Volltext Seite (XML)
Beilage zunr Franken l>ergev Tageblatt »r. VS Montag, de« SS. April IV37 »«. Achega«g Mr kann Mitglied der «SSW. werden? Mdllllllllvnlvv vvv ^VvllvVfflvllvlllvlfUVrv vlvll^llrI Die «««. veröffentlicht fotge-L« «ekm»»«. Mbe da» SkichSscha-meistees: Wie der Stell. I^rtrettr Les Führers bereit« ««gekündigt V«t, tritt am 1. Mai 1987 eme Lockerung der Lüttgliederfderre der NSDAP, «in. Zur «nfnahme in die NSDAP. kSnnen folgende Volksgenosse,, vorgeschlagen werden: ») BÄksgenoffen, die seit dem t. Oktober »836 als Zellenwalter, Blockleiter, Mockhetfer oder Kaffenleiter in den Ortsgruppen und Stützpunkten der NSDAP, eingesetzt sind !«nd ein solches Amt mindestens seit diesem Zeitpunkt ununterbrochen bekleiden. b) Volksgenossen, Lie der SA., der SS. oder Lem NSKK. bereits vor dem 1. Oktober 1»S4 «»gehört haben und seitdem ununterbrochen angehören. Die Zugehörigkeit zu einer der jdrei Gliederungen gilt auch dann als ununter brochen, wenn ein Nebertritt unmittelbar aus Einer in eine andere erfolgt ist. Es kSnnen ferner diejenigen Angehörigen Ler SA., der SS. oder des NSKK. zur Auf nahme vovgoschlagen werden, die in der Zeit vom 1. Oktober 193t bis 30. April 1937 nn» mittelbar a«S der Hitler-Jugend in eine der Gliederungen übergetreten sind und vorher mindestens seit dem 1. Mai 1933 der Hitler- Jugend ununterbrochen angehört haben. Bei den Aufnahmevorschlägen werden auch die jenigen Volksgenossen berücksichtigt, die aus Lem ehemaligen Bund der Frontsoldaten (Stahlhesm) in die SA., SS. oder das NSKK. übergetreten sind und infolgedessen auf Grund Ler Anordnung 117/35 vom 15. September 1935 nicht in die Partei ausgenommen werden konnten. c) Angehörige der Hitler-Jugend und des Bundes Deutscher Mädel, sofern sie innerhalb ihrer Formation in führender Stellung tätig sind, nämlich vom Gefolgschaftsführer und Fähnleinführer bzw. der Mädelgruppenfüh rerin und Jungmädelgruppenführerin auf wärts, sofern sie einen dieser Ränge schon vor dem 1, Oktober 1935 bekleidet haben und der Hitler-Jugend bereits seit dem 1. Mai 1933 ununterbrochen angehören. S) Volksgenossinnen, die der NS.-Frauen- schast bereits vor Lem 1. Oktober 1W4 «»gehört haben unL seitdem ununterbrochen angehören. v) Mitglieder des NSD.-Dozenten- ober des NSD.-Studentenbundes, die diesem seit dem 1. November 1934 in führender Stellung an- gehören. t) Volksgenoffen, die mindestens seit dem 1. Oktober 1934 als Walter oder Warte der angeschloffenen Verbände tätig sind. — Ange schloffene Verbände im Sinne dieser Bestim mung find lediglich die im 8 3 der Führer verordnung vom 29. März 1935 (RGB. 1 i. S. 502 — Verordnungsblatt der Reichsleitung der NSDAP„ Folge 94, Seite 259) angeführ ten Organisationen. x) Angehörige des Stammpersonals des Reichsarbeitsdienstes vom planmäßigen Trupp führer aufwärts, sofern diese seit Lem 1. Okto ber 1934 Lem Arbeitsdienst angehören, oder sofern sic nach dem 1. Oktober 1834 zum Stammpersonal des ReichSarbettsdsonfteS übernommen worden sind, wenn sie vor Liesse Uebernahme seit dem 1. Oktober 1934 der SA-, der SS. oder der HI. angehört haben. ii) Volksgenossen, die nach dem 30. April 1883 aus der Wehrmacht nach sechsjähriger Dienst zeit ehrenvoll ausgeschieden find. i) Volksgenossen, die von den Dienststelle»! der NSDAP, zu besonderen Dienstleistungen innerhalb der Partei benötigt werde», oder an deren Berufung in die NSDAP, ein be sonderes Politisthes Interesse der Partei be steht, sowie