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MersWIWelt Md Klarheit Im Grundbuch Nach der Allgemeinen Verfügung über dis Einrichtung und Führung des Grundbuchs sind seit 1. April vorigen Jahres die in den ein zelnen deutschen Ländern bestehenden unter schiedlichen Grundbuchseinrrchtungen zu besei tigen und dafür ist das Neichsgrundbuch einzu führen. Künftig weist also das preußische Grundbuch dieselbe Einteilung auf wie das sächsische, bayerische usw. Es gilt im gesamten Reichsgebiet dasselbe Grundbuchrecht sowohl dem Inhalt wie der Form nach. Diesem höheren Gesichtspunkte, dem deutschen Volke einheitliche Rechtseinrichtungen auch äuf dem Gebiete des Grundbuchwesens zu schaffen, mußte die sächsische Grundbucheinrichtung weichen. Das bedeutet, daß alle sächsischen Grundbuch blätter (z. Zt. etwa 700 000) auf das Reichs muster umgeschrkeben werden müssen. Mit die ser umfassenden und jahrelangen Arbeit ist seit einiger Zeit bei den Grundbuchämtern begon nen worden. Di« Umschreibung erfolgt von Amts wegen, d. h. ohne Antrag der Beteilig, ten (Eigentümer, Hypothekare usw.). Die Be teiligten können vielfach — zu ihrem Vorteil« —- zur Vereinfachung der umzuschreibenden Grundbuchblätter beitragen, wie kurz ange- deuket werden soll. Bei der Umschreibung ist zu beachten, daß möglichst klare Grundbuchverhältnisse entstehen. Es wird in der Regel alles weggelassen wer den, was nicht mehr gültig, was gelöscht oder gegenstandslos geworden ist. Sehr oft enthält -das Grundbuch noch Angaben, die schon lang« nicht mehr zutreffen, z. B. Zinssätze, die von den Beteiligten geändert worden sind. Weiter bieten die durch vielerlei rechtsgeschäftliche Ver änderungen, durch di« Inflation und die Auf wertung entstandenen, mitunter kaum entwirr baren Raugverhältnisse große Hindernisse, be sonders auch bei Beschaffung weiteren Kre dits. Hier muß bei der Umschreibung Mandel geschaffen werden. Ferner können viele Grund buchblätter überhaupt beseitigt werden. Viel« Grundstückseigentümer haben ihren Grundbesitz auf mehreren'GrundbMtern stehen, obwohl «ins wirtschaftliche Einheit vorliegt. Durch dies« zersplitterte Buchung der Grundstück« entstehen bei der Belastung, bei Erteilung von Blattab schriften usw. nur unnötige Kosten. Durch Vereinigung der Grundstücke auf einem Blatte oder wenigen Blättern, durch Zu schreibung von Nebengrundstücke» als Bestand teile zum Hauptgrundstück (z. B. von Feld- und Wiesenparzellen zum Hofe, von gärtnerisch be wirtschafteten einzelnen Flurstücken zum Wohn grundstück usw.) lassen sich zum Vorteile des Eigentümers und zur Erzielung besserer Ueber« sichtlichkeit viels Grundbuchblätter beseitigen. Freilich müssen hiermit die Beteiligten einver standen sein. Alle angedeuteten Maßnahmen bieten Ge legenheit zur Schaffung klarer Verhältnisse. Die Kostenfrage sollte hierbei keine ausschlag- gebende Nolle spielen, um so weniger, als di« meisten Geschäfte, insbesondere auch die Um- schreibung selbst gebührenfrei sind oder nur ermäßigte Gebühren erhoben werden, z. B. wenn die gewünschten Vereinfachungen über den vom Gesetzgeber vorgesehenen Rahmen hinausgehen. In