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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 24.04.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193704247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19370424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19370424
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-04
- Tag 1937-04-24
-
Monat
1937-04
-
Jahr
1937
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gangenen Jahve wie» Ler Redner die Richtig kit der nattonalso-ialtftischen Wirtschaftsfüh rung eindringlich »ach Die prei-bil-uns Gauleiter Josef Wagner gab auschließen» einen Ueberblick über seine Tätigkeit alS Reichskommisiar für Preisbildui^ im Vier jahresplan. Eine der vordringlichsten Ausga ben der Preisgestaltung sei es, den durch ein etwaige- Steigen der Preise lebenswichtigster Dinge gefährdeten Lebensstandard der breiten Schichten des deutschen Volkes unter allen Umständen vor einem Abstnken zu bewahren. Es gehöre zu den wichtigsten Aufgaben der Partei und daher auch besonders der Kreis- - leiter, ständig so erzieherisch auf die Menschen innerhalb der deutschen Wirtschaft einzu wirken, daß sich die Wirtschaft stets alS Dienerin des Volkes betrachtet und aus diesen nationalsozialistischen Grundsätzen heraus ihre unbedingte Abhängigkeit vom Leben de- Volkes erblicke. Dr. Goebbels vor den Kreislettern Am Freitagnachmittag trafen Reichsminister Dr. Goebbels und im Auftrage des Mi- nisterpräsidenten Göring General der Flieger Milch auf der Ordensburg ein, um vor den versammelten Kreisleitern der NSDAP, zu sprechen. Reichsminister Dr. Goebbels wurde auf dem Kölner Flugplatz von Gauleiter Staatsrat Grohs, Oberpräftdent Gauleiter Terboven und Landeshauptmann Haake emp fangen. Auf seiner Fahrt durch die Eifelland schaft zur Ordensburg Vogelsang wurde der Minister von Ler Bevölkerung jubelnd be grüßt. Sofort nach seinem Eintreffen auf der Burg Vogelfang nahm Dr. Goebbels im Großen Hörsaal daS Wort zu seinen fast zweistündigen Ausführungen. Es scheine ihm wichtig, so führte der Minister aus, bedeutsame Fragen, Lie den politischen Leiter interessieren, im Rahmen einer Aussprache zu klären. Er be grüße daher die Gelegenheit, sich mit den Kreisleitern der Bewegung, die als Verbin dungsmänner der Partei zum Volk fungier ten, über aktuelle politische Fragen unterhalten zu können. , , »eutslyianorelfe Italienischer ZomnaWen Herzliche Begrüßung in Konstanz und Friedrichshafen. Unter Führung LeS Ministerialdirektors Dr. Casini vom italienischen Presse- und Pro pagandaministerium trafen 20 führende Män ner der italienischen Presse zu einer Deutsch laudfahrt in Konstanz ein, wo ihnen ein über aus herzlicher Empfang, an dem auch die Be völkerung innigst Anteil nahm, zuteil wurde. Von allen öffentlichen Gebäuden und von zahlreichen Privatgebäuden wehten die Ban ner des Dritten Reiches. Ebenso war die« Flagge der italienischen Natton gehißt worden. Vor dem Konstanzer Hauptbahnhof und im Hafen hatten Ehrenformationen der Partei und ihrer Gliederungen Aufstellung genom men. Der stellvertretende Pressechef der Reichsregierung, Ministerialrat Berndt, überbrachte die Grüße des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goeb bels und der gesamten deutschen Presse und wies auf die gemeinsamen Aufgaben und ge meinsamen Ideale der deutschen und der ita lienischen Presse hin. In beiden Ländern habe die Abkehr vom Marxismus und Libera- lismus der Presse ein völlig neues Gesicht ge geben. In beiden Ländern sei wieder das Wohl des Volkes allein der Maßstab für die Gestaltung der Presse. Beide Nationen hät ten zu gleicher Zeit Männer hervorgebracht, die nicht nur ihrem Jahrhundert, sondern vielleicht einem Jahrtausend ihren Namen ge-, ben würden. 