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Beilage zum Frankenberger Tageblatt M*. VS Donnerstag, de« 1 April IVS7 V«. Jahrgang Slettr z,nik die mm M«! diesem Gebiet Rettumgen uuo Störungen, oie letzten Endes dein «roßen Ziel einer gesamt europäischen Zusammenarbeit gewiß nur ab träglich wären, im Sinne der höhereil gemein samen Interessen sicherlich vermeiden. Es ist keine Frage, daß die Presse, di« hie» in vorderster Szene steht, sich zunächst einmal sachlicher Erörterung der schwebenden Frage» befleißigen muß und damit in würdiger Form die ihr zufallende Aufgabe erfüllt, die ihr zu ihrem Teil die deutsch-Polnische Abred« vom 26. Januar 1934 zugewiesen hat." Minderheitenfrage Die Tatsache, daß in Kürze ein Teil de» Minderheitenkonvention abläust, ist in Polen wie auch in Deutschland von Erörterungen gewesen. Nun« nimmt die „Deutsche diplomatisch-poli- Korrespondenz" zu diesem Thema Stei- mrd legt die Haltung Deutschlands in Frage klar. In dem Artikel wird zu- darauf hingewiesen, daß Deutschland ärtSentwicklung Polens mit Gen»lg- Vevfolgt. „Deutschland konnte dies um MÄHr, als ei»»e iveitblickende Staatsführung und drüben die deutsch-polnischen Be- schon vorher auf die solide Grund- dsr Achtung und Anerkennung der Belange gestellt uird damit dem Zustand nicht nur latenter Span« ein Ende bereitet hatte. Seitdem be- das natürliche Interesse Deutschlands an fortschreitenden Entwicklung seines öst- Nachbarstaates." ,zKn diesen Rahmen", so heißt es in dem HftWch Wester, „fallen auch die Bestrebungen Ä>A Obersten Koc, die der inneren Entwicklung ist» Sandes durch eine möglichst breite Ver- Wstkmmg der Staatsführung im Volk einen Wsten Halt zu geben trachten. Dabei werden einmal in Berlin! „RÄHt so h»mpet«,j»nigern-eai«»,!" »efsn die Leute, aber mir bubbert« mein Hasenherz. Ich war mif ein« Treppe geraten, die Dich bowlte; ich Üies und lirf zurück, uni MntMWlloMMen^ aber ipe Treppe war genau st» schnell Schon sah ich mich Kl Hasenklein «verdat — da wurde ich gerettet. Man sag « Nur: „Sie kommen wohl vom Mond, denn andre Menschen kennen so was doch zumindest Nus der Zeitung ..." l -Nächstes Beniner Abenteuer morgen im ^Zeankenberger Tageblatt".) Englisch« Schüler besuchen Deutschland Zu Ostern besucht« eine groß« englische Schülergeseüschaft von 680 Schülern und Schülerinnen Vie Stadt Koblenz. Die Betreuung der jungen Engländer hatte di« Hitlerjugend übernommen und machte gemeinsam mit ihren kästen Aueflüge in die herrliche Umgebung von Koblenz. . (Scherl-Bilderdienst-M.) allerdings anscheinend von manchen Kreisen die Bemühungen dieser Sammlungsbewegung, die der Konsolidierung und inneren Geschlossenheit des Staates gelten, mit Ver« einheitlichungstendenzen verwechselt, mit denen offenbar auch Nebenabsichten auf dem Gebiet der Minderheitenbehandlung verbun den werden. Vor allem im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Ablauf einzelner Teile der Genfer Minderheitenkonvention ist verschiedentlich in der letzten Zeit von einem Kurswechsel gegenüber dem in Polen lebenden deutschen Volkstum die Rede gewesen. Es besagt gewiß nichts Neues, wenn fest gestellt wird, daß Deutschland sich durch das Schicksal seiner in Fremdstaaten lebenden Brüder und Schwestern in dem gleichen