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MImimlM wie ein Sammwm der-e» Sammrr kaM DaS (Wette Welt.) Spie! am Siran- Photo: Willi Engel. (M). ,Za, ja, Ihr Roman ist ja recht gut geschrie ben, aber, wissen Sie, ich verlege nur Werke von Autoren mit einem bekannten Namen!" - »Ausgezeichnetl Mein Name ist Müller! nicht Ab. nicht gezeigt und auch nie eine» solchen Aus schlag gehabt hatten. Es wich sich also emp fehlen, beim Lagern im Wiesengrund ein wenig Vorsicht zu üben. Keine Gräfer in de« Mund nehme«! Das gedankenlose Kauen von Grashalmen, das man auf sommerlichen Wanderungen so oft beobachten muß, ist eine üble Gewohnheit, die schreckliche Folgen haben kann. Sie führt unter Umständen zur Actinomycose, einer der furchtbarsten Krankheiten, die es überhaupt gibt. Hervorgerufen wich sie durch den Strahlenpilz, der seiner Art nach -wischen Spalt- und Schimmelpilzen steht und auch mit dem Tuberkelbazillus verwandt ist. Er lebt auf Gräsern, Getreidegrannen, Stroh und Holz "und befällt Tiere und Menschen. Man braucht nur die Mehren gewisser Gräser durch die Zähne zu ziehen, und das Unglück kann unversehens seinen Lauf nehmen. Der scharfe Rand eines Grases ritzt vielleicht die zarte Mundschleimhaut, oder eine Granne bricht ab und bleibt mit ihren Widerhaken darin stecken. Dann gelangt der Pilz in die Blutbahn und beginnt sein Zerstörungswerk. Die kleine Verletzung wich selten sofort be merkt, inzwischen dringt der unheimliche Pilz tief ins Gewebe ein, frißt sich langsam und unerbittlich, eitrige Fisteln hinter sich lassend, durch Haut und Gewebe nach außen. Das sind noch die verhältnismäßig harmlosen Fälle. Der Pilz kann aber auch auf seinem Zerstörungsweg lebenswichtige Organe zer setzen, z. B. aus dem Racheninnern nach hin ten durch den Hals wandern und durch Zer störung des verlängerten Rückenmarks den Tod herbeiführen. Die Krankheitsstoffe können vom Entzündungsherd durch die Nasenhöhle ins Hirn gelangen — das ist tödlich — oder durch die Bronchien in die Lungen, durch die Speiseröhre in die Bauchhöhle. Das gibt dann die langwierigen und lebensgefährlichen Brust und Abdominal-Actinomycosen. Wie der Schimmelpilz durch den Brotlaib, so frißt sich das engverflochtene Netzwerk des Actinomy- ces zerstörend durch den Körper, durch Ge webe, Muskelbänder und Organe, eitrige Gänge wühlend, die schließlich nach außen durch die Haut brechen. Das unglückliche Opfer ist meist auf die Widerstandskraft seines Kör pers und auf sein Glück angewiesen, denn die wichtigste ärztliche Waffe gegen den Strahlen pilz, das Messer, kann hier nicht so gründlich angewandt werden wie in mehr äußerlichen Fällen. Die Gefahren dieser Krankheit sollen nicht übertrieben werden, es ist bei ihr ähnlich wie bei anderen Infektionskrankheiten, man kann die Erreger lange im Körper haben, ohne daß die Folgen eintreten. Es gilt vor allem, den Erreger dem Körper fernzuhatten. Da der Actinomyces wahrscheinlich nur dann gefähr- lich wird, wenn er mit seinem Träger, etwa einer Granne, ins Gewebe kommt, ist Vorbeu gung nicht schwer: man darf solche gefähr lichen Dinge nicht in den Mund nehmen. Kinder müssen streng zu Lieser Vorsicht er zogen werden! Wichtig ist auch, daß man seine Zähne stets tadellos in Ordnung hält, denn der Strahlenpilz hat nachgewiesenermaßen in vielen Fällen durch schadhafte Zähne den Weg in den Körper gefunden. Wesenheit Tompsons seinen