1 MechollmMche „NeAtSpftm" .ItMltnnrrat' «X Somm» M «w«WI««er Soft Im tschechoslowakischen Abg«ordnetenhau» Wies der sudetendeutsche Abgeordnete Inge nieur Richter bei der Beratung der neuen Zivilprozeßordnung darauf hin, daß die Zx- ständ« sich nur dann bessern können, wenn der Justizapparat durchgreifend geändert und ben Bedürfnissen der Zett angepatzt werde. Die verfassungsmäßig gewährleisteten Rechte böten niemandem mehr einen Schutz. Die Subetenbeulschen seien heute so weit, Latz es vom Wohlwollen ober Ler BöSariigkett eine» untergeorLneten Organe» abhänge, oh jemand Le» Milttärverrate» bezichtigt Wirch. Der Redner führte in tiefem Zusammenhänge Beispiele an, um die Oeffentlichkeit baritber aufzuklärrn, welche absonderliche« Wege da» rechtlich« Denken der tschechoslowakischen Be- Hörden wandle. Alle Befürchtungen, daß die Sicherheiten der Verfassung und ter Straf- prozetzorbnung durch da» «rue Spionagegesetz zerschlage« würbe«, sei »urch di« Wirklich»«« bestätigt und übertroffen worden. „Wer heute des Militärverrates bezichtigt wird", so rief der Abgeordnete aus, „ver schwindet auf viele Monate im Kerker und wird wie ein Schwerverbrecher behandelt. Er darf weder Zeitungen noch Bücher lesen. Zwei mal im Monat darf er Besuche empfangen, die ausfallen, wenn der Besuchstag ein Feier tag ist. Derartige Verfügungen sind schändlich und durch nichts zu rechtfertigen. Vergeblich versucht man der Welt vorzutäuschen, daß die Tschechoslowakei sich zum Rechtsstaat entwickle, indem sie auf dem Gebiete deS Zivilrechte» eine große Tätigkeit entfaltet. Denn die recht liche Stellung des Staatsbürgers ist durch die Nach dem Gesang der italienischen National hymnen dankte Ministerialdirektor Dr. Casini namens der italienischen Gäste. Die italieni schen Journalisten wollte» auf dieser Reise das neue Deutschland kennenlernen und der faschistischen Presse seinen tiefen Sinn ver mitteln. Das Deutschland- und das Horst-Wessel- Lied bildeten den Abschluß des Begrüßungs aktes im Hafen. Nach einer Fahrt an deu herrlichen Gestaden des Bodensees entlang wurden die Gäste in Friedrichshafen, wo sie Lie Mahbachwerke und den Zeppelinbau besich tigten, von der Bevölkerung in gleichherzlicher, Weise empfangen wie in Konstanz. Beim Eintreffen auf deutschem Boden ha-> ben die italienischen Gäste folgendes Tele gramm an den Führer und Reichs kanzler Adolf Hitler gesandt: „Beim Betre ten deutschen BodenS senden die Vertreter der italienischen Presse dem großen Führer deS befreundeten Volkes ihren begeisterten Gruß. Sie rüsten sich zu diesem Besuch im Geist tie fen Verständnisses für das gemeinsame Ziel eines neuen Kulturstaates." Begrützungstelegramme gingen ferner an Len Reichsminister Dr. Goebbels und Reichspressechef Dr. Dietrich. Der Stell vertretende Reichspressechef, Ministerialrat