Volltext Seite (XML)
R-,i > MMImrlrr H»hc etnsvalll, (— t« mm bi»IY 8 Pl-nnlg, imrrxttkU ?r MW tr-IY »»Pfennig, «abotlftnlel z. wk «a<bw«„ und »ermIMun, «» Pfennig «endergeblidr. VoftscheMouto: L,ip,ig i»<». «rm»tnd»girokon«o: grank-nö«rg. Tfevnfvr. — »raveansiPeis«! ragedlalt ftrnnkendeegiachse«. «eichet»« an ledein rSrcüas: !«o»»ch»«r<»»«pe<«« t,»0 WN. Pei N»V«lu«O in den «u«ga»estellen de« Randgebiete« I» Pfg. »chr. »«I »»na«»na im Stadtgebiet I» Pf,., im Sand,-biet ,» Pf,, vatenlohn. Saehenbaeten so Pf., »tngelnummer 1»Pf.. Sannabendnummer 15 Pi Das Franlenderaer Media« ist das zar BerSffentlttyun- »er amtlichen Belanntmachangen der «mtrhaavtmames zu Mha md des Erftea Wraermeisters der Stadt Sraalenderg dehördllcherseltr delttmmte Blatt vlenrtas, den St. AuM igz? nachmittags »«. Zadrgang Rr. rvr 5ovjetumon unö Lkina Moskau auf der Lauer Der zwischen der Sowjetunion und der chinesischen Zcntralregierung in Nanking ab geschlossene Nichtangriffsvertrag hat die Auf merksamkeit der Welt plötzlich von den Kampf handlungen im Fernen Osten abgelenkt und wieder die Politik in den Vordergrund gerückt. Zur Rechtfertigung dieses Vertrags abschlusses ist von chinesischer Seite erklärt worden, daß China es sich nicht leisten könne, während des Konflikts mit Japan einen Nach barn zu haben, dessen Haltung unsicher ist. Das besagt also, daß China in Moskau Rückendeckung gesucht hat. Auch in den vergangenen Jahren schon hat dieser oder jener Staat ähnlich gehandelt, im mer aber zu seinem eigenen Schaden. Moskau denkt eben gar nicht daran, den Wort inhalt eines Vertrages zur Richtschnur für sein Verhalten zu machen. Immer geht Mos kau mit Hintergedanken an Vertrags schlüffe mit anderen Staaten heran. Das liegt sozusagen in der Natur seiner Wesenheit. Die Sowjetrvgierung ist ja staatsrechtlich nur ein von der Komintern bestellter Ausschuß, der den Sektor Räterußland zu verwalten hat. Solange aber die Bolschewisten in Sowjet rußland am Ruder sind, hat die Komintern nie ihr Endziel der Weltrevolution aufgegeben. Ueberall, wo sich Konflikte zei gen, steht sie aus dem Sprunge, sich einzu- mischen. Sind es soziale Kämpfe, die irgendwo in der Welt aufbrennen, so finan zieren Moskaus Agenten die „Bewegung", und seine Agitatoren versuchen.die sozialen . Konflikte zur politisch-sozialen Revolution weiterzutreiben. Drohen irgendwo auf unse rem Planeten Völkerkonflikte, dann schaltet sich Sowjetrußland irgendwie ein. Man nennt das dann „Nichteinmischung", aber diese Nicht einmischung geht Han- in Hand mit einer unerhörten militärisch-politischen Einmi schung. Spanien ist ja dafür das spre chende Beispiel. Und wenn Sowjetrußland Nichtangriff sagt, so tarnt es nur An» griffSabsichten. Man kann darum in diesem Falle ruhig von einem aggressiven Nichtangriffspakt sprechen. China war nicht gut beraten, als es diesen Schritt vollzog. Es hat bereits an sei nem eigenen Leibe gespürt, wie die sowjet russische Nichtangriffspolitik aussieht. Als dis Borodin und Heinz Neumann das unglück liche Land terrorisierten, war es gerade der gegenwärtige Staatschef Tschiangkaischek, der die großen Gefahren für sein Land klar er kannte und in langjähriger mühevoller Ar beit das Ziel zäh verfolgte, China vom bol schewistischen Einfluß loszulösen. Man hört säst mit Bedauern die jetzigen Versicherungen, daß China nicht beabsichtigt, bolschewistische Hilfe in seinem Kampfe gegen Japan anzu nehmen, daß es gewillt sei, diesen Kamps allein zu führen. Vielleicht ist das bis zur Stunde noch die Absicht der Nanking-Regierung. Aber es können Zeiten kommen, wo sie ein fach der Gefangene