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Kaplan als lommunistlfcher Mittelsmann Vegtnn der Zeugenvernehmung im Hochverrat-Prozeß Am fiebeuten Verhandluiigstage im Hoch» Verratsprozeß gegen die drei katholischen Geistlichen und ihre vier Helfer begann der Volksgerichtshof mit der Zeugenvernehmung. Zu Beginn der Sihung gab der Staatsan- walt bekannt, daß aus dem Kreise der Zu hörer Mitteilungen an Zeugen gemacht wor den sind. Derartig« Mitteilungen könnten aber unter Umständen die Wahrheitsfindung für das Gericht erschweren. Der Vorsitzende ermahnte daraus Zeugen und Zuhörer, jeden Versuch einer Verständigung mit den An geklagten zu unterlassen Als erste Zeugin wurde die Ehefrau Les ge flüchteten kommunistischen Funktionärs Schwippert vernommen, die erklärte, sie set mit dem Treiben ihres Mannes nicht einver standen gewesen und wolle sich von ihm scheiden kaffen Schwippert ist durch de» Mitangeklagte« Jülich mit Roffaint i« Verbindung gekom men Der Kaplan hat de« Kommunisten mehrmals in dessen Wohnung ausgesucht. AlS Schwippert wegen seiner staatsfeindliche« Um triebe im November 1SS4 ins Ausland ge flüchtet war, vermittelte Roffaint die Ver bindung zwischen dem Volksverräter und seiner in Düsseldorf lebenden Ehefrau. § Auf dem Wege über einen kommunistischen! Mittelsmann mit dem Decknamen „Napoleon! van den Brinck* ging der Zeugin von ihrem! Mann ein Bittbrief zu, der auch «ine füri Roffaint bestimmte Anlaae mit eil«» Bericht! über die Tätigkeit der im AuAand gegen Deutschland Herrchen jüdisch-bolschewistische»» Kreise enthielt. Schwippert teilte dem Kaplan Larin mit, die Wühlarbeit der Kommunisten mache in Holland gute Fortschritte, man müsse aber sehr aufpaffen, denn auch dort herrsche kein gutes Wetter für die Kom munisten. Weitere Briefe will die Zeugin von ihrem Mann nicht mehr erhalten haben. Im Zusammenhang mit der Vernehmung einer weitere« Zeugin kam ei« Vorfall zur Sprache, -er ei« »«»«zeichnendes Licht auf Rossaints Hetztätiglrit wirft. Nach der Be kundung eines polizeilich vernommenen Ohrenzeuge« soll Roffaint erklärt habe«, er sammle alle Nachrichten, Li« über die „Miß- haudlung von Straf- »mb N«terfuchu«gs- grfangrnrn i« Deutschland- (t) bekannt wür be», um Liese Fülle weiter «ach Rom -« melde«. Roffaint versucht LaS in Abrede zu stellen. Wie sich aus der Vernehmung eines weiteren Zeugen ergibt, haben zuweilen auch separa tistische Gedanlengänge angeklungen in den politischen Aeußerungen, Lie Roffaint in ver trautem Kreise tat. Ein Student der Theologie sagte u. a. aus, Roffaint habe gelegentlich erklärt, Laß er nicht an ein Weiteichestehen des Nationalsozialis mus glaube. Ein weiterer Zeuge ist alS Schriftleiter eines früheren ZentrumSblattes ln Oberhausen mit Roffaint bekannt gewor den. Er macht von einer sehr bezeichnenden Frage Rossaints Mitteilung, was er, der Zeuge, vondenAussichten des Kom munismus halte! Der Zeuge will dar auf das Gespräch mit dem Bemerken Abge brochen haben, der Kommunismus wäre das Schlimmste. Roffaint habe den National sozialismus innerlich abgelehnt, und wie er weiter dem Zeugen gegenüber geäußert hat, würde die katholische Kirche den „größten Verrat" begehen, wenn sie mit dem „Faschis mus" zusammenginge. Sinngemäß hat Ros- saint weiter erklärt, man müsse es dazu kom men lassen, daß durch eine .Destruktive Hal tung" der Zusammenbruch und das Chaos herbeigcführt werden. AnWaler BettiebssShrer bestraft " Bautzen, 14. 