Berndt, sandte ein Begrüßungstelegramm an den Chef der italienischen Regierung. Mussolini. Starter Eindruck von dem Arbeits willen der deutschen Station Bei ihrem Besuch in Friedrichshafen besichtigten dis italienischen Journalisten den Maybach-Motorenbau mit seinen Lehrwerk stätten und seinem Getriebebau. Auch dem Luftschiffbau Graf Zeppelin statteten sie einen Besuch ab. Das in Bau befindliche Luft schiff „L. Z. 130" befindet sich zur Zett kn einem besonders interessanten Baustadium, da Verwaltung-Praxis gerade der untergeordne ten Organe tu einem Matze zerschlag'««. Latz von Demokrat« und Verfassungsstaat keine Rede mehr sein kann." D«r Redner kam darauf zu sprechen, Latz L«r de» Militärverrat» Bezichtigte sich nur einen Verteidiger erwählen darf, der in eine vom Nationalverteidigungministerium genehmigte Liste eingetragen ist In der ganz«» List« seien kaum zwei Menschen deutscher Zunge zu fin den, di« da» B«rtrauen von 70 v. H. der deut schen Bevölkerung genießen. Seien etwa all« Rechtswahrer be» bodenständigen Deutschtum» staatSunzuverläsfig? „Wenn da» bi« wahre Neber,eugung der Regierungsstellen ist, dann täte man besser, den Staat zu liquidieren, de» ben RechtSwahrern einer Volksgruppe von N/, Millionen Menschen bescheinigt, datz sie nicht zuverlässig find." Aus seiner engere« Heimat Aussig rrzühlw der AbgeorLnete, datz e» teilweise bi» z« 7» Häftling« Wege« angebliche« Militärvrrrate» gegrben habe, Larunter Personen, Lie mona telang nicht verhört und «ach mehr al» Jah- re»frist einfach «utlaffrn worden feie«. In- »wische« hätte« sie ihre Stellung«« verlore«, " ihre Gesundheit ruiniert, und über ihr« Fa milie« sei «nenLNche» Leib gekommen. „Wir lehnen r» nicht ab", schloß Abgeordn. Richter unter Anführung einzelner Stell««, Lie mit der Rechtspflege nicht La» geriagst« zu tu« hätte«, „an einer Zivilprozeßordnung mitzu- arbeiten. Wir lehne« e» «ber «b, «nser« Ha«b Lazu zu biete«, daß au» brr demokratischen Fassade LeS Staate» « -ie absolute Anarchie wird." das Gerüst fertiggesteltt ist und die Kabinen eingebaut und zum Teil sichtbar find. Den Gästen bot sich daher ein besonders imposan ter Blick von dem oberen Laufsteg auf das Schiff. Dr. Eckener und die Direktoren von Maybach-Motoren- und Luftschiffbau be grüßten an dem Eingang der Werke die ita lienischen Gäste und ihre deutsche Begleitung. Dr. Eckener gab den Besuchern einen knappen Aufriß über das Werden des Werkes Graf Zeppelins und die Plärre des Zeppelin-Luft schiffbaues. Er wies darauf hin, daß nach Fertigstellung von „L. Z. 130" und „L. Z. 131" an jedem fünften Tag« ein Luftschiff von Deutschland nach den Vereinigten Staaten und von den Bereinigten Staaten nach Deutsch land fahren werde und daß inan künftig in einer Woche nach den Vereinigten Staaten und zurück fahren könne. Ministerialdirektor Dr. Commodore Gherardo Cafini dankte herzlichst für die freundschaftlichen Worte der Begrüßung. Zn wenigen Stunden ihres Aufenthaltes hät ten die italienischen Gäste drei Feststellungen machen können, nämlich, daß das deutsche Volk geschlossen hinter seinem Führer Adolf Hil'er stehe, daß ein ungeheurer Arbeitswille die ^deutsche Natron erfülle, der so lebhaft an den gleichen Willen des italienischen Volkes «r- imrere, und drittens, daß ein Geist der Jugend