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Beilage zum Fvaukenbevgev Tageblatt Nr. 174 Donnerstag, de« 2V Juli I N37 Jahraanq Neukonstruktionen handeln, als vonretzmlih nm die Angleichung der elektrischen Taten und der mechanischen Eigenschaften an dm Arbeitsfront- Empfänger TÄF 1011, soweit die bereits vor handenen Gerät« auf Grund ihrer Qualität überhaupt in Betracht komme» Auf diese Weise wird es sich vermeiden lassen, das; die Industrie erst noch besondere Mitte! in die Entwicklung neuer Geräte stecken muß, trotzdem wird der Zweck weitgehend erreicht. Auch das äutzere Bild wird schöner Insbesondere wird auch das Aeutzere der zu gelassenen Zusatzgeräte an das Gehäuse des Arbeitsfront-Empfängers TNF 1011 an gepatzt werden, so datz in Zukunft jede neuzeitliche Be- triebsrundfunkanlage schon rein Lästerlich ein gediegenes, cinheitliches Bild gebe» wird. Auch in der modernen Belri-bsruudfunkanlage wird so der von der Arbeitsfront immer wieder be tonte Gedanke „Schönheit der Arbeit" ver wirklicht. Nutzen für alle Die ne"«n Normali'irrungsmastnahmen wer den sich für alle Beteiligten günstig auswirken. L«r Betriebsführer, der eine neue Gemein schaftsempfangsanlage erwirbt, hat in Zukunft die Gewißheit, datz nicht nur der stets als Erundgerät der Betriebsrundfunkanlage zu ver wendende Arbeitsfront-Empfänger TNF 1011, sondern auch die verwendeten Einzelteile bei einer später vielleicht einmal erwünschten Er weiterung der Anlage wieder benutzt werden können. Auch die Rundfunkzubehörindustrie selbst wird bedeutende Vorteile von dieser Maßnahme haben. Sie braucht nicht eine Vielzahl der ver schiedensten Ausführungsformen von Zusatz geräten zu bauen, deren Absatzmöglichkeiten Zum Nutzen der Allgemeinheit Die teOniMe Veret«Me»N«vung tm VetrtevSrundfunk kommt; Im Hinblick aus die kommende „Eros« Deutsche Rundfunkausstellung 1937" in Berlin äußert sich der Leiter der Abteilung Rundfunk im Propa gandaamt der Deutschen Arb itssront, Fischer, znr Verbesserung des Betriebs rundfunks. Das Beste ist gerade gut genug! Seitdem nach der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus der Betriebsrundfunk für leben schaffenden Volksgenossen zu einem Be griff geworden ist, der alles einschliestl, was Teilnahme am kulturellen Leben, Freud« im Betrieb, Miterleben der grohen politischen Er eignisse heisch, seitdem besteht auch für die'«» Betriebsrundfunk die eherne Forderung der Deutschen Arbeitsfront: Für den deutschen Ar beiter ist das Beste gerade gut genug! Das war der Leitsatz, der über der Schaffung des MbektsfrontEmpfängers DAF 1011 stand, und biese Forderung war auch diesmal wieder der Anlatz für die Deutsche Arbeitsfront zu der Anregung an die Industrie, nun auch die Zu- behörgeräte zu den Betriebsempfangsaulao,«» zu vereinheitlichen, was dann letzten Endes auf eine Normalisierung sämtlicher Eemeinschafts- empfangsanlagen überhaupt hinauslauf n wird. Datz diese von der nationalsozialistischen Rundfunkführung eingeleitete und geförderte Entwicklung, die für die Privathaushalte schon früher durch die Schaffung des Volksempfän gers eingeleitet wurde, nur zu beglichen ist und allen Beteiligten zugute kommt, geht allein schon daraus hervor, datz der Arbeitsfront- EmpfLnger trotz der verhältnismäßig kurzen Zeit seit seiner Schaffung heute bereits in vielen Tausenden von Betrieben den Arbeits kameraden täglich in der Werlpause frohe Musik, also immer gute Laune und neuen Mut zur Arbeit vermittelt. Es mutz alles zueinander passen Die Forderung nach der Vereinheitlichung der Zusatzgeräte zu den Gemeinschaftsempfangs anlagen wurde von der Deutschen Arbeitsfront erhoben und von der Neichsrundfunllammer unterstützt, weil sich in der Praris ergeben hat, datz oft