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Frankenberger Tageblatt »a^ilaU «schetat an I«d«m W-rliag I Mooa-e.Beingepr»«, r I.-» «m. »«I «bh»I»a, I« »kN «u-gab-ft-IIr» dc« Land,,»!,!,« I» Pf^ -x-r, »«I zntraguag Im Gladtg-dl-t i« Bf,., Im L-ndg«il«t «» Psg, «ot«nl»hn. S»4«NlarIin 80 Pf . »Inz«lnümm«r tOPs., SonnaiendnummerLOPf. I MM.ME H°h- ctnwnttl, t-- 4« mm b„lo 8 vlnml,, Im rertt.il s-- 7- mm breit) !i0 Pfennig. Rabat,staffel X Mr RaHwe!« und »ermlttlun, SS Pknnl, Sander,.bahr 3«». - »raStantchr««. ra,ebl°u v« Nmttnd«-« la«Ma« Ist dar W ««össeMAn, der amtliche» »ekMntmachllngea des «mtrhauptmamer,« z«cha and »er Ersten Maermelftee» der Stadt Frankenberg de-ördllcherseltr deftimmt« «la« Mittwoch, den lS. Zunl M7 aachwlttags Nr. IS7 W. Mr-ang Sie Nalkaareiie Die Reise des deutschen Außenministers Freiherr« von Neurath nach dem Süd- Ysten Europas hat mit dem Besuche in Buda pest ihren Abschluß-gesunden. Ueberall wurde W» deutsche Gast mit einer aufrichtigen Herz lichkeit empfangen, die deutlich kundgab. daß ye ehrliche Verständigung der süd- vsteuropLschen Länder mit dem großen Deut schen Reiche nicht eine blutleere Konstruktion gabelnder Staatsmänner darstellt, sondern dem natürlichen Verlangen der Völker ent spricht. Nirgends ist die wichtige Friedens misston Deutschlands klarer erkannt worden, alS dort, wo man von anderer Seite das ganze Sinnen und Trachten nur darauf ab gestellt hatte, die Länder des europäischen SüLostens in den Rahmen jener Einkreisung zu zwängen, die man mit dem Schlagwort Von der „kollektiven Sicherheit" tarnt. Dabei kann man gern zugeben, daß hier politische Umstellungen erfolgt stnd, über die man be sonders in Paris betrübt ist. So wird durch eine amerikanische Presseagentur aus der französischen Hauptstadt gemeldet, daß die französische Presse in dem Kommunique von Belgrad den Ausdruck für eine neue Orientierung der jugoslawischen Außenpolitik erblicke, die sich von Paris abwende und An lehnung an die Berlin-Rom-Achse suche. Man vergißt in Paris, daß es ein Gesetz der Ent- Witllung gibt. Und wenn jetzt Jugoslawien die FriedenSficherung stärker gewahrt glaubt in einer Verständigung mit Deutschland, so muß man eben einiges aus der Geschichte der letzten Zeit gelernt haben. Das ist in der Tat so, und in einem Buda pester Begrüßungsartikel wurde unter Hin weis auf den warmen Empfang des deutschen Außenministers in Belgrad und Sofia fest gestellt, daß der Geist Barthous, der den Balkanblock früher beseelt habe, jetzt endgül tig ausgeschaltet sei und daß jetzt vom Balkan fjir die wahre Befriedung demonstriert wird. Dabei handelt es sich wirklich nicht um neue Konstellationen. Neuraths Reise hat nicht das Ziel verfolgt, die Länder des Donauraums zu trennen und neue Scheidewände unter ihnen zu errichten, sondern sie war im Gegen teil darauf gerichtet, die Gegensätze zu über- irücken und die Spannungen unter den ein zelnen Donauländern zu mildern. Gerade durch, die Anerkennung der Selbständigkeit Ler einzelnen Länder und der Ausrichtung ihrer Außenpolitik auf feste Friedensziele hat Deutschland sich überall als uneigennützig er wiesen. Nichts ist dafür so sehr charakteristisch Wie die ehrliche Freude, mit der Deutschland seinerzeit den südslawisch-bulgarischen Freund-, schaftsvertrag begrüßt hat. Wir stellten mit Genugtuung fest, daß zwei Länder, die früher langjährige Waffenbrüderschaft verband und Lie durch den Weltkrieg zu Gegnern wurden, nunmehr nach jahrelangen Mißverständnissen quS sich selbst heraus einen Ausgleich gesucht hnd gefunden haben. Ein wichtiger Baustein mehr im europäischen Friedensgefüge! Freiherr von Neurath kam über Belgrad noch Sofia, und gerade dieser Weg machte den Bulgaren seinen Besuch so sympathisch. Das tapfere Bulgarenvolk hat nach sehr schwe ren Bedrückungen und inneren Wirren nach Lem Kriege den Weg für seine Wiederaufrich- mng sich hart erkämpft. Es gab eine Zeit, La destruktive Elemente das Land in vage westlerische Kombinationen zu verstricken ver suchten, aber der gesunde Sinn dieses Banern- volkes hat sehr rasch erkannt, daß seine Kraft in der eigenen Erneuerung und in der von außen her völlig unabhängigen Wiedererstar- kung seines politischen und wirtschaftlichen Lebens liegt. Von Deutschland ist dieser Ge- sundungsprozeß mit aufrichtiger Sympathie begleitet worden. Dafür war man uns in Sofia dankbar, denn das geschärfte politische Gefühl eines bedrückten Volkes weiß gewöhn- Uch am deutlichsten zwischen außenpolitischen Bevormundungs- und Mißbrauchsversuchen und ehrlicher uneigennütziger Unterstützung zu unterscheiden. Die Wicdererwärmung un- stres politischen Verhältnisses erfolgte, nach- dem Deutschland im wirtschaftlichen Güter- auStausch dem Bulgarenlande durch die Tat daraetan hatte, daß es keine politischen Zweck- geschäste mit ihm schließen, sondern ihm nur Mrliche Unterstützung bei seinem wirtschaft- Ochen Wiederaufbau ««gedeihen lassen wollte. Neurath sShrt nach London Einladung der brftls-ea Regierung Der Reichsminister des Auswärtigen, Frei- Herr von Neurath, wirb sich auf offiziell« Einladung der britischen Regierung am SS. Juni nach London begeben. Irgendwelche Verhandlungen sind dabei nicht in Aussicht genommen, doch ist zu erwarten, daß der Be such zu einem Meinungsaustausch über die beide Länder gemeinsam interessierende« Frage« Gelegenheit geben wird, insbesondere über die spanische Frage. Der Besuch des Reichsautzenministers in der englischen Hauptstadt ist beachtlich und bedeutsam für die Entwicklung der euro- päischen Politik. Es ist besonders bemerkens wert, daß der Besuch Neuraths auf offi zielle englische Einladung hin er- folgt, in einer Zeit, wo die internationalen Spannungen geradezu durch die gemeinsame Entscheidung der vier Kontrollmächte im Spanienkonflikt eine demonstrative Betonung erfahren haben. Wir wissen, daß der Besuch Neuraths auf dem Balkan nicht nur starken Widerhall in den betreffenden Ländern ge funden, sondern der politischen Lage in Mitteleuropa ihren Stempel aufgedrückt hat. Bei den Reisen des Reichsautzen. Ministers hat es sich nicht um den Abschluß irgendeines Paktes, sondern um einen weit reichenden freundschaftlichen Gedankenaus tausch über die verschiedensten Fragen der Wirtschafts- und Europapolitik gehandelt. Der Charakter aller dieser Besprechungen war abgestellt auf die deutsch-italienische Linie, die auch für die Londoner Be sprechungen des deutschen Außenministers maßgebend sein wird. Der Reichsaußenminister hat bei den Be sprechungen in Rom die Bestätigung dafür erhalten, daß aus der Linie der gemeinsamen deutsch-italienischen Politik jede Möglichkeit zur Erreichung des Friedens in Europa aus- gcnutzt werden kann und soll. Freiherr von Neurath hat auch, wie das Echo in der Presse zeigte, solche Möglichkeiten auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet bei seiner Balkan reise gefunden. Die Aufnahme direkter Be sprechungen mit den maßgebenden Vertretern der englischen Regierung ergibt sich bereits aus der Tatsache, daß die letzte direkte Füh lungnahme bei dem Besuch des damaligen englischen Außenministers Simon und des heutigen englischen Außenministers Eden in Berlin vor über zwei Jahren stattfand. In zwischen hat sich die außenpolitische Stellung des Reiches erheblich geändert, und die Ge sichtspunkte der Stellungnahme sind auch für die englische Regierung andere geworden. Es ist zu erwarten, daß der Gedankenaustausch in London neue Möglichkeiten für den Fort schritt des Friedens in Europa bieten wird. Die Londoner Preise begrW Revkaths Besuch London, 16. 4. (Funkspr.) Die Blätter bringen die Ankündigung des Besuches de» Reichsautzenministers auf der Hauptseite des Blattes. Allgemein spricht man die Erwartung aus, daß bei den Beratungen in erster Lin« die Spanienfrage und hier besonders die Zu rückziehung der Freiwilligen, darüber hinaus aber auch das Problem eines neuen West paktes angeschnitten werden dürfte. Die Zeitungen drücken ihre Genugtuung dar über aus, daß die englische Regierung jetzt auch die Möglichkeit findet, mit dem deutschen Außen minister in einen direkten Meinungsaustausch zu treten, nachdem Eden in Genf häufig di« Gelegenheit hatte, mit anderen Autzenmrmstern schwebende Fragen zu erörtern. „Times" schreibt^ datz man oft Klagen über ungenügende direkte Beziehungen zwischen den britischen und deutschen Staatsmännern gehört habe. Man wünsche eindeutig, datz das englisch-deutsche Treffen im Rahmen der na- Unter der Ueberschrift „Die Achse Genf- Moskau" veröffentlicht „Evrning Standard" einen sehr bemerkenswerten Aufsatz des frü- Heren britischen Botschafters in Japan, Siv Jranris Lindleh, in dem es heißt, daß Sie Zulassung von Sowjetrutzlanb in Genf dem Völkerbund einen tödlichen Schlag erteilt habe. Entgegen der Annahme mancher bedeuten der und maßgebender Kreise in England sei der Völkerbund, der heute für alle Praktischen Zwecke nur drei wichtige Staaten, nämlich England, Frankreich und Sowjetrußland um fasse,. nicht in der Lage, den Frieden Europas zu bewahren. Die Komintern werbe groß zügiger denn je von der Sowjetregierung finanziert, und kommunistische Agenten seien in Indien und anderswo ebenso stark beschäf tigt, wie sie es kaum jemals zuvor gewesen seien. Die Ausbildung von Personen aller Nationalitäten in der Technik des Terrors, des Straßenkampfcs und Massenmordes werde in den bekannten Zentren in Sowjetrußland ebenso intensiv wie bisher fortgesetzt, und das Fertigprodukt werde nach jedem Lande aus geführt, das ein günstiges Absatzgebiet ver spricht. Mehrere Provinzen Chinas seien bereits bolschewisiert, und die chinesischen kommunistischen Armeen würden von sowjet- türlichen und normalen Fühlungnahmen gewer tet werden solle, die- den Außenminister m de« Stand setzten, von Zeit zu Zeit freie und freundschaftliche Erörterungen mit den Außen ministern anderer Länder zu haben. In einem redaktionellen Kommentar unter der Ueberschrift „Willkommene Nach, richt" begrüßt die „Times" den bevor stehenden Besuch des Reichsaußenministers. Nie mand, der an der Schaffung neuer und besserer Beziehungen zwischen England und Deutschland interessiert sei, könne im Augenblick mehr ver langen, als was im CommuniquL gesagt sei. Von Verhandlungen zu sprechen, würde sicher lich verfrüht sein. Es sei nichts zu gewinnen, wenn man sich schon jetzt auf eine Betracht tung des Zieles und Inhaltes dieser Gespräch« «inlasse. An Gesprächsstoff fehle es nicht. Dar. unter befind« sich sowohl für den Gastgeber al» auch den Gast manches Unerquickliche. „Daily Telegraph" erklärt, in Londoy bettachte man den Westpakt weiterhin nur al» einen ersten Schritt einer europäischen Rege, lung. Neurath sei eben erst von einer Neis« durch die Balkanländer zurückgekehrt. Dies« Tatsache werde seine Besprechungen in Lon. don noch interessanter machen. „Daily Herald", der der Labour Party nahe steht, betont, daß man in London vo« dem Meinungsaustausch weitreichende Erg«»» niste erwarte. russischen Organisatoren und..Mit sowjetrus» sischem Gelbe aufrechterhalten. Es sei unerfindlich, wie man angesichts all dieser Tatsachen glauben könne, Latz sich Sowjetrutzlanb als mächtiger und wertvolle« Verbündeter gegen die potentiellen FeinL« Englands bewähren könnte. Für die Sowjet regierung seien alle anderen Regierungen und besonders die demokratischen Regierungen Feinde, die mit allen verfügbaren Mittel« vernichtet werden müßten. Es sqz unberechenbar, was der Sowjetpakt den Franzosen