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Trotze Deutsche Rundfunkausstel lung, die am Mittag des heutigen Freitags in Berlin durch Reichsminister Dr. Goebbels eröffnet wurde, ist nicht, wie dies in der Zeit vor der Machtübernahme der Fall war, ledig lich eine Jndustrieschau, sondern eine Ange legenheit des ganzen deutschen Volkes, aus dessen Leben der Rundfunk heute nicht mehr wegzudenken ist. Die Entwicklung des deutschen Rundfunks steht im wirtschaftlichen und kul turellen Leben aller Zeiten wirklich beispiellos da. 1922 setzten die ersten ernsthaften Sende versuche mit wirklich praktischen Erfolgen ein, 1923 begann der öffentliche Sendebetrieb im kleinsten Umfang, der aber bis zum Jahre 1933 kaum einen Anspruch auf die Anteil nahme der breiten Massen des deutschen Vol kes erheben konnte. Dazu waren auf der einen Seite die wirtschaftlichen Verhältnisse nicht ge geben, die Preisgestaltung der Apparate nahm keinerlei Rücksicht auf die geldlichen Leistungs fähigkeiten des „kleinen Mannes" und die Pro grammgestaltung lietz jede Rücksicht auf die Mission des deutschen Rundfunks als „Träger deutschen Lebens, deutscher Kunst und Kultur, deutschen Frohsinns und deutscher Lebensfreude" vermissen. Mit vollem Recht konnte Reichs minister Dr. Goebbels demgegenüber in seiner beutigen Rede darauf Hinweisen, datz es dem Nationalsozialismus Vorbehalten blieb, den Rundfunk in einer Form und einem Umfang mit den breiten Massen unseres Volkes zu verankern, datz Deutschland mit 12,4 Mil lionen Rundfunkhörern heute das führende Rundfunkland Europas geworden ist. Der Rundfunk erfüllt im heutigen Deutsch land eine außerordentlich wichtige national politische Aufgabe. Er vermittelt Millionen Volksgenossen, die ohne ihn keinerlei Anteil nahme an den kulturellen Gütern der Nation hätten, Stunden der Freude, der Erholung, Entspannung und Belehrung und „verbindet innerhalb unserer Grenzen Dörfer, Städte, Provinzen und Konfessionen zu einer unlös baren Einheit". Es ist einleuchtend, datz sich bei der Lösung einer derartig vielgestaltigen Auf gabe hinsichtlich der Programmgestaltung ge wisse Schwierigkeiten ergeben. Die Bemühun gen, das Rundfunk-Niveau den Hörermassen vnzngleichen, hat aber in keinem Falle dazu geführt, den Geschmack der Massen zu senken. Dr. Goebbels konnte in seinen Ausführungen darauf Hinweisen, datz gerade das Gegenteil der Fall sei und sagte in diesem Zusammen bang: „Wenn der Rundfunk in keiner Pro- arammgestaltung sich bewutzt nach dem Ge schmack und Bildungsstand der breiten Massen ausrichtet, so gewinnt er allein dadurch die Möglichkeit, sie wirksam anzusprechen und ihnen tatsächlich Freude und Kultur zu bringen." Recht aufschlußreich war der Rechenschafts bericht über die wirtschaftliche Seite der deut schen Nundfunkpolitik in den letzten vier Jah ren. Wem nur Zahlen etwas zu sagen ver mögen, dem werden die Angaben über die Ausbreitung des Rundfunks seit 1933, über die Preissenkung der Apparate usw. die unleug baren Erfolge nationalsozialistischer Rundfunk politik ohne weiteres vor Augen führen. Mit besonderem Interesse wird man vernommen haben, datz nach den Worten Dr. Goebbels' demnächst ein neuer verbesserter Volksempfän ger in einer Auflage von 300 000 Stück bei einer Preisermäßigung von rund 15 Prozent auf den Markt kommen wird. Die 14. Große Deutsche Rundfunkausstellung bringt erneut einen Ueberblick über den hohen Stand der deutschen Rundfunkindustrie.' Hand in Hand mit diesen ständigen Bemühungen nach Vervollkommnung geht der Wille des Staates künstlerische Kräfte für eine auser wählte Programmgestaltung freizumachen, denn wir wollen nicht nur in bezug auf die Hörer zahl das erste Rundfunkland der Welt wer den, sondern wir haben auch den Ehrgeiz, „den besten, interessantesten, aktuellsten und bildend sten Volksfunk der Welt zu besitzen". Li. s«. za-rsan- Freitas, den SV. M ISS7 aachmittair Deutschland das führende Rund funkland Europas IreiM6»nintfter Dr Goevvelü eröffnet Vie 14. Beutsetze StnndfnnkansfteHnns Eine stolze Bilanz Berlin, 30. 