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Beilage zu in ^vankeuberger Tageblatt N». 14» Arettag, L,u »8. Juni IV»7 »».Jahrgang «WlVSWSSSSSSSSSNSSWSSWSM.. .. MS-SS«»——SS— Gebt «t« Vie« Vertrauen auf eine stetig» und auf« Wirtschaftspolitik, daS sofort mit de» enahme die Mrtschaft erfüllte, regt« Erfindergeist zur Gntwicklmrg zahl« neuer Werkstoffe an, die wett ""deutsche Volkswirtschaft hinaus um« für „die gesamte Weltwirtschaft »den. Daß es sich dabei nicht um der Rot« handelt, beweist daS leb« Hutereffr, mit dem auch daS rohstess, IftMand die deutschen Fortschritte aus Ü^m^GeVtet verfolgt und nachzuahmen br« Di« neuen Werkstoffe such nicht allein Aus- tguschstoffe für Rohmaterialien, an denen di« deutsche Wirtschaft Mangel leidet. Sie haben darüber hinaus zum Teil Eigenschaften, dis Mher au natürlichen Rohstoffen vermißt und durch die Anwendungsgebiete erschlossen wur de«. ans Lenen der natürliche Rohstoff bisher »icht oder nicht restlos zufriedenstellend ve.ar beitet werden konnte. Für di» in den letzten vier Jahren erzie'ten Erfolge auf dem Gebiet der Werkstoffentwick- lung und ihrer Anwendung legt die groß« Leistungsschau „Gebt mir vier Jahre Zett!", hie wegen deS starken. Interesses im In- und Ausland bis zum 27. Juni verlängert worbe« ist, beredtes Zeugnis ab. Nah^u all« wichtige« neuen Werkstoffe sind auf ihr ver trete«. Eine scheinbar komplizierte, in Wahr bett iedoch auch für den Laien einprägsam» »hdrieranlage erklärt die Gewinnung von Mn«ralölen, hauptsächlich von Benzin, U«S deutscher Kohle. Der Ausstellung-- besuche« kernt die Herstellung von Leicht- Metallen allergrößter Festigkeit aus Ma gnesium kennen und kann sich überzeugen. Wie dieses „Elektronmetall" für Spritzguß- «tle, Profile, ja sogar als Gehäuse für riesige Dieselmotoren vielseitige Verwendung findet. Drai gewaltige Kunstharzpressen verarbeiten vor aller Augen scheinbar Staub, in Wirklich keit ein Gemisch aus Pulverisiertem Kalk und Kohle z« praktischen und schönen Gebrauchs- gegenständen. A«S denselben Grundstoffen, nämlich au» Kalk und Kohle, besteht der deutsche shu- th«tische Kautschuk, Buna. Aus der Leistungsschau „Gebt mir vier Jahre Zeitt" kann sich jeder von seinen dem Naturkautschuk vielfach überlegenen Eigenschaften über zeugen. Da liegt in einer Vitrine Natur- gmnmi neben Buna nach einer Abreibeprobe, die Buna wesentlich besser überstanden hat. Eine Spezialsorte, Buna dl, ist zusammen mit Naturkautschuk in Oel getaucht, wobei Buna feine größere Beständigkeit gegen Oel und Benzin unter Beweis stellt. Autoreifen < Sche» l- Bild«rdienst-M.) Zusammenstöße bei FronttSmvf«rL«monstratione» in »rüffel Am Mittwoch nachmittag demonstri«rten 8000 Mitglieder verfchiedener Frontkämpferverbänd« au» Brüssel und d«r Wallonet gegen da» Amneftiegrsetz. Al« der Demonstration««»« dl« Gegend um. da, Parlament erreichte, versucht« beritten« Polizei, die Demonstranten am Vordringen in di- neutrale Zone de« Regierung-Viertel« zu hindern, wobei e« zu ZuiammenftSßen kam, bei denen 35 Personen verletzt wurden. auS Bunq. zeigt die Wehrmacht, die mit ihnen Fahrversuche auf schweren, teils geländegän gigen Kraftzugwagen von 50 000 Kilometer und mehr gemacht hat, ohne daß diese Reiten wesentliche Verschleißspuren aufweisen. Neben diesen Darstellungen, die besonders den technisch und wirtschaftspolitisch Inter essierten fesseln, bringt die Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit!" Produktionsvorgänge, die jeden einzelnen Volksgenossen unmittelbar angehen: die Herstellung deutscher Tex- tilstoffe und ihre Weiterverarbeitung. Hier wird auf einem Webstuhl, der reine Z.^- wolle verwebt, der schlüssige Beweis erbracht, daß deutsch« Kunstseide und Zellwolle den natürlichen Rohstoffen gegenüber n.cht nur gleichwertig, sondern vielfach sogar über-, legen sind. Zunächst lernt der Ausstellungs- besucher den Erzeugungsvorgang der Zell wolle in allen Einzelheiten kennen und hat Gelegenheit, deutsche Zellwolle mit Naturrah- wolle und -baumwolle zu vergleichen. Die dem heimischen Werkstoff innewohnenden Vorzüge werden ihm sofort einleuchten. Produktionstechnisch ergaben sich bei der Zellwolle allerdings zunächst Schwierigkeiten, die auch teilweise der Kunstseide anhafieten. Darauf beruht daS Mißtrauen, daS viele Volksgenossen den heimischen Werkstoffen cnt- gegenbrachten. Selbst in Fachkreisen war teil weise nicht bekannt, daß Kunstseide und Zell wolle anders verwebt werden müssen, wenn sie an Dichtigkeit, Reiß- und Schiebe festigkeit gleiche und bessere Qualitäten h:r- vorbringen sollen als Naturseide und -baum wolle. Diese Schwierigkeiten find jedoch nach langen mühseligen Versuchen restlosüber wunden, wovon sich jeder Ausstellungs- öesucher selbst überzeugen kann. Alle Volks genossen haben die Möglichkeit, die auf dem in der Ausstellung „Gebt mir vier Jahr« Zeit!" arbeitenden Webstuhl hergestellten Stoffe aus reiner Zellwolle nach jeder Rich tung hin zu prüfen. Daß eS sich hierbei in der Tat um eine U m- wälzung innerhalb der deutschen Textil» Wirtschaft handelt, wird dadurch erhärtet, daß in der Ausstellung auf demselben Webstuhl sogar technische Gewebe aus reiner Zellwolle erzeugt werden, während selbst Fachkreise bis lang glaubten, ohne natürliche Textilrohstoffe hierfür nicht auskommen zu können. Denn au vielem! Die weiße Haube Roman von Eugen von Sah Copyright Moewig Verlag, Dresden 9 (Nachdruck verboten) Woran lag das? Machte es, dah die Anne ttun aufgehört hatte, Kind zu An? Machte es, hak sie ihm, nun er einige Wochen fort ge- jpes«n war, schon so erwachsen schien, fast frau lich, wozu viel das lange schwarze Meid bei trug und die zur Krone aufgesteckten Zöpfe? Auch sie war anders als sonst, nicht so frei und entzog ihm ihre Hand, als er sie ihr zu lange hielt. Nach der Begrüßung und seinem Glückwunsch tputzten sie sich nichts weiter zu sagen. Anne stand am Land, er im Boot. Er hatte den Schöpfer hkngelegt. Nun nahm er ihn wieder, besah Ihn sich lange. Dann wanbte er sich ihr zu und zeigte ihn Hr. „Den hat mein Vater noch geschnitzt." Warum sagt« er da«? Nur au« Der-eg«»- heit, um etwa« zu sagen? Br Sag f» viel Halst auf ihm, er füM sich von so . . bedrängt und bedrückt, da kam das Vermassen dessen über ihn, der Dm ein so guter Freund gewesen «ar, und der ihm auch jetzt beisteyen würde, wo seine Jugend da« khr Aufgebürdets kaum tragen konnte. Br bückte sich und schöpfte rvekter. ' Sie sstand noch eine Weike wie unschlüssig, dann Meg auch sie in« Boot. „Last doch das Schöpfen, Peter." Er stecht« «« ein und setzte sich, als fei er Müde, und sie setzte sich ihm gegenüber. „Wie war das in Bornholm?" fragte sie. - „Ach -atz!" wehrte «r ab. Er mochte sich nicht daran erinnern, d«nu dapn nrüszte er auch immer gleich an das viele Geld denke», das er min dem Franz Grewe schuldet«, und das er verzinsen mutzte — mit sechs Prozent, nicht Lberhoch, doch