besonders bewährte und besonders zuverlässige Mitglieder der örtlichen Opfer ringe der NSDAP. Diese Volksgenoffen können nur vom Gauleiter selbst zur Auf nahme vorgeschlagen werben. Als Tag Ler Aufnahme in die NSDAP, wirb für alle vorbezeichnete« Volksgenosse« Ser 1. Mai 1937 festgesetzt. Solche Volksgenossen- welch« die Ausnahme- beLingungen erfüllen, Sle jedoch im Hinblick darauf, Latz sie derzeit aktiven Wehrdienst leisten, einen Antrag auf Aufnahme in di« NSDAP, nicht stellen können, find berechtigt den Aufnahmeantrag innerhalb eines Monats nach Beendigung Les aktiven Wehrdienstes nachzuholen. Die Anmeldung zur Aufnahme in die Partei hat grundsätzlich nur über den zuständigen Ortsgruppen- bzw. Stützpunktleiter zu ge- schrhen. Zuständig ist der Ortsgruppen- bzw. Stützpunktleiter, in dessen Bereich der Volks- genösse seinen ständigen Wohnsitz hat. AuS diesem Grunde ist die Einreichung von Auf nahmegesuchen unmittelbar bei der Reichs leitung zwecklos. Wen und Europa In Warschau ist man augenblicklich damit beschäftigt, die inner- und außenpolitische Stellung Polens auszubauen. Im Innern ist der Oberst Koc tätig, um das Lager der nationalen Einigung zu schaffen. Dabei sind natürlich Probleme mancherlei Art Wach ge worden. nicht zuletzt spielt auch die Juden- frage eine gewisse Rolle. Der Stabschef des Obersten Koc, Oberst Kowalewski, hat dafür kürzlich eine an sich treffende Formel gefun den, indem er sagte, daß Juden in Polen dem Lager der nationalen Einigung genau so wenig angehören können wie Polen der zioni stischen Vereinigung. Inzwischen haben sich aber an diese Ausführungen wieder Kommen tare geknüpft, die-unter Umständen ein ursprünglich klares Bild verdunkeln. Die, Wo bleibt -eine Spende für das Dankopfer der Ration? Haltung der Bauern und der Arbeiter ist ebenfalls noch nicht klar. Sie wirb vielleicht erkennbar werde«, wenn der polnische Sejm in der nächsten Zeit Zusammentritt. Inzwischen ist der Führer und verantwort liche Leiter der polnischen Außenpolitik,'Oberst Beck, wieder einmal auf Reisen gegangen. Er ist in Bukarest eingetrosfen, um hier die rumänisch-Polnische Annäherung zu fördern, auf die von polnischer Seite besonderer Wert gelegt wird. Die Reisen Becks in der letzten Zeit haben in der europäischen Oeffentlichkeit eine starke Beachtung gefunden, insbesondere auch seine Reise nach Wien. Diese Reifen hän gen Wohl nicht zuletzt damit zusammen, daß Polen, das sozusagen am Rande Europas liegt, durch sein« Sonderstellung ein erhöhtes Interesse daran hat, zu wissen, was wirklich geschieht. Es ist ja bekannt daß zur Zeit in! Europa allerlei hinter den Kulissen vor sich, geht, und Polen möchte als Großmacht natür lich nicht ausgeschaltet oder vor vovendotel Tatsachen gestellt werden. Die politische Entwicklung Europas im Laufe der letzten anderthalb Jahre ging ge wissermaßen um Polen herum. Es entstanden neue Spannungen im Mittelmeerraum und anderswo, während gleichzeitig an anderen Orten Europas scheinbar schwer zu über brückende Gegensätze — wie zum Beispiel die zwischen Berlin und Wien, zwischen Italien und Jugoslawien und zwischen diesem und Bulgarien — erstaunlich rasch beigelegt wur den. Der früher stets als „neuralgischer Punkt Europas" bezeichnete Weichselräum blieb jedoch von Ueberraschungen verschont. Diese Feststellung soll allerdings nicht besagen, Laß Polen gar keinen Anteil mehr an den weltbewegenden Geschehnissen hätte. Wenn heute sogar das mächtige Großbritannien sich nicht mehr in eine ^plonäict Isolation" hüllt, so muß das geographisch ungünstig gelegene Polen um so mehr bestrebt sein, die Hand am Pulsschlag der großen Politik zu halten, um nicht. Plötzlich unliebsamen Ueberraschungen gegenüberzustehen. Die Entwicklung der europäischen Politik schuf für Polen eine günstige Konjunktur. Der gelehrige Schüler Marschall Pllsüdskis, Oberst Beck, hat sie auch auszunutzen verstan den. Heute besteht nun die Hauptaufgabe der polnischen Politik darin, die in den letzten Jahren errungenen Erfolge so zu festigen, daß sie nicht mehr einen „konjunkturellen", son dern einen strukturellen Charakter tragen, das heißt, daß die großmachtmäßige, selbständige Außenpolitik auf eine möglichst lange Zeit hinaus gesichert wird. Dazu bedarf es aber vor allem der Aufrechterhaltung aller bishe rigen Verträge und Bündnisse Polens und außerdem auch des Weiterbestandes des euro päischen Friedens. Darum hat Polen sich mit aller Entschiedenheit gegen die Aufrichtung solcher neuer Bündnissysteme gewehrt, die — wie zum Beispiel der Ostpakt — von dritten Staaten als gegen sich gerichtet angesehen wurden. Aus dem gleichen Grunde bat es taht Blumen sprechen Lrankenberger! Beteiligt Luch am Henftev- und Balkon-Blumenwettbewerb des Verkehrrvereins r eine Wiederannäherung an Rumänien und eine erhöhte Pflege seiner Beziehungen zu den Baltischen Staaten angestrebt. Eine ähnliche Bedeutung hatte auch die im Herbst vorigen Jahres durchgeführte Auffrischung des Bünd- rrisses mit Frankreich, di« aber so gestaltet wurde, baß dadurch feine sonstigen Verpflich tungen — vor allem der Pakt mit.Deutsch land — in keiner Weise tangiert wurden. Unter diesen Umständen ist es nun aber eine Selbstverständlichkeit, daß Polen auch allen, jenen politischen Ereignissen die größte Auf merksamkeit schenkt, die es zwar unmittelbar nicht berühren, die jedoch nichtsdestoweniger von Bedeutung für die Gestaltung der poli tischen Lage Europas sind. Sofern es sich da bei um Fälle handelt, die eine Ablehnung der von Polen bekämpften,LRockbilbung" — das heißt der Bildung von Bündnissen, die von dritten Staaten als gegen sich gerichtet an-! gesehen werden — bedeuten, dann begrüßt, Warschau sie stets. So war es, al» in Belgien; der Neutralitätsgedanke siegte, als es zur An-, Näherung zwischen Bulgarien und Jugosla-i ivien kam, und schließlich auch, als das italie nisch - südslawische Verständigungsabkommeu! abgeschlossen wurde. Dagegen wurden alle Versuche zur Neu-, belebung der Kleinen Entente mit äußerst kri« tischen Augen betrachtet, denn man befürch tete, daß sie zu einer Verstärkung des Ein flusses der Sowjetunion in Mitteleuropa füh ren könnten. Gerade die kritische Einstellung gegenüber den von Frankreich geförderten Po- littschen Aktionen der Tschechoslowakei zeigt, übrigens am deutlichsten, daß die im vorigen Herbst erfolgte Auffrischung des polnisch-fran zösischen Bündnisses keineswegs gleichbedeu tend ist mit einem Einlcnken in das Fahr wasser der französischen Politik. Polen hält zwar an seinem Bündnis mit Frankreich fest, weil das in seinem eigenen Jntereffe liegt, es denkt jedoch nicht im entferntesten daran, seine außenpolitischen Grundsätze aufzugrben. Was ihm ungünstig dünkt oder seinen eigenen In teressen schaden könnte wird rundweg abge- lehnt und verurteilt, ohne Rücksicht auf die Wünsche seiner Freunde und Verbündete». Diese Haltung wird der polnischen Regierung durch den Umstand