ldiese beiden Nationen beseele, der sic von an- deren Völkern wesentlich unterscheide. Gegen 18 Uhr fetzten die italienischen Gäste unter Führung von Ministerialrat Berndt ihre R«ise nach Stuttgart, der Stadt der Aus ländsdeutschen, fort. , Als die italienischen Journalisten mit ihren deutschen Begleitern kurz nach 21 Uhr in Stuttgart eintrafen, wurden sie auf dem Bahn steig in Vertretung des verhinderten Ober bürgermeisters Dr. Strölin vom Kveisleiter Mauer sowie von Vertretern -der Stuttgarter Ortsgruppe -der faschistischen Organisation und von Mitgliedern des italienischen Konsulats kn Stuttgart empfange«. Die Stützt der GH- landsdeuffche« hatte zu« Gratz der «äste M» dem befreundeten Italien volle« Flaggenschsimä angelegt. Ministerialdirektor Dr. Cazinß dankt« namens der italienischen «äste mit Uchen Worten für den Empfang. Immer wie der brandeten Heilrufe empor, ad di» Gäste sich in das Hotel begaben. Wiaier-Wwett als KütschaMaNor Vortrag Le- H««ptamt»keiter» Hilgens, tot. Da» Winterhtlfswerk des deutschen Volk» ist was über seine großen soziale» Aus wirkungen meist nicht hinreichend beachtet wird, selbst eines der größten deutschen Wirt schaft-Unternehmen. Neber diese Seite de» WHW. machte Hauptamtsleiter Hilgenfeldt einige aufschlußreiche Mitteilungen in eine« Vortrag i» der Gesellschaft der Berlin«« Freunde der Deutschen Akademie. Wie er mitteilte, kauft Las WinttrhUfswer» im Durchschnitt jährlich für 7K Milli-«-« RM. Kohle«, e» nimmt «6 v. H. Ler gesamte« beatsche« Seefischsänge ab, e» hat i« letzte« Jahr« runb 7 Million«» Zeulner Kartoffel« geka«ft, «s ist der grötzte Zuckerkäxfrr m» neben Ler Wehrmacht »er grötzte Käufer auf dem Gebiet »er Textil- und Schuhware«. Hilgenfeldt nahm auch Stellung zu Le« dummen und törichten Gerede, daß die Anf- rüstung aus den Mitteln LeS WinterhilfS- werkes mitfinanziert werde, und wie» zahlen mäßig nach, daß der Durchschnittssatz bei der Betreuung einer bedürftigen Familie, zwischen 100 und 120 RM. liegt. Bei 3L Mil»! lionen Familien ergibt sich schon bei einem Durchschnittssatz von 100 RM. eine Summe von 3S0 Millionen. Zum erstenmal könne da»! WHW. jetzt Ueberschüfle für allgemein« Aufgaben der deutschen Wohlfahrtspflege ver wenden. Es entlaste das deutsche Volk dadurch in den Sommermonaten von Sammlungen . des Roten Kreuzes, der Carita», der Innerem Mission und de» Reichsmütterdienstes. Hervorzuheben ist, baß an die Stelle der- Massengüter deS ersten WHW., insbesondere, der Kartoffel- und Mehlzuteilung, die Ver teilung von hochwertigen Gütern ge-, treten ist. So ist beim Fleisch di« Zuteilung von 3,5 Millionen Kilogramm im ersten Jahr auf 8,4 Millionen Kilogramm gestiegen, ber Fisch von 1,9 auf 10 Millionen Kilogramm, bei Zucker von 3,2 auf 7,1 Millionen Kilo-- gramm und bei Gemüse von 3H auf fast 26 Millionen Kilogramm. - Jüdische Erpresser in Aew Nott ^ngerlöhne und eine schweigende In New Aork hat die Staatsanwaltschaft ein neues, weitverzweigtes Retz von jüdische» Erpressern aufgedeckt, die nach der berüchtig ten Methode „Racket" eine Gewerkschaft von Malermeistern und Jnnenvekorgteuren in den Stadtteilen Brooklyn und Queens terro risiert und ein regelrechtes Monopol für städtische Bauverträge in Höhe von über zwei Millionen Dollar ausgeübt haben. Eine An zahl Bauunternehmer mit den eindeutigen Namen Lazar, Glasier, Markowitz, Jenkowitz, Kreisberg, Weinstein, Berliner usw. bezahlte laut Angaben der Polizei Len Gangster Gold stein und seinen .Leibwächter" dafür, Laß sio die Gewerkschaftsmitglieder durch Einschüchte rung und Terror daran verhinderten, gegen die niedrigen Löhne und unbezahlten Ueber- stunden der fraglichen Bauunternehmer zu protestieren. Dadurch gelang es den Racke teers, jede Konkurrenz zu unterbieten und di« Verträge für sämtliche Schulen dieser Stadt teile an sich zu reißen. Sie bezahlten jahre lang wahre Hungerlöhne, die nur die Hälfte des üblichen Lohntarifs betruaeit. En-lichfind nun die beiden Gangsters und vierzehn Bau unternehmer hinter Schloß und Riegel ge setzt worden. Nie Woche In Berlin Pimpfe beherrschen das Stadtbild / Des Führers Geburtstag Gedränge mit Humor / Der Maibaum iss da! „^rumm, rrumm . . . trumm, trumm, krummI" Das Bild einer Weltstadt beherrscht von Len Pimpfen. Ueberall der dumpfe Ton Ler Trommeln, überall der Marschtritt der Kolonnen, überall leuchtende Augen und ein frisches Lied. Das war der Tag vor dem 20. April, vor dem Geburtstag des Führers, dessen festlicher Feier ganz Berlin entgegen fieberte. Das Gelöbnis der Jugend, köstlichstes Geschenk für einen Führer, unL der Anblick dieser Jugend, eine Erquickung für das Herz des Berliners. Die Reichshauptstadt sah ein mal eine Jugend, der man keine gute Zukunft zn prophezeien wagte, eine Jugend ohne Füh rung, eine Jugend ohne Ziel und darum auch! «ine Jugend ohne Haltung und Freude^ „Trumm, trumm ... trumm, trumm, trumm!'" Die Jugend marschiert. Und dann kam der Geburtstag. Im Mittel-- Punkt dieses Tages in Berlin stand die große Parade, das herrliche Schauspiel unserer wic- Lergewouucnen Kraft. Wer aber Gelegenheit Latte, Lie Berliner zu beobachten, wer Augen nnd Ohren ausmachtc, wird nimmer vergessen, welche Liebe sich hier zu dem Führer kundtat. Mit dem erwachenden Tag war die Reichs hauptstadt in ein Meer von Farben und Fah nen getaucht. In den Wohnungen schmückte» Frühlingsblumen das Bild de» Führer», und Ljx Kinder, die man sonst zum Schulgang leise ermahnen muß, standen viel z« ftWH ««stiekett und gespornt. So mancher Punpf focht einen schweren Kampf imt seiner Pflicht, den Ge danken erwägend, ob man nicht -och Lie Schul feier schwänzen sollte, um ja im Tiergarten einen guten Platz zu erwischen. Die Erwach senen aber waren nicht viel besser. In aller Frühe waren unzählige Menschen auf Len Beinen, keine Strapazen wurden gescheut, um aus dem Wilhelmsplatz den Augenblick abzu warten, an dem man dem Führer seine Wünsche zujubeln könnte. Die Wart^eit ver kürzten der Berliner Humor und die Sprech chöre, die nun schon Tradition geworden find: „7-8-9-10, wir Wollen unfern Führer sehn, 3—z — 5—8 — 7, weil wir unsern Führer lieben." Der Strom der Gratulanten ebbte niemals ttb. Ans allen Gauen waren sie gekommen, eine herrliche Kundgebung des Danke» und Ler Liebe, denn es waren Männer, Frauen und Kinder des Volkes, Li« kein« Mühe ge- fcheut hatten, sich dieses Erlebnis z« erobern. Ebenso säumten Hunderttausende die Parade straße in freudiger Erwartung. Der Kampf «m di< Platze war hart, aber humorvoll: „Nur nicht drängeln, mein Junge, di« Plätze sind doch all« Numeriert.' — „Fräulein, ist