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MW Tagesspiegel Das Reichskabinett verabschiede!« das Polizei beamttngeseh. Da» deutsche Polhet- beamtenaefeh stellt für di« Polizei die R«chk- ei"heit für das gesamte Reichsgebiet her. Di« italienische Regierung hat sich, dem Beispiel Deutschlands folgend, oom Kon trollsystem zurückgezogen. „Givrnale d'Itolio" nemit Italien» Rikhug aus dem Kontrollsystvm einen Akt der Solidarität gegenüber dem befreundeten Deutschland. — „Tri buna" und ankere Blätter nageln die Schuld Englands und Frank reichs am Versagen des Kontrollsystems fest. — In unterrichteten italienischen Kreisen wirk be tont, Katz Italien seine Schiffe nicht zurückrufen unk bei neuen Angriffen die «ntstnechenden Gegenmaßnahmen ergreifen werde. Das Panzerschiff „Admiral Gras Spee" ist nach Spanien ausgelaufen. Der britische Botschafter hat dem Reichssportführer zum Nanga-Parbat-Unglück «in Beileidstelegramm übermittelt. Auf Ker Reichsarbeitslag ung des NSD-Stukentenbundes und der Deutschen Studentenschaft in Hei delberg sprach Reichsstudentenführer Dr. Scheel. Er verkündete die neue Ehrenordmmg und die Dienststrafordnung. Um di« Ruhestätte des Marschalls Piksudski ist dadurch ein Konflikt entstan den, Katz sich der Erzbischof von Krakau dem polnischen Ministerpräsidenten widersetzt hat. Der Ministerpräsident hat seinen Rücktritt om- gerekcht, der vom Staatspräsidenten nicht an genommen wurde. Ministerpräsident Vokijn hat das Neue holländische Kabinett aus den drei kon fessioneller, Parteien Hollands gebildet. Belgische Frontkämpfer demonstrier- ten gegen das Ämnestiegesetz. — Eine Abord- nung wurde vom König empfangen, der ver sprach, die vorgelegte Bittschrift zu prüfen. k ' ' ' M—SS-SS schüttertes und von Moskau aus tyrannisier- -es internationales Chaos zu setzen. Und dies ist das Entscheidende: Nicht dal nationalsozialistische Deutschland beabsichtig, oder versucht aus Spanien eine Provinz des Deutschen Reiches oder einen Gau der natio nalsozialistischen Bewegung zu machen, son- Lern das bolschewistische Moskau bemüht fick wie überall, so auch aus Spanien eine Sek- tion der Komintern zu machen! Dies zu ver hindern läge aber ebenso im Interesse Euro- Pas, ja der Welt, wie es natürlich auch iw Interesse Deutschlands liegt. Alle anderen Behauptungen, über besonder« Absichten Deutschlands in bezug auf Spanien, Marokko oder dessen sonstigen kolonialen Be sitz sind von den Helfershelfern und den leider besonders in unseren westlichen Staaten sitzen den Freunden der Bolschewisten erfundene Lügen. Gegen lebe Einmischung 2. Deutschland hat daher von diesen Auf fassungen geleitet von Anfang an versucht dahin zu wirken, daß die bedauerliche inner- spanische Auseinandersetzung ausschließlich« Angelegenheit der Spanier selbst sein müßte. D. h. Deutschland hat genau so wie Italien gleich zu Beginn der spanischen Krise gegen jeden Versuch einer politischen, finanziellen, militärischen oder sonstigen Einmischung Stellung genommen. Gerade diese Auffassung aber wurde von den demokratischen und bolschewistischen Staa ten abgelehnt. Sie begannen, Freiwillige an zuwerben, sie veranstalteten Geldsammlungen, sie lieferten Kriegsmaterialien und vor allem auch von ihnen kamen di« Agenten, Instruk teure und Lehrmeister der bolschewistischen Schlächtereien. Und erst als sich im Verlauf der Entwicklung trotzdem — wie es nicht an