Volltext Seite (XML)
1. Beilage zuni Frankenberger Tageblatt N». 16t Louxabend, den 17.1«» ,»87 9». Jah«,«», weiter! WWalterti wutds auf das Pli Verfügung DMs Ersatzfutter MüMtiM. Für Fut- irktbelebung zu er- «ochenderiqt «r. r« Her rmdttba««as-afi Sachs« Getreidewirtschaft: ! KtbtgetSeide waren die ÄlühHn zur Be- neuer Wintergerste waren bereits lehren festzustelken, wobei zwei-ei- M« in Kut«, Qualitäten bevorzugt vsr- f Wfde. Am Mhlmarkt bestand weiter Nisatztätigkeit in Roggenmehl und atz in WeiMmehl, ohne daß etwa sschwierigkeiten aufgetreten waren, und Weizenllei« war die Lage vor angespannt. Futtermehlmarlt beschränkten sich dis auf einzelne Mavsnsorten bei späterer m. Gut ausgenommen wurden weiter- krhaltige Futternrittel, wobei beacht- msatztätigkeit für HerMieferungen er- k war. Die Mangellags an eiweißreichen ln bestand fort. Malzteime und isrtvtber standen gelegentlich zum Verkauf. Zn Stroh konnten dis Verarbeiter dis reichlichen lieftrungen nicht sofort in entsprechender -Weiss unterbringen. i Viehwirtschaft: Dia Rindermärkte waren ausreichend beschickt. Mräftderungen ln der Qualität waren nicht Wzustellsn. Die Zufuhren in Kälbern haben MH m der Berichtswoche um 400 Tiere erhöht. MU« Tiere wurden untergebracht. Preis und Dualität waren unverändert. Di« Beschickung Hör Schafmärkte war im allgemeinen bei gleich- Meibenden Preisen und Qualität«, dem Bedarf Wtsprschsnd; es blieb geringer Ueberstand. Di« Mchrvskmmärkte waren reichlich beschich. Außer dem konnten Tiers für die Vorratswirtschaft Wus dem Markt genommen werden. Verschie- mentlich war ein« leichte Qualitätsbssserung b«- Werkbar. Auch in der kommenden Woche Kürst« die Beschickung der Märkte ausreichend Gin. Es sind reichliche Zufuhren in Schwemm gu erwarten. Milchwirtschaft: 1>Dis Milchanlieferung bei den Molkereien Mtg leicht zurück, dagegen wies der Frischmilch- absatz eine geringe Steigerung auf. Der Rabm- Msatz ist gesunken. Die Buttererzeugung der Molkereien lag etwas niedriger. Der Butter- Ärgang bei den Eroßoerteilern hat sich etwas DaS Diplomatische Korps Gast beim Tag ber Deutschen Kunst. Bon links: Der österreichische Gesandte Tauschitz; der italienische Botschafter Atollico; Frau Comnen; Frau Atollico; der französische Botschafter Franyois-Poncet und seine Gattin; -er argentinische Botschafter Dr. Labougle: -er tschechoslowakische Gesandte Mastnv und ber rumänische Gesandte Comnen vor der Abfahrt vom Anhalter Bahnhof nach München. Weltbild (M. erhöht. Ter Absatz zeigt: keine Veränderung. Durch die kühle Witterung hat sich die Kauflust für Käse bei unveränderten Preisen leicht ge bessert. Ebenso war der Absatz in Schmelz- und Sauermilchkäse etwas höher. Kartosfelwirtschast: Speisekartoffeln alter Ernte -wurden nur noch ganz wenig gehandelt. Der Absatz in Früh kartoffeln erhöht« sich gegen Enos der Woche. Der Markt konnte auch deutsche Frühkartoffeln bedeutend mehr aufnehmen. Die Qualitäten warm zufriedenstellend. Futter- und Fabrik kartoffeln wurden nicht gehandelt. Eierwirtschaft: Der Grund für . den Rückgang in der Zufuhr ist darin zu sehen, dabin den Uebrrschußgebie- tm bei rückgängiger Produktion der Eigenbe darf sich stark erhöhte