gewissen Fällen kann der Eintragungsantrag vom Grundbuchsamt er zwungen werden. Dann werden die gesetzlichen Kosten erhoben. Jeder Grundstückseigentümer sollt« sich be wußt sein, daß die Bereinigung seines Grund- buchblattes durch klare und übersichtliche Ein tragung in seinem Interesse liegt. Vor allem werden dann unliebsame Verzögerungen ver mieden, wenn einmal eine eilige Eintragung nötig ist. »anuslripte nicht rwelftitlg defchnir« Vellage zum Frankenberger Tageblatt Nr. 8« Mittwoch, d»« »4. April IVS7 v«. Ja-rgan« Die GMdtifGen Betriebswerke Frankenberg — «Sntsteyung und Eknnvtetlung der Werte — z JoHraus jahrein, Tag und Nacht summen M-Mafchmenhaus unserer Städtischen Betriebs- Orrll« dl« Räder zur Erzeugung jener Energie, De unsere Städt und «m großes Gebiet ihrer Mtgebung Mit Kraft- und Lichtstrom versorgen. Mvhl nisniand, der an diesen Gebäuden vor- «bevgeht, Macht sich m diesem Augenblick Ge- Mttken darüber, Wie Weitverzweigt das Lci- NngSnetzM, das hier gespeist wird. Und wenn RaWM am Küchenherd die Hausfrau den elek- Mschen Ofen emschaftet »der Mit dem Bügel- Wm lrrgsndeinem Wäschestück ander Manz und Worm berbringen Mist vder wenn wir des Mends Mit einem Druck auf den Schalter AW im das dunkle Zimmer fluten lassen, EMMer haften wir das für ein« Selbstverständ- ii^kSft, daß nun auch das geschieht, was wir Mr dem Druck aus den Knopf vder auf den Webel erwarten, vhn« einmal darüber nachM- -henken, was dazu gehört hat, «he wir zu diesem MrtMhen Werk kamen und was dazu nötig IM, «s dauernd aus der Höhe ferner Leistungs- .fahigkeit zu erhalten. Der Weg von der alten UlsrtmülM" bis zu den heutigen Städtischen Betrieben, ist ein recht weiter und auch sehr ^dorneiw öfter gewesen. Darüber unterrichteten /.M vor einigen Tagen di: RatSyerren unserer Stadt, ails sie gememsam mit den Mitgliedern des Beirates für dr« Städtischen Betriebswerk« KM Beisein von Ersten Bürgermeister Wei chelt unter Führung von Direktor Fischer «in« eingehende Besichtigung der umfangreichen Anlage vornahmen und sich von den Stand der Jnnenpinnchtung und dem Grad der Leistungs, fähkgksit der AMagen an Ort und Stelle übsr- zsugten. Erster Bügerrmeister Weichelt iksitÄs dtese Besichtigung mit einem kurzen Hinweis auf die vielseAig« Bedeutung der Werke ein, dis nicht nur ein DerMSgenswert der Stadtgememde seren, diel es zu erhallten und auszubauen heiße, sondern di« auch als Arbeitgeber für 70 bis 60 Bolks- jgenossen und als Auftraggeber für Industrie und Handwerk sowie als Versorger unserer Stadt und ihrer Umgebung Mit Energie eins nichtige NM« in unserem heimischem Wirtschafts- llsben spielten. Dress Tatsache gelt« es sich immer vor Augen zu haften, wenn es heiße über die Werk« und ihre Geschäftsführung zu beschließen. Die nach diesen einleitenden Worten statt gefundene Besichtigung der gesamten Anlagen, der 60000 Boftstation, der Maschmensäle, des Wasserwerkes und der Werkstätten- und Lager räume gewährte einen interessanten Einblick in die Arbeit und Leistung dieses ungemein wich tigen und wertvollen städtischen Unternehmens. Direktor Fischer ließ dann im Vortragssaal der