtig zu sprechen und der Sparkasse Ent»! lastung zu erteilen. Ratsherr Rost wünscht, dah in Zukunft dask Hypothekengeschäft Mehr kn Bewegung kommt/ Er fragt an ob es nicht möglich iAs von den auf der Aktivseite aufgeführten Wertpapieren «inen Teil flüssig zu machens um den großen Wünschen der Grundstücksbeflt* zer auf Ausleihung von Hypothekengeldern Rechnung zu tragen. Redner würde es begrüs sten, wenn die Sparkasse hier mit gutem Bel- lpiel voranging« und nicht nur städtische, sonst Lern auch Grundbesitzer von« Lande berücksicht ige, zumal di« Sparer ja nickt nur aus der! Stadt, sondern zu einem großen Teil« auch! voM Lande kommen. 7 Erster Bürgermeister Weichelt erklärt hier«! zu, dah die Sparkasse jetzt wieder flüssig fei' und dadurch in der Lag« sei, Hypotheken aus-' Anleihen. Wenn sie in der vergangenen Zeit an der Ausleihung von Hypotheken behindert! gewesen sei, so lag das daran, dah bei der Wie-' dererrichtung der Kasernen in gröherem Maß» für Wohnungsbauten Beträge aus geliehen, werden mußten und daß überraschen de rweiset das Kontingent für di« Ausgabe von Hypo«, theken herabgesetzt wurde. Heute können Wün«, sche, die an die Sparkasse herangetragen wer« Den, wieder in weitreichendem Mähe berückfichp? tigt werden. ' Ratsherr Hunger ueist darauf hin, dah, die Wertpapiere keinesfalls die Sparkasse iw, der Hergabe von Hypotheken henun«», da sie' genügend flüssige Mittel habe, um inner«!, halb des bestehenden Kontingents Hypothek ken auszuleihen. Maßgebend hierfür ist di« Höhe der Einlagen im Verhältnis zu dem, jeweils bestimmten Kontingent. Die Ratsherrn, treten dann in iein« nicht/ öffentliche Beratung ein. B—r. „Marschall" Grille Das Heimchen, der verhätschelte Hausgenosse der Chinesen Die Grille oder das Heimchen ist der Kana rienvogel der Chinesen, die man im buchstäb lichen Sinne des Wortes als leidenschaftliche „Grillenfänger" bezeichnen darf. Wie man sich in unseren Zonen an dem Gesang eines Harzer Rollers erfreut, lauscht der Chinese mit Vergnügen stundenlang dem Heimchen im Käfig, und dessen durch das Reiben der auf- einandergclogten Flügeldecken bewirktes Zir pen dünkt seinem Ohr die schönste Musik. Die Grille ist denn auch der verhältschelte, mit Liebe gehegte und gepflegte Hausgenosse des Chinesen, der stolz darauf ist, den besten „Sänger" zu besitzen. Aber mehr noch als die musikalischen Eigenschaften der Grillen schätzt er die Geschicklichkeit und Bravour, die das kleine Insekt als Kampftier betätigt. Die Kampfgrillen erfreuen sich daher auch ganz besonderer Wertschätzung und aufmerk samster Behandlung, bester Pflege und guten Futters. Wenn die Zeit des Kampfes heran naht, erhält die zum Kampf trainierte Grille als Znsatzfuttcr ein Stärkemehl in Form einer; aus einer Pflanzenwurzel bereiteten „Kraft-; brühe". Gute Kämpfer erfreuen sich eine» Heldenchrung, wie man sie nur hervorragen den Kriegern erweist. Die stärksten und, tapfersten, in Peking und Tientsin besonders! beliebten Kampfgrillen kommen aus der Süd-, Provinz Kwantung und werden zur Würde! von „Generälen" und „Marschällen" erhoben.? Man teilt sie, je nach der Farbe des Kopfes! und der Körpcrhaare, in sieben verschiedene Kampsklasscn