und die Auslandsmärkte Preissteigerungen verzeichneten. Bei den gleich gebliebenen Kaufwünschsn der Verteiler konnte deshalb der Bedarf nicht ganz gedeckt werden. Eartenbauwirtschast: Der Obstmarkt erfuhr eine Bereicherung durch die ersten deutschen Aepfel, Pflaumen und Pfir siche, für die allerdings nur geringe Kaufnei gung bestand. Wenig beachtet wurden auch reife Stachelbeeren. Die Kaufwünsche nach Blaubeeren konnten nicht immer befriedigt wer den. Dafür standen Kirschen und Himbeer«, reichlich zur Verfügung, die sich auch reger Kauflust erfreuten. Auch italienische Pfirsichs und ungarische Aprikosen begegneten lebhaftem Interesse. In Zitronen hielt die Knappheit an. Auf dem Eemüsemarkt war die Lage nach wie vor ausgeglichen. Geringe lleberstände ver blieben bei Bohnen und Salat, der in der Qualität nicht ganz befriedigen konnte. Ende der Woche bestand auch für Kohl nur geringe Kaufneigung. In Tomaten wurden di« be achtlichen Anforderungen durch dir Zufuhr deutscher Treibhaustomaten befriedigt. Bei reichlichem Anfall von Calatgurken konnte der Preis nicht aufrecht erhalten werden. MmafKiW „So, nun Weitz jeder, wo er hingehört'- sagte die Heimleiterin, den freundlichen Schlafraum überblickend, „und morgens früh werden .Betten gebaut'; das mutz jeder rich tige Junge können, dann ist er schon halb Soldat!" „Was schaust denn so, Helmut?" wandte sio sich an ein schmales, blasses Kerlchen, „gefällt dir der Platz zum Schlafen nicht? Mochtest du lieber woanders liegen?" „Nein, nein", erwiderte der Bub und ist rot und verlegen, „ich möchte bloß fragen, ob — ob ich nun die ganze Zeit hier — das ganze Bet, für mich allein haben kann? ..." „Freilich", bestätigt die Heimleiterin, „frei lich, das gehört dir jetzt ganz allein. Zu Hause seid ihr wohl viele Geschwister und da ging das Wohl nicht?" Der Junge nickte blotz. An diesem Abend machte die Heimleiterin dine Eintragung in ihr Merkbuch, in deren Weiterer Auswirkung sich folgendes ergab: Als die Kinder nach vier Wochen in ihre Fa milien zurttckkehrten, geschah bei Helmut» Heimkehr etwas Besonderes. Nachdem die erste Begrüßung vorüber war. die Mutter mit Genugtuung ihrer Meinung Ausdruck gegeben hatte, datz Helmut viel breiter in den Schultern geworden sei, der Vater schmunzelnd festgestellt hatte, daß der Jungs endlich richtige Muskeln gekriegt habe, die kleine Schwester sich vor Vergnügen darüber totlachen wollte, daß ihr Bruder braun sel „wie ein Neger", und auch die übrigen Ge- schwister irgend etwas lachend und lobend an seinem Aussehen hervorzuheben wußten — wies ihn die Mutter mit einem versteckten Lächeln in» Nebenzimmer. Tja — und wa» soll ich euch sagen — da stand da» Bett au» dem Kinderheim — wenigstens schien es Hel mut so —, das vielgeliebte Bett, von dem ihm der Abschied, in der Erinnerung an bi« drangvolle Enge in der gemeinsamen Liege statt mit den Geschwistern daheim, fast am schwersten geworden war! „Wo kommt denn das her?" murmelte er erschüttert. „Von der NSV.", sagte di« Mutter und schloß ihren Jungen glücklich irr Vie Arme. «Vis «IASNS Lsttung müssen, mir dem Vater, und der würde sich gleich gedacht haben, was sie in Heidebrink suchte, und es ihr