Maße berührt fühlt, in dem sich auch Polen für sein draußen lebendes Volkstum interessiert. Solche Anteilnahme ist natürlich und kann feder Nation nur zur Ehre gereichen. Was Deutsch land und Polen betrifft, so hat das Schicksal es so gefügt, daß sich Volksgrenzen und Staatsgrenzen nicht decken und daß die Gren zen volkstumsmäßig übereinandergreifen. Dies ist ein Tatbestand, der nun einmal besteht und daher auch als Realität hingenommen werden muß. Ebenso selbstverständlich er scheint es. daß einer solchen Situation im beiderseitigen Interesse am besten durch gegenseitige Rücksichtnahme auf das innerhalb der eigenen Staatsgrenzen lebende fremde Volkstum Rechnung getragen wird. Daß Opfer dieser Art im Hinblick auf die übergeordneten Interessen der beiden Völker gebracht werden müssen, ist bereits klar in dem Abschluß des deutsch-polnischen Abkom mens zum Ausdruck gekommen. Es war auf beiden Seiten von der staatsmännischen Er kenntnis begleitet, daß chauvinistische Tenden zen in den Grenzgebieten gegenüber dem Wunsch und der überragenden Notwendig keit freundnachbarlichen Zusammenlebens der beiden großen Staaten zuriickzutreten hätten. Was das Grundsätzliche betrifft, so hat das nationalsozialistische Deutschland wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß die Meisterung der Minderheitenprobleme weniger eine Sache der sormaljuristischen Verpflichtung als viel mehr der inneren Einstellung und Halt « ng ist, und daß in diesem schwierigen Bezirk des zwischenstaatlichen Zusammen lebens letzten Endes die politische Vernunft und das Ethos der Staatsführung die ent scheidende Rolle spielen. Daß Polen seiner seits die vor einigen Jahren erfolgte Aufkün digung seiner internationalen Minderheiten verpflichtungen in Genf nicht als einen Frei brief auffatzte, sondern damals ausdrücklich den Grundsatz vernünftiger Minderheiten politik aus eigenem freien Willen proklamierte, entsprach sicherlich einer solchen Einsicht und Haltung. Wenn die durch die Verzahnung Les beiderseitigen Volkstums nun einmal vor handenen Probleme beiderseits von dieser hohen Warte aus gesehen und errtsprechend behandelt werden, dann lassen sich auch »nf Juden ausgewiesen Südafrika schiebt lästige Ausländer ab. In Johannesburg haben 2000 Ausländer die Anweisung erhalten, das Land wieder zu verlassen. Nach britischen Meldungen handelt es sich zumeist um Juden, die sich früher in Deutschland aufhielten, sowie um einige Rus sen und Armenier. Südafrika hat vor kur zem eine Verordnung erlassen, die die Wie- deraüsweisung von Ausländern vorsieht, nachdem der Zustrom von unerwünschten Ein wanderern zu stark geworden war. , Bolksttmst aus der Porzellannmnufattur der SS In diesen Tagen hat Reichsführer SS Hümn- ler den öffentlichen Verkauf der Erzeugnisse aus der Porzellanmanufaktur der SS frei- gegeben, die auf fein« Anregung in Mach b«l ^München in eineinhalbjährigsr Arbeit entstan den ist. — Das Bild zeigt die in der Allacher SS-Manufaktur gefertigte Kopfplastik de» Führers aus gebranntem Ton. Die erste dieser Büsten, die die Allacher Werkstätten verlassen hat, befindet sich im Besitz des Führers ' (Schirner-M.) Lmma. Sie Me Ein Roman von Georg Mallentin Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Fritz