4. Am Mittwoch Mhrte Las Ehrengericht für den Treuyänderbetzffrk Sachsen in PmMmtz eine BerhandSung gegen den 42 !Jahre Men BettKebsflchrer und Ritterguts- besitzer Eberhard JSÄl durch. Jäckel wind« Wegen groben Verstoßes gegen 8 38 des Er- setzes Mm Schutze der nationallen Arbeit zu einer Ordnungsstrafe von 1000 RM. verurteilt. Jäckel hatte die Arbeitskraft von Befolg- fchastSmUgSkeder böswillig «ungenutzt, indem er mehrere WrbevterfanMien in urMvekchend« und menschemmwürdSge Wohnungen unterge bracht hatte. Erne Besichtigung, di: das Ehren gericht mn sogenannten Mten Bauerngut vor- noHm, überzeugte, doch dkr Mo-Hmmgen für WcknMen E drei und sieben Kindern viel gu MM und baulich völllg oevw-chrlost find. Jeder AamMe standen nur zwei Räume zum Wohnen und Schlafen zur Verfügung. Jäckel hatte den Arbeitern die Wohnung bei ihrer Verheiratung zugermesen, ihnen aber für spät« bessere Wohnungen versprochen. Das Ver sprechen hatte er jedoch nicht «mgehallton. Außer dem wurde in der BerhandÄmg bewiesen, doch Dies« Aeutzer««, Pat auf Le« Zeuge«, wie er Leto»««, vesoLers ni«Lerf<h«rtter»L ge wirkt. Ihm tst ferner bekannt, Laß Roffaint kommunistische Hetzfchrtften gelesen u«L st, seinem Bekanntenkreise weitrogegebe» hat! Auch der Frau eines SA.-Maunes hat Rof- saint erklärt, die nationalsozialistische Regie rung werde nicht lange an der Herrschaft bleiben. Im Laufe der Verhandlung nimmt der Vorsitzende gegen Veröffentlichungen in der Auslandspreffe Stellung, indem er sich an den Angeklagten Roffaint wendet: ,Jch möchte, daß Sie mir eine ganz offene Antwort geben. Vor mir liegt Rr. 100 der Wiener „ReichS- post" vom 11. April 1937. Das Blatt beschäf tigt sich mit dem Hochverratsprozetz gegen die katholischen Jugendführer und behauptet da zu, der Vorsitzende trage gegen di« Angeklag ten eine überraschend fei redselige Einstellung zur Schau. Nun sagen Sie mir ganz offen, ob Sie den Eindruck haben, daß ich Ihnen gegenüber eine überraschend feindselige Hal tung einnehme-" Angeklagter; Rein, ich habe bereits einmal gesagt, daß ich nicht diesen Eindruck habe. Skif eine an den Verteidiger Rossaints ge richtete Anfrage deS gleichen Inhalts betont! auch der Verteidiger, daß er von der völligem Objektivität der Verhandlungsführung über zeugt fei. «orsttzeader: . so Latz man sage« kann, dir Borwürfe sind vollkomm«« ««gerecht- frrtigt. Da«« -«zeichne ich Rese« Verhaub- lungSbericht ick» eine ungeheure Unverschämt- heit und richte -lese« Borwurf auch gegen denjenigen, Ler Le« Bericht verfaßt hud* Dis üt NN« »«he ^1/« «f»« für <L« OA«»»ü»ehi!c«ft von 6»la«g veröAuikkeh«», »vir g-r». Äo»«helfl«»» »voll« man «lirekl an «»»««» §olirPl«ilu»<g rielck««. —- ^s»^u,he,pk« «i'ncl «oe «i»m«itig »u L«eh»«h»», «. i liolul »»til Itul« er Gefosgfchaftsnntglwdor kn der Ehre gekränkt imd AiNch belovügt hatte. So llatte «r wk- WSslmmis« «tue <V«w«beiterin mit de« Fuß gestohen «ich «rhebSch verletzt, Mr meA M Men Auftrag nicht verstanden hatte. Da» Gettcht sah «tk enmesen an, daß Jäckel fein« Pflichten al» Betriebssichrer oernach- Akffigt«. Bei'stier Straßpmeesstmg brachte das Ehrengericht m Anrechmmg, dass Jäckel in- zwischen Verbesserungen <n den Wohnungsoer- häfftiifffen vonwhnteu steßi »ar dm Stzrmlm des »erWs 8 Zuchthausstrafe für Verleitung zum Mein- «td. Die am tt. Februar 1876 geborene Hilma Selma Hauptmann wurde von einer Strafkam mer des Landgerichts Chemnitz wegen Verlei tung zum Meineid zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Die Angeklagte hockt« einen jungen Mann, der in einem Verfahren als Zeuge hafte vereidigt werden können, in feiner Aussage zu beeinflussen versucht. Kunst und Wissenschaft Neu« Operette von Künneke. Eduard Kün ne ke hat eine grohe musikalische Komödie „Zauberin