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Heierstmöen nach Sem Alltag Prof. Malitz (M). -WWM«W Die Sonnenblume. guug. Man gewährte zum Ausgleich dafür Schuh gegen Räuber und andere imgreifer. Die Folge war. daß sich — genau Wie im Mittelalter in Zentraleuropa — Äe Siedler an den Burgmauern niederließe« um in kür zester Zeit in Sicherheit zu sein, wenn äne Gefahr drohte. Aus den Burgen wurven Städte, aus den Burgherren entwickelten sich Stadtherren. Eine der interessantesten Städte dieser Art war ohne Zweifel Kanazawa, di« dem »Lord" Maeda unterstand, der aus seinem Burggebiet Jahr für Jahr eine Million Koku Reis erntete. Berühmt wurde die Burgstädt Saga 1« Kyushu, bekannt in ganz Japan, w8l hier daS berühmte Buschido — der Weg des Set ters, des heldenhaften Japaners — geschrie ben worden sein soll. Heute noch bewunderst wir in Tokio das kaiserliche Schloß, daS früher Chi Yoda-Burg hieß oder Kn-ko- Jo, die Burg des goldenen Delphins in Nagoya. Auf dem s^hs Stock hohen Turm sind Delphin-Figuren angebracht, die einst auS massivem Gold gewesen sein sollen. Im ver gangenen Jahr wurde ein solcher Delphin ge stohlen — eine sensationelle Tat. die nur ein- Land der Nuroen - Japan Die Mesen borg des Aobunga - SOOA> Menschen bM«» an ihr mäßig kurzen Zeit ,^rus dem Boden" gestampft werden konte. Diese Burg wurde später teil weise zerstört, aber anschließend in zehnjähri ger Arbeit wieder aufgebaut und wohl auch verbessert. Die Steinmauern, die wir heute am Osaka-Schloß bewundern, stammen auS der Wiederaufbauarbeit. Die japanischen Burgenbauer waren sich freilich im Anfang nicht recht im klaren, wel chem Burgenthp sie den Vorzug geben sollten — Burgen im Tal oder auf dem Berg, Bur gen an Abhängen oder an Küsten? Das Ber- forgungsproblem sprach für Talburgen, das Verteidigungsprinzip für Bergburgen. Ehe man sich hätte einheitlich entscheiden können, hatte die Zeit andere Erfordernisse gestellt. Die Burgherren erkannten die Notwendigkeit, mit ltmwohnern Fühlung aufzunehmen. Man vrauchte eine regelmäßige Lebensmittelversor- Wenn man von stolzen Burgen hört, dann denkt man an Mitteleuropa, an die Burgen dm Rhein, an die Türme auf den Anhöhen von Burgund oder höchstens noch an die alten englischen Schlösser, die man zu gewissen Zei ten auS Sicherheitsgründen burgenartig auf baute. Aber wer ließ sich träumen, daß eine» der interessantesten Länder in bezug auf diese architektonischen Merkwürdigkeiten einer ver flossenen Zeit — Japan wäre! Man hat in den letzten Jahren an Hand deS zur Verfü gung stehenden historischen Materials eine Geschichte der Burgen Japans zusammcnge- tragen Daraus wurde eine Uebersicht, die in dielen Punkten an die Geschichte Zentral europas erinnerte, — einerseits mit Hinblick aus die Hintergründe, die zum Burgenbau führten, andererseits unter Berücksichtigung der Städtegründungen und der Städteent- pehung, die hier wie dort mit dem Burgen bau unmittelbar verknüpft ist. Die erste japanische Auszeichnung über Bur- genbau stammt aus dem 3. Jahr des Taikwa, also aus der Regierungszeit des Kaisers Ko- toku um daS Jahr 650. Freilich handelte es pch mehr um einen massiven Pallisadenbau, der keine Mauern, keine festen Gebäude auf- wicS, der vielmehr einen Schnellaufbau