dieses Vertra- g es wird, wo sich die Dinge zwangsläufig entwickeln, und Sowjetrußland wird nicht versäumen, solche „Zwangslagen" zu fördern und zu schaffen. Dabei braucht man noch nicht einmal von der Ansicht auszugehen, daß der Kommandeur der Fernöstlichen Armee, Blücher, nun bloß aus der Lauer liegt, den geeigneten Zeitpunkt zu erspähen, an dem er losschlagen kann. Die sowjctrussische Taktik wird wahrscheinlich in viel höherem Maße darauf abzielen, China mit Spezialwaffen und militärischen Fach leuten auszustatten. Moskau iveiß schließlich, daß die Stalinschen Massenmorde an höheren Militärs auf das Gefüge der Roten Armes nicht ohne Nachwirkungen geblieben sind. Es ist für Sowjetrußland billiger, bis zum letzten chinesischen Soldaten zu kämpfen, als seine Machtmittel selber einzusctzcn. Im übri gen hat Moskau gar kein Interesse daran daß China nun etwa erstarkt. Im Gegenteil, je ungeordneter die Verhältnisse tvcrden, je mehr China und Japan von Krisen geschüttelt werden, um so besser für das Zerstörungs werk Moskaus. Und daher kommt es wohl auch, daß jetzt selbst ausländische Zeitungen Alarm schlagen und der Pariser „Matin" dazu aufruft, den „internationalen Verbrechern" Halt zu gebieten. Dr. Ley vor den Erziehern der Adolf-Mer-Stzulen Ein Bruch mit alten Erziehungsmethoden Der Tno des neuen Mrerlorps Berlin 30 8. Im Friesenhaus des Rekchs- sportfeldes 'wurde am Montag nachmittag ein zehntägiger Lehraang für die Erzieher in den Ädolf-Hitler-Schnken eröff^t. Ter Lehrgang, der unter Leitung von Oberbannsührer Petter steht, wurde durch eine Ansorache Dr. Leys eröffnet in der er seine Gedanken über die erzieherisch aus «in-r vollständig neuen Grund- laqe behenden Schulunasart entwickelte. Die Abols-^itler-Schuken, so führte der Nei^sorganisationsle'ter aus, bedingten einen vollständigen Bruch mit den Men Erziehungs methoden Man sei mit dem bürgerlichen Lehr- systemen, die mir -in Anhäufen von Missen anstrebten, nicht vorwärts gekommen. Erzie hung habe mit einem Anhäufen von Stoff nichts zu tun. sie sei eme Charakterbildung auf der Grundlage des Dreiklanges von Kör- per, Seele und Geist. Die Achtung vor der Arbeit und der Leistung des anderen, nicht aber der sogenannte Strebergeist müsse der Jugend nähergebracht werden Es habe auch keinen Wert, ein« kurze Höchstleistung zu er zwingen, um dann zusammenmslaopen Man uiüsse von der Jugend verlangen, daß alle Handlungen auch wenn sie sich sür die Um gebung unsichtbar vollziehen, so sauber und rein seien als ob sie sich in der Oeffentlkch- keit abstielten. Dr. Ley betonte, daß die Adolf-Hi tle rS cku- len in einem Aufbau begriffen seien, der für die künftige Erziehung der deutschen Jugend völlig neu» Aussichten eröffne. Im Anschluß an die Ausführungen von Dr. Ley sprach der Reichsjugendführer Baldur von Schirach über die V er an twortlichkeil der Erzieher. Es sei die Zeit gekommen, wo eine Generation frei und unbelastet von Feh lern und Schäden erzogen werden müsse, dis unser Volk im Verlaufe seiner Geschichte ver folgt hätten. „Ihr müßt di« letzten Schäden in der jetzigen Zeit klar erkennen, um sie in der zukünftigen abstellen zu können." Wie oft habe kleiner mittelmäßiger Geist das große deutsche Genie verkannt. Dabei »erwies Baldur von „ Schirach auf Goethe. Newtons Formeln hat- i ten viele Menschen wohl begriffen. Sie hätten aber nicht erlebt, wieviel genialer Goethes Farbenlehre sei, Goethe, der die Farben als die Taten und Leiden des Lichtes bezeichnet habe. , Schwach erinnerte an Chamberlains Wort von dem Philister und dem Helden in der Seele des deutschen Menschen, er verwies