Volltext Seite (XML)
un- (Nachdruck verbot«») 38 da» St« ' di« gleichen Tage trafen noch verschiedene in. Unter anderen auch noch vier Kol- Am grüvcüicfi scfionenci Liese sonst sind. Als zwinge»»de Notwendigkeit einer allgemeinen Wirtschaftsförderung durch dee Ge- -«» Liebenberg wies ihnen die Zimmer an. Zu- letzt sagte er zu Toni Nötzel: „Sie mutz ich einen Stock höher unterbringen. Bitte folgen di« Gemeinden müssen Steuererhöhungen terbleiben. Senkung der Tarife! Umgekehrt bient es der Förderung Zwecke des Bierjahrrsplans, wenn die meinben entsprechend den Anweisungen Sie mir, Herr Kollege!" Toni folgte ihm und freute sich, denn Zimmer war vielleicht das schönste. „Fein, hier werde ich mich wohlfühlen, sind nett zu mir, Herr Liebenberg!" „Und Sie —?" Toni lachte verschmitzt und schloß dann Tür. Die Jahrestag uug des Deutschen Gemeinde- IkgeS in der Berliner Krolloper erreichte mit «iner Ansprache des preußischen Ministcr- -rastbenten Generaloberst Göring, dem die Memeindevertreter einen begeisterten Empfang Bereiteten, ihren Abschluß. Immer wieder Von starken Beifallskundgebungen unterbro- Ge», zeigte Ministerpräsident Göring, wie die Gemeinden tatkräftig an der Durchführung Wüs zweiten Bierjahresplanes Mitarbeiten Verwaltungspalästen ist augonbiickUch die Sorge für Wohlseile Wohnuirgen, deren Ban uns — rohstoffmäßig gesehen — wenig stört, da hierfür im allgemeinen unbeschränkt er zeugbare Rohstoffe verivendet werden. Es gilt, die Anfangsarbeit für das vom Führer geplante gewaltige Siedlung-Werk zu leisten, das nach der Durchführung des Bier- jahresplanes -er vollen Verwirklichung zuge führt werden soll. Auf die Verwertung der Rohstoffe aus städti schem Abfall und auf das Ernährungs-Hilfs» Werk der NW8. ging Ler Ministerpräsident be sonders ein und richtete den Llppell an die Anwesenden, alle Anregungen auf diesem Ge biet genauestens zu befolgen und unter Ein» schaltinrg aller Möglichkeiten für den Erf^g zu sorgen. In dem Einsatz der Gemeinde» für den Vierjahresplan werde es nicht immer ohne den Einsatz gemeindlicher Mittel abgehen, darüber brauche aber kein sparsamer Kämmerer zu erschrecken. Das große Ziel, so erklärte Hermann Göring weiter, fordere eine sorgfältige Prüfung dar über, ob nicht die eine oder andere Berwal- tungsmätznahme hinter den grundsätzliche» wirtschaftspolitischen Förderungsmaßnahmen zurückzustellen ist. So lange kann die Ab lehnung jegliche« geldlichen Einsatzes mit -er einfachen Begründung, -atz bafür -er Etats posten fehle, nicht gelten! Wenn sich so die Gemeinden au dem Werk Les Vierjahresplanes beteiligen, so erfüllen sie damit in besonderem Matze die Aufgabe, die ihnen die deutsche Gemeindeordnung gestellt hat, nämlich mitznwirken an der Erreichung des Staatszielesl Sie haben als diejenigen Stellen, die mehr als viele Aemter des staat lichen Apparates mit der Bevölkerung Füh lung haben, die Aufgabe, im engsten Zusam menhang mit der Partei die Bevölkerung für die großen Ziele auch des Vierjahresplanes zu gewinnen und einzusetzen. Die Gemeinde» lpiter als diejenigen, die die Nöte und Wünsch« Les Volksgenossen vielfach als erste erfahren, erleben auch manche unpopulären Auswirkun gen staatlicher Maßnahmen am unmittelbar» sten. Sie haben aber die Pflicht, hier selbst auszugleichen, soweit dies in ihrer Macht steht. Das wird manchmal >notwendig sein, denn ich bin mir klar darüber, daß während der An laufzeit des Vierjahresplanes Schwierigkeiten nicht immer vermieden werden können. Oert» „Herr Liebenberg — das ist fern, daß wie uns mal aussprechen können. Ich möchte, daß Sie nicht falsch über mich