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Frankenberger Tageblatt WeMks-MAtWger Sonnabend, den 2«. ZM ISS7 nachmittags «r. m 1 Mlllim-t-r («he rlnspoM, »« mm »r«U) 8 Ps-nnlg, Im r«xU«U I- 7« mm breit) »0 Pfennig. Rab-ttstaffel L. Für N-Lweli und Bermlttluug SS Pfennig Bender,«blihr. V-McherNont-! Lel»,I, »»»»l. «»m<t»d«,teok-nt, r yrnnleuber,. Hrrnspr. SN». — LrahIansiHrlft: ragrblaN Nr«nlenber,saqi«i. »al «q«e»e« an jedem Werling - Vlona,,-«»t>,,,pr»i, .- «Ht. Bel In de« «u«,,»«stellen de» L«»d,«bleie» 1» Vs,, «regr, bei Zretragung lm Stadtgebiet I» vfg., Im Laud,eilet »0 Vs,. Votenlai«. nikarten 80 Vf-, «n^lnummer t» Pf., Sonnabendnummer 20Pf, -e > s«. Zahrgang v« Sranienberger raaebla« Ist da« W «erösfeittNchna- der amttichen «elanntmachnngen »es «mtshanpimannes zu W-a na» »es Ersten «Srgermelfters »er Stadt zrantenderg behSrdtlcherseltr deftlmmte Bla« „Wtr stehen in Treue zum ersten Baumeister NeutsMkanvS, Adolf Hiller" Der Führer weiht Sachsens Autobahnen Die Arveitsmanner der Autovaynen Ehrengäste des Führers zrantenderg grützt de» Führer Die ganze Stadt war ans den Beinen - Stundenlanges Burharren in strömendem Regen wird herrlich belohnt Ss duldet leinen zu Sause Was wir in unserem gestrigen Bericht über den Verlauf der Fühverbefuches auf dem Rast« platz Frankenberg der Reichsautobahn Dresden —Meerane vorausfagten, ist trotz strömendem Regen Tatsache geworden: unser Frankanborg, bas, wie um schon schrieben, Lis zur Mittags stunde d« Ziel einer unabMtzbaven Menschen menge war, macht« kn den Nachmittagsstunden bis nach dem Eintreffen des Führers aus der Autobahn den Eindruck einer ausgostorbenen Stadt. Abgassken von unseren lieben Alten, 'deren Gesundheitszustand es wirklich nicht zu lieh, sich stundenlang dem Regenwetter auszu« setzen und die schworen Heyens verzichten mutz ten, mit hinauszuzishen an dis Straffen des Führers, wlrd es mir ein überhaupt nicht zu beachtender Prozentsatz Einwohner gewesen s«n, der nicht mit untenoegs war und an irgend einer Melke der Strecke von Sanderslebens Ruhe bis hinübor nach Oberlichtenau geduldig aus den Augenblick wartete, den Führer von Angesicht zu Angesicht zu sehen. 'Mr Hahm uns von inehreren Sekten sogen lassen, das, der Menschenzustrom zur Reichsautobahn schon in den allerftühesten Morgenstunden «insetzte. Man kam an mit Rucksäcken, die eins volle Tages verpflegung enthielten und hatte sich dazu kn vielen Fälle,, vorsorglicher Weise mit Md- und Gartenstühlen ausgerüstet. Ein Lagern Nun standen Männer und Frauen und nicht zuletzt kn Hellen Scharen die Kinder — dils heute schulfrei hatten — erwartungsfroh und sehnten den Augenblick herbei, wo sie dem Füh rer zusubeln konnten. Nach und nach trafen die Ehrengäste ein, unter denen sich dis sächsi schen Staatsminister, die Führer der Partei und ihrer Gliederungen, die Generalität der Wehrmacht, die Behördenchefs sowie mob bende Männer der Wirtschaft und des öffent lichen Lebens befanden. Pünktlich 14.25 Uhr traf 'der Führer, der dem Reichsstatthalter und Gauleiter Martin Mutschmann am Vormittag einen Besuch abgr- stattet hockte, ein. Unbeschreiblicher Jubel um brauste dm Führer. In seiner Begleitung be fanden flch Botschafter v. Ribbentrop, Rekchspresfechrf Gruppenführer Dr. Diet rich, SA-Obergruppenführer Brückner, Obergruppenführer Sepp Dietrich und ff- Briqadeführer Schaub. Unter den Klängen des Präsentiermarsches und unter brausenden Hsilrufen schritt der Führer dke Front der vom J.