ders zu erwarten war — das nationale und damit allein wahrhaft unabhängige Spanien gegenüber dem von Moskau und seinen Freunden organisierten und militärisch aus gehaltenen bolschewistischen Verbrechertum durchzusetzen begann, wuchs das Interesse auch in gewissen Kreisen der demokratischen Staaten für eine Aufnahme der deutschen und italienischen Ideen für eine wirkliche Nichteinmischung in eben dem Maße, in dem man zu glauben schien, dadurch der nationalen Seite Abbruch tun und Ler bolschewistischen Brandstiftung Vorschub leisten zu können. 3. Trotzdem hat sich Deutschland bereit er klärt, soweit eine wirklich gerechte und all- seitige Nichteinmischung gewährleistet würde, zu deren Herbeiführung auch jetzt noch seinen Teil beizutragen. Im Zuge dieser Bestrebun gen war Deutschland daher auch bereit, sich an den praktischen Maßnahmen einer Kon trolle zu beteiligen, die leider — dies muß heute, wenigstens insoweit es sich um die Ver sorgung des bolschewistischen Teiles mit Kriegsmaterialien und Freiwilligen handelt, gesagt werden —, nach den gemachten Erfah rungen ohnehin erfolglos geblieben ist. Role StörungsmanSver i. Trotzdem wurde von den bolschewistischen Machthabern in Valencia nunmehr versucht, durch bestimmte Aktionen die den roten Teil betreffende Seekontrolle zu stören mtt> die an ihr beteiligten Schiffe mit allen Mitteln an- -ugveisen. ES erfolgte im Zuge dieser Ab sichten unter anderem der Angriff auf deutsche, englische und italienische Schiffe im Hafen pon Palma. Sechs italienische Offiziere sind hgbei durch ütx Bombenangriffe der xgten Piraten umS Leben gekommen. Der Nicht- ejnm!'' i-auSschuß nah» diese Vorfälle zur Kenntnis, ohne sich natürlich zu irgendeiner Entscheidung aasraffen könne« oder M wolle». Um den rode« Machthabern in Valencia joden Vorwand für neue Angriffe zu nehmen, zog Deutschland seine Schiffe aus de» Hase« von Palma zurück und verlegte die Liegeplätze für die Uebernahme von Oel oder sonstige Vorräte auf bi« Reede von Ibiza, einen mili tärisch gänzlich belanglosen Ort. Nunmehr schritte« die Machthaber von va- leutia in Verfolg ihrer Absichten P, eine« neuen Anschlag und ließe« bas Panzerschiff „Deutschland" vor Ibiza durch Bombenflug, zeuge angreifen. Da« Panzerschiff selbst hat t» ganze« Berla«f diese« Neberfall« «ich« einen Schuß abgefruert. Seine eigene« Opfer ader betrugen « Tote und rr Verwundete, unter de« letztere« viel« leider seh, schwer verletzt«. Da die deutsche SieichSvogiermig, Lurch di« zurückliegenden Erfahrungen beehrt, der festen Ueberzeugung war, daß auch in diese« Falle weder die Kontrollkommission noch der Nichteinmischungsausschuß die geringsten Ent schlüsse fassen würden, hat sie von sich au« di« notwendige nnd für eine Großmacht selbst verständliche Vergeltung geübt. Nicht um einen Racheakt zu begehen: denn durch das Bombardement von Almeria konnten weder Lie Toten unseres Panzerschiffes lebendig, noch die Krüppel wieder gesund werden. Reinr diese Beschießung erfolgte nur, um durch diese Vergeltung den Verbrechern in. Valencia die Lehre zu geben, wenigstens für die Zukunft weitere derartige Angriffe auf deutsche Kontrollschiffe zu unterlassen. Ebenso wurde, um Uebcrfäll« ähnlicher Art künftig hin von vornherein unmöglich zu machen, den deutschen Seestreitkräften der Befehl gegeben, von jetzt ab auf sich annähernde Luft- oder Seestreitkräfte der bolschewistischen