denken. Sie wissen, wie dankbar ich Ihnen für Ihre Unterstützung immer war, und mich hat's vielleicht am schlimmsten getroffen, als ich hörte, daß Sie nicht mehr singen werden. Ich habe darunter gelitten, und wenn ich mit den Kollegen gekom men bin, dann geschah es nicht, nm mich etwa an — Ihrem Unglück zu weiden und Schaden freude sprechen zu lassen." (Fortsetzung folgt) Reichsministers de» Innern alles daranfetzen, die indirekten Steuern, die in den Brrsor- gungstarifen enthalten sind, zu senken. Besonders für ländliche Genreinden hängt für die Erzeugungsschlacht sehr viel von der Bereitstellung- billiger Energie ab, denn sie bietet in erster Linie auf die Dauer die Möglichkeit, der überlasteten Bauernfrau das Leben leichter zu gestalten und manche Reibungen zu mildern, die durch die Knappheit an Landarbeitern entstanden sind. In städtischen Verhältnissen wird durch Senkung der Tarife insbesondere auch eine fühlbare Entlastung des Arbeitshanshal- tes zu erreichen sein. Neben diesen mehr allgemeinen Maßnah men treten eine Reihe von Sonderausgaben. Wenn auch die größeren Unternehmnngen des Vierjahresplanes aus anderen Mitteln finan ziert werden, so werden die kommunalen Kre ditinstitute, vor allem die Sparkassen, durch ihre Kreditpolitik bei vielen klei neren Unternehmungen mithelfen können. Ich denke dabei vor allem an Vie Gewährung mit telfristiger Kredite an die Landwirtschaft, ohne Lie den Notwendigkeiten raschester Intensivie rung nicht Rechnung getragen werden kann. Ich erwarte von den Gemeindeleitern in ihrer Eigenschaft als Leiter öffentlicher' Sparkassen, Laß sie ihre Institute restlos in den Dienst auch dieser Aufgabe stellen. Es muß natürlich darauf geachtet werden, daß die Spargroschen des „kleinen Mannes" mit der notwendigen Sorgfalt verwaltet und angelegt werden. Die Kredithergabe ist jedoch stärker als bisher nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu leiten und so einzusetzen, daß der Kreditwürdige in seiner wirtschaftlichen Initiative gestärkt und gefördert wird. Vau wohlfeiler Wohnungen Auf dem Gebiete Ler Wohnungspolitik haben die Gemeinden ebenfalls große Auf gaben zu erfüllen. Wichtiger als der Bau von Appell Siriags an öle «mein»«, Sparsamtett sichert den Vierjahresplan Da war vor allen Dingen die vierundfünszig Jahre alte Sopranistin Therese Altmeister, die eine wahr« Wut auf Liebenberg hatte. Ihr« Stimme taugte schon feit Jahren nicht mehr viel, aber sie wollte es nicht wahrhaben und trat nicht ab, obwohl matt ihr die Pensionie rung schon nahegelegt hatte. Liebenberg war gegen jeden Kollegen und jede Kollegin hochanständig. Er kannte ihnen gegenüber keine Starallüren, aber mit Therese hatte er einmal ein« erregte Szene, ihr sagte er einmal Bescheid, als er sie abfällig über eine Kollegin sprechen hörte, eine junge Kraft, die mit einer noch nicht fertigen, aber kostbaren Stimme begabt war. Da hielt's ihn nicht mehr, und er wurde zu der Altmeister saugrob und sagte ihr auch, daß sie schon seit Jahren keine Stimme mehr habe. Und seitdem haßt« sie ihn tödlich und suchte ihn herabzusetzen, wo sie konnte. - Natürlich fand sie Kollegen, die ihr zustimm ten, das waren die Wenigkönner, die nicht oor- wärtskamen, die sich aber als die ganz großen Künstler dünkten. Und drei davoü waren mit- gekommen, um zu erleben, wie man den großen Liebenberg einmal gründlich merken ließ, daß er jetzt auf di« Gnade und das Mitleid der anderen angewiesen sei. Liebenberg überfiel di« Bekannten und Kol legen aus Berlin mit einer Liebenswürdigkeit, ließ einen Schwall von Worten auf sie strö men, daß sie ihn fassungslos