-R. 10 gestellten Ehrenkompanie sowie dir Ehrenformationen der Partei und sämtlicher Gliederungen und die Ehrenabordnungen der Arbeiter ab. An der Seite des Führers schritt der Mann, der das Banner Adolf Hitlers im eknst roten Sachsen als erster erhoben hat und es allen Gegnern zum Trotz zum Siege führte: Marlin Mutschmann. Man mutz di« Begeisterung miterlebt haben, mit der die 50000 den Führer begrüßten. In diesem Jubel kam dis ganze Liebe und Dankbarkeit der Volksgenossen dafür zum Aus druck, datz Adolf Hitler Deutschland Ehre und Freiheit wkedergab und das Reich dem bei spiellosen Aufstieg entgegenführte. Ein mwergetzlicher Lag l Ter 25. Juni 1937 wird für M« Zeiten »kn unvergeWcher Tag der Freude für den gesamten Sachsengau sein. Dke aus Ankas, der Eröffnung der über 100 Kilometer lan gen Strecke Dresden—Meerane der Reichs autobahn von unseren, Führer und Rekchs- ranzjker Adolf HkKer, der den Tag mit seiner Anwesenheit krönte, unternommene Fahrt durch Sachsen wurde zu einer Trtumphfahrt ohne gleichen, bei der weit über 1V- MWonen Sachsen den Führer begeistert umstlbelten. Während dke Welt drautzen in dauernden Strei- tigkeiten liegt, während der sogenannte Nicht- eimmschungsausschutz in der spanischen Ange legenheit sich zu keinen, mannhaften Entschloßt Mfvaiffen kann, während in Paris dauernde Streiks auch der dort erst gebildeten Regie rung schon wieder sorgenvolle Stunden berei ten, während in London und Washington fort gesetzt Rüstungsdebatten das parlamentarische Leben erschüttern, sehen wir den Führer des Deutschen Reiches bei einem Werke friedlicher Aufbauarbeit und finden ihn hier umjubelt von der Liebe der deutschen Arbeiter, die in »hm ihren besten Freund feiern. „Wir stehen fn Treu» zum ersten Baumeister Deutschlands, Adolf Hitler," so stand gestern in Dresden am Gebäude der Obersten Bauleitung der Reichsautobahnen zu 'lesen. Dieses Gelöbnis war das sto^e Bekenntnis des gesamten Sachsengaues, der gestern einen fest,er gröh- ten Tage feierte. Welche Bedeutung der neu eröffneten Streck« Dresden—Meerane der Neichsautobahnen zu- kommt, geht wohl am besten daraus hervor, datz der Führer selbst gekommen war, um die Eröffnung vorzunehmen. Eilt doch diese Bahn nicht Mr der Verbindung der sächsischen Lan- deshauptstadt mit dem Industriezentrum um EheMnitz, sondern sie stellt darüber hinaus »inen wichtigen Teil der grohen Ost- Westverbindung Breslau—Gör litz — Dresden— Weimar—Frank- Furt a. M. dar. Sachsens Stratzenneh, das bekanntlich zu den dichtesten und besten zählt, erfährt durch diese Autobahnteilstrecke eine jautzerordenKch willkommene Bereicherung. Werden doch dadurch volkswirtschaftlich wich- ktig« Teile des Landes, vor allem eine grotzs !Za!hl kleine und mittlere Städte, die bisher abseits von den Eisenbahnlinien lägen, an die Hauptverkehrsadern angeschlossen. Tie Lei stungsfähigkeit des sächsischen Jndustriegaues, dessen Erzeugnisse kn der ganzen Welt einen guten Ruf geniesten, wird dadurch beträcht lich gefördert. Aber ganz abgesehen von der grotzen, wirtschaftlichen Bedeutung, erschliesst die fertiggestellte Strecke den Kraftfahrern aus ollen deutschen Gaum ein Stück von der viel gestaltigen Schönheit des Sachsengaues. Mit ihren 140 Brücken fügt sie sich überaus reizvoll kn das Landschaftsbikd ein und dürfte mit zu den schönsten Autobahnen Deutschlands gerech net werden. Die Gewitzheit, datz der