bewundere Ihren Frühsahr-hut aufrichtig, «ber fall» Sie k«ene Glatze bade», nehmen Sie kyn av, von wegen ver Ausflqti" So wuroen alle kleinen Mängel deS Drängens witzig ab gestellt, bis das Erlebnis selbst das Volk in unendlichem Jubel aufbrausen ließ, als der Führer kam. Beschreiben läßt sich das Erleb nis nicht, Weil sich Begeisterung nicht beschrei ben läßt, die unsere Herzen so heiß werde» läßt, daß fast die Augen naß werden. Und an diesem Tage verbrüderten sich die Menschen ans der Straße und in den Lokalen und spra chen vom Führer, vom Heer und vom Volk und von der neuen Zeit, die Adolf Hitler her aufgeführt hat — tausend Gespräche Lankbarer Liebel Nur schwer konnte man sich in deu Alltag zurückfinden, zumal neue, große Ereignisse sich ankünden. Der Maibaum wurde in Ber lin empfangen. I» den Straßen tönten die Waldhörner ostpreutzischer Förster, die dem Riesen des ostpreußischen Waldes das Geleit gegeben hatten. Lachend wie der Maien ist Lie Berliirer Jugend, die den Maibaum be grüßte. Und endlich besinnt sich auch der Ber liner Himmel darauf, daß es nun Frühling werden muß, von dem man bisher mehr fchn- füchtig gesprochen hat, als daß man ihn wirk lich zu spüren bekam. Der erste Mai, das ist LaS köstlichste Fest, das dem Berliner geschenkt werden konnte, der Tag, der früher im Zeichen deS Klaffenkampfe» stand, ist zum Jubeltaz LeS Volkes geworden. Ueberall werden schon Pläne geschmiedet, denn schöner alS an einem Sonnabend kann ja der erste Mai gar nicht liegen, da gibt e» zwei köstliche Tag«, an denen die Berliner hinaubströmen werben, um auS ganzem Herzen de» Maien ,« grüßen, um aller Welt zu -eigen, wie glücklich und froh ein Bo« ist, dem «an Len sozialen Frieben gesichert hat. Jära. Straßenlaternen stören -te Astronomie Das Königliche Observatorium in Green wich hat bei den Stadtverwaltungen von Greenwich und Lewisham Einspruch gegen die Verwendung von Straßenlampen mit Queck- silberdampffüllung erhoben. Diese Laternen senden nämlich gewiss« Strahlen au», die e» vollkommen unmöglich machen, einwandfreie . Nachtphotographien des Sternenhimmel» her zustellen. Di« Astronomen kennen diese» Leiv schon seit vielen Jahren und von vielen an deren Plätzen. Nachdem man beobachtet hat, baß Lampen mit anderem Metalldampf Vick weniger Strahlen aussenden al» jene neue» Laternen von Greenwich, hat man diese Lam pen in den Protestschreiben gleich -um Vor schlag gebracht. Das Observatorium bei Lon- Lon konnte -. B. für Südlondon den Gebrauch derartiger Lampen nach umständlichen Ver handlungen durchsetzen. * . 3» fünf Wochen startbereit Die amerikanische Fliegerin Amelia Ear hart, die bekanntlich ihren Welfflug infolge eines Unfalls auf dem Luke-Feld in Honolul» abbrechen mußte, hat jetzt ihre Waschin« vo« den Lockeed-Jngenieurcn untersuche« lasie«. Die notwendigen Reparaturen werden in fr-», heften» fünf Wochen gemacht sein. Arnett« Earhart hofft also immer noch, im Laufe de»s Monat» Mat von neuem auffteigen -u kön nen, «m ihren Rekordflug mit größter An näherung an den Aequator zu vollenden. Ab« vorbeugeich sagt sie schon jetzt, daß man tz» derartigen Weltflügen nicht» überstürz« dürft, wenn ma» nicht sich selbst nnd dH Maschine aus» Spiel setze» »«le.
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