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Beilage z«tn ^vaakenbevger Tageblatt «r. 103 Mittwoch, de« 5. Mai IV37 bDr 20 Pf.: mit „ttaorglanr"-8oä pür 30 Pf.: mit „ttasrglanr-Mrkung bei äerlVäsck« (Nachdruck verboten) S Nv'rE' sc«wa«?rnops-t, Zeder kam helfe»! Vvrch el»e» «astplah fSr eia erholungsbedürftiges «ind! milösn 8psrislmitt«ln, ctis kein Mksii uns kein« Kolkseif« Im fiosr rurtlekiossen, sko mit Dr. Todt desWigte Sachsens Relchsaaiobahnen Dresden, 4. 5. Ant Montag und DienÄ- tag besichtigte der Generaknfpeftor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt, mit Ver tretern des Unternehmens RekchSautobahnen die zur Zeit im Bau Md m Betrieb befindliche« Reichsautobahnen in Sachsen. Die Reise ging von Hof aus und führte über die in Bau befindlichen Strecken bei Plauen i. D. und Mit Gewehrkolben gegen Sudeten-entsch« 80 Verletzte. Wie das Blatt der Sudetendeutschen Partei! „Die Zeit" meldet, kam es anläßlich Ler Kund gebung der Subetendeutschen Partei zum „Tage der Arbeit" in Staab bei Pilsen bei der Ansprache des Abgeordneten Dr. Köllner zu Störungen Lurch Schmährufe von kommu nistischer und tschechischer Seite. Der anipesende Regierungsvertreter schritt in keiner Weise gegen die Ruhestörer ein und erklärtes es sei Sache der Versammlungs« ovdner, für Ordnung zu sorgen. Als darauf hin eine Gruppe von SPD.-Ordnern die kom munistischen Störenfriede in eine Nebenstraße »^«drängen versuchte, erschien plötzlich ei» Oberleutnant, zog den Säbel und gab Len be reitstehenden ungefähr siebzig Gendarmen den Befehl, den Platz zu räumen. Die Gendarmen gebrauchte« sofort Gummi- knüppel und Gewehrkolben und verdrängte« die dreitausend Kundgebungsteilnehmer, ohne -aß -ke Versammlung bom Regiernngsver- treter aufgelöst oder Sie Kundgebung ge schlossen worden wäre. Es entstand ein großer Tumult, in -essen Verlauf an achtzig Per sonen verletzt wurden. Das Opfer 6er Joniks fassen Orkgmalvoman von Maria. Oberlrn Copyright by Prometheus-Verlag, Dr. Erch- acker, Gröbenzell bei München «L-MMWW MMS WWWM VS. Jahrgang »SS»—SSS-W italienischen Journalisten kamen zum ihrer Deutschlandreise imch Mün- , wo ihnen Reichspressechef Dr. Dietrich Empfang gab. Im Laufe des Abends Dr. Dietrich eine Ansprache, in der er Gästen zunächst die Bedeutung ihres Be- gevade in der Hauptstadt der Bewe- errlärte. Aus dieser Stadt sei der Geist mreu, von dem die italienischen Jour- ÄaSisien in diesen Tagen einen Hauch ver-, Wärt hätten. Aus dieser Stadt sei die Kraft emsgegangen, die das gesonnt «ich gestaltet Abch WaS sie mit eigenen Augen hätten sehen Oles« Erfrischung ken nen Lio sick okne Lorg» vSrkentlick gönnen — vsnn Ltaub uns ttitr» es erköräsrn, sogar noch öfterl Lsäingung Ist aber iVSscks mit Mr -le Wahrheit kiimpfen «elchwreffechrs Dr. Slettich sprach z« den Italienischen ZamnEe» Nyssen entschieden. Monikas Müde Stimme unterbrach ihn. „Latz nur, Hermann! Ich will's Mir ja überlegen. Ich Mutz Mal in Ruhe darüber Nach denken! Weitzt du, ich habe Mrr nur mein Leben anders gedacht! Ganz anders —" „Es kommt daraus an, ob man für sich da ist oder für andere, Monika!" „Man hat aber doch ein Recht auf sein eigenes Leben, Hermann!" „Meinst du wirklich? Ich habe es nie ge- gehabt. Mein Leben hat iMMer ganz den Nyssemverken gehört. Monika!" Monika Wyssen sieht den Bruder an, als sähe sie ihn zum erstenmal. Plötzlich erkennt sie, daß hinter seiner Arbeit, die ihr ost etwas trocken und pedantisch vorgekommen ist, mehr stand als die notwendige Verwaltung eines Erbes. Datz sich dahinter vreliercht eine grotzs Aufgabe verbarg, ein« schwere, aber freudig getragene Last, die Lebenserfülkung und Be rufung war. Erne Scham kam sie plötzlich an. Grau mit vkerunddreMg Jahren! Sorgenbeladen, Müde! Und sie? Frühling in Tannes, Modenschau in