Führer nach Sach sen kommt, hatte überall unbeschreibliche Freude ausgelöst. Auch das kleinste Dorf im weiten Umkreis der Autobahn hatte ein Festkleid an gelegt, wie man es sich schöner nicht denken konnte. Ueber den Schmuck der Bahnen in unserer Frankenberger Pflege haben wir schon gestern berichtet. Am Eingang von Dittersbach als dem ersten Ort des Kreisgebietes Flöha grützte «in Spruchband der Kreises, auf der Höhe vor der Stadt ein solches der Stadt Franken berg den Führer, und dann folgten in kür zeren und längeren Abständen, soweit das Auge sehen konnte, aus hohem Mast wehende Fah nen in großer Anzahl. In der Landeshauptstadt herrschte schon in den zeitigen Morgenstunden des Freitag ein Leben, wie Dresden es seit dem letzten Besuch des Führers im Mak v. Js. nicht wieder gesehen hat. Dresden war kn ein Meer von Flaggen gehüllt. Alles, was sich irgendwie freimachen konnte, strebte der Autobahn zu, besonders natürlich der zur Fekerstätte auserfehenen Anschlußstelle kn Dresden am Kirchberg. Von weitem schon grüßten von 70 hohen Masten die Fahnen des Reiches. Ununterbrochen strömten die fest lich gestimmten MensKenmassen nach der Feier stätte, obwohl das Wetter recht unfreundlich war und öfters starke Regenschauer nledergkn- gen. Alle hatten nur den «inen Wunsch, an dem Eröffnungstage der Strecke dem Schöpfer der stolzen Reichsautobahnen zu danken und Ihm von neuem «in Bekenntnis ihrer Liebe und Treue «ntgegenzubringen. Es mögen weit über 50 000 Menschen sein, die sich ekngefunden hatten. Gegenüber der mit einem goldenen Hakenkreuz und Girlanden geschmückten Rednertribüne waren links und rechts je 250 Arbeiter aufmarschiert, di« als Ehrenabordnungen ans ganz Sachsen an der Feier teilnahmen. Auf der vordersten Reihe hatten auf Stüblen 12 beim Bahnbau verunglückte Volksgenossen Platz genommen. Den Mittelblock nahmen weitere 2000 Autobahnatbeiter der Strecke Dresden—Skebenlehn ein. Sie waren gekom men, um dem Führer für das gigantische Werk zu danken, das er ersann, und dessen Erfüllung Hunderttaussnden km ganzen Reich nach Jahren 'der Not wieder Lohn und Arbeit bracht«. aus freiem Boden war durch den unaufhörlichen Regen leider ausgeschlossen und so blieb denn weiter nichts anderes übrig, als stundenlang auf einem Fleck zu stehen und eine gut« Miene zu dem bösen Gesicht des Himmels zn machen. Wir haben auch nichts davon gesehen und nichts darüber gehört, datz der Bindfaden- regen, der ab und zu durch regelrechte Platz- güsss „abwechslungsreich" gestaltet w irde, irgend jemandem die frohe Stimmung verdorben hätte. Im Gegenteil: selten wird unter einem strö menden Himmel so viel gelacht und gescherst worden sein wie gestern. Man tat das be'le, was man in solchen Situationen tun kann: man trug das Unabänderliche mit gutem Hu mor, -batte man doch di« Gewitzheit, am Ende doch für all« Unannehmlichkeiten belohnt zu werden durch den Anblick des Führers. Und so stand denn unsere Jugend, von den Kleinen der Kinderschar an bis zu der für alle Wetter trainierten HI, das Jungvolk, der BDM, die Jungmädel, die SA und die PL, di: Männer des NSKK und der DAF, der Kriegs- 'opferorganisatkon und oll der anderen Verbände unserer Stadt und ihrer Umgebung stundenlang in strömendem Regen in Reih und Glied, ein- gerahmt von einer nicht abzuschätzenden Men schenmenge, und wartete. Oben auf den Rast- platt und in der Nähe dieses Platzer auf der Höh« vor der Stadt war der Andrang der