ein. Für den Kampf besonders! geeignete Tierchen erkennt man an dem lauten; Ton ihres Zirpens, an den dicken Köpfen, den; langen Füßen und dem breiten Hinterleib. , Die Turniere finden auf öffentlichen Plätzen statt, im Freien oder in besonderen, eigens für diesen Zweck errichteten Schuppen. Ganz wie die Ring, und Boxkämpfer teilt man anch die Champions der Grilleu-Arena in Schwer-, Mittel- und Leichtgewichte ein. Vor dem Kampf werden die Teilnehmer auf winzigen; Waagen gewissenhaft gewogen. Ueber einem Tisch wird eine seidene Decke Abreitet. Auf! diese stellt man die Tongefäße mit den Kampf-; grillen. Gewöhnlich versuchen die beiden! Gegner zu fliehen. Um dieses zu verhindern, waltet ein Ringrichter seines Amtes, der mit einem Halm Kopf und Körper der Tiere kitzelt, um ihren Kampfesmut zu beleben. Die dadurch gereizten Tierchen strecken ihr« langen; Fühler auS; daS eine macht den Versuch, den! Kopf der Gegners zu erklettern. Diese Fühler, find lste Hauptwafsen der Kämpfer. Bally büßt der eine einen Fühler ein, und der an dere hat den Verlust eines FußeS zu bekla gen. Der Kampf endet gewöhnlich erst mit dem Tode des einen Champions, und häufig genug drückt die geschicktere und kräftigere Grille mit dem ganzen Gewicht ihre- kleinen Körpers auf den Kopf des Gegners, um ihn zu zerquetschen. Diese Grillenkämpfe sind in China zu einer! wahren Leidenschaft ausgeartet. Dabei wer- Len große Summen verwettet. Die Einsätze sind meist außerordentlich hoch; es verlautetä Laß sie in Kanton bisweilen die ungeheure! Summe von 106 000 Dollar erreichen. Unter Liesen Umständen braucht man sich nicht zu wundern, daß die leidenschaftliche Liebhaberei viele Chinesen vollständig ruiniert. Erlesene Kampfgrillen werden mit Preisen bis zu 100 Dollar das Stück ausgewogen, eine Summe,' für Lie man in China schon ein gutes Pferd kaufen kann. Die Zucht dieser Grillen wird daher auch in großem Maßstab betrieben, und jeder Grillenzüchter lebt in der Hoffnung, den Champion der Champions der Saison hervor zubringen, der zur Würde des GroßmarschallS erhoben zu werden pflegt. Die Ortschaften Fa-ti und Sha-pi in der Gegend von Kanton erfreuen sich wegen ihrer Grillenkämpse ganz besonderen Rufes. Hier sind auch ausge dehnte. mit Binsen bedeckte Schuppen er richtet, die in verschiedene Abteilungen Linge teilt find. Jede Abteilung ist der Schauplatz eines besonderen Kampfes. Der glückliche Ge winner erhält als Preis ein gebratenes! Schwein, ein Stück Seide und eine vergoldet« Plakette. Er verwahrt diese Auszeichnung! auf dem Ahnenaltar seines HauseS. In Süds chlna führt eine Grille, die wiederholt alsi Sieger aus dem Kampf hervorgogangen ist^ Len offiziellen Titel „Eroberergrille". Wen« das Tierchen verendet ist, wird eS in "ine» silbernen Sarg gebettet und feierlich beigesetzt. In dieser kuriosen Heldenverehrung offenbart sich der Glaube des Chinesen, daß in dem ge wandten Grillenkämpfer große Krieger de» Vorzeit ihre Wiedergeburt gefunden haben. Niederträchtig. /Ob Frau Meier uns nachher wieder Watz vorfingt?" fragt ein Gast den anderen. Zch glaub« es bestimmt. Ich habe bei Tisch Sal» umgeschüttetl"
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