Papis, mit dem Flugzeug nach Budapest zum Stephanstag, große Weltreise — sorgen los, unbekümmert — „Ich habe nie etwas von deinen Schwierig keiten gewutzt," sagt sie schließlich E ver sagender Stimme. Der Bruder wehrt ab. „Ich weiß ja, Monika — ich weiß." Monika knöpft dis Autojacke zu. „Ich mutz heim, Hermann. Die Untersuchung wird gleich beginnen." Sie reicht dem Bruder die Hand. „Biesteicht kann ich dir helfen. Ich weitz es noch nicht — aber vielleicht!" „Ja, Monika, es gibt vielleicht noch oiucn AuÄveg —" Er gab der Schwester die Hand. „Ich hab noch viel zu tim, Monika. Aber ich komme, sobald ich kann/' Leise schlotz sich dre gepolsterte Doppeltür. Ministerialdirektor Dr. Calini, der Gene, raldirektor der italienischen Presse im Presse- uird Propagandaministertum, wteS in seiner Ansprache darauf hin, daß die Reise der italie nischen Journalisten nicht besser hätte abge schlossen werden können als mit dem Besuch Ler Stadt, die das Herz des Nationalsozialis mus sei. Sowohl für den Faschismus wie für Len Nationalsozialismus bedeute die Partei Las lebendige Herz und die Kraft, welche die Männer schöpfen, um neue Ziele und Er rungenschaften zum Wohle des Volkes zu er ringen. Rudolf Seß empfing lm Vraunen Saus Die italienischen Journalisten ehrten am Dienstagmittag in einer eindrucksvollen Feierstunde auf Lem Königlichen Platz Mün chens die Toten der Bewegung. Der Führer der italienischen Delegation, Commendatore Casini, legte in den Ehrentempeln, an der Ewigen Wache große Lorbeerkränze mit Schleifen in den italienischen Landesfarben Nieder. Anschließend besichtigten die italieni schen Journalisten den Berwaltungsneubau Ler Partei. Danach wurden die italienischen Journali sten imBraunen Haus vom Stellvertre ter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, empfangen. Der Stellvertreter des Führers begrüßte die Gäste im Senatorensaal und ließ sie sich einzeln vorstcllen. Er gab dabei in „Ach, Moni — wie denkst Lu der das? DaS hilft uns doch nur kurze ZE! Was nützt Mir denn auch eine Summe? Die Abnehmer fehlen mir — die Aufträge —! Und denk nial, Stein- Scker kann seine Arbeit kaum bewältigen, kann kaum seine Aufträge ausführen!" Er dichte sich um. Unendliche Müdigkeit lag in seuer Stimme. „Moni, versteh wich nicht falsch! Ich will dich Nicht drängen. Ich bitte dich «ur: überlege es dir! Sieh mal, ich weitz ja, datz wir beidej — du und ich — uns allein durchschlagen "könn ten — auch wenn wir alles venören, und das steht ja bevor! Du weitzt ja, wir smd persönlich hastende Gesellschafter der Nyssenwerks, du, Mama und ich auch das Vermögen, das wir privat besitzen, bleibt uns nicht — es käme ebenfalls in Lie Konkursmasse. Trotzdem — für uns beide hätte ich kerne Sorge. Aber was soll aus Mamä werden?" Monikas Gesicht war tief verschattet, alle jugendliche Freude schien daraus gewichen. Sie stand schwer auf, ohne die sonst so leichte und schwingende Spannkraft. Ihr Blick war dunkel geworden. „Ich wist es mir überlegen, Hermann. Ob wohl ich noch picht emmal rveitz, ob 'du recht hast mit deiner Mernung, datz dieser Mark!« Steinäcker Mich liebt. Er denkt wahrscheinlich genau wie sein Vater: Heiratest du Monika Nyssen, bist du in der Geselffchast obenan —" Bitte», verächtliche Stimme. „So ist es nicht, Monika!" wehrte Hermann einer kürzest Ansprache seiner Freud« Aus druck, die Journalisten eines befreundeten Landes und Volkes in diesen historischen Räu- . men aus historischem Boden begrüßen zu dür fen. Vom Braunen HauS sei di« Bewegung ausgegangen, die später die deutsche Bewe gung geworden sei. Der Stellvertreter des Führers sprach sein« Freude darüber auS, baß die gemeinsame kulturelle und Politische Mis sion beider Länder, die Europa vor dem Bol schewismus gerettet habe, immer wieder durch gegenseitige