für ihn nicht leicht aufzubringen. Und der Ausfall in den vier Wochen! Das Konfirmationskleid für Lene mutzte auch noch bezahlt werden und die neuen Schuhe — und dazu brauchte Lene das Geld für die Reffs nach Stettin! Es Machte ihn den Kopf ganz wirblig und Heitz und erfüllte Dn mit solcher Unruhe, daß er am liebsten sogleich wieder zum Fischen ausgesahven wäre, um etwas hereinzuschaffön. Er hatte sich nicht daran erinnern wölken, Über mm war es geschehen. Es drängte ihn, sich zu einem Menschen darüber aikHusprechen, weil das doch erleichterte, und er tat es zu Anne. Begann erst zögernd, bis dann die an fänglich« dumme Scheu vor ihr von ihm «ich und er beredter wurde. Auch Anne wurde! wieder frei. Sie beugte sich zu ihm und war reg« im Aufnehmen und ganz wach im Mit- ihm-fühie». „Das ist wohl schlimm," äuserte sie als «r schwieg, „aber ich hab keine Angst drum, du schaffst das schon." Gr strh sie an. Das gleiche Zutrauen, da« ihr Mund aussprach, sprach aus Dren Augen. Das war, als ströme davon Kraft auf ihn Über — wenn sie an ihn glaubte, dann durste er «S auch. Und dann — er durfte ihren Glauben nicht enttäuschen. „Ich hätte auf dich hören sollen, als du mich vor der Fahrt nach Bornholm warntest, Anne." ' Sie lächelte. ' „Ja, aber du hast gedacht: dat dumm«, lütt« Dmg, wat de fnackt, dat ft doch man allen» - " Er unterbrach sie. „Nein, Anne, so hab ich nicht gedacht, nicht vpn dir, noch nie! Loch da« mit der Unke — Nicht wahr, man möchte keinem Aberglauben nirterliegen?" Anne Stüwen sah nachdenklich vor sich hin, schüttelte den Kopf. „Tie Unke war es nicht allein." „Was denn noch?" „Ich hab es vorausgefühlt." ' „Da bist du ja woll en Vörkiekersche." Er sucht« es ins Scherzhafte zu ziehen, doch sie blieb ernst. „Wo es um dich ging —" Sie sprach nicht zu Ende, stand auf und stieg an Land — plötzlich vermint, als hätte sie zu viel gesagt, verlegen, als wäre es etwas Dummes gewesen. „Warum willst du schon gehen, Anne?" „Ach nur so —!" Er folgte ihr. Sie stände»! am Schilf. Anns Stüwen wippte mit dem Futz den Bootsanker, der uneingeyakt vor ihr lag, und sah darauf nieder. „Was wirst du nun machen?" fragte Peter Aos nach einer Weile. „Vater hat mit dem Bauern Diemer in Fntzow gesprochen. Der nimmt mich in den „Wie? Du gehst weg?" Er sucht« nicht, sein Erschrecken darüber zu verbergen. Sie nkckt«. Dann sprachen sie nichts mehr, auch nicht, als sie sich trennten. Stumm reichten sie sich die Hände und vermieden, sich anzusehen. * Am nächsten Tag kam st«, um zu seben, ob sie ihm bei irgend was helfen konnte. Er mutzte aber noch feiern, weil das neue Gerät noch nicht da war. Im Hof sah er in der Sonne und spielt« mit der Katz«. Die Anne stellt« sich dazu. Aus einmal reckt« sie sich in den Schultern, dehnte in tiefem Einatmen die Brust und streckt« seitlich die Arme aus. „Es ist so schön —." Peter lieh die Katze und sah zu Ann« aus. technische Gewebe, wie Untergewebe für Leder. Kunstleder, Gummi usw., aber auch, wieied« Hausfrau weiß, an Wäschestoffe wie z. B- JnletS werden besondere qualitative An sprüche gestellt. Auch dies« Frage ist nunmehr in vollkommenster Weise gelöst worden- Es gibt mit dem in der Ausstellung erstmalig in breitester Oeffentlichkeit vorgeführten Webver- fahren Praktisch heute in Deutschland kein für Kunstseide oder Zellwolle nicht geeignetes An wendungsgebiet mehr, so daß das deutsche Volk damit der Rohstofffreiheit gerade auf dem wichtigen Gebiet