Macht haber von Valencia sofort das Feuer zu er öffnen. Das Abkommen vom 12. Juni Di« vier an der Seekontrolle in den spani schen Gewässern beteiligten Mächte hatten nun unter dem Eindruck Lieser Vorgänge am 12. Juni vereinbart, daß von jetzt ab wettere Angriffe auf die Kontrollschiffe dieser Machts als deren gemeinsame Sache angesehen wür den, und daß über die dann gemeinsam zu ergreifenden Maßnahmen sofort eine Verstän digung herbeigeführt werden sollte. Zugleich wurde dabei aber festgrstellt, baß bei der Beschlußfassung dieser Maßnahmen natürlich die unmittelbar betroffene Macht in erster Linie berücksichtigt werden müßte. 5. Nachdem durch den erteilten deutschen Be seht, von jetzt ab aus ave sich annähernden roten See- oder Luftstreitkräste sofort das Feuer zu eröffnen, solche Angriffe für üie Zu- kunft ersichtlich unmöglich gemacht worden waren, entschlossen sich die bolschewistischen Brandstifter in Valencia, den Kontrollschiffen nunmehr mit Unterseebooten zu Leibe zu gehen. Sie haben diesen neuen Feldzug auch unverschämt offen angekündigt. Am 15. und 18. Junl erfolgte« «u» «in- bestens vier klar und eindeutig festgestellte rote Unterseeboot-Angriffe auf den Kreuzer „Leipzig". Auch dieses Schiff stand im Dienst der internationalen Seekontrolle. Nur durch einen glückliche« Zufall »der durch die schlechte Schießübung der roten Piraten find die ab- gefeuerten Torpedos an dem Kreuzer vorbei- gegangen. Dieser selbst hatte beim letzten Angriff einen Zusammenstoß mit dem roten Unterseeboot. Ein Zweifel an Ler Richtigkeit dieser Fest stellungen kann von keiner Seite erhoben wer den, es sei denn, man wollte den einzig gül tigen Beweis für einen solchen Angriff nur in Ler gelungenen Vernichtung eines der Kontrollschiffe sehen. Der „Leipzig"-Liederjan Nun ist es klar daß dieses Mal vielleicht nur durch eine Wunder eine Katastrophe vermie den worden ist, die noch unendlich viel schlim mer hätte ausgehen können als der Angriff auf Lie Schiffe von Palma ober der auf diei „Deutschland" vor Ibiza. Denn «S ist ein« wahrhaft teufliche Idee, bi« im Dienste der internationalen Serkan- trolle stehenden Schiffe nach der Erschwerung oder Unmöglichmachung weiterer Luftangriffe nunmehr durch U-Boote torpedieren und da durch wenn möglich ganz vrrnichten zu lassen. Ein besonders unglücklicher Schuß auf die „Leipzig" hätte dann dieses Mal nicht 81, son dern so« oder mehr Menschen den Tod bringen kännen. Und zwar lauter Männern, Lie nichts taten, als ihre Pflicht im Dienst« brr int«r- nationalen Ausgab« zu erfüll«»! 6. Entsprechend der erst am 12. Juni ge troffenen Vcreinbarui^en hat die ReichS- rcgierung diese neuen rotspanifchen Angriffe aus den Kreuzer .Leipzig" nunmehr unver züglich den drei anderen an der Seekontrolle beteiligten Mächten notifiziert und sie um eine sofortig« Entscheidung über die vorge sehenen gemeinsamen Gegenmaßnahmen er sucht. Tatsächlich find auch die Beratungen darüber zwischen den einzelnen Mächten in London unverzüglich ausgenommen worden. Deutschland hat bei diesen Beratungen zu nächst den Vorschlag gemacht, eine Wieder holung derartig infamer und bedrohlicher Angriffe auf die Kontrollschiffe von feiten der Valencia-Machthaber in Zukunft einfach da- durch zu unterbinden, daß deren N-Boote in einem noch zu bestimmenden Lasen inter niert würden. Ferner wurde von deutscher Seite vorgeschlagen, al« direkte Antwort aus den neue« Angriff eine sofortige gemeinsam« tzlotten-Demon stratton vor Valeu» <ia durchzuführen und an die roten Macht- Haber in Valencia ein» Warnung zu richten, daß von nun an jeder weitere Angriff auf Organe der internationalen Eeekontrolle so- fprtig« schärfst« Gegenmaßnahme« der vier beteiligten Kontrollmächte zur Folge haben würde. Konttoüausfchuß versagte! 