dar- siellte. den man offenbar von heute aus mor gen benötigte. Die Zeiten waren damals nicht angenehm für Japan — von Norden drohten balbbarbarische Nachbarn mit Einfällen. Vom Westen her konnte jeden Tag eine Invasion über das Meer herüber erfolgen. Bei der artigen Befestigungen, die natürlich architek tonisch ausgebaut waren, blieb es auch vor erst — bis bann um bas Jahr 1300 andere Verhältnisse auch andere Befestigungen erfor derten. Das Land war in Partcienkämpfe zerrissen. Die Nordregierung stand gegen die Südregie- rung. Die Royalisten standen gegen ihre Gegner, die ihnen häufig vielfach an Zahl Überlegen waren. Die Rohalistenführer Kusu- noki und Kikuchi mußten also schon aus Selbst schutz massive Burgen bauen und alle natur gegebenen Möglichkeiten ausnutzen. In den bann folgenden Bürgerkriegen baute man auch die ersten Burgen mit Türmen in Japan. Die dann einsetzende Entwicklung führte um bas Jahr 1570 unter Nobunga Oda zur Kon struktion der Burg Azuchi. Nobunga war es zuerst gelungen, das zerrissene Land zu einigen und die Lage zu konsolidieren. Diese Burg am Ufer des Biwa-Sees war gewisser massen ein Symbol für die Größe dieses javanischen Staatsmannes, dessen Ende freilich recht tragisch war. Sein Gegenspieler Akochi tötte ihn und ließ durch seine Leute die Burg nicderbrenne« In der Folgezeit stand das Land unter der Leitung von Hideyoghi Toyomoti, der in der Provinz Settsu Lie Osaka-Burg von Jshihama errichten ließ. 30 000 Menschen haben drei Jahre hindurch Tag und Nacht an diesem Bau geschafft, der nicht nur in seinem Aus maß erstaunlich ist, sondern vor allem auch architektonisch dadurch, daß z. B. ein Turm von neun Stockwerken Höhe mit den damali gen primitiven Hilfsmitteln in der verhältnis ¬ mal vorher — von einem verliebten jungen Japaner, versucht wurde, um einer Geisha zu imponieren. Aber das gehört noch in die alte Geschichte Japans, die entsprechend den Erfordernissen der neuen Zeit langsam ver klingt und von der nur die Burgen und der Heldengeist deS japanischen Soldaten «brig- bleiben. Zn-laner Mele ei« Awseum In diesen Tagen verschied im Hospital von Muskogee im Staate Oklahoma ein Indianer, Enos Wilson, im besten Mannesalter. Er galt! als der reichste lebende Indianer. Bor einige« Jahren wurde sein Vermögen auf drei Mil lionen Dollar geschätzt. Im Gegensatz zu de« meisten seiner Stammesgenossen war er ein glänzender Geschäftsmann, der es verstand, daS Gelb, das er erwarb, zusammenzuhalte« und zu vermehren. Vor einigen Jahren baut« er sich ein schloßartigeS Haus. daS nicht weniger als 200 000 Mark kostete. Elf Meilett von der nächsten Ansiedlung entfernt, steht e- auf einem Berggipfel inmitten deS LandeS, Las einst seinem Stamm gehörte. Nach dem Testament von Wilson soll eS in ein In- bianermuseum umgewandett werde« ' Ma- lostet eine mohammedanische Frau? Ermittlungen in den arabischen Teile« Aegyptens und Palästinas sowie in ArabieA selbst haben ergeben, daß zur Zeit für eins mohammedanische Bauernfrau bis zu 5lf Pfund Sterling als fester Kaufpreis des Üebernahme und unter Garantie der Trau ung bezahlt werde« Für eine gutauSsehenÄ „Luxusfrau" werden 100 Pfund Sterling als fester Preis bezahlt. In Palästina komme« auf jeden mohammedanischen