anstarrten. „Hahahaha — Sie glaubten wohl, hier einen vorzufinden, der in Sack und Asche trauert? Ist nicht, das Leben ist trotzdem schön, wenn ich auch nicht mehr dm Tristan singen kann." „Wie macht sich denn Ihr Organ?" fragte die Altmeister und versucht« ein großes Be- dauern in ihre Worte zu legen. „Es ist etwas besser, ein bißchen mehr Stimme wie Sie habe ich noch, liebe Kol legin Zwei grob« Aufgabe», so erklärte General- Wberst Göring, stände» im Bor-ergrun-r Wie Steigerung -er Produktion auf land- !wirtschaftkichem Gebiete bis zu dem möglichen Höchstmaß und die Umstellung auf neue Roh stoffe in der gewerblichen Wirtschaft. " Auf dem Gebiete der Ernährung gelte es^ die Spanne von 13 vom Hundert, die heut« «och an der Versorgung fehle, rasch weiter zu verringern. Der Ministerpräsident gab feiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die Land wirtschaft seine Forderung erfüllen werde und unterstrich besonders, daß dank der straffen Marktordnung des Reichsnährstandes der deutsche Brotpreis nicht geändert werde, im Gegensatz zu den verheerenden ^Folgen der interrmtionalen Getreidespekula- tion. Stärker noch als die landwirtschaftliche Erzeugung stehe Lie Steigerung der gewerb lichen Produktion im Interesse der Oeffent- kichkeit. Förderung deutscher Werkstoffe Hier sei es notwendig, durch technische Aus nutzung chemischer Erfindungen djeeinhei» mischen Rohstoff« so zu verarbeiten, daß ihre Verwendung an Stelle der ausländischen Stoffe erfolgt. Die Erfolge, wie sie bisher in her Textilaüsstellung, in den Erfahrungen mit dem deutschen Treibstoff, dem Buna, usw. ge- werden konnten, hätten die Sinnlosig-! leit der Legende um angebliche „Ersatzstoffe"^ !restlos bewiesen. ES sek -i« besondere Angabe aller Perfön- Wkekten, Lie im öffentliche« Leben stehen, Le« ^verbrauch Ler «euen deutschen Werkstoffe in I Therese schnappte nach Luft und war vor Wut keines Wortes mächtig. aber dieses Nein« Bißchen genügt mir natürlich nicht. Wer auf den höchsten Gipfel» Ler Kunst herumgeklettert ist, wie ich, der wird sich nie wieder herausstellen. Nein, ich hab« einen anderen Beruf gefunden." „Einen anderen Beruf?" fragten all« er staunt. „Ja. Ich werde Empfangschef in diesem vorzüglichen Hotel. So etwa besserer Haus diener. Und das nährt auch feinen Mann. Ganz verarmt bin ich ja noch nicht. Ich hab« immerhin noch eine Reserve von vierhundert» fünfzig Mark, damit läßt sich allerhand an fangen!" Die Kollegen wechselten mitleidige Blicke mit einander, als wenn sie sagen wollten: Er ist nicht mehr ganz richtig nn Kopfe. worden. Bitte, überzeugen Sie sich. Die Herr schaften werden sich etwas restaurieren wollen. Frisches Wasser steht zur Verfügung. Ich hab« mir erlaubt, für die gnädige Frau alles, was benötigt wird — wie Puder, Schminke und Lippenstift, besorgen zu lassen. Bitte, gnä dige Frau, hier finden Sie alles!" Eine betont devote Verbeugung, und Lieben berg ließ sie allein. Pera und Galander sahen sich an. „Ich weiß nicht —l" sagt« Galander zö gernd. „Ist das nun Galgenhumor, mit dem sich Liebenberg in die neue Situation hinein- findet, oder —" „Kerne Spur!" entgegnete Pera heftig. „Er macht sich einfach über uns lustig!" „Meinst du?" „Du merkst das natürlich nicht. Aber ich bin eine Frau. Es wird ihm nicht gelingen, mich zu ärgern. Ich weiß schon, was ich tue. Ich werde — ihn wieder m mich verliebt machen. Und dann, wenn er's glaubt, daß ich ihn hei raten will, — dann lache ich ihn aus!" „Tu's lieber nicht!" sagte Galander nach- denklich. „Ich habe das Gefühl, daß Lieben- -berg durch den Schicksalsschlag das geworden ist, was