Mardicke, Leipzig O 1 Sl (Nachdruck verboten) Einar übernahm die Buchführung und ver suchte, sich in Schrattners Hieroglyphen zn- rechhusinden. Emma überraschte ihn dabei. „Nee, nee, Herr Einar, so machen wir das nicht!" belehrt« sie ihn. „Hier wird frisch angsfangen! Jawohl! Hier ist das Waren- einkaufsbuch, das Derkaufsbuch und was sonst noch gebraucht wird — das Kassabuch. Da tra gen Sie alles ein. Machen Sie Kassensturz. Wieviel haben Sie G«ld da? Was ist Lager an Bier und anderen Sachen? Hat Ihnen Schrattner nicht einfach eine Aufstellung ge geben? So, fein. Da machen Sie ein Lager- verzeichnis. Schrattner kriegt alles auf eigne Rechnung. Jedes Fatz Bier, jede Flasche, jede Kiste rechnet er mit Ihnen ab." Und sie zeigte es ihm, datz er staunte. Emma verstand einfach alles. Sie half ihm, und es erschien ihm alles kinderleicht. „Ist auch nicht schwer," sagte Emma. „Je den Morgen rechnen Sie mit dem Oberkellner und mit Fräulein Elise ab. Was er von der Küche erhält, das zahlt Schrattner an die Küche. Sie rechnen also mit ihm und Fräulein Elise ab." „Das ist ja ganz einfach!" „Es ist Mes einfach auf der Welt. Alber — viele denke«, warum denn einfach machen, wem» es umständlich auch geht. Dos machen wir aber nicht, Herr Doktor. Sie wollen doch ein bihchen Ihre Studien sortsetzen, nicht wahr? Da.wollen Sie doch ein bihchen Zett habe«. Und da machen wir es einfach. Um da» Hau» und so, dah alles klappt, brauchen Sie sich nicht ,u kümmern, das lassen Sie nur meine Sache ft«. Mit den Leuten umzugehen, da« liegst mir besser. Mal ein gutes Wort, mal ein Donnerwetter, jawohl, Herr Einar, die rich tige Mischung, die macht es!" Dr. Einar sah Emma dankbar und glück lich an. Er drückte ihr die Hand und sagte: „Wenn wir Sie nicht hätten, Emma!" - * Herr Schrattner hatte sich wieder zu sich ge sunden. iMit einem Schlage war er wieder der nette Kerl von einst. Die Staupe war überstanden. Emma spürte es und freute sich darüber. Sie trug nichts nach, sondern hatte immer ein nettes, freundliches Wort für ihn. Auch zwischen Elise Kolbe und dem Ober wurde das Verhältnis wieder ganz nett. Der Herr Assessor war geblieben und fühlte sich wieder so wohl wie in den vergangenen Jahren. Mit dem Notar war alles in Ordnung t"e» bracht worden. Die Brüder hatten das Erbe übernommen. Die Vermögensverwaltung der Immobilien blieben im Besitz des Notars. Wekschermeister Krott, der das „Hotel Mir Post" gern übernommen und gekauft hätte, sah sich weiter denn je von seinem ZWe ent fernt. Wie mit einem Schlage war die Lodderustrt- fchaft vorbei, und dah die Brüder fetzt da» Hotel nicht billig weg geben würden, darüber war er sich Dm Klaren. Erstaunlich aber war, wie sich Wilm um stellte. Den etsten Tag begrüßte «r die Gasts zwar noch reichlich schüchtern, ober dam, ging es. Schon am zweiten Tage sand er den richtigen Ton, mar nett, und liebenswürdig, und oR« schätzten den jungen Wirt, der dazu noch ein Doktor war. Der Kammersänger Hut den Tag der Ab reise sönMch herbe-gesthut. Endbjch ist es! soweit.' Herzlich nimmt «r Absch-ed vom Arzt, I der ihm alles Gute wünscht, und dann holt er selber seinen Wagen aus der Garage. Es ist einer Keiner DKW, erst neugrkaust, aber er genügt ihnen. Vergnügt steigen sie ein. Die Koffer werden