Betriebswerk« Entstehung und Entwicklung der Werks durch Mort und Bild zu einer Offenbarung deut schen Leistungswillens und deutscher Arbeits kraft werden. Dabei war es äußerst inter essant, im ersten Teile des Vortrages von den ungeheuren Schwierigkeiten zu hören, die in den Reihen übervorskchtiger und wenig w.it- blickender Stadtväter von «inst zu überwinden waren. Davon reden eine ganze Reihe Akten aus «dem Jahr« 1893 und den folgenden Jah ren, in denen in unserer Stadt der Kampf um di« Errichtung eines Eltwerkes entbrannt war. Der Gaswerksausschuß, "der diese Angelegenheit zu bearbeiten hatte, brauchte stets Monate, um zu einein Entschluß zu kommen, der aber immer negativ ausfiel, da man anscheinend eins zu große Konkurrenz für das Gaswerk befürch tete. Fragebogen, die ausgesandt wurden, steiften "dis Vo>^üg« des Gases gegenüber den angeblichen Nachteilen des elektrischen Stromes in ein derart günstiges Licht, daß das Ergebnis der „Fragebogen" eigentlich schon iM voraus feststand. ^Immerhin entschloß man sich im Oktober 1895 doch dazu, verschiedene Elt- werke zu besichtigen, um weiteres Material zur Beurteilung der Notwendigkeit eines solchen Werkes für unsere Stadt zu sammeln. Nach dem man mit diesen Besichtigungen ein volles Jahr lang Zeit vergeudet hatte, fand im Eas- uerkSausschuß erneut ein längerer Meinungsaus tausch stockt, der zu dem Beschluß führte, ein« -abermalig« Umfrage bei den etwaigen Teil nehmern Ak veranstalten. Diess zweite Um frag« war ebenfalls wieder so formuliert, daß keinerlei günstiges Ergebnis dabei Zustande kommen konnte. Im Juli 1897 unternahmen verschieden» Bürger der Stadt erneut einen Vorstoß kn dieser "Angelegenheit. Dio reichten beim damaligen Stadtrai ein mit 20 Unter schrift«» versehenes Gesuch ein, das folgenden Wortlaut hatte: „Dio Endesunterzeichneten beabsichtigen von Neumühls, hier, elektrisch«» Strom Air Beleuchtung ihrer Grundstücke zu entneh men und bitten hiermit den wohlk. Stadt rat A> Frankenberg um goss. Genehmigung." Doch auch dieser Borstoß wurde wieder ab- gedrosf^t, das Gesuch wurde abgelehnt. Zwei wertvolle Jahrs vergingen wieder, ohn daß man in dieser Sachs nur eine» Schritt weiter gekommen wäre. Am 21. September 1899 nahm der damalig« Bürgermeister Dr. Mei lig di« Angelegenheit selbst in dis Hand und empfahl den "Anlauf dsr Neumühls zwecks Aus nützung der vorhandenen Wasserkraftanlage zum Betriebs eines Elektrizitätswerkes und ald An- ' trieb des Wasserwerkes. Der Borschlag fand "dis erforderliche Unterstützung. Cs wurde ein neuer "Ausschuß eingesetzt, der Unter dem Vor sitz des Bürgermeisters Dr. Mettig die Vor- arbstten energisch vorwärtStrieb. "Die Neu- Mühl« wurde angekauft und j im Februar 19V2 komü« das.Ett- und " Wasserwerk in Betrieb genommen werde». > Seine Ausführungen über die Vorgeschichte der Errichtung des Eltwsrkes schloß Direktor Fischer mit den Sähen: „Man mag über die beabsichtigt«. Verschleppungstaktik des Gas- "Werksausschusses denken wie man will. Vielleicht ist die Verzögerung doch zum Nutzen der Stadt gewesen; "denn sicherlich wär« das Werk aus den, GaSwerksgrundstück errichtet