Lola" vollendet, zu der Alfred Brie ger und Sigmund Graff, das Buch geschrieben haben. Die Uraufführung findet am 24. April in der Inszenierung von Generalintendant Pe ter Hoenselaers im Stadttheater Dortmund statt. Auch Liese» Jahr sächsisch« Gaulufturwoche. Das Heimatwerk Sachsen, Besetz, zur Förde rung des sächsischen Volkstums, teilt mL Latz unter Leitung des Ministerialdirektors Lahr in der sächsischen StaatSkanzlei eine Arbeits tagung des Heimatwerbs Sachfen stattgefun den hat. An dieser Tagung nahmen «iher dem Vorstand des Heimackwnkes Sachsen die fünf Bolkstumsbeauftragten und deren engst« . Mitarbeiter sowie verschiedene Fachreferenten teil. Die Tagung war vor allem den Fragen der Organisation und Werbung sowie der Vor bereitung der diesjährigen sächsischen Gau- kulturwoch« gewidmet. > Ambftml-programm SeÄMaiidttodtr Freitag, IS.AW-U. L30: AuS Königsberg: Frühkonzert. DaS Lrompeterkorps eines Artillerie-Regiments. — 9.40: Maria Weißleder erzählt Märchen. — >10.00: Aus Stuttgart: Der Kampf um den Leutschcn Stahl. Alfred Krupp, der vierzehn- itahrrge Gutzstahlfabrikant. Hörfolge von Josef Stauder. — 10L0: Der Reichssportfüh- rer spricht zur deutschen Jugend. Gesunde Jugend durch ernst« körperliche Erziehungs- arbeit. — 10.45: Sendepause. — 10.50: Spiel turnen im Kindergarten. — 11^5: Deutscher Seewetterbcricht. — 11.30: Sendepause. — 13.00: Aus Bremen: Musik zum Mittag. DaS Blasorchester Fredo Niemann. Willy Lückert (Tenor), „Die Bremer Stadtmufikanten." — 15.15: Kinderliederfingen. — 15.40: Wir waren sechs — und was aus uns geworden ist! Mädel erzählen aus ihren Berufen. — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Kleine Orchester des Deutschlandsenoers. — In der Pause, 17.00: Die Tugendprobe. Bayerische Geschichte von Heinz Steguweit. — 18.00: Singt mit — HI. fingt vor! Liederblatt 57 der Hitler-Jugend. 18L0: Von deutscher Arbeit: Der Buchdrucker. Hörfolge von Frank Leberecht. — 1S.00: Und letzt ist Feierabend! Ein kleines Tänzchen mit ver Kapell« Kurt Widmann. — 19.45: Sam meln! KameraL des Weltkrieges, Kamerad im Kampf der Bewegung — wir rufen dich! — 20.10: Aus München: Walzer und Märsche. Ruth Hcrcll (Koloratursopran), der Rund- funkchor, das Rundfunkorchester, der Musik- zug Les Traditionsgaues München-Ober- wayern der NSDAP. — 22.20: Worüber man tin Amerika spricht. — 22.30-24.00: Nacht musik. Das Unterhaltungsorchester des Deutschlandsenders. Rezeptdienst der Abteilung Volkswirtschaft —: Hauswirtschaft — im Deutschen Krauen werk, , Gau Sachsen Aüchenzettel vom N. — f7. 4. Freitag: Mittag : Gelbe Rüben mit Speck und Katz« toffeln. Buttermilch- oder Sauermklchspeffe. Abend: Bvotfuppe mit Sellerie, Käse. der Gerichte Butter- oder Sauer-Milchspeif« i/z Liter Butter- oder saure Milch mit BanMw zucker und S-S Eßlöffel Zucker gut verriß ren, 12 Gramm Gelatine (halb rot, halb weiß), 10—20 Minuten in kaltem Wassetz weichen lassen, dann mit wenig heißem Waffe, auflösen (nicht kochen lassen!), vorsichtig, unt« die verrührte Milch geben und die Speis« ich einer Elasschüssel erstarren lassen. «elihsfttdu Lelvrlg 6.55: Für den Bauern. — U»: EY-wq» Morgenspruch Gymnastik. 