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llchen Bedarf sicherzustellmi. Ich greife zu den Äußersten Mitteln, ab« — L« demtsche N<» o»hch er»äkkt. lolgnge ich a»f »leiem Best«, stetzel (Beifall.) Bor allen, darf auch beim täg lichen Brot Irin Unterschied gemacht werten zwischen arm und «ich Ich werde notfalls auch davor m'cht zurückschrecken, durch schärfst« organisatorische Massnahmen eln« gerechte Auf teilung des Brotes sicherzustel!«». Ich tue cvas notwendig ist, gleichgültig ob das populär ist oder nicht. Denn ich will meine Pflicht dem Volte gegenüber tun, damit niemand ' Not zu leiden braucht- (Beifall ) * Wenn inan behauptet, dein deutschen Voll« werde immer wieder etwas oorgenacht, so sage ich: Dazu steht mir das Volk des nationalsozia listischen Reiches zu hoch, als daß ich ihm etwas vorzulügen brauche. Ich gelob« dem deutschen Volke: Niemals werde ich dem Volk etwas versprechen, was ich nicht halten kann und ich werde es niemals belügen, wenn es auch noch so schwer werden sollte, die Wahrheit zu sagen Ich fordere auch vom deutschen Volk das gleiche restlose Ver trauen. D« Biers ahr«pl«» soll Re letzte sicherste und festeste Plattform sein, von der Deatschlod sein« Freiheit ««» Ehre der ganze» Welt «e»e*il»er Lehauute« »ird. Tie beste Tat ist das gute Beispiel und es ist unendlich wichtig, daß ihr Ausländsdeutschen es vorlebt. Das wird nicht immer leicht sein. Ich weiß, daß ost schwere Tage und Zeiten Kommen, wo man schwäch wird. Uns geht es ja auch nicht anders. Wer hat am schwersten ge litten und getragen? Auf wessen Schultern Mrd schließlich die furchtbarsten Sorgen und Nöte gehäuft worden? Ist es nicht der Führer? Wrun alle schwach wurden, alle verzweifelten, er stand, er hielt die Fahne hoch, er sorgte und sorgt für das Volk, für die Zukunft Deutschlands. (Stkr- inHcher Beifall.) Denkt daran, was er für euch draußen getan hat, daß er euch «in neues Leben gab, daß ihr wieder stolz sein dürft, Deutsche zu sein. Nun tut auch ihr alles für Deutschland und für den Führer. Gebt alles für ihn und für di« Heimat, und dann dankt Gott, daß ihr setzt rvieder fingen könnt: „Deutschland, Deutschland über «Aes!" Als Hermann Göring geendet hatte, dank ten ihm di« vielen Tausende durch minuten lange Heilrufe und Deifaiklskundgebung«n. (Bauleiter Bohle faßt« d«n Dank an den Redner zusammen in dem Siegheil auf den Führer und Reichskanzler. Nach dem Gesang Ler Nationalhymnen ivnrden Göring beim Ver lassen der Hakle erneut stürmische Ovationen dargebracht. SZ -SrnlediM ! Nach einer Vereinbarung zwischen der Reichsjugendführung und dem Reichsernäh- rungsminijterium ist, wie „Das Junge Deutschland" mitteilt, der Einsatz der Hitlers Jugend in der Landwirtschaft auf das Auf sammeln von Fallobst in öffentlichen Anlagen und bei Privatbesitzern ausgedehnt. Organi satorisch wird diese Aufgabe in Zusammen arbeit der Orgamsationsabteilungsleiter der HI. und der Gauwirtschaftsverbande durch- gcsührt. Aehnliche Abmachungen sind für die Aehrenlese durch den BDM. getroffen. , Meckerei auf einem südafrikanischen Handelsschiff Auf dem südafrikanischen Handelsschiff „Sherard Osborn", das sich zur Zeit auf dem Wege von Madeira nach Rotterdam befindet, ist eine Meuterei ausgebrochen. Die englische Admiralität wurde durch mehrere Funksprüche von den Unruhen unterrichtet. Der Zerstörer „Broke" ging sofort von Plymouth in See, um die Sage zu untersuchen. Q vsren dokckevkiircke U-Aoote Nie nttinxWailw« KWellm» k«l«ds tvlesßcktHe vattan, DedraiV>arkt Z» den Torpeboangriffen eine« U-BooteS «uif den englischen Zerstörer „Havock" wird au- nationalspanischrn Kreisen dar- auf