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Zahrgang Den Senkern überantwortet Die -larlchvmg der acht Sowletgenrrale Wt« «ach dem ganzen Berlauf LeS Prozesses -K -e« Moskauer Btutgrrlcht nicht ander» D erwarten war, find bi« vom Sonbermili- tssrgericht des Obersten Gerichtshofes zum Kobe verurteilten acht Sowjetgenerale bereits am IS. Juni hingerichtet worden. Mit der Erschießung sämtlicher Verurteilter, welch« Wohl wie gewöhnlich in den Kellern des GPU.-Gebäubes am Moskauer Lubljanka- Platz durch einen Revolverfchutz ins Genick vorgenommen worben ist, hat dieser senfatio. neuste aller sowjetischen Hochverratsprozeff« fei« Ende gefunden. Unter den Hingerichteten befinden sich die markanteste« und in Kreisen -er Roten Armee beliebtesten Persönlichkeiten, wie der Marschall und stellvertretende Kriegs« kommiffar Luchatschewski, Ler Armrekomma«. Lant Uborewitsch und der Chef des Luftwehr« Verbandes Eibemann. Noch vor eineinhalb Mhren» bei seiner Beförderung zum Mar« schall, hatte die amtlich« Sowjetpreffe Tuchat. schrwski „den Adler der BürgerkriegSkämPfe, «ine« Ler Beste« der beste« Heerführer" ge« jnannt und sein „hervorragendes militärisches Talent" und feine „unermüdliche Arbeit um Lie Erhöhung der Kampfbereitschaft der Ro« W« Armee" gerühmt. Jetzt hat der erst «1- fahrige durch die Kugel des Henkers geendet. GW gefeiert - setzt erschossen Ueber den bisherigen Chef der politischen Verwaltung der Roten Armee, Gamarnik, -er sich durch Selbstmord wenige Tage vor dem Prozeß dem gleichen Schicksal entzog, schrieb die parteiamtliche „Prawda" am 21. November 1935: „Im Laufe von sechs Jah- ixen führt der Genosse Gamarnik die Partei organisation der Roten Armee. Es muß ge sagt Werden, daß niemals di« Parteiarbeit f« der Armee auf einer solchen Höhe gestan- -en hat und niemals so stark und felsenfest War wie jetzt." Uborewitsch, der gleich falls erst 41 Jahre zählt«, rühmte das Par reiblatt als „Schüler Lenins und Stalins", Während der ebenfalls Hingerichtete Armee- Kommandant Jakir — immer der „Praw- ba" zufolge — sich durch seine .besondere Er- gebenheit für die bolschewistische Partei und sur Stalin" ausgezeichnet habe, wobei er sich -er „besonderen Wertschätzung" deS ihm un terstellten Offizierskorps sowie der ganzen ukrainischen Bevölkerung erfreu- haben soll. Mese Zitate in der amtlichen Sowjetpresse genügen, um di« moralische Wirkung erkennen zu lassen, die innerhalb der Röten Armee Lurch die Erschießung ihrer bisherigen ge feierten Führer ausgelöst werde» muß. Dle „Säuberung" der RotenArmee Ain Ueberblick über den derzeitigen Stand -A obersten Armeeführung ergibt -Unzeit folgendes aufschlußreiches Bild: Von den vier stellvertretenden Kriegskommissaren zsi einer als gemeiner Spion hingerichtet, ein zweiter hat, zum Hochverräter gestempelt, durch Selbstmord geendet; von vier Armee kommandanten ersten Ranges sind zwei gleich falls durch die Kugel des Henkers erschossen; Ler einzige Armeekommissar ersten Ranges bat sich durch Selbstmord der Hinrichtung entzogen; vier weitere Armeekommissare zwei ten Ranges sind, mit unbekanntem weiteren Schicksal, ihrer Aemter enthoben. Diese An gaben vermögen dieSchurkerei und Ver- täterei im Sowjetstaate wahrhaftig ein deutig zu illustrieren! roschtlow hat wenige Stundest nach der amtlichen Bestätigung der Urteilsvollstreckung gegen die acht Sowjetgenerale einen Armee- befehl erlassen, in dem er die Todesurteile zu „rechtfertigen" sucht. Jetzt, nachdem die ,Mer- räter" erschossen seien, könne die Rote Armee, so heißt es in dem Armeebefehl weiter, Wiede» „erleichtert aufatmen". Hinsichtlich der Pläne -er Hingerichteten wiederholt Woroschilow di« bereits aus der Anklage und aus dem Urteil bekannten Anschuldigungen: „Das End- ziel dieser Bande war", so heißt eS in dem Armeebefehl, „um jeden Preis und mit allen Mitteln das Sowjetregime in unserem Land zu liquidieren, die Sowjetmacht zu vernichten und in der Sowjetunion das Joch der Guts besitzer und Fabrikanten wieder herzustellen." Was jedoch die Mittel anbelangt, mit denen die Verurteilten diese Ziele zu erreichen ver- sucht haben sollen, so übertreffen die Behaup tungen des Armeebefehls noch bei weitem di» abenteuerlichsten Anklagepunkte: Die Erschos senen hätten „die Ermordung der Leiter der bolschewistischen Partei und der Sowjetregie rung" vorbereitet, sie hätten ferner „alle nur mögliche abscheuliche Schädlingsarbeit in Wirtschaft und Landesverteidigung getrieben", sie hätten „Lie Macht der Roten Armee zu untergraben und deren Niederlage im künf tigen Krieg vorzubereiten versucht", ferner hätten die Verurteilten „den Feinden der So wjetunion" militärische Geheimnisse „verkauft" und überhaupt alles getan, „um den Ueber- fall des äußeren Feindes auf die Sowjet union zu beschleunigen". Der Armeebefehl Woroschilows geht also noch einen Schritt weiter in dem Bestreben, Lie Hingerichteten Armeeführer durch die aben teuerlichsten Anschuldigungen auch moralisch zu vernichten. Bestürzung in Paris Die Exekution des Marschalls Luchatschewski Und der mitverurteilten hohen Generale der Roten Armee füllt in großer Aufmachung Lie Spalten der Pariser Presse. Für die französische Oeffentlichkeit ist die Erschießung Les Marschalls Luchatschewski, der noch vor kurzem in offizieller Mission in Paris weilte und dem vom französischen Oberkommando Lie tiefsten Mtlitärgeheimntsse mitgrteilt wur den, besonders peinlich, vor allem im Hinblick auf den französtsch-sowjetrussischen Pakt. Unter Lem Eindruck Les Todesurteils der Sowjets gegen Len Mann, Len man mit Vor- Uebe als Len „rot«n Napoleon" bezeichnete unv gegen sieben Ler höchsten und fähigsten Generale Ler Roten Armee hat eine lebhafte Diskussion über den Wert des franzöfisch-so- wjetruffischen Bündnisses in der Pariser Press« eingesetzt. Selbstverständlich ist, Latz -i« Antifowjetblätter noch energischkr als bis- her gegen Liefen gefährlichen Pakt bzw. Lage- gen, Latz mit Liese« unsicheren Partnern etwa noch besondere militärische Abkommen ge schloffen werden, Sturm laufen.» Viel bezeichnender ist jedoch die Tatsache, -aß sogar Las radikalfozialistlsch« „Oeuvr e", LaS bisher zu den eifrigsten Verfechtern des Bündnisses mit Sowjetrußland gehörte, ernst haft dl« Frage aufwirft, was unter diesen Umständen ein solches Bündnis ÜSer- hauptnoch für einen Wert habe. DaS Blatt stellt fest, daß die neuen Hinrichtungen das internationale Prestige Sowjetrußlands kompromittierten. Der offiziellen Moskauer Lesart zufolge sei die Rote Armee, die bis- her als gesund und dem Regime völlig erge ben erschien, von dem Bazillus deS Verrats verseucht. Wenn «S wahr sei, daß alle diese hohen Generäle Verräter gewesen seien, waS müsse man dann von der Kampffähigkeit , und brr Widerstandskraft der Roten Armee im Falle eines europäischen Kon flikts halten? Moskau müsse wissen, so schr«ibt das „Oeu vre" weiter, daß di« letzten Ereignisse in ' politischen und militärischen Kreisen Frank reichs große Bestürzung hervorgerufen habe. General Uborewitsch habe im Septem ber 1986 di« großen Manöver in Weißruß land und General Jakir die Manöver in der Ukraine geleitet. Gailen die franzomwen Generaie vei die sen Manövern annehmen können, daß sie ihre Hand in die Hände von „Verrätern" legten? Frankreich habe einen gegenseitigen Beistands pakt mit Sowjetrußland unterzeichnet. WaS sei dieser Beistand noch wert? Auch Lie Tschechoslowakei, die ebenfalls einen Bei standspakt mit Sowjetrußland unterzeichnet habe, werde sich fragen müssen, was nun dies diplomatische Schriftstück wert sei. Auch die übrigen Blätter, wie z. B. de» „Temps" und das „Journal des Döbats" be zeichnen den Sowjetpakt unter diesen Um ständen als wertlos und fordern, daß so schnell wie möglich jede militärische Verbindung mit den Sowjets abgebrochen werde, denn anders laufe Frankreich Gefahr, in einen Krieg für die Weltrevolution hineingeriffen zu werden. Wien: .Der Bolschewismus kracht in allen Fugen" Es sei ein Gebot der politischen Voraus sicht, so erklärt die „Wiener Zeitung", Sowjetrußland soweit als möglich von den europäischen Dingen auszuschalten, Mit Ent rüstung blickten heute auch die links orien tierten Kreise der Weststaaten nach Moskau als der Metropole eines Reiches, das in sei nen Grundfesten zittere. Di« Schüsse, di«, wie die „Prawda" sagte, „die dreifach verfluchten, abscheulichen Spione und Landesverräter" niederstreckten, sollten für Europa das Sig nal zur äußersten Aufmerksamkeit und zur Abwehr der sowjetruffischen Gefahr sein. Auch die „Reichspost" erklärt, daß der Bolschewis mus in allen Fugen krache. Warschau: Wettreichende Folgen) Im Vordergrund ihrer Betrachtungen stellt die Polnische Presse die Frage nach der politischen Bedeutung der letzten Vorgängs und der voraussichtlichen Weiterentwicklung der Verhältnisse. Der „Illustrierte Krakauer Kurier" schreibt, auf dem Gebiet der inter- nationalen Beziehungen könnten die letzten Ereignisse nicht ohne Folgen bleiben. Welch einen Wert als Partner, als politischer und militärischer Bundesgenosse, so fragt das Blatt, könne ein Staat haben, in dem fast sämtliche, jahrelang an der Regierung Betei ligten als Spione, Saboteure oder Verschwö rer erschossen worden seien? Die Enthüllung -es Bankrotts deS fowjrti« fchen Systems müsse heut« weitreichenbe Prak- tische Folgen Haven, wo Sowjetrußland stän diges Mitglied deS BölkerbunbsrateS sei und wo die Diplomatie einiger Mächt« zwei Jahr« lang alles getan habe, um unter dem Deck- Mantel -er kollektiven Sicherheit weitere Kon« Sessionen zugunsten -er Mitarbeit Sowjet- rußlanbs in Europa zu machen. Die weiteren Folgen Lieser selbst für Mos« kau ungewöhnlichen Vorgänge lassen sich zur- zeit noch nicht übersehen, ebensowenig wie Li« Ursach« -«r Beseitigung ver acht Armee- führer im einzelnen klar zu erkennen ist. Mit ein«- weiteren Säuberung inner- halb LeS höheren KommandobestanbeS ver Rote« Armee und Ler Roten Flotte muß gerechnet werben. Daneben, zieht auch Lie Verhaftungswelle unter den Partei« f«nkttonär»n und Staatsbeamte« immer Weiter« Kreise. «e „Almeeksehl" Woroschilows D»k sowjetrussische KriegSkommissar Wo- «everetnssommen in London denke Leberrelchung von Men an dle beiden Partelen la Spanien Wie aus Lonbott -«richtet wir-, Haven dl, Besprechungen deS englischen Aukenminiperl Lden mit den Botschaftern Deutschlands, Jta- stenS und Frankreichs am Sonnabend zu «st fer vollsn Einigung für di« PorauS, Atzungen der Bereinigung der durch der, »omveuabwurf auf die „Deutschland" geschos sen«» Lage gesührt. Diese Einigung umfaßt den Wortlaut ei- ü" an di« beiden Parteien in Spanien durch ^kn englischen Außenminister im Auitraai der vier Mächte zu richtenden Note, in bei bestimmte Garantien gegen die Wiederholung derartiger Zwischenfälle für di« Zukunft ver- sangt werden. Die Einigung ist durch den Vorsitzenden LeS NichteinmischungSausschuffei sämtlichen Mächt.« de» Nichteinmifchungs- «uSfchuffe» zur Kenntnisnahme zugelritei ivorden. Ww weiter verlautet, wird di« britische Re gierung die Note heute an di« beiden Par- sielen in Spanien abgehen lassen. MM Tagesspiegel In Anwesenheit des Retchsju- gendführers Baldur v. Schirach und Tausend«« von Volksgenossen wurde« am Sonntag die 10 JungmLdel des BDM, di« der Naturkatastrophe bei GdeSheiM zum Opfer gefallen waren, beigesetzt. Reichsminister v. Neurath stattet« am Sonntag dem ungarischen RefchSverweser, Admiral von Horthy, einen Besuch ab. 1200 Mitglieder d«r Opera Na- zionale BaliNa trafen am Sonntag abend in zwei Sonderzügen in Berl'« ekii Die Reichstheaterfestwoche 1937 wurde am Sonntag in Gegenwart von Reichs minister Dr. Goebbels mit einer Festvorstell« lung des „Wiegenden HoMnders" feierlich er öffnet. Die Reichstagung der NSG „Kraft durch Freude" erreicht« an« Sonntag mit dem großen Festzug des deutsche« Volke» ihren Höhepunkt. Im Anschluß an den Festzug emp fing Reichsminister Rudolf Hetz dl« auslän dischen Ehrengäste sm Festfaal des Rathausieck, Den Abschluß der KdF-Reichstaalmg LNdet» das am Abend von über 100000 Volksgenosse« besuchte Volksfest im Hamburger Zoo. Die Elternschaft des Gaues Mün« che«.Oberbayern wurde von der Gau> leifung ersucht, zur Frage der SchMorm Stel lung zu nehmen. Bis zum heutigen Tage haben sich 95,9 Prozent aller Eltern, nämUch 123 9S7 Erziehungsberechtigte, für die Schule der VoAS- gemeinschaft entschiede«. Beim 11. Eifelre«nen auf denk Nürburgring siegte vor 300 000 Zu- schauern Rosemeyer (Auto-Union) in neuer Re kordzeit von 133,5 Icm-St. vor Larraciokat (Mercedes-Benz). Die gesamt« Press« des Auslan des beschäftigt sich mit Abscheu imd Entsetze« mit den Vorgängen in Moskau. Aus Moskau liegen in Warschau Mel dungen vor daß damit m rechne« ist, daß di« sich in Rustland besinnenden früheren deutsche« Kommunistenführer, deren Verhaftung durch di« GPU bereits gemeldet wurde, nicht mehr am Leben befinden. Die nationalen Trupp«« sind bis auf 2,5 Kilometer vor Bilbao vorgerückt. Im Hafen von Marseiile überfiele« monistische Hafenarbeiter den gerade einlaw- senden italienischen Dampfer ,^TMa" und ent führten einen an Bord befindlichen Gefangenen. Zn Anwesenheit des Präsiden ten der französischen Republik und zahlreicher Regierungsmitglieder wurde m Paris ein Denkmal für Aristide BrMd eingeweiht. Ministerpräsident Blum feierte Briand in seiner Rede als französischen FriedenshM. „Eingegangen ins Svwjctparadlcs" Das Schicksal der früheren Kommunisten. Häuptlinge. Ueber das Schicksal der früheren kommuni stischen „Führer", die seinerzeit aus Deutsch land nach Sowjetrußland emigrierten, wer den jetzt aus Moskau im Zusammenhang mit den bolschewistischen Massenschlächtereien nähere Einzelheiten bekannt, die mit Sicher heit darauf schließen lassen, daß sie allerdings in aller Stille fast ausnahmslos das gleich« Schicksal ereilt hat wie alle jene, die bisher vom sowjetrussischen Moloch verschlungen wurden. Max Hölz z. B., von Lem ursprünglich angenommen wurde, er sei „ertrunken" hat ebenso wie Heinz Neumann durch bei» üblichen Revolverschuß ins Genick in den Kel- lergewölbrn des GPU -PalasteS am Moskauer Lubljanka-PIatz geendet. Elf tveitere ehema lige Reichstagsabgeordnrtc werben bekanntlich feit langem „vermißt". Es kann heute nach ben bisher vorliegenden Meldungen mit Sicherheit angenommen werben, -aß sie baS gleiche Schicksal erlitten haben. Sie sind „eingrgangen in» Sowjetparabies" — aber an-er», al« fle es fick, vorgestellt und einst -«« deutschen Arbeiter vorgegaukelt haben.