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Weitere Zuspitzung in Fernost Neu« Frindseligkoitrn zwischen China und Japan. — Japanische Truppenverstärkungen. Die Feindseligkeiten zwischen den japani schen und chinesischen Truppen westlich von Peiping sind erneut in Gang gekommen. I« einem Bericht des japanischen KriegSministe. riums wird erklärt, daß rund 10«o chinesische Soldaten die japanischen Stellungen nördlich von Lukouchiau angriffen. Gleichzeitig wur den die japanischen Truppen vom westlichen Ufer des Hunho-Fluffes aus Minrnwerfern beschossen. Die Eisenbahnlinie PeiPing^Nuk- den wurde unterbrochen. Wie ernst die Lage zu beurteilen ist, geht aus dem Beschluß des japanischen Kabinetts hervor, Truppenverstärkungen nach Nordchina zu entsenden. Neben dem Obersten Kricgsrat traten unter dem Vorsitz des Mi nisterpräsidenten die Vertreter der Pateien, des Oberhauses, der Finanzkreise und der Re gierung zu einer Sondersitzung zusammen, um über die praktische Durchführung aller der Maßnahmen zu beraten, die sich im Zu sammenhang mit der Verstärkung der Nord china-Garnisonen und etwaiger bedeutsamer Entwicklungen in China als notwendig er weisen könnten. Als weitere bedeutsame Maßnahme ist die Entsendung des Generalinspektors für Mili tärerziehungswesen, Generalleutnant Katsuki, nach China anzusehen, der zugleich an Stelle des Generalleutnants Taschiro zum Komman deur der japanischen Garnisonen in Nord china ernannt wurde. Man vermutet allgemein, daß die Berufung katsukis auf diesen wichtigen selbständigen Posten, wo er nur dem unmittelbaren Befehl des Kaisers untersteht, verschärfte Maßnahmen der japanischen Nordchina-Truppen zur Folge haben wird. Angesichts der wachsenden japanfeindlichen Stimmung in China wird eine baldige fried liche Lösung des Konflikts für immer un wahrscheinlicher gehalten, so sehr auch, wie es in einer Erklärung des japanischen Kabinetts über die Sondersitzung heißt, der Friede für Japan und Mandschukuo erforderlich ist. Werkscharuniform für verdiente VetriebSführer Abschluß der Dcutschlandfahrt Dr. Leh». Reichsorganisationsleiter Dr. Lev beendete seine Dcutschlandfahrt. die ihn in den letzten Wochen durch das ganze Reich führte, im Gau Koblenz-Trier. In einer Kunogebuim in der Halle des ReichsbahnauSbefferungSwet- les Trier zeichnete er den Sinn seiner Reist: mit den Werktätigen in allen Betrieben Füh lung zu halten. Er gab bekannt, daß beson ders verdiente Betriebssichrer, die bereit seien, die Sorge und Not ihrer GcfolgschaftS- mitglieder mitzutragen, mit der Werkschar- Unisorm ausgezeichnet werden würden. Vie japanischen Verluste in Nordchina: 18 Tote, 41 Berwnadete Tokio, 12. 7. (Ostasiendienst des DNB.) Das japanische Hauptquartier in Nordchina teilte am Montag vormittag die bisherigen 'Gesamtverluste mit, die die japanischen Trup pen in den Zwischenfällen der letzten Tage er- litten. Danach wurden getötet: 5 Unteroffi- ziere und 13 Soldaten,- verwundet: 7 Offi ziere, 5 Unteroffiziere und 29 Soldaten. Lotio: Verhandlungen tonnen die Bec- ftörkvng der Rordchina-Varnifonea dicht mehr rSSgängla machen Tokio, 12. 