erleichtert, Laß seit dem Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges auch die Rechtsoppofition sich zu ihren außen politischen Grundsätzen bekehrt hat. „Leds-a« wieviel für seine Leistung vom Zustand seiner Wertzeuge ab- hängt. Auch d« Körper besitzt unentbehrliche Werk zeuge, wie ole Zähne. Sie massen deshalb nicht nur geschont, sondern, wie jedes Wertzeug, auch sorgfältig behandelt werden. Vor allem sind sie sauber zu halten und richtig zu pflegen. Mr die regelmäßige Pflege des kostbaren Wertzeugs „Zähne" sollte man «Ine QualltStszahnpaste wie Chlorodont verwenden. > —- Lmms, Sie Me Ein Roman von Georg Mallentin Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Fritz Mardicke, Leipzig L 1 k2 (Nachdruck verboten) Beschämt war die Künstlerschar von Fried richroda abgereist und hatte sich in stille Win kel zurückgezogen. Nur Pera und Galander nicht. Nem, sie besahen die Portion Frechheit und zeigten sich wieder in Berlin in den Kreisen der Kollegen, unbeschadet aller boshaften Re densarten, d« sie reichlich in Kauf nehmen mutzten. Galander erfuhr eine besondere Ueber- raschung. Als er einen Tag auf seinem Landgute weilte, um dort nach dem Rechten zu sehen, kam der Genchtsvollzteher und präsentierte ihm einen Schuldtitel über den Betrag von 3895,76 Mark. Galander raste vor Wut, aber er mutzte zahlen, ob er wollte oder nicht. Er wollte den Vollstreckungsschutz in An spruch nehmen, aber als der Gerichtsvollzieher bei der Taschenpfändung über 4000 Mark bares Geld bei ihm fand und den Betrag beschlagnahmen wollte, da entschlotz er sich, doch zu zahlen, denn der Gerichtsvollzieher erklärte ihm, datz bei seiner finanziell günstigen Lage ein Vollstreckungsschutz/vom Gericht abgelehnt würde. Galander raste vor Wut, und Perg fürchtete, daß er die Gelbsucht kriegen könnte. Aehnlich wie ihm erging es auch den an deren Gläubigern. Das Gericht verurteilte sie zur Zahlung, denn die Schuldscheine lagen ordnungsgemäh vor. Nichts half. Bäckermeister Mäkmer tobt« vor Wut und berief eine Versammlung der Betroffenen ein. IN dieser Versammlung verlangte er, datz die Klagen gemeinsam geführt werden sollten, aber — da reichte ihm dis Frau des Baumeisters, die für ihren Mann erschienen war, stumm «in Zeitungsblatt und sagte scharf: „Da ttsm Sie einmal, Sie neunmal kluger Ehrenmann!" Das Gesicht des Bäckermeisters wurde länger und länger. „Er — hat die — Stimme nicht verloren?" stotterte er. „Nein! Im Gegenteil, sie soll noch schöner sein!" „Und — ein glänzendes Filmengagement hat er bekommen!" „Ja, man spricht von hunderttausend Mark!" stimmte ihm Frau Baumeister hart zu. Das war eine Aufregung. „So, Herrschaften," nahm die Frau wieder das Wort. „Jetzt WM ich euch mal was sagen. Ich habe von der ganzen Sache nichts ge wusst. Mein Mann hat mich in di: Geld sachen nicht hlneinsehen (lassen. Aber als jetzt der Gerichtsvollzieher kam, da habe ich draus gedrückt und alles erfahren. Und da habe ich Mich für meinen Mann geschämt und habe ihm meine Meinung gesagt. Pfui Deibel, Gustav, habe ich gesagt. Da hilft dir ein Mann in der Stadt eine Errstenz auszubauen, und du — VÄst ihn betrügen. Und ihr alle, ihr habt genau so miserabel gehandelt! Den anderen, die zahlen wolttem hat es der Kammersänger geschenkt. Und ich denke mir, datz alles eme Komödie war, dottz Herr Liebenberg mal sehen wollte, wer unter allen, denen er geholfen hat, die ihn uMschMsichölt haben, «kn anstän diger Kerl ist. Ihr seid