bereits an Moral gekostet habe. Die Moskauer Millionen, die so ver schwenderisch nach Frankreich geliehen worden seien, hätten mehr dazu beigetragen als dio deutsche Aufrüstung oder das Anwachsen der deutschen Bevölkerung, um Frankreich gegen einen Angriff zu schwächen. Es gäbe noch ge fährlichere Formen des Angriffes als dis offene Kriegsdrohung, nämlich die aufwühle rische Unterminierung derjenigen Einrichtun gen, von denen die ganze Stärke Englands abhänge, die geheime Finanzierung von Auf ständen und industriellen Unruhen und die Ausbildung von Sachverständigen in der Technik des Klassenkampfes. Nie Alte Garde „AEee Schlag Mr Seat" Vkttifcher Diplomat warnt vor Atoslaus Schlichen Bulgarien hat in völliger Freiheit und Selb ständigkeit sein Freundschaftsverhältnis zu Deutschland erneuert. Ungarn war in jüngster Zeit dem verstärk ten Druck machtpolitischer Konstruktionen von außen her ausgesetzt. Immer wieder versuchte man ihm einzureden, daß seine Interessen am besten in einer Donauföderation gewahrt wären, wie sie schon Herrn Briand und dem verstorbenen Austen Chamberlain vorge schwebt hatte. Aber gerade in Budapest weiß man, was alle solche Redensarten und Versprechungen auf sich haben. Paris und Prag lockettzimmer wieder, aber was haben sie wirklich praktisch für Ungarn übrig gehabt? Muß doch die ungarische Staatsführung auch jetzt noch die Achtung der elementarsten Rechts von ihnen immer wieder verlangen. Jetzt allerdings will die Kleine Entente ihr Veto gegen die UMrische Wehrfreiheit endlich zu rückziehen. Aber nicht etwa um durch einen freiwilligen Entschluß, dein gequälten Lande das selbstverständliche Lebensrecht eigener Bewaffnung zuznsprechen, sondern die Kleine Entente will der ungarischen Wiederauf- rüsturm zustimmcn, weil sie befürchtet, daß diese sonst gegen Ahr immer noch bestehendes Veto erfolgt. Also nicht um eine Anerkennung Les guten Rechtes von Ungarn handelt es sich hier, sondern nur um einen Verlegenhcitsbe- schluß, der vor einer eigenen Blamage schützen soll. Aber Ungarn verlangt mehr. Es for dert, daß man endlich seine nationalen Mino ritäten in fremden Grenzen so behandelt, wie man nach dem Wortlaut und Geist der Ver träge sie zu behandeln verpflichtet ist. Für- wahr, eine billige Forderung! Und es ist schon kennzeichnend für die ganze Sachlage, daß Ungarns Staatsmänner immer wieder an die Erfüllung einer selbstverständlichen Pflicht mahnen müssen! In Ungarn empfing man den deutschen Außenminister mit ganz besonderer Herzlich keit. Die Bevölkerung dort weiß den Wert unserer Freundschaft richtig einzuschätzen. Ungarns außenpolitische Stellung ist in der Gcsamtpolitik der Achse Rom—Berlin so er starkt, daß sich jetzt gegen seine Ehrensorde- rung auf Wiederherstellung seiner Wehr hoheit internationale Einwendungen nicht mehr zu erheben wagen. Das ist so augen fällig, daß mau wirklich keine Lust verspürt, diese errungene Position zugunsten vager Versprechungen preiszugeben. Und auf seinen weiteren Lebensrechtcn wird Ungarn gegen Paris und Prag bestehen. hei Dr. Goebbels Empfang im Propagandaministcrinm. Für die 500 ältesten Politischen Leiter aus dem Reich, die treuen Mt- streitcr der ersten Jahre des Kampfes um die Macht, wurde in den kurzen Stunde» ihres Berliner Aufenthalts der Empfang beim Gauleiter Reichsminister Dr. Goebbels zu einem großen Erlebnis. Dem geselligen Bei- sammenscin in den Festräumen des Ministe- riums ging auf dem Wilhelmplatz daS Ab- schreitcn der Fronten der alten Kämpfer Lurch den Rcichspropagandaleitcr Dr. Goeb, bels und den Reichsorganisationsleiter Dr. Leh voraus. Zu Ehren der Gäste hatte ein Sturm der Wachstanbartc „Felbherrnhalle" Aufstellung genommen. Darauf zogen die alten Parteigardisten, in Aungvokk sprtiyt spiiett finot — morgen Donnerstag, Le» !7. Juni, zum — d« ItMtN AWEr.