hingrwiese», baß die beiden U-Boote der natioaalspanischen Regierung sich seit Un gerer Zett in der vi-eatza befinden und de» asturischen Haft» Gijon blockieren. ES könne sich also bei den Angriffen auf den englische« Zerstörer nur um ein rotes N-Boot ge- handelt haben, da der Torpedoangriff auf die „Havock" i« Mittelmeer bei Valencia er folgt ist. Die Balencia-Bolschetvistru verfügten über sechs U-Boote, von denen eins sich zur Zeit im französischen Kriegshafen Brest befinde, wo der „Kommandant" um die Erlaubnis ge beten habe, eine Reparatur vornehmen zn dürfen. Die übrigen fünf U-Boote der Va lencia-Bolschewisten befänden sich in rotspani- schen Mittelmeerhäfen. Man erinnert dabei erneut an Aussagen sowjetrussischer Gefangener, aus denen ein wandfrei folgendes hervorgehe: 1. Das Bestehen eines Sonderflugkomman- Lvs in Murcia unter Befehl eines sowjetrus sischen Obersten, der unter dem Namen Pe trow auftrete und besten Aufgabe es sei, mit Hilfe der ihm zur Verfügung stehenden Flug zeuge mit nationalspanischen Abzeichen durch Angriffe auf neutrale Schiffe, insbesondere englische Schiffe, zwischen England und der Franco-Regierung Zwischenfälle hervorzu rufen, um so England auf Li« bolschewistische Seite zu ziehen. 2. Das Bestehen eines besonderen Marinebüros unter dem Kommando eines sowjetrussischen Kapitäns z. S. in Cartagena, das Lie gleiche Aufgabe zur See habe wie Oberst Petrow in der Luft. Der Leiter dieses besonderen Marinevüros in Car tagena verfüge über unbeschränkte Vollmach ten und dürfe für seine Zwecke jÄes beliebige Fahrzeug der rotspanischen Marine einsetzen, um den spanischen Konflikt auf möglichst viele Staaten auszudehnen. Es wird weiter betont, daß hie Geschäfte der spanischen Bolschewisten sehr schlecht stehe« müßten, da sie immer erneut versuche unter nähmen, mit allen Mitteln England gegen die Franco-Regierung aufzubrulgen und eS in den Konflikt aktiv an die Seite der spani schen Bolschewisten hineiuzuzichen. Man sei sich in Valencia klar darüber, daß die Sache der roten Seite verloren sei, wenn nicht ein Wunder geschehe und eine starke Hilfe von außen käme, zumal der große Sieg der natio nalspanischen Truppen in Nordspanien Lie Stimmung unter den bolschewistischen Mili zen und insbesondere im Hinterland außer ordentlich beeinflußt habe. Im Zusammenhang damit wirb von natio- «alfpaulscher Seite «ms btt zwiespältig Hal tung Englands aufmerksam gemacht, beste« Presse jetzt zu einem große« Lell energische Maßnahme« verlange «ab btt Dinge so dar- stelle, als ob es sich um be« ersten Angriff auf ei« Kriegsschiff i« Mittelmeer haubelr. Ma« verschweige völlig den mehrfachen bolfchrwi- stischen U-Boot-Angriff auf den deutschen Kreuzer „Leipzig", vom Luft««griff auf das Panzerschiff „Deutschland" ga«, zu schweige«, «nd bemüh« sich jetzt, diejenige« Maßnahme« seitens der englischen Regierung zu erreichen, Lie mau Deutschland anläßlich Le- Angriffes auf de« Kreuzer „Leipzig" trotz der vorher i« NichteinmifchungSauSschutz gegebene« Ber- ficheruugcu vcrweigert habe. , Verstärkung -er britischen MittelmeerAotte Im Anschluß an den Ministerrat in Lon don, besten Vorsitz der Schatzkanzler Simon führte, wurde folgendes Communiquö ver öffentlicht: „Em Ministerrat ««ter vorfitz des Schatz- kanzler- wurde im Außenamt abgehalte«, wo- bei die internationale Lage sowohl im Fernen Oste« wie i« Mittelmeer erörtert wurde. Im Hinblick auf die jüngste« Angriffe auf btt britische Schiffahrt würbe beschlösse«, dir Zahl brr Zerstörer im westlichen Teil Les Mittel- meereS zu verstärke«. Vs wurden Wetter Bor- kehrungen für eine Sabluettssitzuug in der nächste« Woche getroffen." Lirendsilnlinie 