befestigt. Noch ein mal! schreitet Gussy durchs Haus, »erschlicht es ordnungsgemäß, und dann fahren sie früh um 5 Uhr, als die grüne Helmholtzstraße noch im Schllafe liegt, los. Auf nach Thüringen! Nach dem grünen Herz Deutschlands! Der Tag ist licht und freundlich. Die Sonne meint es gut und Wßt die Landschaft auf- leuchten. >Lrst geht's durch die Ebene, bis man endlich ans der flachen Landschaft in die Dübcner Heide kommt, wo sie die Wällder ausnehmen. Die Straße ist prächtig, sehr übersichtlich, und der Keine Wagen geht aus gute Fahrt. Sie fahren in Leidig em. Dort machen sie Station. Der Kammersänger kennt Leipzig und zeigt Gussy die Stadt. Gussy staunt. Sie hat immer davon sprechen hören, datz Leipzig eine so reizlose Stadt sei, und jetzt findet sie das Gegenteil. Mitten in ^der Stadt liegt ein großer Park, der zum Wald wird. Zehn Minuten von, Zentrum ent fernt beginnt er und zieht sich nach Westen weit hinaus. , Welche Stadt hat wohl mittendrin einen grünen, wunderschönen Wald? Und die Pleiße Mangelt sich gemächlich hindurch Sie ist nur ein Flüßchen, aber es läuft sich angenehm an seinen Ufern entlang. Sie schreiten durch den Wildpark, füttern dis Rehe und Hirsche, bewundorn die Frischlinge >des Wildschweinpaares, dann suchen sre den Zoologischen Garten auf, bewundern ihn in seiner einzigschönen Gestaltung. Zum Völkerschlachtdeulmal fahren sie hinaus und haben von der Plattform einen wunder vollen Rundblick über die Gegend. Sie trinken im Dachgarlnircstaurant des Hochhauses am Augusttsplatz ihren Kaffee, suchen am Abend den Thüringer Hof auf und bi« Stimmung ist köstlich beschwingt. Der Kammersänger hat Pech. Dort laufen ihm Bekannte über den Weg. Jetzt muh er seine frohe Miene «in bißchen wegstecken, denn sonst glaubt man ihm den Schwindel nicht« Aber wohl tut es doch, die aufrichtige Teil nahme der Freunde zu spüre». Ziemlich zeitig gehen sie schlafen. Gussy ist sehr müde von dem vielen Schauen und schläft tief und fest. Um 5 Uhr klopft es. Gussy springt aus dem Bett und geht unter >die kalte Dusche. Ah — das tut gut. Sie dehnt sich wohlig, frottiert sich und dann er ledigt sie ihre Äteinübungen und die Gym nastik. Das vergißt sie keinen Tag. Nur wenige Minuten sind es, aber sie tu» gut und er hallen sie frisch und elastisch. D ann anKeiden und fertigmacfem Sie braucht keinen Puder und keine Schminke, sie braucht sich nicht zurechtzumackM. Nein, ihr frisches Gesicht ist so schön, ihre Finger so untadekig, daß sie das nicht nötig hat. Das Frühstück wird gegen 6 Uhr behaglich eingenommen. Und dann geht's weiter. Thüringen zu. Thüringen im Sonnenglanz! Ach, wem ginge da das Herz nicht auf. Thüringens Wälder umfangen sie. Frisch und Kar weht die Lust. Es riecht nach frischem Holst, würzig und harzig. Mit einem Make ist beiden, als falle es wie «in Ballast von ihnen, als sei dre Avekt anders geworden. Eine Freude ohnegkeichen kebt in den Herzen. Das ist einmal die andere Sette der Welt. Die Well der Sonne. Entrückt der Großstadt, mitten in Gottes freier Natur. Und endlich erreichen sie das liebliche Friedrichroda. Hier! ist gut sein. Beide denken sie es und freue» sich auf die Fettentage in dieser schönen stabst Thüringens, um die die Nadelwälder rausche» (Fortsetzung folgt.)