7. (Funkspr.) Wie der Spre cher des Auswärtigen Amtes ausdrücklich er» klärt, sind die letzten Zwischenfälle örtlicher Na tur und durch Verhandlungen am Orte lösbar. Die örtlichen Verhandlungen hätten militäri schen Inhalt, ohne augenblicklich das Auswär tige Amt zu beschäftigen. Die Einmischung Nankings in die Verhandlungen werde abge lehnt und der Protest der Nankingregierung zurückgewiesen. Tie Verstärkung der japani schen Nordchina-Earnisonen durch zusätzliche Truppen aus Japan, Korea und Mandschukuo könnte vorläufig den örtlichen Charakter der 'Zwischenfälle nicht ändern. Die in Nanking von Hidaka geführten Verhandlungen be schränkten sich auf allgemeine Fragen wachsen der Anti-Japan-Propaganda und die daraus entstehende Gefahr für japanische Staatsbürger und hätten nicht die Nordchina-Krise zum In halt. Eine neue Lage würde geschaffen, falls die Gerüchte über einen Einmarsch der Nan kingtruppen ins Hopei-Tschachar-Eebiet richtig seien, ein solcher Einmarsch würde die Ver letzung der Abmachung vom 25. Mai 1935 bedeuten. Der Sprecher bestätigte ausdrücklich, daß die km Gange befindlichen örtlichen Verhandlun gen und ihr — möglicherweise — günstiger Ausgang die nunmehr von der japanischen Ne gierung beschlossene Verstärkung der Nord china-Garnisonen nicht mehr rückgängig machen könnten. Das Kriegsministerium meldet, daß entgegen anderslautenden Gerüchten, wonach die Eini gungsverhandlungen zwischen chinesischen Trup pen und den japanischen China-Garnisonen er folgreich seien, die Vorposten der Honan- Klrmee bereits mit japanischen Soldaten in ein Gefecht verwickelt seien. Rtvventrop vor dem RMt- rtnmtsG«»s»auSsG«- Zurückgewieseue Towjetangriffe Z« einer Auseinandersetzung zwischen Bad schaftrr van Ribbentrop kam es, als der So- wjetbotfchafter Maiskh gegen Deutschland uni Italien in unglaublicher Weise schwere An griffe richtete. Diese unhaltbaren Anschuldi gungen wurden von Botschafter von Ribben trop gebührend zurückgewiesen. Botschafter von Ribbentro führte u. a. aus! Die Sowjetregierung versuche, wo sie nur kann, Unruhe zu stiften, weil sie damit die Weltrevolution vorwärtstrcrben will. Ich für meinen Teil muß daher Ler Sowjetregierung die Fähigkeit absprechen, in Sachen des Spa- nienkonfliktes unvoreingenommen urteilen zu können. Es sei höchste Zeit, Laß die Probleme, Lenen wir hier in diesem Komitee gegenüber stehen, unL die wir zu lösen haben, von allem unausgeglichenen Gerede und von allen ten denziösen Verdrehungen zu propagandistischen Zwecken befreit und auf ihre ursprüngliche Form zurückgcfnhrt werden. Die Dritte Internationale oder Komintern in Moskau hat sich in Verfolg -er von Lenin niedergelegten Gesetze die inneren spanischen Unruhen zunutze gemacht, um sich dort die Macht anzueignrn, in der von der Komintern fortgesetzten und offiziell verkündeten Absicht, in Spanien festen Fuß zu fassen, um von dort aus Frankreich, Europa und schließlich die Welt zu erobern. Hunderte von Agenten und Provokateuren wurden nach Spanien geschickt, um dieses Ziel Moskaus zu erreichen. Der Botschafter gab eine Schilderung der bolschewistischen Greueltaten in Spanien und zeigte die Entwicklung der Nichteinmischung auf, wobei er betonte, daß es dem europäischen Frieden wahrscheinlich zuträglicher gewesen wäre, wenn dem ehrlichen, anständigen natio nalen Spanien geholfen und die Freiheit Spaniens wicderhergestcllt worden wäre. Er gedachte schließlich der roten Angriffe auf deutsche, italienische und englische Schisse und der Angriffe auf Panzerschiff „Deutschland" und Kreuzer „Leipzig". Der deutsche und italienische Vorschlag, eine ernste Warnung am die Valencia-Regierung zu richten, sei abge-! lehnt worden. - Es gab für die Reichsregierung, um nach diesen Erfahrungen weitere Komplikationen and eine damit verbundene Verschärfung der internationalen Lage zu verhindern, die ein zig mögliche Konsequenz, sich von dem Kon- trollshstem zurückzuziehen. „Ich komme nun zu der augenblicklichen Lage des Ausschusses: Nachdem das Mandat der vier Mächte zur Ausübung der Kontrolle in den spanischen Gewässern durch Ausscheiden Deutschlands und Italiens erloschen war, haben in der Erklärung unseres Vorsitzenden oom 29. Juni Lie englische und die französische Regierung den Vorschlag gemacht, diese Kon trolle nunmehr in Zukunft nur durch fran zösische und englische Schiffe ausüben zu lassen and gleichzeitig neutrale Beobachter an Bord der Kontrollschisfe zu nehmen. Die Gründe, die meine Regierung bewogen haben, diesen Vorschlag abzulehnen, sind Ihnen in großen Zügen bekannt. Ich möchte mich heute hier darauf beschränken, nur nochmals auf zwei Punkte hinzuweisen, die allein genügen, eine einseitige Kontrolle durch England und Frank reich für Deutschland nicht annehmbar zu machen. 1. Englaird und Frankreich erkennen die! Valencia-Regierung als die rechtmäßige Re gierung Spaniens an, Deutschland und Ita lien die Salamanca-Regierung des Generals Franco, die Ausübung der Kontrolle durch die Flotten der vier Mächte — Lie englische und französische Flotte im allgemeinen vor der Küste General Francos und die deutsche und italienische Flotte im allgemeinen vor den Häfen des roten Spanien — stellte ein poli tisches Gleichgewicht dar, wie es für eine Wahre unparteiliche Handhabung Ler Kon trolle unerläßlich ist. Dieses Gleichgewicht sollte durch die Ueber- tragung der gesamten Ueberwachung der spa nischen Häfen ausschließlich an die englischen und französischen Schiffe grundlegend verän dert und gestört werden. 2. Nach den Erfahrungen der Biermächte» besprechung scheint es nach meiner Auffassung den Grundsätzen politischer Realität in jeder Beziehung zu widersprechen, heute daS Mono pol für Lie Seekontrolle in Spanien Mächten anzuvertrauen, di« tm kritischen Augenblick unserer Meinung nach nicht jenen Grad an Solidarität gezeigt haben, der in diesem Fall so vonnöten gewesen wäre. Die Behauptung, daß das fehlende Gleich gewicht durch das Anbordnehmen von soge nannten neutralen Beobachtern auf die eng lischen unL französischen Schiffe wiederherge- stellt werden kann, ist ein Trugschluß. Ribbentrop behandelte den Leutsch-italieni schen Plan und sagte: Dieser Plan enthält den Vorschlag der Beibehaltung des heute be stehenden Neberwachungsshstems. Die Reichsregierung, die nach reiflicher Ueberlegung sich zur Vorlage dieses Planes im Einvernehmen mit Ler italienischen Regie rung entschlossen hatte, glaubt, daß dieser Plan einen entschiedenen Vorteil hat, und daß es nicht leicht sein wird, einen besseren Plan zu finden. Wenn das Komitee den deutsch-italienischen Plan anuehmen würde, würde sich folgende Situation ergeben: 1. Die Landkontrolle an Ler portugiesisch-spanischen Grenze sowie auch Lie Kontrolle der Franco-Küste würLe in Kraft bleiben. Es ist also durchaus das Gleichgewicht zwischen Land- und Seekontrolle gewahrt. 