5ckangkai Mking geMSet Lm-W-AnwuMt von Man«« besetzt Im Kampfgebiet vor Schanghai habe« Lie Japaner wieder erhebliche Fortschritte gemacht. Wie öaS Kommando -er japanischen LandungSabteiluugen im Gebiet von Schang hai meldet, erstürmten Lie japanischen Trup pen die Shitzelin-FortS im Nordwesten von Schanghai. Da fie bekanntlich auch die Wu- sung-Forts schon fett Tagen beherrschen, konnten fie jetzt zwischen allen LanbungS- abteilungen der japanischen Armee die Ver bindung Herstellen. Damit sind alle Voraus setzungen für einen geschloffenen Vormarsch de- LandungSkorP- auf die Eisenbahnlinie Der Rerchsparteitag ist die Politische Lvillenskundgebung des im Nationalsozialismus geeinten Deutschen Volkes. Erwirb «n- trage die Plakette des Aeichsparteitages Schanghai—Nanking geschaffen worbe«. In zwischen ist auch btt Luugfchi-Universität von Len Japanern besetzt worden. , Deutsches Acko tu Schanghai beschossen Drei Angestellte der deutschen Firma Telge u. Schröter in Schanghai gerieten auf dem Rückweg von einer Untersuchung des Lager hauses ihrer Firma im Jangtse-Gebiet mit ihrem Auto im Honkiu-Bezirk in der Nähe des Honkiu-Parkes zwischen japanische und chinesische Stellungen und wurden von Chi nesen mit einem Maschinengewehr beschos sen. Dabei wurden der Deutsche Rud. Berg durch einen Streifschuß am Hinterkopf und einen Beinschuß und der Tschechoslowake Ca netti durch zwei Schüsse am Auge und an der Schulter verwundet. H. Roß, der dritte Insasse des Wagens, wurde nicht getroffen. Berg und Canetti sprangen, als das Feuer auf den Wagen eröffnet wurde, sofort aus dem Auto und suchten Deckung am Straßen rand. Japanische Soldaten brachten die Ver- wuicheten in daS Paulun-HospiM. L^benS» gefahr besteht nicht. »ei kUleui Besuch, den der deutsche Bi-o» konsul von Radow in Begleitung eines japanischen Konsularvertreters bei den a«f einer Aeschästtzfahrt verwundeten An gestellten einer deutsche« Firma machte, konnte er sich davon überzeugen, daß für die Ver letzten, die sich im Paulun-Hospital i« bester Obhut befinden, keine Lebensgefahr besteht. Die Japaner haben sich bei dem Transport nach dem Paulun-Hospital sehr zuvorkommend gezeigt. Der Wagen der deut schen Firma soll von den Japanern geborgen werden, sobald sich eine Gelegenheit dazu - bietet Baron d« Coubertin f Völlig unerwartet verstarb am Donnerstag- tz nachmittag, wie uns au« Pari» gemeldet wird, auf einem Spaziergang in Lausanne Barsch Pierre de Coubertin, der Vorkämpfer und Begründer der modernen Olympischen SpieW «im Alter von 75 Jahren. Coubertin hat sich so große Verdienste um der» modernen Spott erworben, wie fie ein einzelne» überhaupt hat und haben kann. 1862 geboren.' faßte er bereit» 1894 den großartigen Entschluß/ die olympischen Spiele Le» klassischen Griechen land» wieder zu neuem Leben zu erwecken unn den aufstrebenden modernen Spott dem große» Ziel« L«r Völkerperbindung dienstbar zu machen» I Baron de Toubettin war ein aufrichtige» Verehrer de» Führer« und Reichskanz ler» und L« neuen Deutschland». Lang« vo« der Durchführung der Olympischen Spiele 19tL in Berlin gab der Verstorben« seiner Freud« dar-' über Ausdruck, daß nun wohl sein« Pläne voll ständig verwirklicht werden würden. St« «mos den es. Wenn es Baron d« Toubettin au« ge- sundheiMchen Gründen auch nicht möglich war/ an den Berliner Festtagen testzunehmen, so bat er dennoch di« Freude gehabt, zu hören, daß dm Spiel« ganz in f-k—m Sin«, u«rli«fen. Leipziger herbitmetft - el» »Kl« krisle Leipzig, 2. 