gewehrt haben. Don Trotz gegen Peter war längst nichts mehr in ihr. Sehnsucht hatte sie nach ihm, so unaussprechliche, ms still werdende Sehnsucht, daß sie immer hätte weinen mögen. Hier im Dorf erinnerte sie alle; so lebhaft an ihn. Aber das, was sie an ihn erinnerte, war wie tot. Die Kat« war verschloss«,, nie stand ein Fenster affen, nie kräuselte Ranch aus dem Schornstein, und das Boot lag kiel- vben auf dem Lande. Zu dem schlich sie sich vft und stand dann daneben in müder, trauern der Haltung. Und manchmal war ihr, als hörte sie ihn spielen, Und sagt« sich dis Worte des Liedes her: Mich rief es an Bord, es wehte ein frischer Wind. Zur Mutter sprach ich: Oh, bet« nun für dein Kind. Und draussen am grünen Hags, da sah ich sie. „Ein Wort nur des Trostes sage, ich trag' es nie!" Falls ich einst zum Raubs empörtem Meer, Fliegt ein« weißs Taube zu dir hieher. Lass« sie ahn« Fehls zum Fenster «in: Mit ihr wird, meins Seels dann bei dir sein. Auf, Matrosen, o—he! in di« wogend« See! Schwarze Gedanken, sis wanken und fitehn geschwind Uns wie Sturm und Mnd! Und dann war ihr, als sei Peter ihr ganz nahe. Di« weiße Taube — seins Gedanken — «... mit ihr wird meine Seele dann bei dl» sein." Bei solchem Erwägen könnt« sie dann nicht glauben, daß er sich von ihr abgewandt hatte, sie klammerte sich an di« Hoffnung, daß er doch einmal wieder zu ihr zurückkommen werd« — es konnte ja gar nicht anders s«in! , Die weiße Haube Roman von Eugen von Saß Copyright Moewig Verlag, Dresden SS (Nachdruck verboten) h 15. Kapitel. ? Fährmann Stüwen war mit seinem Mädel ^wieder ausgesöhnt. Dio Anne war im Grunds sdoch nicht so widerspenstig, wie sis sich anfangs sgsigts, Halts nachgegeben. Und so war es dcyu kgekommen, daß sis ja sagts, als man absprach, daß der Ferdinand Diemer und sie zu Ostern 'heiraten sollten. Der alt« Diemer wollte dem Sohn den Hof übergeben. Da wurde sie dann gleich Bäus- An, Und kein« kleine, denn zu dem Hof ge hörten an die sechshundert Morgen Acker. ' Das war nun aller recht, und die Diemer» 'stnd Stüwens waren er zufrieden, am zufrie densten der Ferdinand Diemer. Der glüht« Lis über beide ein wenig zu groß geratenen Ohren für die Anne und umgurrt« sie wi« Hin Täuberich. Daß die Anne sich so kühl zeigte, fand er an ihr besonders anziehend. 'Bon solchen wie die Marie Kleige, die immer /gleich gefällig waren, hatte er genug. Ostern kam heran. In Fritzow rüstet« man die Hochzeit. Anne war von Weihnachten an 'Kl Haus in Dievenow geblieben. Von dort wollte der Ferdinand Diemer sie dann holen, feierlich, wie es Brauch war. Di« Anne suchte di« Els« Abs. Di« halt« über Wint«r in der Pension kein« Arbeit mehr gehabt, weil in der Zeit ja niemand an den Wtrano kam, und sich als Hausmädchen nach Kolberg verdungen, dort eins Stellung in Pri vat gefunden. Anns Hatto Else nach dem Bru der fragen wollen, nun erfuhr sie wieder nichts von ihm. Nach Heidebrink zu Paul könnt« sie nicht, da hätte sie mit der Fähre fahren Er rang draußen herum, sich ein Fundament zu schaffen, aus das er sie neben sich stellen würde. Und sie? — Sie hatte ja gesagt, als man sie fragte, ob sie mit dem Ferdinand Diemer gehen wolle. Weil sie von allem so