Besuche der führenden Männer des öffentlichen Lebens zum Ausdruck komme. Er erklärte schließlich, er hoff« recht viele von den italienischen Gästen beim nächsten Reichs parteitag wiedersehenzukönnen. Der Führer der italienischen Journalisten, Dr. Castni, dankte für den Empfang Im Braunen Haus, der sie alle in Erinnerung an vieles gemeinsames in der Entwicklung der faschistischen und der nationalsozialistischen Bewegung mit besonderer Freude erfülle. Bei der Besichtigung deS Arbeitszim mers des Führers gab Reichsminister Hetz interessante Einzelheiten aus der Ge schichte des Braunen Hauses und der Bewe gung wieder. ! Len Wagen, das Pferd, den Flügel. — Aber sonst? Nur Mama — was soll sie, die Zarte, Kranke, tun? -Was sollte dann wohl aus ihr werden? Sie, deren flackerndes Lebens« flämmchen man nur durch sorgsamste Pfleg« und teuerste Kuren mühsam am Leben hält? Eine schwere, dunkle Last legt sich auf di« Seele des jungen Mädchens, das da jetzt in schneidiger Kurve in den breiten, kiesbestreutep Weg einbiegt, der zur Villa Nyssen herauf« führt. Ein riesiges, schloßähnliches Gebäude mit großer Sonnenterrasse und weitgedehntem Park. Monika umfährt den großen Besitz, winkt dem Chauffeur, der ihren zweiten Ma« gen, einen kleinen Sportzweisitzer, gerade mit einem spritzenden Schlauch bearbeitet. „Hier, Bertram, fahren Sie eben den Wagen herein, ja? Ist der Doktor schon da?" Sie sieht sich um, nein, der schwarze Wagen des Doktors ist noch nicht zu sehen. Im Haus kommt ihr die Schwester ent gegen, die die Kranke schon seit zwei Jahren betreut. „Wie geht's Mama, Schwester Elma?" „Ich habe sie auf den Balkon gefahren, Fräulein Nyssen. Es ist sa so herrliche Sonne, das ewig dunkle Zimmer macht sie so trüb sinnig —" „Altenburg wird's recht sein. Er muß jeden Augenblick kommen. Sind Sie bereit, Schwe ster Elma?" „Ja, Fräulein Nyssen —" Das Mädchen Monika überquert em paar Wohnräume, steht dann neben dem langen Liegestuhl einer kleinen zarten Frau, die in dicke Decken und Pelze gehüllt auf der Sonncu« terrasse liegt und mit sehnsüchtigen, wehen Augen in den blühenden Frühlingstag schaut. Monika hält der Mutter einen dicken, duf tenden Veilchenstrauß entgegen. ,^)h, wie schön, Kind! Ich danke dir!" (Fortsetzung folgt.) Rudolf Heß bei der Grundsteinlegung zu den Bauten am „Platz Adolf HitlerS" in Weimar. Der Stellvertreter des Führers vollzieht die Grundsteinlegung zu Bauten am „Platz Adolf Hitlers" in Weimar am Nationalen Feiertag des deutschen Volkes. Neven ihm Reichsstatt halter Gauleiter Sauckel. (WeltVild/M.) Dann ging Dr. Dietrich auf die Bedeutung her Presse ein, insbesondere die der deutschen Md italienischen Presse. Man habe in den letzten Jahren so viel über die Presse und die Pressefreiheit gesprochen und habe im Zu- Hammenhang damit der deutschen und der ita- Nenffchen Presse wegen ihrer idealistischen Hal tung Borwürfe gemacht. Aber man habe die gebührende Antwort erhalten. Die Presselüge fei ein schlechtes Mittel, um uns anzugreifen. Das erlebten wir gerade in diesen Tagen, wo um die Vernichtung Guernicas eine Preffehetze gegen das nationalsozialistische Deutschland entfacht worden sei, wie sie ihresgleichen in her Geschichte suche. Gr stelle in diesem Kreis internationaler Journalistrn in aller Oeffentlichkeit fest, datz man mit dieser infamen Lüge versucht hat, ein Verbrechen am deutschen Volke zu begehen. Eine Reihe französischer Zeitungen habe sich bereitgefunden, auf Einladung -es Generals Franeo sich davon zu überzeugen, datz an dieser Lüge nicht ei« wahres Wort fei. Franzö sische Blätter, die noch ein Gefühl für Anstand besitzen, hätten die Stabt Guernira durch ihre Vertreter besuchen lassen und festgestellt, datz Lie Stadt nicht durch deutsche Bomben zerstört wurde, sondern durch Brandstiftung -er bol schewistischen Mordbrenner. Man dürfe darauf gespannt fein, ob diejenigen, die sich in den Dienst -er Lüge gestellt hättest, nun den Mut aufvringen würde», ihre Infamie einzugc- stehkn. Die Journalisten des nationalsozialistischen Deutschland würden jedenfalls nicht aufhören, für die Wahrheit zu kämpfen, und er glaube, Laß in diesem Kampfe Schulter an Schulter mit ihnen die italienischen Journalisten stehen Würden. Die deutschen und italienischen Jour nalisten hätten sich besucht, um Verständigung zu suchen und hätten Herzlichkeit gefunden. Sein großes Erlebnis in Italien lasse sich in drei Worte zusammenfassen: „Glauben, Ge horchen, Kämpfen". Diesen Geist würden die Gäste auch auf ihrer Reise im nationalsozia listischen Deutschland gefunden haben. Di« Achse Berlin—Roni und Nom—Berlin, von Ler man heute soviel spreche, sei die solideste Konstruktton für eine Neuordnung der Ver hältnisse Europas. Diese Achse sei deswegen so stark und sicher, weil sie auf zwei feste» Lagern ruhe: auf der faschistischen und auf der aationalsozialistischen Partei, die das Unter pfand der gemeinsamen Ideale seien. über die kn Aussicht genommenen Linien zwi schen Pkau«n und Chemnitz km Zuge Ler Rerchs- autobahn Chemnitz—Hof. Am Montagnachmittag wurde Las wichtig« Teilstück im Zugs der Strecke Dresden— Weimar kn der Gegend zwischen Ronneburg und Meerane besichtigt, Las zur Zett »Vit beson derem Nachdruck von Ler Obersten Bauleitung Dresden bearbeitet wird. Noch Ende dieses Jahres soll, falls es die Witterung irgendwas zukäßt, die Verbindung Dresden—Jena Leut Verkehr übergeben werde». Am zweiten Tag« wurden die bet Chemnitz im Betrieb befindliche Strecke und di« Arbeite» bet Frankenberg , sowie im Trkebrschtale bei Wilsdruff besichtigt. Auch die westliche Umgehung von Dresden, insbesondere die Arbeiten in der Gegend lxiS Letzten Hellers, wurden in Augenschein ge nommen. ' Der Generalknspektor sprach fein« voH'te An erkennung über die Arbeit der sächsischen Ine genkenre aus. ! ' 2. Der hellgraue Wagen mit den zarten, waid- grünen Lederpolstern stand draußen vor den Nyssenwerken. Nicht wie sonst steigt Monika rasch und beschwingt ein, st« steht einen Augen blick mit festgepreßtem Mund, den Fuß aus dem Trittbrett und zögert. Sie sieht an sich herab und spürt auf einMal, Laß sie ldas teuerste Modell der Suzanne Lengkot trägt, der großen Mode künstle rin; die grüne Wild lederjacke steht in ferner harmonischer Tönung zu dem silbergrauen Rock, der Lie gleiche Farbe hat, wie Ler Wagen, wie die dicken, besonders zu dem smarten Autodreß gefertigten Hand schuhe aus grau und grün gefärbtem kostbarem Schwede» leder. Ales schön und wertvoll, sehr wertvoll — ' Sie steigt jetzt eni, der Wagen saust lkn rassigen« Tempo aus den Nyfsenwerke» heraus, überquert weit« Straßen und enge Plätze. Im Tiergarten fällt ihr plötzlich ein, daß sie den Bruder um einen größeren Scheck bitten wollte, um sich einen wertvollen Blaufuchs zu kaufen, der ihr in einem Schaufenster im Berliner Westen so gefallen hatte. Das ist nun wohl aus — Und dazu Hermanns Vorschlag. Martin Steinäcker — es ist ja Zum Lachen! Ihr schönes, freies, stolzes Leben an einen Mann binden? Sie hat nur ein« flüchtig« Erinnerung an ihn. Irgend so ein großer dunkler Mensch mit klugen, grauen Augen. Vielleicht hätte sre sich länger mit ihm unterhalten, aber Ler Vater war in der Nähe, ein dicker Mann in auffallend über eleganter Kleidung — da ist sre mich dem Sohn schnell ausgewichen — Und dieser Mann soll —? Es ist nicht aus zudenken, nein, nein! Wie das wohl ist: kern Geld haben? Hat sie davor Angst? Eigent lich nicht. Sie selbst würde sich wohl doch ir gendwie durchsetzen. Der Lurus ist selbstver ständliche Gewohnheit — mehr nicht. Auf einiger würde man ja wohl schrver verzichten: