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Beilage zum Frankenberger Tageblatt M. LS« Die»«ag, d.« 8. Jmrl IVS7 v«. Jahvg«»- Goldenes Ehrenzeichen für Prof. Lenard Dee Führer und Reichskanzler hat dem Professor Dr. Philipp Lenard in Heidelberg, de» am Montag seinen 75. Geburtstag beging, in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Le. benSarbeit und seiner stets bewährten natio. nalsozialistischcn Haltung das Goldene Ehren, »eichen Ler Partei verliehen und ihm tele- graphisch herzliche Glückwünsche übermittelt. pünktlich nnd zuverlässig Hu« LS», deutschen Postflug über den DÜL< -tlantil. Am 9. Juni führt Li« Deutsche Lufthansa hfN 250. Postflug über den Südatlantil durch. Die Bedeutuirg, die dieseni Ereignis -»kommt, ergibt sich aus der Tatsache, daß cs sich hier nicht um gelegentliche Einzelflüge, s-ndern um planmäßige, zu allen Jah» rcSzeiten ohne Rücksicht auf Witterungsver» hältnisse durchgeführte Flüge handelt. Als am 3. Februar 1934 das erste plan mäßige Postflngzeug der Deutschen Lufthansa von Stuttgart seine Reise nach Südamerika antrat, betrug die Flugdauer auf der 14 008 . Kilometer langen Strecke nach Buenos Aires fünf Tage. Nachdem die praktischen Erfah rungen soweit fortgeschritten waren, daß aul dieser schwierigen Flugstrecke ununterbrochen Tag und Nacht geflogen werden konnte war es nn April 1935 möglich, eine Beschleunigung des Dienstes um 24 Stunden durchzuführen. Durch weitere flugtechnische und organisato- tische Verbesserungen ist es gelungen, di« Flugdauer nunmehr auf zweieinhalb Tage bis Rio de Janeiro, dreieinhalb Tage bis Buenos Aires herabzumindern; außerdem hat der Dienst durch Inbetriebnahme der Anschluß, strecke Buenos Aires—Santiago de Chile einen wertvollen Ausbau erfahren. Hierdurch ist eS möglich, Luftpostsendungen nach San- siago de Chile in viereinhalb Tagen zu bc- fördern. Bei Einrichtung der deutschen Luftpost konnte der Dienst nur 14tägltch durchgeführt werden. Seit Juli 1934 war eS jedoch mög lich, einen wöchentlichen Verkehr einzu richten, wobei zeitweise auch Luftschiffe ein. gesetzt wurden. Eine weitere Berkehrsver» Lichtung brachte im Juli 1935 die Verlegung des Abflugtages in Stuttgart von Sonntag auf Donnerstag mit sich, indem die am Sonn- tag in Paris abgehenden Flüge der franzö sischen Luftverkehrsgesellschaft Air France von diesem Zeitpunkt ab zur Postbeförderun^ be« nutzt wurden. Den Postversendern stehen in jeder Woche nunmehr zwei Luftpostverbindun- gen von Europa nach Südamerika und zurück -ur Verfügung. Trotz dieser in verhältnismäßig kurzer Zeit burchgeführten Berkehrsverdichtungen ist die Postladung für jeden Flug nicht etwa gerin ger geworden, sondern seit Beginn des Dien stes um bas Siebenfache gestiegen. Die vermehrten Verbindungen haben sich somit als verkehrsfördernd erwiesen. Zum andern veranschaulicht diese Entwicklung, in welchem Maße die Postversender die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der deutschen Luftpost zu schätzen wissen. Dr. Go«bbel» bei Len Kinderreich»» in Frankfurt (Echerl<BiIderdimst-M.) Anläßlich der Reichetagung de» Reichebunde» der Kinderreichen in Frankfurt a. M. fand auf der Festwiese am Frankfurter Messegelände ein« Großkundgebung statt, bei der Dr. Goebbels bedeulsame Ausführungen über die Stellung der kinderreichen Familien machte. Mit jubelnder Begeisterung begrüßten Kinder den Reicheminister. Höhere AnterMungsM Neuregelung der Arbeitslosenunterstützung Durch die Verordnung über die Höhe der Arbeitslosenunterstützung vom 3. Juni 1937 hat der Reichs- und Preußische Arbeitsmini- stcr die Sätze der Arbeitslosenunterstützung neu geregelt. Die bisherigen Unterstützungs- sähe stammten aus dem Jahre 1932. Sie be ruhten auf zwei Verordnungen, einer vom 16. Juni und einer vom 19. Oktober 1932. In der ersten Verordnung hatte man die Sätze außerordentlich stark gesenkt. Diese Kür zungen erwiesen sich jedoch bald als so un erträglich, daß im gleichen Jahre wieder eine gewisse Heraussetzung der Unterstützun gen durch Zuschläge angeordnet werden mußte. Unmittelbar nach der Machtübernahme konnte die Reichsregierung die notwendigen Verbesserungen noch nicht vornehmen, da erst die furchtbare große Arbeitslosigkeit beseitigt reicht war, war der Zeitpunkt für «ine Neu ordnung der Arbeitslosenunterstützung ge kommen. Die neue -Verordnung berücksichtigt Wiede» stärker den wirtschaftlich richtigen Grundsatz, daß die Arbeitslosenunterstützung Ersatz für ausfallendes Arbeitsentgelt ist und daher in einem angemessenen Verhältnis zum Loh« stehen muß. Deshalb find die Lurch Lie Ver ordnung vom 1«.Juni 1982 zusammengelrg- teu Lohnklaffen weitgehend wieder ausrinan- dergezogen worden. Die Zulage, die seit der Verordnung vom 19. Oktober 1932 einem Teil der Unter stützungsempfänger gewährt wurde, ist jetzt in die Stammunterstützung eingebaut. Da durch wurde eine wesentliche Vereinfachung und Uebersichtlichkeit erzielt. Weiter erhöht die neue Verordnung den Familienzuschlag für den ersten zu schlagsberechtigten Angehörigen. Denn mit dem ersten Familienzuschlag werden in der Regel die höheren Aufwendungen für Woh nung und Haushaltsführung abgegolten wer den müssen. Außerdem tritt eine Begünsti gung der kinderreichen Familien dadurch ein, daß der Zuschlag für den dritten und fol genden Familienangehörigen überall «twaS höher angesetzt tst als für den zweiten. Di« neuen Unterstützungssätze für Arbeits lose treten am 28. Juni 1937 in Kraft. Für laufende Fäll« ist eine Uebergangsfrist biS zum 25. September 1937 vorgesehen. Austkma des Snubm-Zeste- Bruck»e».Ehren»edaiSe auch für Dr. Goebbels. Die von der Internationalen Bruckner- Gesellschast zusammen nrit der Stadt Regens burg durchgeführte Bruckner-Feier anläßlich deö Einzuges Anton Bruckners in die Wal halla fand am Montag ihren Abschluß mit einer im Reichssaal des Rathauses abgehal tenen Festsitzung. Der Präsident der Internationalen Bruck ner-Gesellschaft, Professor Auer-Wien, gab unter Beifallskundgebungen der Versamm lung den Vorschlag einer hohen Persönlich keit aus München bekannt, die unter dem Eindruck der erhebenden Feierlichkeiten deS Sonntags angeregt hat, jedes Jahr eine Bruckner-Festwoche in Regensburg abzuhal ten. Der Redner entivarf dann ein kurzes Lebensbild Bruckners und teilte die Verlei hung von weiteren Auszeichnungen der Bruckner-Gesellschaft mit. Nachdem der Führer und Reichskanzler bei dem Staatsakt in der Walhalla als erster die Ehrenmedaille der Ge sellschaft erhielt, wurde die gleiche Ehrung auch Reichsminister Dr. Goebbels zuteil, fer ner Ministerpräsident Siebert, den Ehren mitgliedern der Gesellschaft, Professor Dr. Raabe und Geheimrat Professor Dr. vo» HauSegger sowie dem Orchester der Münche ner Philharmoniker und dem Musikverleger Gustav Bosse-Regensburg. Professor Dr. vo« HauSegger überreichte die Ehrenmedaille dem verdienten Präsidenten der Gesellschaft, Pro fessor Max Auer. Einer Reihe von Persön lichkeiten, die bei der Vorbereitung des Bruck» ner-FesteS in Regensburg mitwirkten, wurd« die Ehrenurkunde der Gesellschaft übermittelt. Professor Max Auer brachte in seiner Rede auch die tiefen Dankgefühle zum Ausdruck, die die Internationale Bruckner-Gesellschaft de« Führer und Reichskanzler für seine hochher zige Förderung der Bruckner-Bewegung ent gegenbringt. Begeistert stimmte die Festver sammlung in das Sieg-Heil auf den Führe» ein. In seiner Festrede entwarf der Präsi dent der Reichsmusikkammer, Prof. Raabe» Berlin, ein packendes Bild von der Persön lichkeit und dem Werk Anton Bruckner-, de» »r alS den genialen Einzelgänger unter de» großen Musikerpersönlichkeiten des iS. Jahr hunderts begriffen Wissen will. AM» «Wk I« Brrgedoef bei Hamburg »i«g,weiht. Im Rahmen einer niederdeutschen Tagun- wurde das erste Arbeitsdienst-Ehrenmal i» Deutschland in Bergedorf eingeweihh Gauleiter und Rvichsstatthalter Kaufman» erklärte, daß das Ehrenmal von der Aufbau arbeit im Reiche Adolf Hitlers zeugen sollen In Vertretung des Reichsarbeitsführer» dankte Generalarbeitsführer Dr. Decker da für, daß Bergedorf als erste Gemeinde iw Deutschland die Leistungen des ReichSarbeits- drenstes durch ein Denkmal ehre. Das Denkmal ist als Brunnen ausge»« führt, den die Mgur eines Arbettsmanne» krönt. Der Arvertsmann blickt — auf seinew Spaten gestiitzt — nach der Siedlung Essen-« Hof, die ei« Werk des Arbeitsdienstes ist. Vas Opfer 6er Joniks lassen Originalromcm von Maria Oberlin Copyright by Prometheus-Verlag, Dr. Eich acker, Gröbenzell bei München A) (Nachdruck verboten) „Monika — sieh mal, die Nyssen-Werk« pellen einen großen Wert vor, ich habe ihn nutzbar mrmacht. Reden wir doch nicht davon. Wir wollen uns nicht um Summen und An- kil« streiten. Ich mutz die Gewktzhekt haben, datz du sorglos leben kannst, sonst kann ich dich nicht von mir geben." „Martin! Warum? Habs ich denn nicht alle« getan?" „Doch, Monika! Mehr, als dein Opfer er- forderte. Aber ich wkkl nicht als Schatten über deinem .Leben sein. 'Du sollst es frei ge stalten, wie du willst." Hart setzte er hinzu: „Gr ist besser so. Auch für mich." „Auch für dich?" fragte Monika leise zurück, st» war sehr blatz geworden. Gr nickt« ruhig. Macht, st« glauben, daß er sie freien Herzens vo« sich gab, dann würde sie unbeschwert gehen« Monikas Stimm« klang schwer und müde. „Dann ja. Dann wollen wir's so lassen. Wy werde zu Mama fahren." Leb wohl, Monika. Ich Hank« dir —> trotzdem — für alles." Martin Siesnäckers fest», sonore Stimme bebt«. ' " E stand mit abg«wand1«m Gesicht. Leis« a«sf Monika nach sein« Hand. Leb wohl, Martin — Martin ll' Er wandte sich nicht um. „Astes Gute für d«t» Leben. Monika!" sagt« «r noch immer halb abgewandt und drückt« dw schmal«, zarte Hand schmerzhaft fest. Monika söch den Mann an, er wich den, Mick au». „Martin?" fragte sie noch einmal. „Lebwohl!" sagte er rauh und heiser. Die Tür fiel ins Schkotz. 12. Hermann Nyssen legte das Buch, in dem er geblättert hatte, fort. Seine Hand griff nach dem Telefon. „Monika? Du? Was gibt's denn?" Ueber den Draht kam Monikas müde Stimm« zu ihm herüber. „Hermann, lätzt du für mich «iu Zimmer richten bei euch? Kann ich zu dir kommen?" Hermann Nyssen wurde blatz. „Monika! Um Gottes willen^ was ist denn geschehen?" Fem und müde kam Monikas Stimm« zu ihm. „Nichts, Hermann, nichts — wir haben heute das Nähere unserer Scheidung überlegt. Tu veesteyst, ich kann doch jetzt nicht mMr gut in Martins Haus wohnen —." Eine stark« Bitterkeit klang durch ihre Stimm«. „Es ge hört ja alles ihm — kannst du Mich nicht auf. nehmen, bis alles erledigt ist?" „Natürlich, Monk — komm mir —. Ich warte hi«r auf dich." „Tanke, Hermann. Ich komm« dann gleich. Josefa wird den Haushalt hier auslösm." Ein« halb« Stunde später sah Monika dem Brud«r gegenüber. Sie wehrte ab, al» er ihr «kn« Erfrsschimg anbot, schlug di« Zigarette aus, satz in dsm liefen Gobelknsessel deS Wohn- sakon« und sah mit toten Augen um sich. Ta» war