6.16: Morgen-' nmsik, d<yw. 7.00—7.10: Nachrichten. »00p Gymnastik. — 8.20: Musik am Ddwgtti 10.00: Wetter, Wasserstand, WtttschastsmM richten. — 11.30: Zeit, Wetwr. — 11.46: Für den Bauern. — 12.00: Konzert — 14.00: Nachrickten. Börse. — 14.15:s Schallplatten. — 15.00: Mir di« Frau. 15.15: Pimpfe fingen. — 16P0: Kurzweil. —< 17.00: Wittschafisnechrichten. — 17.10: Wis sen und Fortschritt. — 17.40: Die Aisne— Ehampagns- Schlacht im Frühjahr 1017. —, 18.00: Konzert. — 19.45: Deutsche Eyen- gungsschlacht. — 20.00: Nachrichten. — 20.10: Ein fröhlicher Querschnitt durch den Alltag« — 22.00: Nachrichten. — 22.30: KammsrmusL — 23.00: Tanz. Volkswirtschaft Wieder fest Die Grundstimmung Ler Berlin« Ak t le n-> börfe war nach wie vor fest. Die Farbey aktie war annähernd behauptet, nachdem, be kannt geworden war, daß die Verteilung einer- Dividende von wieder 7 Prozent vorgeschlagen werden würbe. Beachtlich fest lagen Rheru- metall-Borfig. Am Markt der festverzinslichen Werte nahm die Aufwartsbeweaung verschie- dentlich ihren Fortgang. Altbesttzanleihe er reichte vorübergehend einen Stand von 12L Auch di« Umschuldungsanleihe war befestigt. Am Geldmarkt, wo die Lage weiterhin sehr leicht blieb, ging Blankotagesgeld auf 2Z7 bis 2,62 Prozent zurück. Am Devisenmarkt lag Ler Franken weiterhin schwach. Pfund und Dollar waren weiter befestigt, während die rote Peseta stark schwankte. Belga (Belgien) 41,94 (Geld) 42,02 MNeY, dän. Krone 54L5 54,85, «ngl. Pfund 12I1L 12,245, franz. Franken 11,105 11,125, holl. Gulde« 136^6 156,54, »al. Lira 13,09 13,11, norm. Kron« K1M 61,51, österr. Schilling 48,95 49,05, pol«. Zloty 47,04 47,14, schweb. Krone 82,98 83,10, fchweiz. Franken 56,73 56,85, span. Peseta 16,98 17,02, tschech. Krone 8,646 8,664, amer. Dollar 2,489 2,493. inserieren heißt - Interessieren! IMMS Soldatentum In Kürze erscheint in dem Verlag Gunther Wolff, Plauen i. V-, ein Buch: „Martin Krieger, Soldatentagebuch, die Aufzeichnungen des Schützen Karl Bremer." Mit Erlaubnis Les Verlages entnehmen wir dem Buch den nach stehenden Vorabdruck. 20. April. Parade. Heute hat der Führer Geburtstag. Der Regimentskommandeur schreitet die Front ab. Er hat ein mildes Gestcht. Ueber- raschcnde Aehnlichkeit mit Moltke, dem gro ßen Schweiger. Er schaut jeden lange Prüfend an, als wollte er sehen, ob er sich auf uns verlassen kann. Hat gute Augen. Als er dann die Beförderungen verliest, hören wir eine ganz jung« lebendige Stimme. Er spricht sehr warm und herzlich. Wir find wie gebannt von seinen Worten. Als ob er zu jedem persönlich spräche. Wir find stolz, feine jungen Kameraden zu sein. Und hinter ihm ist das Gesicht des Mannes, der aus den Trichterfeldern der Westfront kam und der nun unser oberster Befehlshaber geworden ist. Soldat unter Soldaten. 3. August. Heute nachmittag ziehe Ich auf Ehrenwache am Tannenbcrgdeukmal. Gestern, am Todes tag Hindenburgs, habe ich den ganzen Tag lang meinen Anzug in Ordnung gebracht. Ich habe die Stiefel achtmal geputzt, ab« jetzt kann ich mich auch darin spiegeln. ES war eine große Freude, als ich gestern meinen Namen auf dem schwarzen Brett fand. Da ersinne Nch ein aner Wunsch wie von seiber. Nicht, weil ich dann würde sagen können: ich habe am Tannenbergdcnkmal Wache ge standen. Scheußliches Wetter. Immer wieder Regen schauer — dann ein wenig Sonnenschein und wieder Regen — Regen. Ludwig fährt unS bis zum Denkmal. Wir marschieren durch bas dunkle Portal und sehen den weiten Hof vor uns. Ich muß als erster Posten auf» ziehen Aufgeregt. Besorgt, das Aufpflanzen Les Seitengewehrs klappe nicht ganz. Als wir im Achtungsmarsch losmarschieren. . strömen die Leute schon zur Gruft. Da gibt - es keine Kommandos mehr — nur noch - Zeichen. Aber die Ablösung geht gut vorüber. Dann stehen wir — breitbeinig — die Hände auf dem Karabinerschaft — stumm — ohne zu rühren. Das habe ich mir gewünscht: vor Lem Schlaf ? des Marschalls Wachen zu dürfen. Und nun wache ich hier, und er liegt hinter mir in sei nem schweren Sarg und schläft. Aber cs ist nun