7. Während alle Rese deutsche« Vorschläge die sofartige u«d ««tschloffeae U«terstiitz»«g bell italienischen Vertreter« fände«, wurde« Vs» englischer u«d französischer Seite Ei«- tvenbunge« dagegen erhoben. Der englische n«b französische Vertreter erklärte«, baß der Pa« der deutsche« Regierung ««gegebene Sachverhalt von der rote« Regierung t« va« lencia i« Abrede gestellt würbe und baß desi halb zunächst eine Untersuchung des Tatbe standes siattfinden müßte und daß danach erst die Frage entschiede« werde« könne, ob u«d welch« Maßnahmen getroffen werden würden. D. h. mit anderen Worte«: der K»«troll. auSschuß setzt trotz aller anders lautenden Er klärungen durch die Untersuchung der Rich tigkeit der Angabe« einer am KontrollauS» schuß beteiligte» Macht deren Behauptungen st» Zweifel und macht sich damit von vornher- ein die Argumente des roten Angreifers zu eigen! Denn: bie Absicht, alle weiteren Schritte erst von einer internationalen Un tersuchung abhängig zu mache«, steht zu den, Zweck und der Vereinbarung vom 1S. Junk in krassestem Widerspruch. Ein solche» Berfahren könnt« unter b«« ge gebenen Umstände« nur eine Folg« habe«, nämlich: die roten Pirate« zur Fortsetzung ihrer verbrecherische« Anschläge zu ermutige»! Verlogene Adleugnung Denn der Sachverhalt an sich ist durch die Meldung des Kommandanten eindeutig und klar festgestellt. Er wird verbürgt durch die deutsche Marinebehörde und damit durch dis deutsche Reichsregierung. Darüber hinaus kann durch die von Deutschland zugegebens nachträgliche Untersuchung noch die Richtig keit dieser Angaben bestätigt werden. Allein wegen des bloßen Dementis der bolschewisti schen Machthaber in Valencia, die sich nicht ohne Grund nach dem Luftangriff von Ibiza nunmehr unter die See zurückgezogen hat ten, irgendeinen Zweifel in die Richtigkeit deS Tatbestandes aufkommen zu lassen, ist für die deutsche Reichsregierung unerträglich. Denn Liese verlogene Ableugnung war nicht nur zu erwarten, sondern sie war geradezu selbst verständlich. Die Durchführung einer solchen internatio» Nalen Untersuchung aber würde im roten Spanien praktisch vollkommen unmöglich sein, und außerdem, wie sich aus den Prozeduren gewisser anderer Körperschaften, z. B. des Völkerbundes, in analogen Fällen ergeben hat, eine so lange Zeit in Anspruch nehmen, daß unter solchen Umständen ein weiteres Zu sammenwirken der Mächte nicht nur illuso risch würde, sondern in den Augen der bol schewistischen Machthaber geradezu den Cha rakter des Lächerlichen erhalten müßte. 