doch khr Elternhaus, das waren doch astss freundliche, bekannte Tinge, die um sis waren. Und trotzdem schienen ihr diele Tinge plötzlich fem und entrückt — ihr Helm, war das nicht das kleine Hau» in Dahlem g«* wesen mit seinen Mickten, feinen Möbeln, seinen Dlunren, nrit Marlins ernstem, strengem Arbeitszimmer, das sie mir ein einziges Mol betreten hatte. Tos Haus, kn das bald jetzt «in« andere eknziehen würde — eine schöne, ge- sckmeidige Frau mit brennendroten Lippen und lockendem Mick, eine Fran, die Martin in leine Arme schliefen, an sein Herz nehmen würde? Sie verkrampfte die Hände und stöhnte sckmerzvost aus. Hermann sah auf die zart und gebrechlich gewordene Gestalt der Schwester. „Monk, nimm es doch nicht so schwer — sieh mal, du bist noch so jung, du kannst ein neues Leben beginnen. Astes wird auch für dick einmal wieder HM werden!" Monika hob den Kopf. In ihren schönen Augen stand eine abgrundtiefe Trauer. Her- mann scch es und erschrak. „Mein Gott — Monstal" Ein« Ahnung überfiel ihn. Gr griff nach der Hand der Sckwester. „Gab es denn kein« MöglSckkeit mehr?" Monika hob den müd«n Blick. „Keine, Her- mann. Martin wist allein sein —. Ich weitz auch, warum —." Ihre Hände verkrampften sich wieder eng und schmerzhaft. Hermann löst« Monikas Hände sanft. „Warum denn, Monika?" „Er liebt Addy Weilersheim —." „Unsinn, Monika! Wie kommst dir darauf?" „Ich Weitz es doch. Ich fühle koch, datz sie ihn liebt, datz sie ihn unbedingt für skck haben wist „Sie vielleicht. Aber Martig? Ich kann mir das nicht vorstellen, Monika!" „Warum hätte er sonst die Ehe jetzt gelöst? Ich war doch bereit, ihm alles zu sein." „Soll ich mit ihm sprechen?" Monika sah dm Bruder starr an. Dann sagte sie Hartl „Nein! Wozu, Hermann? Ten Skandal dsr Sckeidung fürchte ich nicht. Ich werde damit fertig werden. Wir verdanken Martin so viel. Sollen wir ihn noch einmal um etwas bit ten? Um etwas, was er nie geben wird?" Hermann Nyssen senkte den Kopf und drückt« die Zigarette aus. Seine Hände bebten nervös. „O, Monika, wenn ich nur geahnt HSttH was ich damals mit meinem Vorschlag an« richtet«! Es ist entsetzlich!" Monika legte dem Bruder die Hand auf dl« Schulter. „Nein, Hermann, du hast kein« Schuld, grüble nicht. Ich allein trage für alles dio Deck antwortung. Ich bin durchaus überlegt und aller Folgen gewärtig Martins Frau gewor- den. Meine häßlichen Worte warm schuld. Wenn du wüßtest, wie leid sie Mir tun! Abe» Martin kann sie nicht vergessen und wird st« nicht vergessen!" Ein schrilles Tekefongeklingel riß ihre müde« Worte entzwei. Die beiden Geschwister sahen sich erstaunt an. „Wer kann das sein? Jetzt — so spät am Abend?" fragte Hermann erstaunt. Monika war aufgesprungen, ihr« blassen Lippen bebten. Ein fürchterlicher Schmerz zerriß ihr Herz. „Hermann, das ist etwas Schreckliches! Ich fühle es genau!" Sie war totenblaß geworden und wankte. Hermann griff nach dem Hörer. „Unsöm^ Monika, das wird für mich sein — geschäft lich vielleicht —." „Ja" rief er heiser kn den Apparat. „Hier Nyssen —" dann wurde er totenfahl und reicht« Monika stumm den Hörer. Mit bebendem Herzen ritz Monika di« schnurze Hörmuschel an sich. „Martin!" ries sw angstvoll. „Gnädige Frau!" sagte ein« muh« Stimm« begütigend: „Ich bin's, Bertram, Ihr Lhauf- seur! — Bitte, gnädig« Frau, es ist etwa» passiert." „Um Gottes willen, Bertram, was denn, sprechen Sie!" „Herr Steinäcker mit dem Auto." „Verunglückt?" Monika hauchte es nur. „Ja, gnädige Frau, ich fuhr mit ihm. Her« Steinäcker war so evregt und nervös heut« abmd. Wir sind gegm ein Lastauto gefahre» Herr Steinäcker liegt schon in der Charitä!* (Fortsetzung folgt.)