9. Nach fünftägig Leipziger Herbstmesse am Donnerstag »» > aeaangen. Ei« hat Li« Erwartungen Ler Au»- ft«ll«rschaft erfüllt und sich al« «in« gute Mittel messe erwiesen. Von den mehr ad 5000 Au»; stellern verläßt der größt« T«il di« Messe rech» zufrieden. Da« gilt nicht nur mm deutschen Fabrikanten und Lieferanten, sondern auch von den ausländisch«» Ausstellerfirmen, Lie in Leip zig gute Erfahrungen mit der Messekundschaft gemacht haben. Gerade wett dte Mess« nicht nur Rohmaterialien und Halbwaren, sondern in ungeahnter Mill» auch Fettigwar«» zeigte, ließ fie di« künftigen BerarbeitunasinAglichleiten, di« in den neuem Roh» und Werkstoffen liegen, erkennen. RelHsacksbaim« «leien de» Reichs- partettaq 1937 Berlin, 3. 9. Im Rahmen der vom Fühft rer persönlich angeordneten besonderen Betreu» ungsmatznahmen für die in Gemein schaftsla gern nntergebrachten Arbeiter wird, wie kN' den beiden vergangenen Jahren, auch mm Reichspatteitag 1937 eine Abordnung von etwa 120 NeichsautoLahnarbeitern, in der jed«ch Reichsaulobahnlager vertreten ist, auf Ein ladung der Sonteraktion für Reichsautobahneni im Amt Feierabend der NS-Eemeinschaft „Kraft duirch Freulte" kostenlos keUnehmen^ Neben der Besichtigung der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten werden die Rekchsauto- bahnarbeiter zu allen Veranstaltungen und, Kongressen geführt. , Das Beinhaus von SaWatt Hall bedeutet Salz. Vom Salz hat diese ktadt in Oesterreich gelebt und lebt sie auch! heute noch. Was sollte die Menschen sonst ge rade da, wo Hallstatt liegt, an das Seeufck zetrieben haben? Wohnlich ist es wahrhaftig hier nicht. An der Stelle, wo Hallstatt sich niedergelaffen hat, hätte man allen Grund zehabt, davon abzujehen. wenn der Salzberg nicht gewesen wäre und gerade so viel Land zwischen See und Gebirge, daß man einige Häuser dazwischcnklcmmcn konnte, um von ihnen aus den Reichtum des Berges zu Ker zen und mitunter sein sehr gutes Auskommen Habei zu haben. Man hat früher weiter oben, näher am Salzbcrg selbst, gehaust. Dort wurden auf einer Wiese beim Straßenbau di« k500 Gräber gefunden. die eii^r gaiczcn Zeit, »er „Hallstattzeit", den wissenschaftlichen Namen gegeben haben. Aber cs erschien später Koch wohl geratener, daS Salz zu Tal an den See zu schaffen und es hier zu verarbeiten, um cs über Wasser und Wege bis in ferne Länder, hinunter nach dem Süden und bis hoch oben hinauf nach dem Norden, verschicken zu können. Und so wählte man den kleinen bescheidenen Vorsprung, den der Berg als Stückchen Land in Len See machte. Dieses Stückchen wurde noch bescheidener, als iw 18. Jahrhundert ein weiterer Fetzen davon im See versank. Der Vorsprung reichte gerade hin. um einen kleinen, cttvas verschrobenen Platz mit den Häusern Ler „Salzfettiger" — Las waren die Nutznießer der Salzgewinnung — anzulegcn. Da tlettern die Häuser, tveil fie keinen Platz auf ebener Erde haben, den Berg hinauf. Sie kleben schmalbrüstig an ihm. In unregelmäßig bebauten Terraflentürmen ziehen fie sich bis zu einer Wies« hoch, die fern hernivderfieht und an der vorbei ein Wasserfall in steilen Kaskaden stürzt. Treppen winden sich zu ihnen hinauf, und schmale Fußsteige führen an ihnen vorbei. Der Eingang dieser Häuser ist oben, mau muß, wenn man sie betreten hat, Lie Stufen hiiuintcrgehcn. Ihre Fenster sind klein, so wie auch die Stuben klein sind. Und nirgends fehlen die Blumen, die heraus- und hereinwinken. Man wird an italienische Bergucster erinnert. Aber nicht der Ver gleich, die Gegenüberstellung ist hier am Platz. Der deutsche Bergbewohner macht eben unter den gleichen Bedingungen ein deutsches Bcrg- städtchen daraus, das, wie Havstatt, schlagend lvweist, nicht der Natur aufgesetzt, sondern in sic hineingcdichtct ist. Wald und Wiese leuch ten aus ihm und