2. Die legitime Schiffahrt würde mit dem Anlaufen der Kontrollhäfen und mit Kontroll offizieren an BorL vor sich gehen wie bisher, während Lie illegitime Schiffahrt in Zukunft sozusagen von den beiden spanischen Parteien selbst kontrolliert werden würde. Was die Gewährung der Rechte als krieg- fiihrende ParteiM an die beiden spanischen Parteien anlangt, so entspricht dies auch der Lage, wie sie sich Lurch Lie Entwicklung des Bürgerkrieges tatsächlich ergeben hat. Der Leutsch-italienische Vorschlag, ihm die Rechte als kriegführende Macht zuzubilligen, ist nicht willkürlich, sondern steht in vollem Einklang mit internationalem Brauch. Zusammenfassend ist zu sagen, daß die Ge- Währung der Rechte als Kriegführende an die beiden spanischen Parteien zweifellos eine er hebliche Verstärkung des Nichteinmischungs- Prinzips bedeuten wird, denn alle Staaten würden außer ihren Verpflichtungen als Un terzeichner des Nichteinmischungsabkommens auch noch die Neutralitätsvcrpsiichtung zu übernehmen haben. Noch ein Wort über die spanische Lage: Deutschland und Italien wollen kein kommu- «istisches Spanien. Wenn ich mich an diesem Tisch umsehe, glaube ich auch nicht, baß viele Mächte ein solches wünschen. Gleichzeitig müssen wir uns aber bewußt sein, daß die Komintern dauernd arbeitet. Sie will überall da, wo es möglich ist, Unruhe stiften, denn sie lebt von dieser Unruhe. Die neueste Propaganda ist die Behauptung, daß Italien und Deutschland in Spanien territoriale Ansprüche stellten. Lassen wir uns doch durch solche Methoden der Kommunisten nicht beeinflussen, sondern wollen wir uns auf das konzentrieren, womit wir allein befaßt sind, nämlich die Nichtein mischung. Zusammenfaffend möchte ich sagen, baß Deutschland nach wie vor die Nichteinmischung in Spanien wünscht, und ich würde es warm begrüßen, wenn meine Ausführungen zu einem besseren Verständnis des deutsch-italie nischen Planes beitragen würben. Sin Opfer de» Waldbreitbacher Sumpfe» Mildernde Umstände zugebilligt. Vor der 3. Großen Strafkammer des Land gerichts in Koblenz saß Ler 48jährige Franzis kanerbruder Joseph Loifinger, genannt Bru der Flavian, auf der Anklagebank. Loisinger entstammt einer achtbaren Familie und hat sich als tapferer Soldat und als tüchtiger Handwerker erwiesen. Kaum aber war er auf seinem Lebensweg in den Dunstkreis deS Waldbreitbacher Klostersumpfes geraten, als es mit ihm bergab, ging. Der Angeklagte hatte sich im Kloster gewissenlos und gemein an deutscher Jugend vergangen, so daß sich auch in diesem Fall jedem Prozeß teilnehmer wieder der Eindruck aufdrängte, wie stark die eigenartige „Moral" dieser Klöster „abfärben" muß, daß Lurch sie achtbare Menschen so schnell sittlich verderbt werden können. Joseph Loisinger. 1889 in Reumarkt in der Oberpfalz geboren, trat als Kriegsfreiwilliger das Heer ein. Er machte den ganzen Krieg mit, wurde einmal schwer verwundet und kämpfte nach dem Friedcnsschluß im Frei korps von Epp. 1922 trat er bei den Fran- ziskanerbrüdcrn in Sigmaringen ei». Hier erregt« aber der neu« Ordensbruder un liebsam« Aufsehen durch sein« deutsche Ge- stnnung, und man schickte ihn wieder weg. Nun geriet der Angeklagte zu feinem Unglück 1927 an die Franziskanergenossenschaft Wald breitbach, in deren verschiedenen Niederlassun- oeu. zuletzt in Waldniel, er als Bäcker nnd zeitweise