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Frankenberger Tageblatt WLZwks-WÄn^igec An,,ig,«pr»i«: » Mlllm-t-r Höh- «Inl»altlg t--» mm dr«U> 8 PImnIg, Im TrxtteH 7» mm drei!» 8« Ps-nnlg. Ra»°NNaff-I L. gllr Nachwcl« und »ermlttlung »S Pfennig Londe»,«dllhr. VoftlchoNonto: L«I»,Ig >S20l. «-M-Iadegirokoalo: Frank,nderg. Fernsvr. a»s — LrahtanschrM- ragedlatt Frankenberasachsen. r»I »a,»«Iatl «rschot»« an ledem Werktag - Mona»«.«ejug»t>rets : 1.SV Vit. »«> Abholung in den «luggadeslellea del Landgebieter lb Pf,, mehr, del Zntragnng Im Stadtgedlet > d Pfg . Im Landgedlet io pfg. votenkohn. vothenkartni 00M. Llnjelnummer 1»M„ Son«a»endni>mm«r20Pf. Var KaMab««« ragedla« Ist dar zur «eröffeMchan« d« amtlichen Belaantmachunaen der Mtrdauatmmaer ,n Fiv-a md »es Kesten Bürgermeisters der Stadt Franken»«« de»Sr»llch«rseits bestimmte Matt ««. zahraang »antag, den >r. zali i«87 nachmmagr Rr. iss Velebung im deuW- französischen Handel DaS neue deutsch-französische Handels abkommen kann als ein bedeutsamer Wende» Punkt in den wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder angesprochen werden. Das Er- ' gebnis der teils in Berlin, teils in Paris geführten Verhandlungen ist nicht allein von Wirtschaftlicher Tragweite, sondern nicht weniger auch von politischer Bedeutung. Die Durchführung der einzelnen Abkommen wird im wesentlichen von dem beiderseitigen Willen zur Zusammenarbeit be herrscht sein müssen. Genau zwei Jahre nach der Liquidation deS alten Abkommens wird nun das neue System in Kraft gesetzt, daS ein« Belebung der deutsch-französischen Handels beziehungen ermöglichen wird. Da Lie Marktverhältnisse sich zur Zeit günstig gestal ten, ist in der Tat damit zu rechnen, daß der durch die neuen Verträge geschaffene Rahmen durch einen lebendigen Güteraustausch aus- gefüllt werden wird. Der grundlegende Unterschied gegenüber der bisherigen Regelung besteht einmal darin, daß bei der Berechnung des Warenverkehrs die deutsche Ausfuhr nach Frankreich zur Grundlage genommen wird» und daß an Stelle Les umständlichen Verrech nungsverkehrs nunmehr nach beiden Seiten hin Barzahlung erfolgt. Der Zahlungsplan geht von der Schätzung der deutschen Jahresausfuhr aus, die sich auf Grund der Ausfuhrzahlen vom Januar bis zum Mai 1937 auf etwas über 321 Mill. RM. oder 3,18 Milliarden Franken stellt. Von diesem Be trag sind noch verschiedene Summen für be stimmte Posten abzuziehen, so daß für die Wareneinfuhr aus Frankreich 1,637 Milliar den Franken gleich 156,497 Mill. RM. jährlich oder 13 Mill. RM. monatlich zur Verfügung stehen, d. s. 63 v. H. des Gegenwertes der devisenbringenden deutschen Ausfuhr. Das Warenabkommen bezieht sich vor allem auf Lie Frage des Handelsvolumens und somit auch die Kontingente sowie auf die- zollmäßigen Bedingungen des Güteraus tausches. Hinsichtlich Les Hanbelsumfanges ist gegenüber 1934 eine Besserung zu erwarten.^ Bon den von Frankreich im Jahre 1935 zu rückgezogenen Kontingenten im Werte vow etwa 150 Mill. Fr. ist ein Drittel ganz ein- fuhrfrei gegeben und auch der Rest Deutsch land zum größten Teil in Kontingenten wie der zugestanden worden. Außerdem ist zu be rücksichtigen, daß im Reiseabkommen weitere zusätzliche Kontingente in Höhe von rund 60 Mill. Fr. vereinbart wurden. i Zollmäßig ist über die Sicherung Lurch die! Meistbegünstigungsklausel hinaus eine um fangreiche Liste von teils ermäßigten, teils gebundenen Zollsätzen festgelegt worden. Für die Verwendung der zum Einkauf französischer Waren verfügbaren Mittel ist eine Reparti- tionsliste aufgestellt worden, die durch prozent- mäßige Verteilung der verfügbaren Devisen die französischen Ausfuhrinteressen in ihrer Gesamtheit berücksichtigt. Ein Vergleich der uns zugestandcnen Kon tingente mit der französischen