auf das Schicksal der „Unvollendeten" von Schu bert, an die Lokalanästhesie von Schleich an den Spott, der sich anfangs über Graf Zev- pelin ergossen habe, und wie schwer es Richard Wagner im Vergleich zu dem von Jubel be gleiteten Dasein Verdis gehabt hob«. Mit der nationalsozialistischen Bewegung und dieser neuen Jugend werbe das häßliche Wort von Tacitus, wonach L id und Dummheit zu den Wesenszügen der Menscken östlich von Gallien gehört, des letzten Fünkchens Wahrheit be raubt. Die kleine Nöraelsucht könne durch eine grundlegende tie^e Erziehungsarbeit überwunden werden, wenn anstelle von mittelmäßiger Bür gerlichkeit unverbildete Menschen mit natür licher Begabung den Typ des Führerkorps einer Gemeinschaft sür kommende Jahrhundert« stellen. Baldur von Schirach sprach von dem bohen Anspruch, den ein Führerkorps an das Leb-n stellen müsse, ohne die persönliche Anspruchs losigkeit damit zu verlieren. Der Adolf-Hit ler-Schüler soll« sich nicht sein ganzes Le'en auf ein ärmliches Dasein einrichten. Aber w«nn er politische Führung einmal mit kusturellen Anspruch verbinden wolle, so sei auch seine erste Tugend, entsagen zu können. Die jungen Erzieher vernahmen Worte über Lebensstil und Geselligkeit, über die Notwen digkeit, auf der Tanzfläche nicht auszurutschen, aber gleichzeitig auf der Kampfbahn zu siegen. Sie hörten Gesetze, die ein Führerkorps prä gen soll, das sich nicht in Aeußerlichkeiten, sondern in seinem Adel von jeder Aristo kratie, die es jemals in Deutschland gegeben habe, unterscheidet. Eebietsführer Petter, der Inspekteur für die Adolf-Hitler-Schulen, dankt« namens sein« Kameraden dem Reichsjugendführer für sein« Worte. Kmz« Tagesspiegel Der Führer und Reichskanzler hat an Gauleit«r Bohle anläßlich der Reichsta gung der Ausländsdeutschen in Stuttgart ein herzlickzes BegnißungstelegramM gesandt. — Der L«iter der Auslandsorganisatfon der NS DAP, Gauleiter Bohle, sprach am Montag nachmittag zu den aus allen Teilen der Welt zusammen gekommenen Politischen Leitern. Der Führer und Reichskanzler hat den Botschafter zur Disposition Dr. o. Stoh ler zum Botschafter in Salamanca ernannt. Im Friesenhans des Reichssport- fel des wurde am Montag nachmittag ein 10tägiger Lehrgang für die Erzieher in den Adolf-Hitler-Schulen mit Ansprachen von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Reichs- jugendfühoer Baldur von Schirach eröffnet. Das zweit« Luf than sa-N or datkon» tik-Flugzeug „Nordwind", das in letzter Zeit auf dem Lustwege von Trave münde nach Horta übergesührt worden war, hat am Montag in Inständigem Flug« den Nordatlantik überquert und ist lm Wafserflug» Hafen von N«uyork niedergegangen. Die bekannte Schauspielerin Ad«k« Sandrock ist am Montag abmd im Alter von 74 Jahren in Berlin verstorben. Nach einer Meldungaus Nanking haben di« chinesisib-n Behörden amtlich nnt- geteilt, daß chinesische Bombenflugzeuge für den Angriff auf den amerikanischen Dampfer „President Hoover" verantwortlich sind. Durch die Bombenabwürfe wurden 7 Besatzungsmit glieder schwer und 2 Fahrgäste leicht verletzt. Nach chinesischer Darstellung befand sich der amerikanische Dampfer in unmittelbarer Näh« eines japanischen Truppentransportschiffes. Die Nankingregierung hat ihren Botschafter in Washington angewiesen, ihr Be- dauern für den „President-Hoover-Zwischenfalk ouszusprechen und Wiedergutmachung zuzu sagen. Der chinesrsche V« rtr« ter beim Vök- kerbund hat dem Völkerbundssekretariat am Montag ein« umfangreiche Note übergeben, in der auf di« in Ostasien entstanden« Lage auf merksam gemacht wird. Die national«« Truppen in Spa nien