Volltext Seite (XML)
FrankmbeMr Tageblatt »«Ptlall «,«-«»« «nl-d-m WcrNagl LXona-.vejug.Pre««: t,Ko m». v«! «sy-rung M d«n Kutzakftilk» de« Land,«dl«,, I» W» «Hr, icl 8»«»agu»g ,m «tadtgidlet i» Pfz , I« LandgetNI «a Pf,. v»t«nl»dn. >rt«i SO Pf., PI»,«lnumm«r l«Pf.. «onnadendnumm-r L0 Pf. Wez^kS KnZeiger , i »Illlm-te, Höhe e«»,»aiilg f— «S mm dr,«y 8 Pfennig, Im teilte« (— 7» wm drei«) 20 Pfennig. Radattttaff« X »Lr Nachwei, und verullUlung SS Pi,nnig «anbeigedühr. Voftsq«lNonto: Lei»,!, »«rat. ««miixd^tnoluulo! Sranl«nt«rg. 8«w>spr. S4S — DrahtanschriftI Tagedlatt stranimibergfachs««. Vas NMmb««« la-ebla« ist da« M »erösseftüchms der amtN-m «el«mtmachmM das «mishaWlmaimes zu ziSha und des Ersten Wki«melst«r der Stadt zranlendera be-Srdll-erselt« desNmmte »la« Rantag, den 21. Rai lM »a-mMaar Hr. M »«. Zahrgang MGtes Bekenntnis Sachsen ehrt seinen großen Sohn Wscha« am Wochenansang Das kleine sächsische Dors Rammenau, ver steckt zwischen Bischofswerda und Kamenz ge- kegen, stand am gestrigen Sonntag im Zeichen einer Feier, an der das gesamt« geistige Deutschland lebhaften Anteil nahm. Der Sachse Johann Gottlieb Fichte, der neben Leiätiz zu den Gewaltigsten gehört, die der Sachsengau dem Reiche geschenkt hat, wurde hier vor 175 Jahren geboren. Ihm, der durch sein geistiges Schaffen der ganzen Welt unver gängliche Werte geschenkt hat, galt di« Feier, durch die sein Geburtsort und der Gau Sachsen das Schaffen dieses großen Geisleshelden ge bührend würdigte. Gauleiter Reichsstatthalter Mutschmann wies kn seinen Ausführungen über den großen Sohn unserer sächsischen Heimat auf die große Fr«ude hin, die uns Sachsen er- füllt, daß dieser Mann, der uns auch heute noch so viel zu sagen hat, ein Sachse ist. Ms dsr Sohn eines Arbeiters habe Fichte mit sei nen Leistungen die Richtigkeit des Satzes be wiesen, daß aus der Heimatscholle immer di« besten Söhne wachsen. Reichsleiter Alfred Ro senberg würdigte in einer bemerkenswerten Rede Fichtes deutsche Sendung und stellt« dabei die Charakterstärke dieses geistigen Freiheitskämp fers in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Well Johann Gottlieb Fichte zutiefst einer der Ansrigen im Rahmen der Freiheitskämpfe der vieltausendjährigen germanischen und deutschen Geschichte sek, deshalb gedenke das ganze deut sche Volk dieses Kämpfers für deutsche Freiheit und grüße mit ihm über alle Jahr hunderte hinweg die Großen der deutschen Ge schichte als lebendige Gegenwart. Lebendiger Gegenwartsarbeit, die aufbaut aus geschichtlichen Erkenntnissen und zukunfts bauenden Voraussetzungen, gilt das Schaffen der neuen deutschen Lehrer-Hochschule in Braunschweig, die am Sonntag durch Reichs minister Rust geweiht wurde. Dabei prägte der Minister bei einer Betrachtung über die Fragen der deutschen Jugenderziehung den rich tunggebenden Satz: „Cs ist undenkbar und ich weise es weit von mir, daß im Dritten Reich jemand bereit ist, Wissen zu vermitteln, ohne den Einfluß der charakterlichen Gestaltung der ihm anvertrauten Jugend zugleich in sich zu tragen. So, wie wir die Gegenwart aus der Geschichte heraus besser verstehen, werden wir auch di« Geschichte aus der Gegenwart heraus Lesser beurteilen lernen." Deutsche Jugenderziehung und deutsches Ju gendwollen wurde auch eingehend erörtert auf der Reichsarbeitstagung des Reichsführerlagers der HI in Weimar, die am vergangenen Wo- chenend« kn Weimar mit zwei hochbedeutsamen Reden des Reichsministers Darrs und des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley ihren Ab schluß fand. Das Ziel aller Arbeit an der Ju gend im Dritten Reiche legte