und sozu sagen als Nebönbetrieb des Gaswerke- unter einer Leitung betrieben und verwaltet wor den. Was dabei herausgekommen wäre, ist nicht schwer zu erraten. Fest steht, "daß das Elt- werk dann feinen heutigen Aufschwung nicht genommen hätte." Der Rückblick des Redners über die ! Entwicklung des Werkes fett seiner Inbe triebnahme bis heut« zeigt« wiederum die verschiedenen Schwierig keiten und — verpaßten Gelegenheiten auf, die erneut auf das Konto mangelnder Weitsicht der früheren Stadtväter zurückzuführen sind. Be gonnen wurde das Merk mit einer kleinen Eleichstromanlag«, deren HauptbetriebSkrast eine Wasferkraftanlage mit «mer Leistung von 250 P8 bei 10 cbm/sec und 2,20 m Gefälle "darstellte. Eine Batterie 75 KIV-Leistung dient« zur Deckung der Spitzenbelastung und als Ausgleich der Wasserkraftanlage. Ms Re serve diente «ins gebraucht« 100 P8 Auspuff- Lokomobile, im Volksmund „Kvhlensresser" ge nannt. Heute steht von astedem nichts mehr. Nur das Gleichstrom-System als solches von 2x110 Volt Spannung ist verblieben. B i Inbetriebnahme "des Eltwerkes wurm an er schlossen: 155 Lichtkonsumenten mit 2138 Glüh lampen, 17 Kra-ftkonsumenten mit 38i/z P8 Leistung und 18 Bogenlampen. 1905 wurde von der damaligen Werksleitung die Beschaf fung einer größeren Reservekraft beantragt. Der Anttag wurde abgelehnt. Mit den» Stei gen des Strombedarfs wuchs di« Bettiebsun- sicherheit "des Werkes. Anstatt dis beauftragte ausreichende und wirtschaftliche Anlage zu be schaffen, beschlossen dis damaligen Stadtväter, "der unwirtschaftlich arbeitenden Sattdampf- Lokomobile eins Kondensationsanlage anzu baue», wodurch ganze 50 P8 gewonnen wur- "den. Bald aber stellte es sich heraus, daß dieser Einbau den "Anforderungen nicht genügen konnte. Ein neuer Anttag des damaligen Werksleiters Ing. Schmieder, das Stromgebiet zu erwei tern und das Werk zu einer tleberlaudzeniraie auszubauen, die große Teike der AmtshMptmannschaft Wöha mft Licht- und Kraftstrom versorgen konnte, wurde am 12. Juki 1909 -m gemein- schaMcher Sitzung der beiden städtischen Kol legien durch nam'entstchs Abstimmung abgelehnt und zwar Ndit 10:12 Stimmen von den Stadtverordneten "und mit 5 :3 Stink,nen vom Stadtrat. Direktor Fischer bezeichnet« diesen Tag aks den schwärzesten Tag in der «Geschichte des Werkes, denn hrsr wurde ein« Gelegenheit zur Schaffung eines großen Wer kes verpaßt, dis nie wieder gutzumachen war. Mährend dis Sachverständigen den Nachweis iwirtschiastlücher Vorteils für die Stadt bei WerwirMchung des Projektes erbrachten, be trachteten die Gegner der Vorzugs dm Pla» nach den Worten des ProtokoMS als „ein -Unglück für die Stadt". LEnvskstand siegte über dis Erfahrungen und Urteile der Sachver ständige». In feinen weiteren Ausführungen schiidertä Direktor Fischer nun den Stand des Werkes bei somsm Amtsantritt und seine sofort eln- setzenden Bemühungen, Vie gänD'ch unzu reichend« Anlage weiter auszubauen. Erfreu- Mcher Meiss sei es, trotzdem immer noch vor handener Gegnerschaft, gelungen, dm Jahrs 1910 durch den Erwerb des Auerswalder Netzanschlusses Veit gänAch unverständlichen Beschluß voM Jahrs 