die hervorragenden empfangsmäfn. en und klanglichen Eigenschaften des Arbeitsfront- Empfängers nicht zur Geltung kommen konn ten, weil er in größeren Anlagen unsachgemäß mit Geräten zusammengeschaltet wurde, die in ihren elektroakustischen und mechanischen Eigenschaften dem Arbeitsfront-Empfänger DAF 1011 nicht gleichwertig waren. Die Ver meidung derartiger Mißstände liegt im Inter esse aller Beteiligten, denn sonst hat die Liefer firma des Empfängers Aerger wegen des Zu satzgerätes, für dessen mangelnde Eignung sie nichts kann; der Betriebsführer hat unnötige, womöglich doppelte Ausgaben für die In standsetzung der Anlage, und schließlich sind die gesamten Eefolgschaftsmitglieder des Be triebes die Leidtragenden, weil sie nun doch nicht den vollwertigen Gemeinschaftsempfang l haben, deg der Arbeitsfront-Empfänger an I und für sich erwarten läßt. Dabei braucht es sich auch noch nicht einmal um minderwertige Zusatzgeräte zu handeln. Es genügt schon, daß ein Gerät eine falsche „An passung" hat, die vielleicht für einen anderen Zweck vorgesehen war, um die Wiedergabegüte ungünstig zu beeinflusse». Es ist deshalb außerordentlich zu begrüßen, daß die in der Arbeitsgemeinschaft der Rund- funkeinzclteil- und -zubehörhetsteller zusaMMen- geschlossenen Firmen sofort die Anregung der Deutschen Arbeitsfront aufgegrifsen haben. Keine Neukonstruktionen, sondern An gleichung an den DAF-Empfänger 1011 Tie Vereinheitlichung ivird sich in erster Lime auf Plattenspieler, Mikrophone, Ueberblend- und RegefgerS^e erstrecken, die bei jeder klei neren oder größeren BetriebsrundfuNkaNlages Verwendung finden. Kraftverstärker, die an! den Arbeitsfront-Empfänger als Erundgerät angepasst sind, gibt es ja bereits. Genau wie diese Verstärker -werden dann auch die einzelnen Zubehörgerste nach der technischen Prüfung einen Zulassungsvermerk der Neichsrundfunk- kaMmer erhalten, und ihr« Herstellung wird zur Sicherstellung einer gleichmäßigen Quali tät einer ständigen Kontrolle durch die Arbeits gemeinschaft der Rundfunkeinzelteil- und zube- hörhersteller unterworfen. Bei diesen Geräten wird es sich weniger um Italienisches SL ooa-Tonnen-Schlachtschiff vom Stapel gelaufen. In Aulvesenheit des italienischen Königs und der Königin lief in Triest das 35 000-Donnen- Schlachtschiff „Vittorio Vcneto" vom Stapel. Das Schiff, das von der Frau eines italie nischen Werftarbeiters getauft wurde, ist 230 Meter lang und hat neun Geschütze von 38,1 Zentimeter, eine reiche Bestückung an mittleren und kleineren Geschützen und zahlreiche Flakgeschütze. Die mittlere Geschwindigkeit betragt 29 Seemeilen. Weltbild (M). Nir eine »eMe Me« lm MW«« SMil Er» Deshalb spendet Gaftstellen für dl* NSV-Alndcrlandverschicknng. nie sicher sind. Vielmehr lassen sich nun für die Herstellung sichere technische und wirtschaft liche Dispositionen auf weite Sicht treffen, so daß noch weit mehr als bisher auf höchste Qualität, aber auch auf größtmögliche Preis würdigkeit Wert gelegt werden kann — ein Gesichtspunkt, der nicht nur im Sinne der Deutschen Arbeitsfront für die allgemeine Durchsetzung des Betriebsrundfunks wesentlich ist, sondern auch für die Volkswirtschaft. Wir können es uns heut« nicht leisten, wert volle Arbeitskraft und wertvolles Material in zweifelhafte Konstruktionen zu stecken und dann bei Fehlschlägen brachliegen zu lassen. Es ist deshalb besonders erfreulich, zu sehen, wie auch auf diesem Gebiet der Rundfunkwirtschaft die technische Fortentwicklung zum Nutzen der Volks gemeinschaft eingesetzt werden kann. W. F. Der Rattenfänger von Königsberg Eine jede Stadt hat ihre Originale. In Königsberg ist es Heinrich Schröter, dessen Originalität allerdings einem hemmungslose» Alkoholgenuß entspringt. Immerhin