Massen mit am stärksten. Hier führten mit Und nun begann di« Eröffnungsfeier, die über alle Reissender übertragen wurde. Sa waren ungezählte Millionen von Volksgenosse» in allen Gauen Zeugen einer Stunde, dtz jedem zu einem wundervollen Erleben wurde. Als erster gibt der Reichsstatthalter und Gauleiter Martin Mutschmann seiner Freude und Dankbarkeit Ausdruck, den Füh rer zur Eröffnung der ersten 100 Kilometer langen Strecke der Ostwest-Linie der ReichS- autobahnen durch Sachsen begrüßen zu kön nen. Ganz Sachsen sei mit Stolz und Freude erfüllt, baß hier ein so bedeutendes Stück de» aewaltigen Werkes des Führers dem Verkehr übergeben werden könne. Diese Autobahn guer durch Sachsen sei nur eines der zahllosen sichtbaren Beispiele öes öeutschen Wiederauf stieges. Der Gauleiter schließt mit den Wor ten: „Mein Führer! Ich bin stolz darauf, Ihnen in dieser Feierstunde melden zu dürfen: der Gau Sachsen steht zu Ihnen in fanatischer Liebe und Treue. Deutschland ist für unS Adolf Hitler! Adolf Hitler ist Deutschland!!* Jubelnd stimmen die vielen Tausende in da» Sieg-Heil des Gauleiters ein. Als Vertreter der Obersten Bauleitung Dresden schildert anschließend Reichsbahn- Oberrat Claußnitzer, wie das große Werk unter Einsatz der besten Kräfte aller Mit arbeiter errichtet wurde. Unser schönster Dank und Lohn für das Geleistete, so sagte er, ist, baß der Führer heute unter uns weilt. Der heutige Tag soll uns ein neuer Ansporn sein, unsere Leistungen noch mehr zu steigern. Mit einer Minute stillen Gedenkens ehren sodann die Anwesenden, während leise daS Lied vom guten Kameraden erklingt, die sie ben Volksgenoffen, die beim Bau der Straße verunglückt sind. auswärtigen ^-Verbänden auch Teil« der Stan darte 107 der SA aus Leipzig den Absperr- dienst durch. ES war hier rührend zu sehen, in welch liebevoller Weise sich die Männer der SA der Jugend annahmen, die zum größten Teile ohne jeden Wetterschutz auf ihrem Platz ausharrte. In schon tausendfältig bewährter Hilfsbereitschaft bewies die SA auch hier wis- der ihren uneigennützigen Einsatz für andere: sie hüllte die Jungen und Mädel in ihr« Mäntel ein und vertrieb den Kleinsten durch allerlei lustige Kurzweil die Zeit, so datz die'en die Stunden des Mattens wie im Fluge rer- gingen. Der unverwüstlich: Volkshumor half auch den Erwachsenen das Warten tragen, manch lustiges Scherzwort flog von Mund zu Mund und löst« ein herzliches Lachen aus, ein Zeichen dafür, datz die Erwartung des großen Augenblicks der Anwesenheit le- Füh rers wirklich in alle Herzen den Sonnenschein gelegt hatte, den der Himmel uns norentlnelt. Wenig auf ihre Rechnung wn:den die rersckie- denen „Eismänner" gekommen fein, die ihre Ware „wärmstens" anboten, bei dem Regen aber wenig Absatz fanden. Mehr gefragt waren warme Getränke, die aber nicht zu haben waren. Als in unserer Nähe ein BDM-Mädel an einem Verkanfsstand nach etwas Warmem fragte, antwortete ihr ein Witzbold: „Tas gibt's hier nicht, aber uns wärmt schon euer schönes Gesicht". So trug man eben die Un gunst des Wetters mit fröhlichem Humor und wartete. Inzwischen wurde der Boden unter den Fützen immer weicher und manch zierlicher Mädchen- und Frauenschuh bekam eine ganz neue Färbung, die sich auch auf die Strümpfe übertrug, so datz sehr viele der Zuschauer lmld in förmliche Schlammrollen gehüllt dastanden. Aber auch dar verdroß die frohe Laune nicht, man lachte darüber, stellte Berechnungen über