setzen ihren Siegeszug in Richtung Astu rien fort, ohn« bisher auf emsthaften Wider stand zu stoßen. D«r Heeresbericht vom Mon tag meldet die Besetzung mehrerer wichtiger Ortschaften Der schlesische Sejm nahm am Mon tag in der Fonn «ines Dringlichkeitsantrages einen Gesetzentwurf an, der dem deutschen Schul wesen in Ostoberschlesien schwere Nachteile bringt. Luftangriff auf amerikanischen Passagierdampser M« Flugzeuge warfen Bomben China erklärt: »Gin Anfall" Der große amerikanische Paffagierbampfcr „President Hoover", der am Jangtse vor Schanghai liegt, tvurde von vier Flugzeugen bisher unbekannter Nationalität im Sturz- flug angegriffen und mit Bomben belegt. DaS amerikanische Schiff erbat ärztliche Hilfe von den umliegenden Schiffen. Der englische Kreuzer „Cumberland", der nur etwa fünf Seemeilen entfernt lag. eilte dem amerikani schen Schiff zu Hilfe. „President Hoover" ist ein Schiff von knapp 32 000 Tonuen UN- befindet sich im Besitz dec Dollar-Linie. Sem Heimathafen ist San Franzisko. Söach einer Meldung der Agent,tr Domei .dl''ürisf von chinesischen Flugzeugen durchgefuhrt worben. » Narncll, der Befehlshaber der Ayenflotte der Vereinigten Staaten, dem Washington durch Funkfpruch mitteilt«, wurden auf dem Dampfer „President - ^^".Besatzungsmitglieder schwer u,cü zwe, Fahrgaste leicht verletzt. Im Schiffs- rümpf seien über der Wasserlinie größere Löcher entstanden. „President Hoover" lichtete sofort die Anker und fuhr in Richtung Kobe ab. Der Befehlshaber der amerikanischen Streit kräfte in den chinesischen Gewässern hat allen amerikanischen Schiffen Weisung gegeben, bis auf weiteres nicht in Lie Gefahrenzone von Wusung und des Jangtse-Feuerfchiffs einzu- laufcu. „President Hoover" hatte den Auftrag, ame- rikanische Flüchtlii^e aus Schanghai nach Manila zu bringen. An Bord befanden sich 257 Fahrgäste und 320 Mann Besatzung. Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Nanking sprach mittags im chinesischen Außenamt vor, nm die Aufmerksamkeit der Regierung von Nanking auf den Zwischenfall zu lenken. Di« Londoner Abendblätter bringen die Meldung über de« Luftangriff aus den Dampfer „President Hoover" in größter Auf machung und geben einen Funkfpruch des Kapitän» deS amerikanischen Schiffes wieder, in denk.es y. a. heißt: „Wir sind soeben von einem chinesischen Flugzer^g mit Bomben be legt worden." „Evening News" hebt in ihrer Meldung hervor, daß sich in der Nähe des „President Hoover" ein japanisches Truppentransport schiss befunden habe, und daß di« chinesischen Flugzeuge anscheinend verfrühten, dieses japa nische Fahrzeug mit Bomben zu belogen, wo- bei sie aber den „President Hoover" trafen. Nach einer Reuter-Meldung aus Nanking haben die Chinesen erklärt, daß der amerika nische Passagierdampfer „President Hoover" von chinesischen Bombenflugzeugen zufällig beschossen worden ist, da das amerikanische Schiff sich in der Nähe eines japanischen Truppentransportschiffes befand. China wendet sich an Sens Beachtung der neuen Lage gefordert. Der chinesische Vertreter beim Völkerbund hat dem Völkerbundssekretariat am Montag nachmittag eine umfangreiche Note seiner Re gierung übergeben, in der die Aufmerksamkeit der Mitgliedsstaaten sowie der Vereinigten Staaten von Amerika (in ihrer Eigenschaft als Mitglied des seit IS33 bestehenden Bera tenden Ausschusses für den chinefisch-japani schen Konflikt) auf die in Ostafien entstandene neue Lage gelenkt wird. Reuter meldet: khina maM mobil London, 31. 8. (Funkspruch). Wie Reu ter aus Schanghai meldet, hat di« chinesisch« Regierung die Mobilinachung »Ner Waffew- t fähigen angeordnet.