sind sein« Streiche in diesem Zustand bemerkenswert, ünd einer von ihnen, der bisher sein tollster war, sei hier der Nachwelt erhalten: Schröter erschien eines Tages als „Rattenfänger von Königsberg". Er trug einen schwarzen Zylin- Lerhut, das Gesicht war mit einer roten Maske verdeckt, er spielte auf einer Flöte und hatte einen käfigartigen Kasten umhängen, in wel chem es an — Ratten wimmelte. Natürlich halte er unter der Jugend ein großes Gefolge, und ab und zu nahm er den Hut ab und sam melte. Das wäre ja alles noch nicht so schlimm gewesen — aber schließlich ging Schröter in ein Kaufhaus, in dem sich über 2000 Menschen, hauptsächlich Frauen, befanden. Schon Mäuse hätten genügt, um einen Tumult Hervorzu rusen, angesichts der Ratten aber gab es eine Panik! Die Alarmglocken schrillten durch daS Haus, einige Verkäufer stürzten sich auf Schröter, um ihn aus dem Haufe zu ent fernen, und bei diesem Ringkampf öffnete sich der Käfig . .. Ein Kammerjäger hatte später reichlich zu tun, um aus dem weitläufigen Hause die Ratten wieder einzufangen. Dieser Streich Schröters überschritt nach Ansicht des Gerichts die Grenzen der „Originalität", und Ler Rattenfänger bekam zehn Wochen Zeit, um über neue, aber harmlosere Streiche nach zudenken. Die weiße Haube Roman von Eugen von Saß Copyright Moewig Verlag, Dresden 38 (Nachdruck verboten) „Die habe ich. Ich wundere mich oft selbst darüber, wieviel ich davon aufbring«." „Sie möchten gern wieder einen Kutter haben?" „Ja, und — nein, denn heute ist unwieder bringlich für mich verloren, was für mich von seinem Besitz abhing. Nun ist schon alles gleich, jetzt kann es so weitergehen, wie es ist." Sie schwiegen. Marga Sievers sah ihn lange nachdenklich an, dann sagte sie: „Sie haben sich in die Verneinung Ihres Lebens verrannt, müssen sich aufreißen. Für jeden Menschen birgt die Zukunft Gutes. Wenn wir daran glauben, kommt es zu uns, denn daran glauben heißt darum ringen." „Das heißt, auch das blinde Huhn scharrt und findet mal ein Korn." „Was hat Sie so bitter gemacht?" „Daß man mir das Korn wegpickte, das ich gesunden hatte. Ich versuche immer wieder, aus meiner Verbitterung herauszukommen, glaube auch manchmal, es geht, aber dann kommt sie doch wieder über mich." Marga Sievers hätte gern gefragt, woraus sie entstanden war, aber sie scheute diese Frage, weil sie fühlte, datz er nicht davon sprechen wollte. , Am Nachmittag ging auch sie an den Strand, traf Alfred Ussner. „Da! Wir haben die Jacht wieder schwim- mend!" Er freute sich darüber. „Ich wart« nicht das Neuauftakeln ab, lasse es mich nicht hier vornehmen, sondern sie nach Greifswald schleppen, da wird da« besser gemacht als hier. Morgen fahren wir nach Saßnitz zurück." „Ich fahre nicht." „Verstehe Sie ein anderer, Margo, ich kann es nicht. Was soll denn das nun wieder sein, daß Sie bleiben wollen?" „Es gefällt mir hier." Er kniff die Augen ein und sah sie prü- kend an. „Eie haben Launen, Marga/' „Möglich." „Ich war gestern abend noch einmal bei Ihrer Wohnung. Ich sollte ja nicht kommen, so wagte ich nicht, mich zu melden. Ihr Wirt spielte Ihnen gerade so schön auf der Zieh harmonika vor. Da hätte ich mich ja nun dazu gesellen können, aber ich fürchtete, zu stören." Er sagte es anzüglich und ein wenig spöttisch, fügte hinzu: „Sie waren so versunken." Marga Sievers wandte ihm den Rücken und ging den Strand entlang. Er blieb an ihrer Seite. „Ich hatte es mir so schön gedacht, Sie einmal ganz für mich allein zu haben, Marga. Sie sind mir immer ausgewichen, gar nicht, als kennten wir uns schon leit unserer Kindheit und wären die ältesten Freunde." Sie blieb stehen und sah ihn an. „Das wollen wir auch bleiben." „Aber —" „Nichts mehr, wir wollen es dabei belassen." „Marga, Sie