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zeierslunden nach üemÄlltag «der nicht den Kopf erreicht hatte. Ws da»» »ei Lem zweiten Versuch, LaS heilige Feuer KU entzünden, das Hol- an Ler Stelle, wo Lo trechte Hand deS Tote« lag, durch Reibe» de» Bramanta-StabeS au den Nnani-Platte« Ltt Heilige Flamme emporschlug. Lie wie Agnt. Der Gott des FeuerS, leuchtete, „freuten fich ave Wesen", L. h. die versammelte Menge »ahm an, daß die erzürnten GStter da» Opfer gnädig angenommen hatten, und die G2H« Mr die Beleidigung, die Bena ihnen durch die beabsichtigte Entziehung der Opfer ange tan hatte, vollkommen fei. Auch bei den Germanen wurde LaS heilig« Feuer für LaS Sühueopfer stets neu entzün det, und -war dadurch, daß man -wei Hott- Pfähle solange mit einem Seil« rieb, bis di« Funken sprühten und endlich zur Flamme wurden, welche den Scheiterhause»» und die Opfer verzehrte, worauf daS dicht «m Leu Holzstoß versammelte Volk in Jubelrufe a«S- brach, weil nun der Zorn der beleidigten Gott heit beschwichtigt schien und gesegnete Ernt«, Gesundheit und Glück zu erhoffen wäre». Nicht in allen Gegenden Deutschlands be gnügte man sich mit dem Anzünden eines Holzstoßes zur Sonnenwende. In Gegenden, tn denen sich am Fuß des KultbergeS ein Fluß- lauf oder ein See befand, rollte man Räder, welche mit Stroh umwickelt und mit Teer und Pech getränkt waren, brennend Len Berg hinab. Und die Bevölkerung jubelt noch heute, wenn das Rad, in Flammen gehüllt ins Wasser stürzt, weil dies eine gesegnet« Obst-, Wein» oder Kornernte bedeutet. Ber- loscht dagegen ous vtaü mitten aus Sem Wege, so ist man betrübt, weil man dann Mißwachs, Krankheit und Unglück befürchtet. In einzelnen Orten Deutschlands herrschte noch vor wenigen Jahrzehnten die Sitte, daß alle Zuschauer beim Herabrollen des Rades di« Arme flehend zum Himmel emporhoben, was deutlich aus das Anflehen der Gottheit, d. h. auf eine religiöse Feier hinweist. Das ganze Zeremoniell deutet auf den Kult für den all germanischen Sonnengott „Froh", dem daS Rad als Symbol geheiligt war. In den dunklen Zeiten der Menschenopfer wurden di« Unglücklichen, deren Tod die zürnende Gott heit versöhnen sollte, selbst mit Stroh und anderen leicht brennbaren Stoffen auf das Rad gebunden und brennend den Berg hinab ins Wasser gestürzt. Bei Erwähnung dieser Tatsache muß man unwillkürlich an die grie chische Sitte denken, in Leuktra die Opfer vom Felsen ins Meer zu stürzen — nicht minder an die blutigen Targelienfeste, die in Athen gefeiert wurden. Gelangte nun das Rad bren, nend tn das Wasser, so waren die Götter ver» söhnt. Verlöschte aber unterwegs die Flamme, so war dies ein Zeichen, daß die Götter das Opfer nicht annahmen und dem Volk weiter zürnten. Dieses Furchtgefühl, das sich in all den un zähligen Generationen fortgeerbt hat, lebt noch heute in all jenen Gegenden, in denen man behauptet, ein naher Fluß bzw. See der- lange an jedem Johannistag sein Opfer, wes halb Kinder so viel als möglich davor behütet werden, Lem Master zu nahe zu kommen. „Es braust der See und will sein Opfer haben." Die Namen all jener alten Gottheiten sinh in die Namen von Aposteln und Heiligen umgewandelt worden, während ihre Feste i«j gemilderter Form erhalten blieben. So ist, aus der Feier des altdeutschen Sonnengottes „Froh" das in lodernden Flammen leuchtend« Fest deS heiligen Johannes geworden. R. Thassilo Graf von Schlieben. Foto: Brinkmann—Schröder—Bavaria (M). Treu zu sein dem Vaterland!« sagenhaften König von Dänemark, der Lem Opferschwert Les Priesters darbot, Len Zorn der Gotter zu beschwichtigen, sich um die sein Land mit Mißernten, Hungersnot und Seuchen sür unerkannt gebliebene Sünden grausam straften. Daß es allgemein Sitte war, einen Teil der Kriegsgefangenen in Blut und Feuer den Göttern zu opfern, ist zu bekannt, um hier besonders eingehend geschildert zu werden. Diese Sitte herrscht^ allgemein, nicht nur bei den Jndogermanen. Denn eine alte Chronik erzählt sehr bezeichnend, daß der König des Landes den gefangenen Herrscher eines feind- lichrn Stammes lieb gewann und ihn wie «inen Freund behandelte. Aber der strenge Priester verlangte den Gefangenen zum Opfer, und es heißt wörtlich von dem tapferen Manne: „Er ging zu ihm getrost und sprach: Also muß man des Todes Bitterkeit über- Glendig Geschlecht der «acht! «immer soll die Glut erkalten, Ewig sei der Schwur gehalten, »Glühe, heilig' Sonnwendseuer, Deutschlands gugrnd ist erwacht! Sie erschlug das ungeheuer, wtndenl" Selbst der König war also nicht imstande, Le» Freund zu schützen, denn er und sein Volk fürchteten gemeinsam zu sehr die Strafe der zürnende« Götter, welche dxrch de» Mund des Priesters den Tod aller gefan- geuen Feinde gefordert hatte». Di« Beschwichtig»»« göttlichen Zornes st», den wir in allen Religionen in de» verschie denste« Formen. Anfangs sind es blutige Menschenopfer. Dann werden es Tieropfer. Dann der sogenannte Opferbrei, den schon di« heiligen Veden Indiens kennen. Ein« Nachricht über den ersten König In- diens, der die Menschenopfer abschaffen wollte, ist uns in den heiligen Büchern der Veda er» halten. Es heißt dort sehr charakteristisch: „Es regierte einst ein König Vena; dieser hatte gleich, sobald er Lie Regierung angetre ten, alle Opfer und Spenden verboten. Und als di« Weisen, die Bramanen (Lie ohne Opfer ihre politische Macht verloren hätten), ihm darüber Vorstellungen »nachten meinte er, in der Person des Königs fließe tue Macht »ller Götter zusammen, und er bestand auf seinem Verbot: „Da erschlugen ihn", so heißt tS in der Beda, „die Weisen mit heiligen Enea-Grashalmen, dann rieben sie den linken Wenn Ler 8nute sprüht. Wenn Lie Flamme glüht, Eile» »vir den alte« Götter« zu. (Goethe: „Die Braut von Korinth.") Sweuta igui» — LaS heilige Feuer: Rot züngeln di« riesige« Flammen »um nächtliche« Himmel der Sommer-Sonnenwende. Die brennenden Scheite knistern l Der Funten- regen sprühtl Und jauchzend umtan-t jung «ud alt den flackernden Holzstoß. Obwohl auf «n-ählig vielen Bergen Deutschlands dieser Feuerzauber tu der JohanaiSuacht empor flammt, und obwohl »ran sich klar darüber ist. daß diese uralte germanische Sitte w»der mit Johannes, dem sanften Lieblingsjünger Jesu, »och mit dem temperamentvollen Johannes, dem Täufer, etwas -u tun hat, wissen doch »ur verhältnismäßig wenige die eigentliche Bedeutung dieser gen Himmel emporlodern den Gluten. Dieser Brauch ist tatsächlich das letzte Ueber- dleibsel jener Sühneopfer, welche seit unvor denklichen Zeiten de« Göttern der germani sche« Stämme dargebracht wurden. Die ein- fache Menschheit, deren Schicksal so ganz dem Walten der Naturkräft« anheinigegeben war, fürchtete zitternd den Zorn ihrer Götter, wen« Angehörige de» Stammes durch Sünden die heilige Macht, welche über den Sternen thront, beleidigt hatten. Aber schon diese Menschen waren sich dessen bewußt, daß es außer den offenkundigen Sünden auch solche gab, die nicht allgemein bekannt waren. Und so wurden z. Z. der blutigen Menschenopfer außer den Verbrechern, Lie man auf dem Holz stoß verbrannte, vielfach auch