auch als Krankenpfleger verwendet! wurde. In Waldniel machte er sich an die- seiner Obhut unterstellten Jungen mit schlüpf rigen Gesprächen heran, wobei es dann mei stens zu unsittlichen Berührungen kam. > Vor Gericht versuchte der Angeklagte, mit! dem alten Trick zu arbeiten, er habe di« jun gen Leute „sexuell aufklären wollen"! Die Pfleglinge selbst dachten aber über dies« „Auf- ttärung" wesentlich anders, denn sie beschwer ten sich bei dem Brudervorsteher darüber. Hier kamen sie allerdings wieder einmal an die falsche Adresse, da der würdige Klostervorsteher selbst schon eine ganze Reihe ähnlicher Scheuß lichkeiten auf dem Kerbholz hatte. Inzwischen hat er es auch vorg«zogen, nach Holland „überzusiodeln". Von der verantwortlichen Stelle kam also keine Abhilfe, und so vergriff sich der verdorbene Kuttenträger im Laufe eines Jahres an einer ganzen Reihe von Zög lingen. Das Gericht ließ Milde walten, da der An geklagte sich sowohl während des Krieges als auch nachher bewährt habe. Er habe sich stets einwandfrei geführt und sich auch als streb samer Arbeiter erwiesen. Auch sei er in seinen Straftaten nicht so weit gegangen, wie es manche seiner Mitbrüder getan hätten. Er gehöre »u der Zahl derer, die der Sumpfatmo sphäre des Klosters zum Opfer gefallen seien. Aus diesen Gründe» wurde» dem An-efla«-^ ten in ivei tac ken dem Maße mildernde Um»! stäube zugebilliat. Er erhielt weg«» «er-! brechens gegen Paragraph 17» Absatz 1. Zif-j fer 1. in Tateinheit mit verbrechen gegen! Paragraph 171 Absatz 1. stifte» N, in sechs Fällen eine Gefängnisstrafe von drei Jahre«. V Wahlsorgen ni Prag Furcht vor einem weitere» Unwachse» der Sudete»deutschen Bewegung. Dieser Tage sand in Prag ein Ministcrrat der tschechoslowakischen Regierung statt, von dem man gemäß den von dem Ministerpräsi denten Dr. Hodscha auf der Tagung der tsche- chischen Slgrarier in Ungarisch-Hradisch gege- benen Zusicherungen erwartete, daß der Zeit punkt für die Gemeindewahlen für den Herbst festgesetzt werden WürLe. Entgegen diesen Er-., Wartungen wurde aber ü-er diesen Punkt kein! Beschluß gefaßt. Wie das Blatt der Sudeten deutschen Partei „Die Zeit" erklärend hinzu» fügt, bedeutet das, daß die Gemeinbewahleni im Herbst nicht stattfinden werden. Dir Re« gierung werde erst etwa Mitte September die Lage erneut „prüfen". Nach der .Leit" ist man in innerpolitischen Kreisen der Meinung, daß die Gemeindewahlen dieses Jahr überhaupt nicht mehr stattfinden werden. Höchstens kämen im Spätherbst „Probewahlen" ick Frage, wobei besonders Gemeinden ausgesucht würden, in denen die deutschen Regierungs parteien sich Erfolg« erhoffen. Ursprünglich fei man in Prag aus außen- politischen Gründen für die Abhaltung -er GemeinbewahleN gewesen. Obwohl bie nun» mehrige Verschiebung der Wahlen einen aus gesprochenen SchwächebeweiS gegenüber der Subetendeutschrn Partri -»»stellt, hätte« stch schließlich -och bie parteipolitischen Sorge« als stärker erwiesen. „Die Zett" führt -mm einige Stellen aus dem Hauptdlatt der slowa kischen Volkspartei, dem Pretzburger „Slo- wak", an, der u. a. schreibt: „DaS Geheimnis ist, -aß die Koalition Henlein fürchtet und ihr daher der Mnt fehlt, vor bie Wählerschaft zu treten. Die Sudetendeutsche Partei hat im Prager. Parlament eine gute Politik gemacht, Ler die Wähler die Zustimmung