Repartitions- , liste ergibt hinsichtlich der Rohstoffe und Fa brikate ein günstiges Verhältnis. Deutschland führt bei gebührender Beachtung französischer Ausfuhrwünsche nach dem neuen Abkommen größtenteils Rohstoffe ein und liefert, ab gesehen von der Kohl«, fast nur Fabrikate. Sehr bedeutungsvoll ist die Tatsache, daß Frankreich seine Versorgung mit Hüt tenkoks beinahe ausschließlich Deutschland übertragen hat, waS etwa 275000 Tonnen oder mehr pro Monat bet garantiertem Markt bedeutet. Als Gegen leistung erhält Deutschland 7 2 Mill. Tonnen Erz pro Jahr auS Frankreich. Diese auS der Rachbarlage der beiden Wirtschaften verständ liche Regelung beweist das große Vertrauen, das man beiderseitig auf die künftige Ge staltung der wirtschaftlichen ergänzenden Zu sammenarbeit setzt. Um nun noch einzelne Gebiete herauszugreifen sei erwähnt, daß Deutschland für 16 Mill. RM. jährlich Hol, erhält, während Frankreich in Deutschland Entgegenkommen für seine Wünsche hinsicht lich der Wein- und Obstausfuhr gefunden hat. SMid'fnmzrMlS MchE / Vertragswert von politischer Vedeutung ! Die seit geraumer Zeit geführten deutsch- französischen Wirtschaftsverhandlungen haben mit der Unterzeichnung eines neuen Handels abkommens ihren Abschluß gefunden. Nach der Beendigung der Verhandlungen wurde ein Communiquä ausgegeben, in dem eS heißt: „Am 10. Juli ist im Quai d'Orsay in Paris das neue Vertragswert über die künftige Re gelung der wirtschaftlichen und finanziellen Beziehungen zwischen Deutschland und Frank reich unterzeichnet worden, das den Abschluß monatelanger Verhandlungen zwischen beiden Regierungen in Berlin und Paris darstellt. Auf deutscher Seite unterzeichneten der deutsche Botschafter in Paris, Graf Welczech und der Führer der deutschen Vertragsdelega tion, Botschaftsrat Dr. Hemmen vom Aus wärtigen Amt, auf französischer Seite der französische Außenminister Avon Delbos, der neue Handelsminister Chapsal und Ler Direk tor für Handelsverträge Herve Alphand. Die neue« Abkommen trete« am 1. August In Kraft und sind auf zwei Jahre abgeschlos- fen. Sie trete« an die Stelle der alten Wa- ren- und Berrechnungsadkommen vom Jahre 1934, die sich seit dem 1. August 1SSS in Li quidation befanden. Genau nach zwei Jahren also ist nunmehr der gewiß recht einseitige Zustand Lurch ein Vertragssystem ersetzt wor den, von dem zu hoffen ist, daß damit im glei chen Geist freundschaftlicher Verständigung und gegenseitiger Achtung vor den gebotenen Interessen des anderen, dir beide Parteien durch lange und schwierige Verhandlungen hindurch beseelt haben, eine neue Periode freundschaftlichen und nutzbringenden wirt schaftlichen Verkehrs zwischen beiden Ländern beginnen wird. Das Vertragswerk umfaßt ein neues W a - renabkommen, dem über die Meistbe günstigung hinaus Listen gegenseitiger Zoll zugeständnisse und -bedingungen beigegeben sind. Es enthält ferner die Kontingente für die deutsche Einfuhr nach Frankreich, die etwa den Zustand des Jahres 1934, also vor der Liquidation, wiederherstellen. Was dem gegenüber die deutsche Einfuhr aus Frank reich anbelangt, so konnte der Bezug insbe sondere von Rohstoffen aus Frankreich in be deutsamem Umfange gesichert werden, wöbet jedoch gleichzeitig Gewähr dafür geboten ist, daß auch die französischen Ausfuhrinteressen in ihrer Gesamtheit gebührend berücksichtigt werden. Im Rahmen Les Warenabkommens kommt der in beiderseits befriedigender Weise gefun denen Verständigung über einen gegenseitigen Austausch von französischem Eisenerz gegen deutschen Koks ^ine besondere Bedeutung zu. Auch der Bezug von französischen Kolonial- hölzern (Ocoume) erfolgt in befriedigender Weise. Im Zahlungsabkommen wird an Stelle der bisherigen Verrechnung des bei derseitigen Warenaustausches die Barzah lung nach beiden Richtungen wieder in De visen erfolgen, so daß künftig die Eingänge in der deutschen Ausfuhr nach Frankreich in vollem Umfange in Devisen der Reichsbank Unfällen. Aus den Ueberschüssen der deutschen Einfuhr werden ferner die Dawes- und Voung-Zinsen nach Frankreich in französischen Franken bezahlt; außerdem werden daraus rlle anderen finanziellen Verpflichtungen Deutschlands gegenüber Frankreich, insbeson dere auch die aus der Saar-Rückgliederung stammenden, verzinst und großenteils amor tisiert; ferner Patente, Lizenzen, Künstlerho- rorare, Urheberrechte und Schiffspassagen. Die Beziehungen Deutschlands zu den fran- iösischen Kolonien und Mandaten sind ilcichfalls auf der Basis der Meistbegünstigung icregelt unL dafür zugleich die Entwicklung wn Kompensationsgeschäften gegeben. DaS bekannte Retseabkommen zum kcsuche der Pariser Weltausstellung in Paris, n dem zusätzliche Kontingente für die deutsche kuSfuhr nach Frankreich niedergelegt sind, ist »em Vertragswerk gleichfalls beigefügt war ten. Besonder» wichtig ist, daß künftig Lie Eln - reise und Niederlassung deutscher Firmenvertreter unbehindert erfolgen kann, daß für die jetzt in Frankreich ansässt- gen deutschen kaufmännischen Angestellten die Einreise-, Niederlassungs- und Arbeitserlaub nis gesichert und für eine weiter« Zulassung solcher Personen im Rahmen eines Wieder aufbau- der Wirtschaftsbeziehungen der bei- den Länder eine besonders erleichterte Rege lung getroffen worden ist. Die Durchführung der neuen Abkommen wird durch einen beiderseitigen Regierungs- auSschuß überwacht werden, in welchen die beiden Regierungen die beiderseitigen Unter händler in deren Vorsitz, auf deutscher Seite Botschaftsrat Dr. Hemmen, auf französischer Seite Direktor Alphand, berufen werden. Ansprache »es deutschen Notschalters Nach der Unterzeichnung des Abkommens würdigte der deutsche Botschafter Graf Welczeck nach Dankesworten deS französischen Ministers die Bedeutung des neuen Ver tragswerks in einer Ansprache, in der u. N- ausführte: Die Aufgabe, die unsere beiden Delegationen zu bewältigen hatten, war nicht leicht. Alle hier Anwesenden werden mir ge wiß bestätigen, daß mit den Verhandlungen über den deutsch-französischen Warenverkehr ganz besonders schwierige und eigentlich oft ganz außerhalb der gewöhnlichen Verhand lungen über den Warenaustausch liegende Probleme verbunden waren. Die Unterhänd ler Haben sich bemüht, diesen Problemen mit ruhiger Sachlichkeit und dem bren nenden und ehrgeizigen Wunsch nach einer gerechten Lösung zu Leibe zu gehen. Dies war gewiß nicht immer einfach. Trotzdem ist es dank der Umsicht und der Tatkraft der bei den Vorsitzenden der Delegationen gelungen, zu einem glücklichen Ende zu kommen. Wie Sie, Herr Minister, so erhoffe auch ich von dem neuen Abkommen eine Besserung und Festigung der deutsch-französischen Wirt schaftsbeziehungen. Das Abkommen kann, so fern die Verhältnisse sich günstig gestalten, den Grundstein für eine enge Ver flechtung wichtiger Wirtschafts zweige hüben und drüben der Grenze be deuten. Wenn unsere Hoffnungen erfüllt werden und bas Abkommen nicht nur zum Nutzen eines Ler beiden Bertragsteile, sondern zum Die deutsch-österreichischen Besprechungen, die in letzter Zeit in Wien geführt wurden, sind jetzt zum Abschluß gekommen. Wie in einem Schlußkommuniquö ausge führt wird, wurden die Beratungen „In frei mütiger Aussprache und in dem gemeinsamen Bestreben geführt, die auf Grundlage des Ab kommens angebahnt« Entwicklung Les freund schaftlichen Verhältnisses zwischen den beiden Staaten entsprechend dem Willen der beiden Regierungen weiterhin zu fördern". AlS Tagungsort für den nächsten Zusam mentritt deS auf Grund des Abkommens vom 11. Juli 1936 gebildeten Ausschusses, der ver einbarungsgemäß von Zeit zu Zeit einbcrufcn werden soll, ist Berlin vorgesehen. Von europäischer Vedeutung Des Jahrestages deS deutsch-österreichischen Abkommens vom 11. Juli 1936 gedenkt Bot schafter von Papen In einer Abhandlung, die zugleich von dem Geist zeugt, in dem die so- «ben abgeschlossenen Verhanolungen geführt wurLen. Es heißt in dem Artikel n. a.: Mz« üa-esHiWl D«r deutsche Botschaft«« v. Po»«« bezeichnet m eurem Artikel vom 11. Juli 1937 diesen Tag als „eine Etappe km deutschen und europäischen Sinne". Ein« Reihe von Pariser Zeitun gen berichtet im Zusammenhang mit dm Mel- düngen über die geplante Aufhebung der in- ternatronalm Kontrolle an der PyrmSengro«'«, daß die französisch-spanische Grenze im Fall« einer Aufhebung für Waffen und Munition so wie für FreiwNigentransporte gesperrt bleib«. In einer Sondersitzung de« japa nischen Kabinetts am Sonntag wurde als wichtigste Maßnahme die Entsendung von Truppenverstärkungen au« Japan nach Nord china beschlosst«, da die japanfeindliche Stim mung in China ständig wachst und ein« bal dig« friedliche Lösung des Konfliktes immer unwahrscheinlicher werde. In Schmiegel kam ein polnisches Ge richt zu einem unverständlichen Urteil. Est wurden wiederum drei Deutsche, Mitglieder t« Jungdeutschen Partei, zu Gefängnisstrafen -kr zu drei Jahren verurteilt, weil sie sich bei einem Ueberfall durch sechs Polen zur Jhehr gefetzt hatten, wobei im Handgemenge einer de« Polen tödlich verletzt worden war. Die Deutsche Reichsbahn hat ein« Fahrpreisermählgung für Erntehilfsarbeiter von 50 v. H. festgesetzt. In dem Autorennen um den Gra tzen Preis von Belgien am Sonntag wurde Rudolf Hasse-Deutschland auf Antv- Union Sieger, Zweiter v. Stuck-Deutschlands ebenfalls auf Auto-Union, Dritter Lang- Deutschland auf Mercedes-Benz. gleichmäßigen Rutzen unserer beiden Länder sich auswirken würde, dann haben wir damit die beste Grundlage geschaffen, dem Wunsch unserer beiden Völker entsprechend auch ei«« Besserung und Festigung der politischen Be ziehungen zwischen Deutschland und Frank reich einzuleiten. Ich füge den Wunsch hinzu, daß das Ab kommen alle darin gesetzten Hoffnungen er füllen möge und im weitesten Maße dazu bei tragen möge, di« beiden großen Nachbarlän der Deutschland und Frankreich einander nä herzubringen. Sin TelMammwechsei Reichswirtschaftsminister Dr. Schacht und der französische Handelsminister Chapsal haben anläßlich Ler Unterzeichnung Les Leutsch französischen Handelsvertrages Telegramme ausgetauscht, in denen das Abkommen alS Grundlage für eine vertrauensvolle wirtschaft liche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich bezeichnet wird. Das Abkommen vom 11. Juli 1936 hatte die Welt durch den Friedensschluß der ..streitenden Brüder" überrascht und bei allen jenen eine sehr kritische Aufnahme gefunden, deren euro päische Gleichgewichtspolitik auf dem Pivot des Leutsch-österreichischen Streites basiert war. Die so erreichte Klärung Ler außenpoliti- scheu Lage in einem brr wichtigsten Teile Europas hat sich als von hohem Wert erwie sen. Nicht nur, Latz unsere Beziehungen zu Len Römer Protokoll-Mächten wesentlich auS- gebaut und bi» wertvolle -rutsch-italienisch« Zusammenarbeit neu fundiert werden konnte. Die Beseitigung bcr Spannungen ist in hohem Maße auch brr wirtschaftlichen Gesundung und damit der inneren Konsolidierung Oester reichs zugute gekommen. Immer hat di« österreichische Regierung die außenpolitischen Wege des Reiche? mit Sym pathie begleitet. Gegenüber dieser außenpoli tischen Aktivseite des Abkommens haben die Rückwirkungen auf die deutsch-österreichische tnnerpolitische Lage nicht daS gleich befriedigende Ergebnis gebracht. Es wär« DeutsG-öfterretGiMe ^refpreGungen abgeschlossen Förderung des freundschaftlichen Verhältnisses