männüchen unm heiratsfähigen Einwohner eineinhalb FraueÄ Uebrigens hat man in allen mohamwedaniH schen Landesteilen beobachtet, daß Jyngge- seilen die eigenen Schwestern gegen Frauen »ustauschen könne« * Arzt: „Also befolgen Sie genau meine Rat schläge, und merken Sie sich, eine Zigärrt nach dem Essen!" Arzt (einige Tage später): .Mu« wie be kommt Ihnen die Medizin?" Patient: „Oh, sehr gut. Aber wissen Sie, nach der Zigarre nach dem Essen wird mir immer schlecht; ich habe nämlich früher nie geraucht!" * Ein Bettler macht sich mit einem großen Redeschwall an einen Spaziergänger heran und erklärt, als der Angesprochen- umständ lich seinen Geldbeutel hervorholt: „Möge daS Glück Ihnen überall hin folgen, lieber Herr." Der Bettler erhält ein Zweipfennjgstück und fügt hinzu: . Und Sie niemals ein holen!" * „Ich möchte mich von Ihnen malen lassen', sagte der Millionär zu dem Kunstmaler. „Doch Wohl in Oel?" fragte der Maler. „Na, wenn es nichts Besseres gibt, dann meinetwegen in Oel, aber es mutz feinstes Olivenöl sein — verstanden?!" Fest- und Feiertage in München Stadt der Deutschen Kunst Wie ein weithin leuchtender Meteor steht über diesen Sommerwochen der „Tag der Deutschen Kunst", wie ein HimmelSzcichcn, das sich den finsteren Dämonen der Unkultur, den Bilderstürmern des Bolschewismus, den Fana tikern der Vernichtung, schützend und sieg haft entgegenstellt. Wie der ewig-lebendige Vogel Phönix ist eine neue Heimat aus der Asche des vor sechs Jahren abgebrannten Münchener Glaspalastes erstanden. Dank der bewundernswerten Energie des Führers, der damit zugleich seine fachliche Zugehörigkeit zur Kunst dokumentiert, wird das Haus der Deut schen Kunst seinen Weihetag erleben, auf den bereits der Akademieprofessor Adolf Ziegler hinwics mit den Worten: „Der Tag der Deut schen Kunst wird erstmalig seit der national sozialistischen Revolution die gesamte Nation und die ganze deutsche Künstlerschast in einem herzlichen Bekenntnis zu der lebenden Kunst unserer Zeit vereine« Die Eröffnung des neuen Hauses der Deut schen Kunst, das der Führer der Hauptstadt der Bewegung und der bildenden Kunst un serer Zeit schenkt, wird die Augen aller künst lerisch interessierten Volksgenossen und der Kunstfreunde in der ganzen Welt ans di« besten Werke der Künstler deutschen Mutes in Gegenwart und Zukunft richt«!.' Alles, waS sich zur bildenden Kunst bekennt, wird sich in diesem glückhaften Zeichen deutschen kulturwillenS alS friedlich zusammcnwirkende Gemeinschaft eins fühlen, nm bei der jüng sten Epoche deutscher Kunst Pate zu stehe« Ist doch die Chronik der Studt München spit den Tagen des Mittelalters eng verknüpft mit der Geschichte der Kunst. Die Alte und Neue Pinakothek, Glyptothek, Nene Staats galerie, Bayerisches Nationalmuseum, Schack- galerie, Maximilianeum und manche andere Sammlung von Weltruf verbindet das blau weiße Band. Die Namen Dürer, Cranach, Grünewald, Holbein, Memling, Rembrandt, Rubens sprechen für den Wert der Kunst- schätzc, die München zu verwahren hat. Die Türme der Frauenkirche, die Jörg Ganghofer als Wahrzeichen der Jsarstadt er baute und die selbst als Denkmal der bilden den Kunst gelten, sahen im Wandel der Zeiten manchen Einkehr halte« der in der lebens frohen, heiteren