geben, und' alle Berechnungen, daß die Sudetendeutsche Partei zerfallen würde, sind fehlgeschlagen. Daher fürchten sich die entscheidenden Faktoren vor den Gemeindewahlen, weil sie nur ein weiteres Anwachsen der Sudeten deutschen Partei bringen würden." Generalstreik in den pariser Solei» Nächtlicher Streilbefehl. Rach einer letzten vierstündigen Besprechung der französischen Regierung mit Vertreter« der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer hab«« die Vertreter der Arbeitnehmer deS gesinnte« Gaststättengew«rbes, also der Hotels, Speise- Wirtschaften und Kaffeehäuser de« General» strril für Paris und Umgebung beschlösse«. Der Streikbefehl lautet: „Da di« Arbeit geber im Gaststättengewerbe Lie Anwendung des Gesetzes über die 10-Stunden-Woche in fünf Tagen in der Woche abgelehnt haben, Wird der Generalstreik beschlossen. Die Be triebe, die das Gesetz zur Anwendung gebracht haben, bleiben offen. Der Stretkhauptausschuß wird am Eingang dieser Betriebe eine dies bezügliche Bekanntmachung anschlagen lassen. Die Frage ist jetzt, wie viele der Angestellten in den Hotels und Kaffeehäusern der Streik parole folgen werden, die bei der großen Mehrzahl derjenigen Angestellten, die auf den direkten Verkehr mit dem Publikum angewie sen sind, keineswegs Anklang findet. Daher glaubt man in Kreisen der Unternehmer nicht, daß der Streik restlos durchführbar ist, da bereits ein großer Teil des Personals erklärt hat, die Arbeit trotz der Streikparole fort setzen zu wollen. Demgegenüber muß allerdings festgestellt werden, daß tatsächlich mehrere große Kaffee häuser in der Innenstadt und im Stadtvier tel Montparnasse schließen mußten und daß die Bedienung in verschiedenen größeren Ho tels nur in äußerst notdürftiger Weise vor genommen werden kann. Auch in der Um gebung ^der Bahnhöfe sind verschiedene der großen Restaurants und Kaffeehäuser ge schlossen worden, bie bei dem in der Reise zeit besonders starken Publikumsverkehr nur arbeiten können, wenn das Personal Voll zählig zur Stelle ist. In Toulon haben verschiedene Berufs zweige einen Solidaritätsstreik mit den schon seit 9 Monaten im Ausstand befindlichen Kaf feehauskellnern beschlossen. Kundgeber durch zogen die Stadt und trugen Plakate mit, auf denen zu lesen war .Mieder mit den Trink geldern". Sie stimmten die International« an und verlangten im Sprechchor ein« kom munistische Regierung mit Thore» an der Spitze (y. Explosion tm Hafen von Helsinki Militärisches Laboratorium und zwei Holz magazine vrrnichtrt. Auf der zur Festung Sveaborg gehörig«, Insel Vallisaart, welche mitten im Haft« vo» Helsinki gelogen ist, erfolgte eine schwere Ex plosion. Eine große Stichflamme, größer aA der Kirchturm von Sveaborg, schoß zum Himmel. Zahlreiche weitere Explosionen folg ten. Die erste Explosion war in einem mm» tärischen Laboratorium erfolgt. An ein Löschen des Brandes war zunächst wogen der Fortdauer der Explosionen nicht zu denken. Eine sofort alarmierte Kompanie Küsten artillerie mußte sich lediglich darauf beschran ken, die zahlreichen Verunglückten abzutrans portieren. Extrablätter geben die Zahl der Verunglück ten bisher mit S Toten und 30 Verletzten aa, Motorschnellboote -ringen immer nene Opftv der Katastrophe in rasender Fahrt an LanA Mit dem Laboratorium find auch zwei Holz» maaazin« vernichtet worden.