Dr. Ley fest, indem er sagte, daß die Organisation der Partei mit ihren Verbänden in der Lage sein müsse, jeden deutschen Menschen zur Stellung nahme zu unseren Ideen zu zwingen. Di« Partei habe das einzigartige Verdienst, daß sie dem deutschen Volke klarmachte, daß zuerst! der Mensch im Mittelpunkt aller Dinge stehe und daß die Führung des Menschen wichtig ist. Während wir in unserem Deutschen Reich« alle unsere Kräfte darauf verwenden können, das ganze Volk innerlich aus die den neuen Staat tragende Weltanschauung auszurichten, während bei uns die Gesamtheit aller Volks genossen freudig Kiesen Weg mitgeht, haben unser« Nachbarn im Westen allerlei tiefernst« Sorgen. Wir denken jetzt gar nicht einmal an di« groß« Blamage, die Paris in den letzten Tagen mit dyr nach Frankreich „verflogenen MMera bei der »edöcht«!ssekec In Rammenau dvm Vorabend der Fichte-Gedenkfeier veran- staltete der Fichite-Ortsvsrekn RamMenau ein« Begrüsmng im Erbgericht, die sich zu einem mür- digen Auftakt des Heimatfestes gestaltet«. Ms Ehrengäste waren mehrere Nachkommen des großen Philosophen erschienen, ferner Kreis leiter Martin, Amtshauptmann Dr. Sievert (Bautzen) u. a. Etwa 400 Gäste füllten den Saal, meist auswärts wohnende Rammenauer, die zur Fichte-Feier in ihr« Heimat geeilt waren Im Mittelpunkte des von künstlerischen und musikalischen Darbietungen umrahmten Heimat abends stand die Uraufführung des Heimat- festspieles „Unser Fichte". Das von dem Schriftsteller A. Wurlitzer (Dresden) ver- faßte Festspiel ziegt in fünf eindrucksvoGen BK- dem Ausschnitte aus dem Leben und Schaffen des großen Philosophen und Rufers zur Frei heit Johann Gottlieb Fichte. Die Darsteller, alle Einwohner von Rammenau, ernteten für ihr Spiel reichen BeifaM. Bürgermeister Gnauck sprach für die Gemeinde Rammenau Begrüßungsworte. Lehrer Richter bracht« in einer heimatverbundenen Rede den Stolz der Rammenauer zum Ausdruck, daß einer der größten Deutschen seinen Aufstieg aus Ramme, nau genommen habe. Amtshauotmann Dr. Sievert betonte, daß dis gesamte Ober lausitz an dem Ehrentage der Gemeinde Rammenau mit teklnehme. Für das afs Ju gendherberge geplant« Fichteyaus könnt« o«r Ämtshauptmann «ine namhaft« Beihilfe des Vezirksverbandes in Aussicht stellen. ZuM Schluß dankte im Namen der Fichteschen Nach kommen Polizeipräsident Werner v. Fichte in bewegten Wort«n für die würdige Ausgestal tung der Fichte-Gedenkfeier in RamMenau. Der Soimlag Rammenau hat heute «inen großen Tag, wie wohl noch nie zuvor seit seinem Bestehen. Viele Tausend Menschen aus der nahen und weiteren Umgebung ziehen am Sonntag durch die Straßen, die mit grünen Girlanden, mit Transparenten und Fahnen überreich geschmückt sind. Stürme der SA sind darunter, Politische Leiter, Arbeitsdienst, HI und BDM aus den umliegenden Dörfern und Städten. Sie mar schieren auf einer Parkwkese vor dem schönen alten Schloß Rammenau auf, das etwas ab seits vom Dorf« liegt. Hier grüßt weithin zwischen 1>en Bäumen und Büschen des Parks ein Hoheitszeichen von der mit Grün umwun denen Tribüne, vor der die SA-Standarte Bautzen und die Fahnen der Stürme, der Politischen Leiter und der DAF Aufstellung genommen haben. Reichslekter Alfred R osenberg undReichS- statthatter Mutschmann haben, in dem nahegelegenen Großröhrsdorf verschiedene Nach- kommest Fichtes begrüßt. Auch hier bildere bk« AI Malier b» zum Rathaus« der Stadt, vor dem Abordnungen der Partei mit ihren Fahnen den Rekchsleiter erwarteten. Pünktlich um 1k Uhr trafen dann Reichsleiter Rosenberg und Gauleiter Mutschmann, stürmisch begrüßt, auf i>em Festplatz kn Rammenau