Bajuvarenresidcnz durch sein Kunstschaffen zu hohem Ansehen kam. In der »weiten Hälfte deS 15. Jahrhunderts machte eine Bildhauerschule des Erasmus Grasser durch ihre Bildwerke auS Holz und Stein von sich reden. Hundert Jahre später bil dete sich, durch di« kunstliebcnden Augsburger Patrizier, di« Fugger, geweckt, in der Herzogs- refiden, deS fünften Albrecht München zur Keimzelle der berühmten Sammlungen heraus, indem a«S dem Münzhof das erste Museum «lb damit zum Mutterhaus der Pinakothek wird. AlS Karl V. Anno 1530 mit großem Prunk von den Münchenern empfangen wirk läuft das Sprichwort von bayerischer Pracht von Mund zu Mund. Als Maximilian bi« Gemäldesammlung der Residenz durch Werk« Dürers vermehrt, steht München bereits in dem Ruf. zu den bevorzugten Wanderzielen der Maler und Bildhauer zu zählen. Weil über Kriegs- und Pestzeit, über Alamodcrei und Revolution hinweg wird es in der Zeit des größten Kunstfreundes, Ludwigs h, zum - Ruhm der Monarchie. Inzwischen wurde di« Führerworte aber Kunst und Kuttur Was unser Volk in zweitausend Jahren ge schichtlich an heroisch Großem vollbrachte, ge- hört mit zu den gewaltigsten Erlebnissen der Menschheit. Die Größe der GUcnwart wird man einst messen nach den Ewigkeitswerte« die sie hinterläßt. Nur dann wird Dcutfchland ein« neue Blüte seiner Kunst erleben und unser Volk das Bewußtsein einer höheren Bestim mung. * Wir werden die Künstler entdecken und för dern, die dem Staat des deutschen Volkes den kulturellen Stempel der germanischen Rasse als einen zeitlos gültigen aufzuprägen ver möge« Die Kunst muß wirklich Verkünderin deS Erhabenen und Schönen und damit Trägerin deS Natürlichen und Gesunden sein. (Aus der Red« bei der Kutturta- gung des Reichsparteitages 199k) Zeichenschule (1770) gegründet, trat die Ge mäldegalerie ins Lebe« Moritz von Schwind schreibt im Jahre 1817 die für jeden Künstle« anspornendcn Worte nieder: ,Sier ist Fahr wasser, und wer Kräfte hat, der kann sie los- lassen." Und im weiten Ring um die Frauen kirche wachsen Marmorbauten und Heimstätte» der Kunst aus dem Brachland, läßt der könig liche Mäzen die Alte Pinakothek und die Pro pyläen erstehen. Das war die Zeit, in der Peter Cornelius seine Fresken schuf, der Architekt Klenze den Plänen Ludwigs Form und Seele gab und die großen Meister des neunzehnten Jahrhun derts sich die Hände reichten: Schwind, Spitz- Weg, Kaulbach, Piloty, Makart, Böcklin, Len» bach folgten einander. Jedes Jahrzehnt ließ einen neuen Stern über München aufleuchte« so daß ein Kunsthistoriker berechtigterweise vom „fröhlichen Jugendrausch eines jungen Deutschland" sprechen durfte, „das, von den Banden fremder Zwingherrschaft befreit, Brotneid, Eitelkeit und Vornehmtuerei auS» schloß." E. * Einer der Schöpfer d«S literarische« Kaba retts, Johannes Cotta, in Weinböhla bei Dresden wohnhaft, feierte am 13. Juli seinen 75. Geburtstag. Er feiert zugleich sein SOjäh» riges Schriftstellerjubiläum. Den größten Er folg seiner zahlreichen Werke hatten sein« Satiren, bi« er in Berliner Mundart in fast allen großen deutschen Kabarett» vortrug. Lotta war ursprünglich von seinen Elter» zum Theologen bestimmt, wurde dann ab« Schauspieler und Spielleiter und gastiert» verschiedentlich im Ausland.