der Textilwirtschaft außer ordentlich nähcrgekommen ist. Denn die Be« kleidung ist nächst Essen und Trinken da wesentlichste Bedürfnis des Menschen, das zu decken in einwandfreier und vom Weltmaett- preis unabhängiger Qualität aus hei mischen Werkstoffen im Interesse eines i'de» deutschen Volksgenossen liegt. Daher find daS neue Webversahren und die damit vor aller Augen an dem Webstuhl erzielten überragen den Erfolge besondere Anziehungspunkte der großen nationalsozialistischen Leistungsschau »Gebt mir vier Jahrs Zeit!"« Sie „Erbfirahlen".Zorfchmig Die Frage noch nicht gelöst. — Si« wird mit allen Kräften weiter vearLeitet. Vom Reichsministerium des Innern wir- mitgeteilt: Im ReichSgesundheitSblatt bringt der Präsident des RelchsgvsundheitSamtes^ Professor Dr. Hau- Rett««, eine Veröffent lichung über das Problem der sogenannten „Erdstrahlen". Reiter kommt -u Lem Ergeb nis, daß 1. die Frag« der „Erbstrahlen* noch keiu gelöstes Problem darstellt; 2. demnach das Problem mit allen Kräften weiter bearbeitet werden soll. Im Hinblick auf di« von verschiedenen Sei ten angestellten Tierversuche, welche di« Be hauptung von der biologischen Wirksamkeit der „Erdstrahlen" unter Beweis stellen sollen« schließt Prof. Reiter den Aussatz wie solgft „Eine praktische Bedeutung kann ihnen (den Tierversuchen) nur dann zugesprochen werden;, wenn sie mit voller btologisch-phhstkakssche» Sachkenntnis und mit allen Voraussetzungen burchgeführt wurden, die eine derartig um strittene Frage erfordert. In dieser Fornz dürften sie -en biologischen Fragenkomplex der „Erdstrahl«n"-Hhpothese der Klärung näherbringen, und aus diesem Grunde sin- alle kritischen Arbeiten in Lieser Richtung zu begrüßen. DaS Reichsgesundheitsamt wich Veranlas sung nehmen, weiterhin derartige Prüfungen vorzunehmen und die bisherigen positiven un negativen Ergebnisse der verschiedenen For scher auf ihre wissenschaftliche Stichhaltigkeit gewissenhaft zu prüfen. Die Mitarbeit aller verantwortungsbewußten Kreise ist seh« willkommen und dringend erwünscht. „Was ist schön?" „Datz man lebt!" „So?" „Macht dich denn die Sonne nicht warm?" „Nee, Anne, da sind zu viele Wölken vor." Sie lietz die Arme wieder sinken und dacht« über das nach, was er geantwortet hatte. Es brauchte Zeit, bis sich, was ein Empfinde« war, bei ihr zur Gedankenform sammelte und sie den Ausdruck dafür fand. Dann war e» die Entgegnung: „Mutzt nicht immer aus das Trübe sehen." Er nickte. „Hast recht, das macht nur müde. Statt dessen sollt« man an dem froh sein, was einem zum Frohsein bleibt — da kriegt man wohl immer neue Kraft." So fühlte sie, das hatte auch sie sagen wol len, aber ihr mangelten doch die Wort« dazu dagegen der Peter Abs — nun ja, d«r! " Als wollte sie ihn darin bestärken und ihm gleich den Weg zum Frohsinn weisen, m«int« sie: „Du hast lange nicht mehr auf deine« Ziehharmonika gespielt. Hol sie! Spiel ml« wieder mal was vor!" Er lächelte versonnen. „Ja, Anne." Und er ging und holte das Schifferklavir, seht« sich damit wieder auf das Wrackholz. „Was soll ich spielen?" „Die wektze Taube, Peter." i Nein!" Ein tiefer Schatten legte sich auf sein Ge sicht. Die Anne Stüwen konnte ja nicht ahne», warum er nicht dieses Lied spicken konnte. „Dann was anderes. Was du willst!" Er schien kein« Lust Mehr dazu zu hab«», es war auch an dem, doch er nahm sich zu sammen — Anne hatte recht, man sollte nicht immer auf das Trübe sehen. l^artse"u'iq folgt.)