ein. Unter den zahlreichen Ehrengästen sah man Minister Kamps, den Leiter der Landesstells Salz mann, SA-Obergruvpenführer Schep - mann, SS-Gruppenfüh«r Borkeilmann, NSKK-Gruppenführer Lein, GemralarbektS- fühver v. Alten, GebtetsWrer Busch vkÄ« Vertreter der Partei, dsr Wehrmacht, der Be hörden und «in« Anzahl von Nachkommen Fichtes. Durch feierlich« gansarm und Kesselpauken wurds der Festakt Ängeleitet. Dann begrüßt« Bürgermeister Gnauck den Rekchsleiter, den Gaul«it«r und die Ehrengäste. Er würdigt« kurz die Bedeutung des größten Sohnes von Dorf Rammenau. Und nun spricht GMeN« Relchsstatthalkr MtMam, der Johann Gottlieb Fichte, dm Sohn der sächsischen Heimat, als einen der bedeutendsten Geisteshelden des deutschen Volkes feiert. Fichte gehöre zu lenen Unvergänglichen, die auch der nationalfovalistischm Zeit noch vieles zu geben hätten. Alle Bereiche der deutschen Geistes- Haltung habe dieser einfache Arbettersfohn im Laufe sein« Lebens erfaßt, fo daß er ein Bahn brecher deutscher Philosophie wurde. Dieser Sohn ein« Lausitzer Bandwebers, so fuhr d« ReichvstatthgNer fort, ist der Lest« Beweis für >dk Richtigkeit der nationalsozialistischen Lehrs von Blut und Boden. Hinter uns liegt die Zeit des Niedergang«. Mit dem Aufbruch des Nationalsmialismus hat ein Zeitabschnitt begonnen, der sich die Pflege der großen Lek- stungen und ihrer Schöpfer zur besonderen Ausgabe gestellt hat. Ein Volk, das sich sein«! groAn Führer besinnt, wird von vorbildlicher Leistungsfähigkeit bleiben. Gin Volk aber, das sich vergißt, verlieft die Kraft zur Selbstbe hauptung und zum Fortschritt, Johann Gott lieb Fichte war es, der sich in feinen Werlm, besonders in dm „Reden an dis deutsche Na tton" zum Vorkämpfer aller Deutschen auf schwang, als es galt, das Volk vor dem Nieder gang zu bewahren. Unter dem Trommelwirbel der französischen Besatzung in Berlin hielt er furchtlos seine Reden, "dis zu neuem Aufbruch mahnten. Der Reichsftatthalter unterstrich im beson deren Fichtes Forderung nach einer deutschen Nationalerziehung, die erst jetzt durch den Nattonalsozialismus verwirklicht werden konnte. Fichte wäre vielleicht nicht ein so gewaltiger Kämpfer und Erziehe» geworden, wenn ihm nicht die Heimat ein besonderes Lharaktererbs mit auf den Weg gegeben hätte: Hart bleiben in der Pflicht, hart Llftbm im Opfer für di« Vaterlandside« und Haft bleiben im Magni« bis zum Letzten! Das war da» Erb«, da» dm sächsischen Arbeitersohn aus der Lausitz be fähigt«, zum großen deutschen Revolutionär zu werden und sem Wort auch in di« Taß umzusetzen. Denn Ficht« hat mit gleichem Ein satz, ww er zur Erhebung der Deutschen auf- rief, sein Leben in di« Wagschal« geworfen. E, «ar als» mehr al» Zufall, daß Ficht» jeder zeit «in todesmutiger Draufgänger war, der dm bergeoersetzmdm Glauben an da» Vaterland gerade in der Stunde der Ge fahr nicht verlor. So zeigt auch das Beispiel Ficht«», daß da« Genie aus der armen Dorfschule sich trotz Not und Entbehrung seinen Weg an di« Spitze de« Volkes zu bahnen wsiß. G» ist also m der Tat eine gerechte Fügung der Geschichte, wenn di« genial«» Gedanken Fichtes heute im Drit ten Reiche ihre Erfüllung finden. Denn i« ungeahnter Kraftentfaltung hat sich unser Bolt hinter den Führer gestellt, der es aus der Unterganasstimmung herausführt« zum Glau ben an die Kraft und di« Sendung der deub- schen Volksgemeinschaft. Reichsstatthalter Mutschmann schloß sein« Ausführungen mit dem Hinweis darauf, daß das in der Gegenwart wieder lebendig gewor dene Erbe Fichtes alle Volksgenossen verpflicht«, nicht nur die Erinnerung daran wachzuhalten, sondern