schuldlose Ange hörige der Sippe geopfert, die das Los dafür bestimmte. An diese Sitte erinnert noch heute ein in manchen Gegenden gebräuchliches Orakel: Am Vorabend des Festes Wird sür jeden Angehörigen des Hauses ein Häufchen Salz auf den Tisch gelegt. Ist am Morgen einer dieser Miniatur-Salzberge zusammen gesunken, so bedeutet dieses den Tod desjeni gen Familienmitgliedes, mit besten Name daS Sal-Häufchen bezeichnet war. Vielfach finden sich auch bezüglich der Opfer Beweise, Latz Kranke und Erblindete, ja selbst Gesunde oder solche, die eine Ehre darin suchten, ihr Leben -um Heil des Volkes hinzugeben, sich frei willig als Opfer darboten. Man denkt dabet unwillkürlich an den Römer Horatius, der in die Erdspalte sprang, um die Götter der Unterwelt zu versöhnen, die anscheinend beab sichtigten, Rom zu verderben. Oder an den Natürlich ist hier um Len historischen Keraj viel Mythen- und Sagenhaftes gewoben. Abe» nwn kann sich danach die Art eines indischen Opferfestes z. Zt. der Menschenopfer sehr gut vorstellen. Die heiligen Feuer für Sühnefestq würden stets durch das Reibe»» von Holz ent-, zündet. Man benutzte dazu Holzplatten, dH „anani", welche so eingetcilt waren wie ein« menschliche Gestalt. Mit einem Holzstab, „bra- manta" genannt, der zwischen diese beide« Holzplatten gesteckt und rasch hin- und her gedreht wurde, entzündete man durch diese Reibung das Feuer, daS dann die Opfergabe« verzehrte. Wenn Lie vedische Erzählung er klärt. daß aus dem linken Schenkel des er schlagenen Königs ein Mann hervorging, der wie ein verkohlter Pfahl aussah, klein, und mit glattem Gesicht, so muß man darunter die Tatsache verstehen, daß der Leichnam nur ver kohlt und zufammengeschrumpft war, die Glut »ul LaS heilige Feuer entzündet (also mit eine« Bramanta-Hol-stab), und es entsprang daraus ein Mana, wie ein verkohlter Pfahl auznsehe«, klein, mtt glattem Gesicht. Daraus rieben sie ebenso die rechte Hand deS Lott», «nd dara«s entsprang Pothu, der wie Agim Tischfitten im Wandel der Zetten Als es noch keine Die erste Gabel, die der Mensch gebrauchte, -gehörte dem Stammvater Adam. Jedermann «kennt und besitzt sie gleich in -Wei Exempla ren. Sie hat fünf Zinken: es sind die fünf Finger der menschlichen Hand. Wenn man die Finger zusammenschließt und die Hand sich wölben läßt, erhält man zur angeborenen Gabel den Löffel. Mit Stammvater Adams Gabel kann jeder essen; aber das Trinken aus seinem Lössel, der Ritzen und Spalten hat, aus denen das Master fortläuft und der für Suppen und Soßen ungeeignet erscheint, er fordert schon eine gewisse Geschicklichkeit. Wir können uns heute kaum noch vorstel- Icn, daß cs Zeiten gegeben hat, in denen Mes ser und Gabel Luxusgcgenständc waren. Aber weder die alten Römer, die doch rassinierto Feinschmecker Ware»» und höchsten kulinarische» Aufwand tricben. noch die Griechen kannte» eine Gabel. Ob ihre Tischsittcn Ursache oder Folge davon waren, steht dahin; die Römer waren nämlich gewohnt, im Aegcn zu essen, hingestreckt aus eine Polsterbank, und in dieser Lage hätte ihnen das Zurechtschneidcn de« aufgetragenen Speisen doch einige Mühe ver ursacht. So kamen Lie festen Speisen geschnit» ttn auf den Jisch, und die Gäste aßen mit den Gabel «ab... Hansen ooer unter Zuyilscnayme eines »zos-i fels; nur Obst wurde mit Mestern aus Kno chen bearbeitet. Kam ein ganzer Braten, etwa rin Eber ober ein Hase, auf den Tisch, so, tranchierte ihn ein Sklave vor aller Augen, und für diese Zeremonie wurden nur ge schickte Diener mit eleganten Bewegungen und ansprechendem