müde gewesen war. Hier in Dievenow fiel dieses müde Verzichten von ihr ab. Neuer Trotz wurde in ihr rege und wandte sich gegen das, wozu man sis zwingen wollte. Und Angst kam über sie, die sie aufjagt«. Sie durfte nicht mit dem Ferdinand Diemer gehen! Wenn dann Peter kam und sie dann — — sie dachte den Gedanken nicht zu Ends, ihr grauste davor! Daß sie sich veränderte, so still wurde, be merkten die Ihren und sie meinten, das wäre immer so bei den Mädchen in den Tagen, bevor sie Frau würden. Dann war der Sonnabend, an dem der Fer dinand Diemer kam, um mit der Anne Stüwen aufs Standesamt zu gehen. Mit ihm sein Vater, um als Zeuge zu dienen. Der zweit« sollte Fährmann Stüwen sein, darum tat er heute keinen Dienst. Er war nicht zu Hause, als die Diemers kamen, lies im Dors, am Strande und am Bodden umher und suchte dis Anne. Dis war seit der Nacht kort! Zu Mittag fuhren die Fritzower wieder ab, mit sehr verkniffenen Mienen, und der Alts meinte zum Sohn: „Dat wier doch woll nich dat Rechte west „Nee." Und der Ferdinand Diemer dachte wieder an die Marie Kleig». , Ei» paar Tage redet« man in Dievenow und Fritzow darüber. Die einen lachten, die andern entrüsteten sich. Die sich entrüsteten, waren die Alten, die das Podagra schon gallig gemacht Haft«. Dann trat die Sache in den Hintergrund und wurde nicht mehr erwähnt; man vergaß sie über anderem, über den All tagssorgen und dem Rüsten auf das Kommen der Badegäste. Bis nach Heidebrink war die Geschichte von der Anne Stüwen und dem Ferdinand Diemer gar nicht gedrungen, weil das Dorf auf der anderen Seite des Boddens lag. So hört« Paul Abs nichts davon. * Ende Mai mußte Peter Abs das Ruder des Bagger-Beikahns wieder abgeben. Der, den er vertrat, hatte sich wieder aufgerappelt. Da wurde nun nichts aus der Festanstellung. Eine von Peter Abs' Hoffnungen war mal wieder zu Scherben geworden. Dieser nahm es aber nicht schwer, weil hinter dem Erhofften nichts anderes mehr gestanden hatte, als daß er sein bißchen Leben sorglos fristen konnte. Er sah sich nach einer anderen Beschäftigung" um, und als er nicht gleich eine fand, beschloß er, nach Dievenow zurückzukehren. Dort Haft« er sein Haus, hatte er noch das Boot, könnt« auf den Aalfang fahren und sich so durch bringen. Wegen der Anne brauchte er die Rückkehr nicht zu scheuen, die war ja nun Bäuerin in Fritzow, und wenn sie mal herüberkam, könnt« er ihr aus dem Wege gehen. Die Lene hatte 'yn hier in Stettin nicht nötig, um di« kümmerte sich der Oberkell ner vom Stettimr Hof, der war «in ruhiger und gesetzter Mensch, Hafts Ersparnisse und dachte daran, sich bald selbständig zu iNachen, sich selber einen kleinen Gasthof zu kaufen oder zu pachten. Und wie es schien, dacht« er dabei auch an die Lens. Do kam Peter Abs eines Tages wieder nach Dievenow. Man beachtete es im Dorf wenig, besonders, da er allen auswich und sich ganz für sich hielt. lFor:!ei-u;n sou.r« 6snn mit Opslcta v6r6 61« ^arm»Ia6s billiger. Ob»« Opskta nämllcb Lockt 61s b!armsla6s 6ureb 61« laus« 8acb»sit däuüs dis »ut Nällts sin. b?1t Opskta js6oob bekommen 81s unystäbr 6a« aanss Osvlobt cm A4arm«1a6« 1n 61« Olässr. 6a» 81« an Obst nn6 2ucLsr In 6vn Loebtopt asbsn.