er nie war: Sicher, nicht mehr ver legen, daß «r sich jetzt mit Welt und Menschen aHndet." „Glaubst du, daß es mir nicht geling«« wird, ihn zu mir herüberzuziehen?" j ,Möglich! Nun, wir werden ja sehen!" Keder Weise zu fördern un- -egr« veraltete Morurteile und Lie übliche Sch«« vor dem Mruen anzukämpfe». „Der Vierjahresplan ergreift alle Zweige. !der deutschen Wirtschaft", so fuhr der Mini sterpräsident fort, „um so mehr müssen alle, Öffentlich-rechtlichen Organisationen und da-, wei auch gerade die Gemeinden am^ Gelingen mithelfen zunächst durch Maßnah-i Men der allgemeinen Wirtschaftsförderung. Die Gemeinden müssen auf der AuSgaben- seite sich dort Zurückhaltung auferlegen, wo, sie durch verstärkte Nachfrage die Schwierigkeit ten der Rohstoffversorgung noch vermehren. Der Führer hat sich in seiner Weitschauen, -e« Politik vorgenommen, drei Städte i« Deutschland Lurch bauliche Maßnahmen grötz- ten Stils besonders auszugestalte« und zu entwickel«. Sie wissen «» all«, «S handelt sich um Berlin, München und Hamburg. Diese Aufgabe hat ihre besondere Bebentung, sie, wird selbstverständlich durchgeführt werben.! ES ist aber nicht notwendig, -atz nun jede an dere Stadt glaubt, zur gleichen Zeit ebenfalls ein Riesenbauprogramm durchführen zu müsse«. ! Hier müssen sich die Gemeinden in die Stufenfolge der Dringlichkeit einordnen. Heute ist es wichtiger, durch eine entsprechende Entwicklung und Führung der gemeindlichen Versorgungsbetriebe mitzuhelfen, als Rat häuser oder selbst Turnhallen oder selbst Ver sammlungshäuser zu bauen, so wichtig auch Di« beiden wandten sich, um das Hotel zu betrete». Plötzlich stutzt«» sie und waren verlegen, denn Liebenberg stand vor dem Hotel und hatte seine Arme wett ausgebreitet. „Was sehen meine Augen? .Die Welt wird schöner mit jedem Tag. Alle meine geliebten Freunde finden, von Dankbarkeit und kolle gialem Gewissen getrieben, den Weg zu mir. Seien Sie herzlich willkommen! Und lassen <Ske mich aussprechen, daß ich tiefgekühlt bin." Er grinste dabei ganz niederträchtig über / das ganze Gesicht und schüttelte den wie Sta ltuen dastehenden b«iden Menschen so herzlich di« Hände, daß es schmerzte. „Darf ich Ihnen behilflich sein?" Und schon faßte Liebenberg nach dem kleinen Koffer Peras. „Aber — Herr — Herr Liebenberg!" stot tert« Galander schließlich. „Das — das geht doch nicht!" „Ach fieber junger Freund, es wird noch viel mehr gehe». Ich habe das Glück, daß ich in Kürze hier ein« neu« Lebensstellung finde. »So als besserer Hausdiener, als Empfangschef. 'Na, und da gibts keinen falschen Stolz, da heitzt^ auch mal mit zupacke». Also kommen Sie, ich führe Sie auf Ihre Zimmer!" W» n komisch war es Pera und Ga- land« zumute, als Liebenberg, der «inst so gefeierte Kammersänger, mtt dem Koffer vor ihnen herlief und oben im ersten Stock geschäftig die Türen aufrih. „Mtt«, gnädig« Frau - liebst« Kollegin _ das ist Ihr Zttnmer. Ich habe das schönst« für Sie reserviert gehalten. Aber auch Sie, Herr Galander, sind tadellos untergebracht 6mms,SieMe Ern Roman von Georg Mallentin Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Fritz Mardicke, Leipzig L 1 Gäste ein. Unter anderen auch noch v^r Kol legen Liebenbergs, di« gekommen waren, um sich an Liebenbergs Sturz zu weiden. Liebenberg war nie mtt ihnen verfekrdet gewesen, aber sie haßten ihn förmlich, well sie an Liebenbergs große Gesangsleistung nie h«' ankamm, und es war ihnen geradezu «in «er- gnüg««, eine Befriedigung, ihn jetzt — klem und unwichtig wtederzufehen. Beilage zum Frankenberger* Tageblatt MV-, «2» Freitag, de« V. April »SSV »«. Jahrgang?