Aeußeren ausgewählt: Auch das Mittelalter kannte die Gabel nicht; wie bei den Römern wurde LaS Fleisch ge schnitten aufgctragen und mit Löffeln, Fin gern oder Brotstiickchen aus Len Schüsseln hcrausgcfischt. Zur Reinigung der Hände gab es kleine Waschgefäße, wie wir sie heilte noch bei Krcbscssen und anderen Gelegenhei» ttn verwenden. Es gibt Wohl aus dem 11. Jahrhundert die bildliche Darstellung eines tafelnden König», der Messer und Gabel Le- uutzt; aber daS muß eine ganz ungewöhnliche und nur mit der hohen Würde des Besitzer» zu erklärende Ausnahme gewesen sei»», den» ein venezianischer Chronist vermerkt «och im " Jahrhundert, eine Dogenfrau sel so ver- whwenderisch gewesen, mit einer zweizinkigen Gabel anS Holz und nicht mit den Händen zu speisen. Das gebräuchlichste Eiraerät dieser Zeiten war der Löffel, der bei den einfachen Leuten aus Holz, Horn, Metall oder einem anderen wasserdichten Material bestand, bei den Vor nehmen aus Gold oder Silber, aus Kristall, Koralle oder Serpentinstein. Die Kelle war anfangs gerundet und ziemlich flach, waS beim Gebrauch zum Aufsperren des MundeS zwang. Vom 14. Jahrhundert an nimmt die Aelle die ovale Form an, und der Stiel schrumpft ein. In jener Zeit brachte der Gast «inen eigenen Löffel in der Tasche mit, und daher stammt auch die Mode des kurzen oder in Glieder geteilten Stiels, der ein leichte» Mitführqn deS Löffels ermöglichte. In der Zeit der Renaissance gab es künstlerische, auS Elfenbein oder Ebenholz geschnitzte und mit reichem Figurenwerk verzierte Löffel. Es mutz damals nicht leicht gewesen sein, mit diesem Gerät zu tafeln, denn die Mode der spitzen besetzten Halskrausen hielt den Mund deS Essenden von seiner Suppe so weit entfernt, daß die Löffelstiele bis zu bO Zentimeter lang, jem mußten. Das geringste Zittern der Hand konnte mehrere Meter kostbarer Brüsseler Spitzen ruinieren. Gegen Ende deS 16. Jahr hunderts erst kam die Gabel allgemein in Ge brauch. Bon nun an sind Gabel und Löfel. stn bescheidener wie in kostbarer Ausstattung, unzertrennliche Begleiterinnen. Nicht jeder mann konnte sich allerdings Eßbestecke auS Gold m»d Silber leisten, aber auch der Bür ger bemühte sich, seinen gesellschaftlichen Auf stieg durch silberne Gabeln und Lössel, bet denen man weniger auf elegante Form alS auf schweres Gewicht sah, äußerlich kuntu«. Dies war der Grundstock deS SilberschatzrS eines bürgerlichen Hauses und begründete und erhöhte in jener Zeit der aufkommenden Geldwirtschaft den Kredit. Wenn das Mück Les Hauses eine Trübung erfuhr, verzichtete man lieber auf das Fleisch als auf sein silber nes Besteck. Mit Silber wurde in den folgen den Jahrhunderten überhaupt eine Verschwen dung getrieben, daS im ganzen Tafelgerät, aber auch als Kochgeschirr Verwendung fand. * Die amerttantsche Wett aus Rädern Die letzten Statistiken des amerikanische» Wirtschaftsamtes verrate»», daß die Zahl der Wohnautos während des Winters gewaltig zugenommen hat. Man schätzt, daß zur Zeit voolXX» derartige Autos in Amerika herum» fahren, dauernd kn Benutzung find und meh reren hunderttausend Personen eine feste Wohnung ersparen. Inzwischen find im Weißen HauS alle Vorbereitungen getroffen worden, um durch Erlaß bundesstaatlicher Gesetze die Frage der Freizügigkeit in diese» AntoS gesetzlich -n regel« Darüber hipauS hat die amerikanische Regierung keine welke ren Einwendungen gegen LaS ständig« An wachsen der rollenden Wohnungen zv »lachen, zumal heute schon «ine ganz« groß« amerika nische Industrie von der neuen Mode »« leben beginnt.