Koffer aus der Wohnung und untersuchte ihn mit der Lupe. Er fand in einer Ecke ein paar Krumen, die er erst für Brotkrumen hielt, aber unter Dampf und heißem Papier zeigte es sich, daß diese Krumen Papierreste waren, die, zusam mengesetzt, zusammengeklebt und ergänzt, kür Marke einer Eisenwarenhandlung darstellten, und das Zeichen dieser Firma zeigte auch der Hammer, mit dem Jenny Holton erschlage» worden war. Das letzte Glied der Kette war gesunde«. Tompfon gestand angesichts dieses Beweis- Materials. Man mußte natürlich sehr vorsichtig z» Werke gehen, um den Verdächtigen nicht zu warnen. Die Polizei «ahm eine scheinbar a» viele Personen gerichtete Anfrage vor, wr sie sich in der Donnerstagnacht, Ler vermut lichen Mordnacht, aufgehalten hatten. Tomp- son gab sofort ein« abgerundete Antwort —- er sei spät von einer Geschäftsreise zurück gekommen und habe in seinem Hause nieman den stören wollen. Deshalb hatte er in einem Hotel in Vancouver-West übernachtet. Die Angaben des Omnibusschaffners aber meldeten, daß der späte Fahrgast, der aus der Gegend des Mordhanses gekommen und un zweifelhaft mit Tompson identisch war, eine« Fahrschein nach einem südlichen Vorort ge nommen hatte. Das war verblüffend un- wurde noch verblüffender, als Tompson diese«« Tatbestand abstritt und sich nur auf sei« Hotelalibi stützte. Die Polizei mußte nun eine sehr umfangreiche Ermittlungsarbeit be- ginnen. Nach kurzer Pause begann der zweit» Teil des Schachspiels. Einer Ler Kriminalisten woyte allen Mög lichkeiten Rechnung tragen. Er begann also in Vancouver-Süd, alle Hotels abzufragen —- unter Vorweisung der Photographie Tomp sons. Unter dem Namen Tompson hatte man dort keinen Gast gesehen, der dem auf de« Bilde glich. Aber aus Rottweil hatte sich spätabends ein Mann eingetragen, der gleich das Zimmer bezahlte und morgens schon wie der aus Lem Zimmer verschwunden war, al» man nach ihm schaute. Zwischen dem Augen blick, als er scheinbar in Vancouver-West i« sein Zimmer ging, und dem Moment, als er in Vancouver-Süd ein Zimmer mietete und gleich bezahlte, lagen drei Stunden. Schachspiel bekam ein Gesicht. Aber Lie Kriminalisten waren noch zufrieden. Einer von ihnen holte in Abgeblitzt. Manche Leute schwätzen gern in der Eisen bahn. Manche Leute haben das gar nicht gern. Der Schwätzer rückte näher: „Wohin geht Lie Reise, meine Dame?" „Nach Mittenwald." „Und was tun Sie dort?" ,Llussteigent" Die Bluttat, Lurch die Jenny Holton aus Vancouver ihr Leben einbüßte, war anscheinend ein sogenannter vollkom mener Mord, ein Verbrechen ohne Spur. Aber wie bei einer mathemati schen Aufgabe, wie bei einem Schach spiel entwickelt« sich die Auflösung logisch und mit unwiderstehlicher Not wendigkeit. Man chatte sich nie in Vancouver sonderlich um Jenny Holton gekümmert. Vor einem Dutzend Jahren war sie aus Indien nach Britisch-Kolumbia zurückgekehrt, nachdem ihr Mann in Indien am Fieber gestorben war. Der Verlust hatte sie -um Sonderling ge macht. Sie brachte viel Geld mit nach Hause; aber sie ließ sich von diesem Geld nur ein Bungalow bauen, das genau den Ausmaßen des Hauses entsprach, das sie auch in Indien bewohnt hatte. Von dem Vorbau an diesem Bungalow aus schaute der Milchmann in das Innere des Hauses hinein, als er auch am zweiten Tag trotz heftigen Pochens keine Antwort erhielt. Zu seinem Entsetzen sah er im Schlafraum ein wildes Durcheinander. Und