nicht der graue Stein. Steht die evangelische Kirche am See, fort- lebender Zeuge der Reformation, die sich bei den Salzbauern des SalzkammerguteS ebenso gehalten hat wie bei den Bergbauern in »nd nm Schladming nnd der Rausau, so hat sich Lie katholische Kirche mit ihrem breiteren auadratischcn Turm aus einer vorspringenden Platte der Bergwand niedergelassen. Geht Lie evangelische Kirche mit dem See in dessen Stromlinie wie ein Schiss mit hohem schlanken Mast, so schnnt Lie katholische Kirche auf ibn hinunter und über ibn hinweg. Ihre Flü^elaltäre find von wun- Dersamer Eindringlichkeit. Rings um die Kirche und soweit rückwärts als der raum- bestimmende Berg Platz läßt, zieht sich der Friedhof, der Protestantische und katholische Gräber, nur burch eine Felsstufe getrennt, in sich faßt. Man sieht auch den Kreuzen der Toten nicht an, Laß sie im Leben in verschie dene Kirchen gegangen sind. Die Toten Hallstatts schlafen nicht so lange wie anderwärts unter der Erde. Denn der Platz für die Töten ist so gering, daß es dort keine neuen Gräber mehr gibt, sondern daß Der alte dem Ankömmling Weichen muß. Richt länger als zehn bis zwölf Jahre kann ein« Leiche in der Erde ruhen. Dann gräbt sic der Totengräber wieder aus. „Sie find so fried lich, die Toten", meint er, als ich ihn danach frage. Man setzt die ausgegrabcncn Gebeine entweder im gleichen Grabe mit dem neuen Sarg wieder bei, indem man das Grab mög lichst im Bereiche der Familie läßt oder aber die Totenfchädel der Ausgegrabenen wandern ins Beiuhaus, nachdem sie gebleicht und prä pariert worden find. DaS Bcinhaus Hall statts, das an der Rückwand des Friedhofs steht, birgt 4000 Totenschädel, Re seit dem 15. Jahrhundert dort ausbewahrt werden. Wen» sich das Beinhaustor ösfnet, sehen dich die hintereinander in breiter Front aufge bauten Schädel bleich und aus tiefen Höhlen an. Du gehst zögernd auf sie zu. aber sie be kommen, wenn du vor sie hingetretrn bist, wieder eir^n Hauch vom vergangenen Leben. Sind doch auf der Stirn die Naucen mit dem Sterbejahr verzeichnet, auch die TodcSart ist wie bei dem. dn» ciae Schlange gebissen hatte uud um dessen Kops sich nun eine Schlange Windet, symbolisch dargestellt. Blumcu- ornamentik ist in schwarzer Farbe aufgetra^ gen, ein kleines Kreuz fehlt nie. Es ist kein Entsetzen, das dich befällt, nur das Meinend» mori tritt mahnend vor dich hin. Du wendest dich sinnend ab und bist nun mehr reif, das Hallstatter Museum mit seinen bedeutenden vorgeschichtlichen Funden zu be sichtigen. Dort steht man vor ganzen Ge rippen vorgeschichtlicher Menschen, man sieht ihre Stein-, Eisen- und Bronzewerkzeuge. Len Schmuck aus GlaS und Bernstein, den sie mit sich in die Erde genommen haben. Ur alte Salzstollen sind aufgebaut, da sind Trach tenschränke mit den Goldhauben, Lie heute noch bei feierlichen Anlässen von Len Mädchen unt> Frauen Hallstatts getragen werden und mit der Totenkrone, die früher statt eines Kranz- schmuckes das Kopfende des SargeS ziert«: Auch eine Küche des 15. Jahrhunderts ist i« Lem uralten Hause, das zeitweise als Ge fängnis gedient und die Gitter auS dieser Zeit noch vor den kleinen Fenstern hat. Die Küche ist noch so erhalten, wie sie benutzt worden ist. Und aus den Zeiten, die du im Geist« hier durchwandert hast, nimmst du die Erkenntnis in die Gegenwart mit, daß das Leben durch die Jahrhundert« in immer gleichen Bahne» geht... ——* Guter Aal Nervöse Leute sollten Kkavierspielen lernen, sagte ein Nervenarzt. Wahrscheinlich meint er, daS Klopfen an Len Wänden, da» erregte Geschimpfe »nd Re unhöflichen Postkarte» würden ihn gegen jegliches Versagen Lev Nerven bald immun machen.