jedenfalls die Un anständigen gewesen und inützt zahlen. Da- hilft euch nichts, ihr Musst zahlen. Und es geschieht euch ganz recht. Und jetzt redet der Herr Bäckermeister, mem Neber Bruder, der vier Häuser inzwischen erworben hat, davon, di« Klage weilergehen zu lassen. Das wäre «nie rechte Lumpenort." ' * „Was braucht er jetzt noch das Gold, wo er so klotzig verdient!!' schrie der Bäckermeister. „Wir müssen etwas tun. Wir müssen ihm ein Glückwunschtelegramm schicken, vielleicht — er- Wsst er uns dann die Schuld." Alle stimmten aufatmend zu, nur die Frau Baumeister brummte: „So ein Esel wird er nicht sein!" Das Glückwunschtelegramm ging ab, und am nächsten Tage hatte man die Antwort da. Liebenberg telegraphierte folgendermaßen: „Eure guten Wünsche haben Mich tiefgerührt, und ich habe mich daraufhin entschlossen, auf das GÄd zu verzichten. Ich habe alle AusM- stände —" Hier hielt der Bäckermeister beim Lesen den Atem an. „— der Untorstützungskasse für invalide Künstler geschenkt, an Äe ihr die Summen zu zahlen habt. Das wird euch das Bewußtsein geben, datz ihr an eruem guten Werke teil nehmt. Euer Walldemar Liebenberg." Man kann sich die Wut der Betroffenen oorstellen. Liebenberg wollte um Gussy werben. Der Eritschllutz fiel ihm nicht so leiht, es waren fellsanrerweise Hemmungen da, dre ihn hin derten. Aber heute waren diese Hemmungen gefallen. Denn der Sohn war gekommen. Hevnnch war plötzlich lm Hotel erschienen, bleich und ver stört, und hatte dem Bater aufgeregt Mit- gete-lt, datz er — ferne Verlobung aufgegoben habe. Gerda sei doch nicht die richtige Frau für ihn, und er könne ohne Gussy nicht Leben. Liebenberg war erschrocken beim Anblick seines verzweifelten Sohnes, und er sprach ihm gut zu. Aber Heinrich wies stur jede Bern i tlung ab. Da sagte Liebenberg heftig: „W:nt du rricht, datz ich Gussy genau so liebe wi du?" „Ich weitz es, Vater! Aber ich — ich bin jung und HÄ»e ein doppeltes Recht darauf." „Das bestreite ich!" entgegnete Liebenberg heftig, aber dann zwang er sich zur Ruhe. „Gut Heinrich, wir wollen eine Entscheidung haben. Ich werde Gussy rufen und ihr sagen, datz — wir beide sie lieben." Bitter entgegnete der Sohn: „Dann — stehen mein« Chancen schlecht. Du bist der berühmte Künstler — und ich bin nichts!" „Du bist der Jüngere!" „Was tut das?" „Alles! Für Gussy alles! Du kennst das Mädel noch nicht. Sie ist vom anderen Schlag, sie lässt sich nicht blenden. Bci ihr wird immer oas Herz an der ersten Stelle stehen. Mein« Stellung — nichts wird sie für mich aus machen. Ich ruft jetzt Gussy." Gussy kam und war erstaunt, als sie Vater und Sohn so aufgeregt antraf. „Gussy," nahm der Kammersänger das Wort, „Heinrich ist gekommen. Er hat seine Ver lobung aufgelöst —" „Sie Hai noch gar nicht bestanden!" „Er sagt, datz er ohne Sie nicht leben kann. Nehmen Sie das als eine Werbung, Gussy, und lassen Sie sich sagen, datz ich, wenn Sie Heinrich heiraten — alles tun würde. Und nun — mutz ich Ihnen sagen, datz auch ich Sie lieben gelernt habe, und datz ich den gleichen Wunsch habe, Sre heimzuführen. So steht «s, Gussy, jetzt ist es heraus. Und jetzt sagen Sie uns Ihre Entscheidung." Gussy war bkatz geworden. Mit grotzen, erschrockenen Augen starrte sie auf die beiden erregten Männer. Dann schüttelt« sie den Kopf, „Lassen Sie mir ein« Stund« Zeil." Gussy ging zur Mutter in die Stube empor. Frau Emma erschrak, als die Tochter plötzlich eintrat. „Was ist dir, Gussy?" (Fortsetzung folgt)