7. (Funlspr.) Reichsminister Dr. Goebbels hat am Freitag mittag die 14. Große Deutsche Rundfunkausstellung Berlin 1937 feierlich eröffnet. An dem Eröffnungsakt nabmen zahlreiche Mitglieder des Diplomati schen Korps und führende Männer des Staates, der Bewegung, des Rundfunks sowie des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens teil. Reichsminister Dr. Goebbels erinnerte in seiner Eröffnungsrede zur „1t. Großen Deut schen Rundfunkausstellung 1937" an die Zeit vor der Machtübernahme, in der diese Ans stellung lediglich eine Jndustrieschau verkör perte. Die Tatsache, daß die Eröffnung der Rundfunkausstellung heute eine Angele genheit des ganzen Volkes sei, dürfe als Beweis dafür gewertet werden, wie tief der Rundfunk in die deutsche Station ein- gedrungen sei. Der nationalsozialistische Staat habe den Rundfunk in einem Umfang in den breiten Massen unseres Volkes verankert, daß er aus unserem öffentlichen Leben überhaupt nicht mehr weggedacht werden könne. Er ver binde Dörfer, Städte, Provinzen und Landes teile, Stände und Konfessionen zu einer un lösbaren Einheit. Darüber hinaus schlage er die Brücke zwischen den Nationen. Er sei da mit zum plastischen Ansdruck unseres rasenden Jahrhunderts geworden. Ueber seine techni schen Bedingtheiten und Möglichkeiten hin weg habe der Nationalsozialismus ihn zu einem der wichtigsten Fuhruirgsmittel der deutschen Politik gemacht, zu einem politi schen Erzieh ungsin st rn ment. Dr. Goebbels sprach anschließend von den Schwierigkeiten, die darin lägen, das Rund funk-Niveau den Hörermassen jeweils anzu- aleichen. Es wäre irrtümlich und ungerecht, daraus schließen zu wollen, daß der Rundfunk im allgemeinen den Geschmack der breiten Massen gesenkt habe. Das Gegenteil sei der Fall. Es handele sich ja bei den vielen Mil lionen, die im Rundfunk Freude, Erholung. Entspannung und Belehrung suchen und fin- den, meistens um Volksgenossen, die ohne ihn überhaupt von der Anteilnahme an den kul turellen Gütern der Nation ausgeschlossen waren. Der Rundfunk, so fuhr Dr. Goebbels fort, erfüllt also an ihnen die große nationalpoli- tische Ausgabe der Beteiligung an den geisti- gen Gütern des Volkes, und wenn er in seiner Programmgestaltung sich bewußt nach dem Geschmacks- und Bildungsstanb der breiten Massen ausrichtet, so gewinnt er dadurch allein die Möglichkeit, sie wirksam anzusprechen und ihnen tatsächlich Freude und Kultur zu brin gen. Es wird also dadurch nicht den Besitzen den etwas genommen, sondern vielmehr den Besitzlosen etwas gegeben. Sie werden ge wonnen für eine aktive Teilnahme an der Kultur, die sich vorerst selbstverständlich in einem Rahmen äbspielen muß, der ihrem Wesen und ihrem Charakter entspricht. Vllanz -es Erfolges Anschließend erstattete Dr. Goebbels einen überzeugenden Rechenschaftsbericht über die Errungenschaften Ler deutschen Rundfunk- Politik in den letzten vier Jahren. Allein die Zahl der Nundfunkhörer sei seit dem Jahre 1933 von 1307 700 Hörer bis zum 1. Juni 1937 auf 8 372 800 Hörer gestiegen. Die Steige rung der Gesamtsende stunden be trage 58 v. H. De r Volksempfänger stelle, entgegen Len Sorgen der Industrie, kein Hindernis im Verkauf von Markenappa raten, sondern ein zusätzliches Geschäft dar. Im Jahre 1935-36 wurden 638 000 Marken empfänger und 105000 Volksempfänger ver kauft. Inzwischen habe sich das Verhältnis zugunsten des Markenempfängers insofern verschoben, als vom 1. August 1936 bis zum 31. März 1937 822 000 Markenempfänger und 332 000 Volksempfänger abgesetzt wurden. Gin neuer, verbesserter Volksempfänger Demnächst werde ein neuer, verbesserter Volksempfänger in einer Auflage von 3VV VV0 Stück bei einer Preisermäßigung von rund 15 v. H. auf den Marktkommcn. Der unter den alten Bedingungen konstruierte Volks- empfäugrr werde ebenfalls im Preise gc - senkt und ab heute zu 59 NM. verkauft. Dazu werde anläßlich der diesjährigen deut schen Rundfunkausstellung der erste Ge meinschafts - Uebersee - Empfän ger herausgebracht. Er erhalte den Namen Erste Chorferer des (Sachsengaues in «restau Chorleiter Paul (Veilsdorf an» Dirigentenpnlt Lodemdes Feuer auf dem Elockenturm kün dete am späten Nachmittag des Donnerstag den Beginn der ersten Chorscior des 12. Sän- gerbundesfestes an, die von den Sängern des Gaues Sachsen veranstaltet wurde. Das weite Ovak Ler Hermann-Göring-Kampfbahn war von vielen Tausenden von deutschen Volksgenossen beseht. Nach dem Sängergniß betrat Gauchorleitcr Paul Geilsdorf (Chemnitz) das Diriaen» tenpukt, um das Zeichen zum Beginn der ersten Chorfeier zu geben, die mit Erwin Knabs „Der deutsche Morgen" mit Blasorchester eingelei- tet wurde. ) Diese erste Chorfeierstunde, di« unter dem Motto „SÄngervvlk — Volk im Chor" stand, bewies, datz der deutsche Männergesang fähig ist, Weihestunden des Volkes künstlerischen Aus druck zu geben; und zwar zeigte sich das an den Chören, die musikalischer Ausdruck einer heroischen Haltung sind, »nie der obengenannte Chor von Knab oder wie die von dem Diri genten der Chorfeier stammenden Kompositionen „Sankt Michael" und „Sankt Raphael", fer ner Lieder, die, anklingend an ernste Lands knechtslieder, auch rechte Frömmigkeit und fol- datische Einsatzbereitschaft zum Ausdruck brin gen. Zwei Trinklieder leiteten über zu Lem Lied, das trotz seines Alters von 300 Jahren auch bei dieser Feier feine lebendige Wirkung nicht verfehlte: das von Friedrich Silche ver tonte „Aennchen von Tharan", das stärlstm Beifall auslöste, ebenso wie zwei andere Volks lieder. Die erste Feierstunde klang aus mit dem Sängergrutz. Sänger und Chöre spendeten sich am Schluß gegenseitig Beifall. Neben dieser repräsentativen Veranstaltung des ersten Tages des Sängerbundesfestes gab es eine ganze Reihe von Sonderkonzer ten auslandsdeutscher Volksgrup pen und einzelner Vereine aus dem Reich und von jensests der Grenze, die stärkste Beachtung fanden. Die Veranstaltungen der deutschen Sänger aus dem Anslande stellten über die durchweg hervorragende künstlerische Leistung hinaus Bekenntnisse zu deutschem Volkstum, deutschem Wort und Lied dar, deren Eindruck sich kein Zuhörer entziehen konnte. Sämtliche Sonderkonzerte des ersten Tages wiesen eine riesige Anteilnahme auf. Als die Siebenbürger Sachsen am Schluß ihrer Darbietungen das Lied „Siebenbürger Land das Land des Se gens" anstimmten, hörten die Zuhörer, unter ihnen auch der Gauleiter und der Oberbür germeister von Breslau, dieses Bekenntnis zur Heichat stehend an. (Weitere Berichte ans Breslau siehe Beilage.) „Stuttgart" nach der Stadt des Auslands» Deutschtums. Dr. Goebbels