mitten zwi schen den umhergestreuten Gegenständen lag tot — Jenny Holton. Offenbar mit einem Hammer erschlagen. Wir erwähnten schon, daß Lie Polizei selbst der Auffassung war, daß es sich hier um einen sogenannten vollkommenen Mord ohne Spur handelte, und daß sie von Anfang an erst einmal im Dunkeln tappte. Man fand im Hause nur fünfundvierzig Besucherkarten — viele von Firmenvertretern, manche waren Wohl nur in den Briefkasten geworfen wor- den. Aber da sonst nichts über den Bekannten kreis der Jenny Holton zu ermitteln war, klammerte man sich an diese Karten aus den Lebzeiten der Jenny Holton als erstes Glied einer Kette, die vielleicht eines Tages rund und geschlossen sein konnte. Bon fünfundvierzig Personen trug man die Personalbeschreibungen zusammen. Diese Personalbeschreibungen übergab man den Schaffnern der Omnibuslinien, die in Ler vermutlichen Mordnacht auf der Strecke Vancouver-Ost und Vancouver-Zentrum ge fahren waren. Der erste Zug im Schachspiel war getan. Das Ergebnis war erstaunlich: Man stieß auf die Personalbeschreibung eines gewissen John Tompson, dessen Karte man unter den Papierett im Hause der Jenny Holton gleichfalls entdeckt hatte. Luft und Sonu« — das ist die Losung der Schönen Tag«, die nicht nur von den Urlau bern und Jerienreisenden, sondern auch von Len Daheimgebliebenen befolgt wird. Es ist gar nicht abzuschätzen, welche wohltätigen Wirkungen die Bewegung, die von einer un- sinnigen Mode, einer gesundheitswidrigen Lebenshaltung zu einem neuen, gesunden Daseinsgefühl hingeführt hat, für die Volks gesundheit im ganzen hatte. Aber es scheint doch, daß auf diesem Gebiet manchmal des Guten zuviel getan wird. Die meisten Men schen glauben, weil sie einmal etwas von der Heilkraft der Sonnenstrahlen gehört haben, und weil sie selbst an sich das Wohlgefühl ver spüren, das der Aufenthalt und die ständige Bewegung in frischer Luft vermitteln, kräftige Sonnenstrahlung sei in jedem Fall am Platz «nd könne niemals schaden. Ein Irrtum, vor dem gerade jetzt nachdrücklichst gewarnt wer den muß. Ein namhafter amerikanischer Forscher, der Nobelpreisträger Carrel, be zeichnet es für durchaus ungewiß, was es für die Entwicklung des ganzen Körpers bedeute, wenn man ihn den Sonnenstrahlen aussetze. Solange man sich über die Wirkungen noch nicht genau im klaren ist, sollten sich, so sagt Earrel, Lie Weißen Völker nicht so blindlings auf Las hemmungslose Licht- und Luftbaden und das übertriebene Bräunen der Haut durch natürliches Licht oder gar ultraviolett« Strah len einlasten. Sonnenlicht macht gesund und krank. Viele Menschen können es gar nicht ab warten, braun zu werden. Oft ist lediglich Eitelkeit im Spiel, und dieser Eitelkeit zuliebe wird der Körper-ungeschützt und übermäßig der Sonne ausgesetzt. Sicher sind die Son nenstrahlen gesund und heilsam — sie sind eins der besten Mittel zur Bekämpfung der Tuberkulose; sie helfen Kindern mit Neigung zur Englischen Krankheit und bei allgemeiner Körperschwäche —, aber gerade hier ist ein Uebermaß vom Uebel, weil dann das gerade Gegenteil des Ängestrebten erreicht wird. Bet Hauterkrankungen z. B. ist dringend davon - «bzuraten, der Sonne die Heilung zu über lasten. Nur der Arzt wird entscheiden können, ob harmlosere Fälle, wie Schuppenflechte oder Pickel, vorliegen, bei denen die Sonnenstrahlen Wunder wirken können; sehr oft aber wird bei unverständiger Dosierung daS Sonnen- bad schweren Schaben stiften. Eins schickt sich nicht flir alle; nicht jeder kann sich ohne Ge fahr Lem Sonnenlicht aussetzen, vor allem können es nicht die blonden Menschen, deren Weiße Haut sich auch unter der stärksten Be strahlung nicht bräunt, sondern nur rötet. Sollen Entzündungen der Haut vermieden werden, muß hier — neben allgemeinen Vor sichtsmaßregeln, wie Gebrauch von Lichtschutz salben — die Dauer des Sonnenbades stark begrenzt werden. In allen Fällen, auch bei den Menschen, deren Pigmentbildung sehr intensiv ist und bei denen die Haut selbst ihre Schutzvorrichtungen gegen die ultravioletten Strahlen bildet, ist darauf zu achten, daß die Dauer der Bestrahlung langsam gesteigert, Laß vor allem Kopf und Augen geschützt wer den. Maßgebende Tuberkuloseforscher in Deutschland sind auf Grund ausgedehnter Forschungen zu der Erkenntnis gekommen, daß sich die meisten Menschen beim Baden zu stark der Sonne aussetzen. Bei stundenlangem Liegen in der prallen Sonne treten Hitzschlag, Wärmestauung, erhöhter Blutdruck, manchmal aber auch schwere Nervenstörungen auf. Die Lioklimatische Forschungsstelle auf Föhr ver fügt über eine sinnreiche Vorrichtung, die genau feststellt, wie weit mit der Sonnen bestrahlung bei Erwachsenen und Kindern gegangen werden kann, wenn schädliche Wir kungen vermieden werden sollen. Auf diesem Gebiet ist noch eine erhebliche Aufklärungs arbeit zu leisten. Wiesen, Lie krank machen. Ferienwandcrer können in Lie Lage kom men, mit einer merkwürdigen Krankheit Be kanntschaft zu machen, mit der sich die Wissen schaft seit etwa anderthalb Jahrzehnten be faßt. Die „Wiesenpflanzen-Dermatitis" ist ein Hautausschlag, der vierundzwanzig Stunden Läter an den mit Gras in Berührung ge kommenen Stellen austritt. Unter Jucken «nd Brennen entstehen dunkelrote Fleck«, Lie -um Teil strichförmig verlaufen und deren Zentrum sich blasig abhebt. Nach wenigen Tagen tritt Heilung ein; es bleiben aber noch viele Monate lang streifenförmige Pigment flecke zurück. Man hat eine Anzahl von Stel ten aus verschiedenen Gegenden untersucht, hat die Stellen, wo die erkrankten Personen mit dem Gras in Berührung gekommen waren, botanisch genau durchforscht und nimmt nun an, daß keine bestimmte, sondern» verschiedene Wiesenpflanzen den Ausschlag Hervorrufen, wobei wahrscheinlich noch andere schädliche Einflüsse, vielleicht Schweiß, Feuch tigkeit oder Besonnung mitgewirkt haben. Um Fälle von Ueberenipsindllchkeit kann es sich jedenfalls nicht handeln, da Personen von .Ler Wiesenpflanzen-Dermatitis betroffen wur- >Len, Lie ein« besondere Uebcrcmpfindlichkeit Der ungeladene Tischgast. Ein Mann, der es liebte, sich ungeladen in die Gesellschaft Speisender zu drängen, um mitzuspeisen, setzte sich einst an einen mit einem duftenden Hammelbraten gedeckten Tisch, um den sich eine Reihe von Freunden versammelt hatte. „Wen kennst Lu denn hier am Tisch?" fragte der Gastgeber. »Den dal" antwortete der Fremde und zeigte auf den Hammelbraten . -. „Mein Onkel ist ein Geizhals. Er gibt mir fast nie einen Pfennig!" „Wenn ich von meinem Onkel etwas haben will, führe ich ihn in ein gutes Lokal. Und wenn er dann in gehobener Stimmung ist..." „Ach, wenn meiner in gehobener Stimmung ist, . . . dann hat er kein Geld bet sich!" Ak Gefahren ker Sommers NllMirl Som» M ungeitm» » Sie »Wrseapflam«' Seemanns" » ArNnoachrele, eine furchtbare siraakhett