wissen —." „Eben darum, weil ich weiß, bin ich einem Alleinsein mit Ihnen immer tunlichst ausge wichen. Genügt Ihnen das, Fred? Ich möchte Ihnen etwas ersparen." Das war unmißverständlich deutlich. Er gab es trohdeni noch nicht auf. „Ich hoffte." „Es werden uns oftmals Hoffnungen zuschan den, dafür kommen uns dann neue, und dar über vergessen wir die Enttäuschung." Er mußte zu dem Herrn von der Versiche rung zurück, um mit ihm die weiteren Anord nungen betreffs der Jacht zu besprechen. „Werden wir heute abend zusammen sein, Marga?" „Ich bin hier nicht so eingerichtet, daß ich Besuch empfangen kann." „Also nicht!" Er war unwillig. Sie war auch zu schroff! Nachher ärgerte er sich über sich selbst. Er hatte es wieder mal sehr ungeschickt angefangen; der belebte Strand und der Helle Tag waren nicht Ort und Zeit, um von dem zu reden, was er auf dem Herzen hatte. Und Marga Sievers dachte: Warum sieht er nur nicht endlich ein, daß sein Mühen, von mir mehr zu empfangen als Freundschaft, aus sichtslos ist? Darüber wird unsere Freund schaft noch in die Brüche gehen. Sein ewiges Werben wurde ihr lästig. Er fußte darauf, daß ihre Eltern ihre Verbindung gern sähen. Sie aber war ganz entschieden gegen jede Ehestiftung; die Ehe war zu heilig, als daß man sie wie ein Geschäft behandeln durfte nnd dabei mitsprach, was andere außer den beiden, die es betraf, wünschten. Fred Ussner war ein netter Mensch, das ge stand sie ihm gern zu, und er würde seine Frau auch bestimmt einmal glücklich machen; aber das wollte sie nicht sein. Vorerst dachte sie überhaupt noch nicht an so etwas, hatte ihr Studium, nnd das füllte sie aus. Und wenn es einmal kam, dann sollte es zwingend kom men, beseligend, über alles erhebend — so wenigstens dachte sie es sich. 20. Kapitel. Erst hatte Karl Stüwen Augst um sein Mädel gehabt, alles mögliche befürchtet, sich dann aber ganz richtig gesagt: die Anne ist fortgegangen, um den Ferdinand Diemer nicht heiraten zu müssen Tas empörte ihnu Einfach so bei Nacht imd Nebel davongeb-n! Und da er di- 9^e'a^ ' - z^jg( h-tte er angesangen, zu wettern. Geholfen aber hatte es nichts, unangenehm blieb es den Diemers gegenüber doch. Dumm war das Mädel, eine solche Heirat auszuschlagen! Bes ser konnte sie es doch nicht kriegen! Die Die mers waren recht ergrimmt. Es war ja auch eine böse Kränkung, die Anne ihnen zugefügt hatte. Ein verqueres Mädel! Der Abs war an allem schuld. Von dem war ihr der Kopf verdreht worden. Daß sie den Ferdinand Diemer nahm, dazu konnte er, Stüwen, sie nicht zwingen, aber — er besann sich auf sein« väterliche Macht — er konnte sie zwingen, nach Hause zurückzukom men! Jawohl, das konnte er! Anne sollt« nicht glauben, daß sie tun und lassen durfte, was ihr beliebte, noch nicht, dazu mußte sie erst mündig werden, vorläufig bestimmte noch er! Von der Polizei würde er sie suchen und zurückbringen lassen! Ja, und das beredete er mit dem Orts vorsteher. „Man hät mit sin Kinnern schon sin Ver druß!" Der Ortsvorsteher versprach ihm, in die Wege zu leiten, daß behördlicherseits nach dem Aufenthalt des Mädels geforscht wurde. Wir brauchen sie ja nicht gleich von einem Beamten mit Gewalt zurückschaffen zu lassen." „Nee, dat nich. Ick will sei denn schon holen!" Von Dieoenow aus machten sich solche Nach forschungen nicht sonderlich schnell, die Amts maschinerie war nicht darauf eingestellt. Man übereilte hier auch nichts anderes, war aller Hast entschieden abhold. So verstrich eine ge raume Zeit, bevor «in entsprechender Bericht nach Cammin abging, und auch dort stand man nicht schon auf dem Spning, um ihn weiter zuleiten. Etwas anderes wär« gewesen, wenn man hätte befürchten müssen, daß dem Mädel etwas passiert sei. (Fortsetzung folgt.,