stellte mit Genugtuung fest, daß mit dem 1. Dezember 1936 England, daS' im Hinblick auf die Zahl der Rundfunkhörer; an der Spitze aller europäischen Länder stand, auf diesem Gebiet die Führung an Deutsch land abgeben mußte. Die Rundfunkdichte be trage in Deutschland 12,1 Rundfuukhörer auf 100 Einwohner bzw. 16,6 Rundfunkteilnehmer auf 100 Haushaltungen. Damit sei Deutsch land das führende Rundfunkland Europas geworden. Demgegenüber stehe eine amerikanische Rundfunkdichte von 75,3 v. H. der Haushaltungen. Somit müßt« Deutschland, wollte es auch hier an die füh rende Stelle gelangen, noch eine Zunahmes von rund fünf Millionen Teilnehmern er», reichen. Besonders erfreulich sei die Ausbreitung, des Rundfunks seit 1933 auf dem Lande. Hatte es im Jahre 1933 einen Anteil von 38,7 v. H. an der Gesamthörerzahl inne, so erreichte eSs iw Jahre 1938 bereits einen solchen von 12. V. H. Das Land sei also erfreulicherweise im' Begriff, den Vorsprung, den bisher dir Mit-, tel- und Großstädte hielten, nach und nach, aufzuholen. Anschließend wies Dr. Goebbels darauf hin daß am 15. Juli d. I. die Preise für! Rundfunk rühren in Deutschland durch schnittlich um 20 bis 30 v. H. gesenkt wurden: dadurch sei ein seit Fahren von der politischen Nundfnnkführung erhobener- Wunsch in Erfüllung gegangen. Der Minister behandelte dann noch dis- Programmgestaltung, wobei er darauf hin wies, daß der Umfang der Musik um 11 v. H. erweitert worden ist, und die organisatorische Neuordnung. In diesem Zusammenhang er wähnte er, daß die früheren Funkwarte und jetzigen Leiter der Hauptstellen Rundfunk der NSDAP, nach wie vor die Brücke zwi schen Sender und Hörer bilden. Trotz der erfreulichen Entwicklung im Rund- funk gebe es keinen Anlaß, auf den erworbe nen Lorbeeren auszuruhen. Es solle unser aller Ehrgeiz sein, auf diesem Gebiet nicht nur an der Spitze aller europäischen Länder, sondern an der Spitze aller Länder der Erbe zu marschieren. Dieses Ziel könne und werde erreicht tverden; ihm sollten für die nähere und weitere Zukunft unsere Kräfte bienen. Rundfunk solle nicht nur Besitz der Schich ten van Geld und Bildung, sondern Besitz des ganzen Volkes sein. Er habe nicht Lie Aufgabe, es dem regelmäßigen Konzert- oder Theaterbesucher beguemer zu machen, in dem er ihm die Möglichkeit gibt, eine Sym phonie oder Oper zu Hause am Lautsprecher in Schlafrock und Filzpantoffeln anzuhören, seine Aufgabe sei es vielmehr, den breiten Massen, die meistens weder Zeit noch Geld noch Gelegenheit haben, ein Theater oder ein Konzert zu besuchen, Erholung, Unterhaltung und Entspannung zu geben. „Das ist keine Aufgabe zweiter," so rief der Minister aus, „sondern eine allererster Klasse. Tenn es ist ein Unterschied, ab ein Volk mit Freude und Optimismus seiner schweren Lebensaufgabe dient, oder ob es kopfhänge risch und Pessimistisch den Sorgen des Alltags gegcnübrrtritt. Es kann auch nicht Sack«: des Rundfunks sein, nur künstlerische Spitzen- leistungrn zu senden. Er muß seine Darbie tungen wenigstens im großen ganzen auf die breiten Massen einstellen; denn er hat ja nicht rin. ober zweitausend begeisterte Kunstkenner und Kunstenthusiasten, sondern er hat eine Nation als Hörer." 'Lr. Goebbels fuhr fort: „Der Rmrdfunk kann nicht in einer ständigen Hochspannung der Gefühle leben. Auch für ihn gibt es einen Alltag, der sich wie überall anderswo vom Sonntag unterscheiden muß. Die Stärke eines girten Rundsunkprogramms liegt in der richtigen Dosierung zwischen Unterhaltung, Freude, Belehrung, Erziehung und Politik,