es auch im Kampfe für die Errettung des Vaterlandes einzusetzen. Und das soll d«r eigentliche Sinn der heutigen Weihestunde fein. Die Ouvertüre zu „1813" von Karl Maria von Weber, der Vorspruchr „Du sollst an Deutschlands Zukunft glauben" und der Chor der SA „Freiheit ist das Feuer" leiten über zu der großen Gedenkrede von Reichsleiter Alfred Rosenberg Dabei führte der Redner u. a. aus: Im Dienste der deutschen Freiheit ist ent scheidend für das Charakterbild Fichtes, daß er niemals nur als abstrakter Philosoph sein« Erkenntnisse niederschrieb, sondern daß alles, was er sprach und tat, aktiv angreifendes Handeln war, daß hier also sine stärkst« Männlichkeit überall durchbrach, selbst auf Vie Gefahr schlimmster Verfolgungen fes tens der deutschen Fürsten oder später seitens deS korsischen Unterdrückers. Hier greift diese seelische und Politische Tä tigkeit, dieses Tätig-sein-wollen, sofort auf das ganze germanische Wesen über und begreift, unserem tiefsten Wesen gemäß, daß Gesittung niemals eine Passive, niemals nur eine ideale und notgslandeten" sowjetspanischen Flieg«m erlitten hat, di« nunmehr dem Richtet»« Mischungsausschuß Veranlassung geben müssen, sich nicht immer nur mit den angeblichen beut- schen und italienischen Bestimmungsverletzun gen, sondem auch einmal mit d«n offen zutag« liegenden Vertragsbrüchen Frankreichs zu be schäftigen. Wir kbnnen das Heikle dieser Situa tion verstehen, sind aber nicht daran schuld. Wir denken bei den Siegen der Herren an d«» Seine auch nicht an di« betrüblichen Stund«», die ihnen bisher der immer wieder verschoben« Termin der Eröffnung der Pariser Weltaus stellung bereitet hat, wir haben heut« nur di« dauernden Mißgeschicke im Auge, die die fran zösische Regierung mit den Geistern erleben muß, di« sie rief und nun nicht wieder los werden kann. Während am Sonntag di« nationalen Parteien und Gruppen Frankreichs zur Einigkeit und zur Sammlung ausriefen, zogen in St. Dennis, einem Vorort von Paris, 1000 Kommunisten vor die Gitter tore des Rathauses und schrien: „Wir wollen die Ausrufung der Sowjets!" Dabei ist es zu allerlei blutigen Zwischenfällen gekommen. Arge Beklemmung bereitet den Männern um Blum auch die englisch« Initiativ«, die das Ziel hat, in Spanien eine einstweilig« Waffenruhe zu erzielen, um während dieser Zeit ein« Vermittlung zwischen den kämp fenden Parteien herbelzuführen. D«r Außen politiker des „Echo de Paris" meint, Eden und Blum seien bei ihrem letzten Zu sammentreffen in Pans wahrscheinlich über eingekommen, daß in Genf nichts unternonr- men werden soll«, was die Arbeiten des Londoner Nichteinmischungsausschusses behin dern könne. Im übrigen befassen sich di« Blätter mit dem Zusammenireten des Völ kerbund,rates und mit der unangenehmen Ueber- raschung, die in der Forderung der Valencia- Bolschewisten erblickt wird, den Völkerbund mit dem spanischen Konflikt zu befassen. Vor einigen Tagen sei der allgemeine Eindruck noch gewesen, daß die Arbeiten in Genf sich in einer ruhigen Atmosphäre abspielen wür den. Durch den Schritt Valencias sei di« Lage nun aber völlig umgeworfen worden. Im „Journal" werden denn auch ernst« Bedenken geäußert und wird gefragt, ob man nicht einmal mehr werde feststellen müssen, daß Gens die Verwickelungen nur noch vergrößere, anstatt die Gegensätze zu beschwichtigen. — Wie gesagt: Sorgen über Sorgen, die di« Herren ganz bestimmt nicht hätten, hätten sie sich nicht derart blindlings in dis Ge folgschaft Moskaus begeben. Wer sich mit dem Teufel verbündet, darf sich nicht wundern, wenn er schließlich selbst zum Teufel geht! K. Lgt.