so, daß wir seinen Tod nicht spüren. Wir wären nicht erstaunt, wenn rr plötzlich zwischen uns stünde und von uns fort durch den Eingang träte und hinaus- ginge: nach Deutschland. Dorthin — tvo ev immer noch ist. Ich habe ihn nur einmal in meinem Leben gesehen. In Koblenz, als er nach der Be freiung der Rheinland« das Land durchfuhr. Es war so ein regnerischer Tag wie heute. Wir standen Stunde um Stunde. Endlich kam er i« offenen Wagen heran. Ernsten Ge sichts. Mit einem Schlag verstummten ave Gespräche. Ein Kind brachte ihm einen Strauß. Urch da lächelte er plötzlich. Das ist nun wieder vor mir. Abends bricht voller Mond durch das Ge- "^wölk. Ich gehe mit Walter Lie Runde. Am Turm eine Tafel: „Maßgebend in meinem Leben und Tun war für mich nicht der Beifall der Welt, son- . Lern die eigene Ueberzeugung, die Pflicht und Las Gewissen." - > Unsere Schritte hallen über den weiten Hof. Die Fenster spiegeln den Mond zurück Wir gehen und lassen uns von Ler Stunde lausfüllen. Wir halten unser eigenes Leben Ian dies Größere, VorgelÄte und ordnen es Waran. Langsam poltern wir die Stufen im Wacht- sturm empor — stellen den Karabiner in den Schrank und strecken uns lang — vis zur nächsten Ablösung. Wache über Hindenburgs Grab. 24. November, Totensonntag: ' Heute hatten wir Kirchgang. Ich mar schierte ziemlich am Ende der Kompanie. AlS wir die Straße bergab dröhnten, sah ich plötzlich die ganze Kolonne unter mir — Rotte an Rotte, Stahlhelm an Stahlhelm, «in mattglänzender Strom. Es ist so wie am Feuer, abends, daS all« Gesichter gleichmacht. ES packt wie ein un sagbares Gefühl der Geborgenheit: dies find alles meine Kameraden. Wenn ich in Not wäre, würde jeder mir helfen, selbst wenn er nicht wüßte warum. Ich brauchte nicht viel zu sagen und zu erklären, alle Hilfe käme ganz selbstverständlich. Aus diesem Gefühl kommt viel Sicherheit — und eine neue Haltung. Es ist nun so, daß wir nicht nur nehmen können. Wir kommen unS selber eigentlich unwichtig vor und lchätzrn unS auch sonst nicht mehr allzu hoch ein. Wichtig und immer im Vordergrund ist jetzt nur die größere Gemeinschaft, in die wie hineingestellt worden sind. Und daß wir Liefe Gemeinschaft als das Umfassendere zu lieben beginnen, ist Beweis einer tiefen Wandlung, die in uns allen vor sich geht. Gewiß, mancher von uns hat Schönheit und Notwendigkeit der Gemeinschaft schon früher bewußter erkannt und ihr Gesetz befolgt, über für die Mehrzahl ist dies alles unbe wußter, und sie wachsen zögern- hinein, aS ob sie völlig Neuem entgegengingen. Ein ungeheures Wissen: wenn sich jetzt ein« gegen uns stemmte, würde er «drückt werden. Wir find wie in ein« Woge, die uns fort reißt. Ja, wir vergessen fast, daß wir einmal! «Einer" waren. Wir find nichts mehr al» einer von Tausenden, gleichen Schrittes «nA gleichen Schicksals. Nichts hält uns auf. Wir marschieren. 4- Australien gtgen japanisch« Perlenfischer. Das australische Patrouillenboot,Larrakia* hat in den Gewässern, die zur Küste vom ftordaustralien hinzugerechnet werden, 1V Laote mit japanischen Perlenfischern mit Be- ichlag belegt und längere Zeit festgehalten., Vie australischen Behörden wollen nämlich für! tte Zukunft Lie Ausbeutung Ler Fischerei«! lründe selbst übernehmen und vor allem die, pcrlenfischerei großzügig auSbauen. Bisher! waren die australischen Perlenfisch« gegen»l Iber den Japanern insofern im Hintrrtreffe«, NS Japan nicht wenig« al- 80 Fischerboot» «it je -Wei bi» drei Tauchern in die erfolg reichsten Fischereigründe schickte, währen» Ilustralicn allerhöchsten» SV« zwei Dützen» voot« «tt j« einem Taucher vcrküate.