8. Um aber das Aeußerste für die Herbei führung einer Einigung zu tun, hat dis deutsche Reichsregierung im Verlaufe der Londoner Beratungen ihre ursprünglichen Vorschläge derart herahgemindert, daß sio nicht nur auf jede praktische Vergeltung, son dern auch auf die Internierung der rotspani schen U-Boote verzichtete, unL nur mehr dis sofortige gemeinsame Flottenkundgebung unk Verwarnung der roten Machthaber forderte, Darüber hinaus aber hat sie sich außerdem, wie schon erwähnt, noch einverstanden erklärt, Laß neben dieser sofortigen Maßnahme als bald auch das von englischer und französischer Seite geforderte Untersuchungsverfahren ein geleitet werden könnte! > Wertlose Abmachungen s. Aber auch diese soweit abgemildtrten- Vvrschläge sind von e«glischer und franzö sischer Sette abgelehnt worden. Unter diesen Umständen blieb den Vertretern der vier Mächte nichts anderes übrig als festznstrllen, -atz bie Versuche einer gemeinsamen Einigung als mitzlungen anzusehen seien. Denn es ist klar, daß unter solchen Um ständen die Abmachungen deS 12. Juni nicht, nur sinnlos, sondern geradezu schädlich sind. Denn die neuartige Auslegung, die diese Ver einbarung nunmehr gefunden hat, würde nur bedeuten, daß in Zukunft bei jedem neuen rotspanischen Angriff erst eine nicht mlr mo natelang dauernde, sondern im Ergebnis auch gänzlich aussichtslose Untersuchung stattfin den müßte. -Es würbe außerdem natürlich ein leichtes sein, — wie dies in einem empörend verletzen- den Artikel einer englischen Zeitung schon ge schehen ist —, einfach zu behaupten, daß ei« in bie Luft gesprengtes deutsche- Schiff nicht von den roten Machthabern in Valencia, son- der« von Italienern, und ei» vo« den Bol schewisten torpedierte« italienische« Schiff ein fach von Deutschen angegriffen wurde! Unter solche« Voraussetzungen ist aber auch -l« ganze Kontrolle unmöglich und di« Beteiligung dar an für eine Macht von Ehrgefühl ««- Ber- »ntwortungsbeNmtztfein unerträglich. »ä schWo m» seWI Dem» wenn di« kontrollierenden Schisse Nicht de« unbedingten Schutz u»d Pristan- aller Koutrollmächte genießen, und wenn vo« allem unter den Kontrollmächten selbst nicht da« vertrauen in die Wahrhaftigkeit gegebe ner Angaben herrscht,' ist cS zweckmäßiger für Lie einzelnen Mächte, den Schutz ihrer Inter essen so wahr-unehmen, wie die« normal auch Ler Fall zu sein pflegt. Die deutsche Regierung hat sich daher ent schlossen, an der internationalen Kontrolle nicht mehr teilzunehwen und vo« jetzt ab end gültig den Schutz ihrer Interessen unL damit ihrer Schiff« vor Len bolschewistischen Brand stiftern in Valencia selbst und mit jenen Mit teln wahrzunehmen, di« allei« geeignet find. Lies« Verbrecher von ähnlichen Anschlägen -urückzuhalten. Es erfüllt Lie deutsche Reich-re«ieru»g »«bet «tt tiefster Befriedigung, feststelle« »« könne«. Laß sich diese ihr« «nffaffuage« vollko»««» Lecke« «tt »e« Auffassungen »er italienisch«»« Regierung, wie sich überhaupt auch in diese« Fall« Wiebe« i» dankenswerter Weife jene praktische Zusammenarbeit ber beiden LLnber ergebe« hat, Li« ttu Dieuste ber Aufrechterhal tung geordneter Zustände in Europa und tu- «tt im Dienst Le« Frieden« notwendig Ft. Sie italienische Erklärung „Das Fehlen ber notwendigen Solidarität." Nach einer von der Agencia Stefani auS» gegebenen amtlichen Mitteilung hat sich dwj italienische Legierung endgültig vom Seekon-, trollschema zurückgezogen. Die entsprechende, Mitteilung hat folgenden Wortlaut» „Nachdem -le italienisch« Regierung infolge Les Verlaufs -er jüngsten Besprechungen, W !in London zwischen den Brrtretern ber Vie« Mächte stattgefunden habe«, da« Fehle« be« notwendige« Soli-arttät für ein gemeinsam«! Vorgehen betreffs -er bekannten Zwischen fälle festgestellt hat, bie sich bei -er internatio nalen Kontrollaktion ereignet habe«, hat fi« bem italienischen Botschafter Geanbi Weisung gegeben, dem Nichtrinmischangsausschutz mit« suteilen, daß Italien sich endgültig vom Kon- trollshstem zurückzieht. Der gleiche Beschluß ist von brr Reich«« regierung gefaßt worden." * Der auf gemeinsamer Linie gefaßte Beschluß der deutschen und italienischen Regierung Way die logische Folge jener unwürdigen Halb heiten, mit denen man in London dke Abma chungen vom 12. Juni erfüllen zu können glaubte. Die Verhandlungen in der Bot schafterkonferenz der vier Großmächte Habers eindeutig ergeben, baß England trotz de» neuen Herausforderung durch Len „Leipzig"- Ueberfall nicht beabsichtigt, Deutschlands For derungen der Sicherheit und Ehre zfl erfüllen. Der erst« und einzige Versuch, einq internationale „Solidarität" in der Spanien- Frage herzustellen, ist gescheitert, und damit haben die Valencia-Bolschewisten und ihr« Hintermänner in Moskau das erreicht, wag sie beabsichtigten: Sprengung deSKou, trollringes um Spanien. WaS st« nicht erreicht haben, ist die Demütigung Deutsch lands und Italiens. Denn es war eine Selbst verständlichkeit, baß die beiden Regierungen ihre Vertreter in London anweisen würden, sich von dem sogenannten Nichteinmischungs ausschuß und der Seekontrolle zurückzuziehen, endgültig zurückzuziehen, nachdem sich herausgestellt hatte, wie wenig ernst man etz in Wirklichkeit mit diesen Dingen nahm unk daß die von Frankreich und insbesondere vow England so viel zitierte „Solidarität" genau !so wenig wert ist, wie die „kollektive Sicher» Heit" des Völkerbundes. Schon die Tatsache allein, daß man sich scheinheilig dahinter -urückzieht. Laß angeb, lich ein Angreifer nicht einwandfrei festgestellt sei, zeugt von der ganzen Schwächlichkeit, um nicht zu sagen, bewußten Einseitigkeit, mit der man in AonLon die Dinge behandelt hat. Ge,. rade die Erklärung Edens im Unterhaus wais nur zu gut dazu geeignet, erkennen zu lassen, Laß England auch heute nur für eine Solida rität aller Mächte ist. wenn eS selbst angegrif fen wird, daß es dagegen die 31 Toten von der „Deutschland" einfach nicht zur KenntniS genommen hat. Denn anders ist es Wohl nichf zu verstehen, daß man bis zuletzt versuchte, den neuen Angriff auf die .Leipzig" alS ei« Versehen, eine Dummheit, wenn nicht gap überhaupt nicht geschehen hinzustelleu. Ma» hat es nicht unterlassen, darauf hinzuweise« daß die Note nach der Vereinbarung vo» 12. Juni sowohl an Valencia alS auch az- General Franco gerichtet wurde. Jetzt geh» man aber geflissentlich darüber hinweg, daU zwar Franco sofort sein bedingungsloses Ein verständnis mitgeteilt hat, während BalenciM bisher und wahrscheinlich auch in Zukunst ditz Antwort schuldig bleibt. Es sei denn, «a» nimmt — und darin geht man wohl nicht fehl — den Angriff auf die.Leipzig" als di« Ant wort. Aber davon will man in England nichttz wissen, und so muß man sich auch damit ab» finden, daß DeutschlanL und Italien i« be währter Einigkeit sich aus einer Institution zurückziehcn, bie sich nun genau so lächerlich gemacht hat, wie schon längst der Völkerbund. Wenn 27 Nationen nicht in der Lage sind, Li» Uebergriffe einiger Revolteure zu verhindern,' wenn eine Seemacht, wie sie England dar» stellt, nicht mehr Sinn genug für Ehre uy» Gerechtigkeit hat, um eine« Morh anschlag auf im Dienste einer übernationale« neutralen Aufgabe stehend« Menschen fv E verurteilen, wie er e» verdient, da«« bleM nur eine Folgerung: Und die Haven Deutsch land und Italien gezogey.