1909 Ar «inend Keine» Dell wettzumachsn. Mit Uebernahnds des AuerSwaSdsr NetzgebretsS gesellt« sich zu dein vorhanden«» Gleichstrom ein« neue Strondart und zwar Drehstrom für 3000 VM-Spminung. Gleichzeitig begann da mit aber auch vm neuer Mschnftt in der Ent« Wicklung des Eltwerkes. Es folgten m den Jahrei» 1911 bi« 1919 StrouMeserungsverträg« mit Dittersbach, Ortelsdvrs, Sach- ssnburg, Jrbersdorf, Nsudörfchen, Mühlbach, Alt-nyain, Ottendorf, Krumbach und Biensdorf. Aufgabe der Werkszeitung mar «s, die Stronwersorgungs- ankagen eiftsprechend der Entwicklung ausM- bauen. So wurde dm Herbst 1910 eine Heitz- dantpflokomobrle von 500 ?8 aufgestellt zum gkstMtigen Antrieb est«s GleichsttomDynamos und eines D reysttoimGenerators. Im Jahr« 1913 stand inan vor der Wahl, entweder di« Daurpfanlaae zu erweitern, vder die Leistuirg der vorhandenen Wasserkraftankage durch Ein bau größerer Turbinen und Gchöhlung des nutzbaren GefÄlles von 250 P8 auf 650 P8 zu erhöhen. Aus wirtschaftlichen Gründen gab Uian der Ausnutzung der weißen Kohle den Vorzug. Die Inbetriebnahme der Wafserkrast- llage konnte zwei Monate nach Ausbruch des Weltkrieges erfolgen. Im Jahr« 1917 stand Man schon wieder vor der Alternative, dis ZentvaMsistung zu erhöhen. Es gelang, mit der Stadt LysinNitz «Men Vertrag auf gegen- M»gs Stronftieferung abzuschli-ßsn. Hierdurch wurde dis Leistungsfähigreit der Stromver- forgungsaMge unr 500 erhöht und die Möglichkeit «!in«r vollkommenen Ausnutzung dsr WasserkvastaMlge, auch während der Nachstun den, gegeben. Für den ParaNslbeirdsb mit Chemnitz war dis Einführung einer neuen Spannung von 6000 Volt nicht zu umgehen. Im Jahre 1920 reichten auch diese Anlagen nicht mehr aus, den StroMbsdarf zu decken. Verhandlungen mft dem "Eltwerk Chemnitz scheiterten an der Spannmrgsfrage. Man schritt nach langen Erwägungen anderer Pläne Mr Verwirklichung eines großzügigen Projektes auf klänge 'Sicht zu emem Anschluß an das Be- trdebsbsrskch des EB-Gröba. Heute kann alks erwiesen gelten, daß wrr M dem Uebsrgang MM Fernbezug das Richtig« getroffen haben. Die Stromzuführung aus dem EB-Gröba er folgte anfangs Mit «mer Spannung von 15 000 DM und wurde dm Jahre 1926 aus 60 000 DM erhöht und hierfür ins 60vvü-Volt-Station gebaut. Damit ist der Ausbau der Kraft statton M einem gewissen Abschluß gekommen. Bor Einführung des hochgespannten Stro mes wurde das gesamte Stadtgebiet mit Gleichstrom versorgt. — Das Leitungsnetz reichte gerade noch aus, den Bedarf zu «Sen. Die dem Werk entfernt gelegenen Stadtteile wurden deshalb zur Entlastung nach und nach an das Drehstromnetz angeschlossen. Im Jahre 1929 wurde das Gleichstromgebiet begrenzt durch die Klingbach, Gartenstraß«, Körner straße, Adolf-Hitler-Sttaße, Töpserstraße und Chemnitzer Straße, alle übrigen Stadtteile waren an Drehstrom angeschlossen. Es galt zu untersuchen, ob ein weiterer Um bau des Gleichstromnetzes in Drehsttom vor teilhaft ist, oder ob eine Möglichkeit besteht, die Sicherheit und Erhöhung der Leistungs fähigkeit der Gleichstrombelieferung billiger und wirtschaftlicher zn erreichen. Diese Frage war zu bejahen und zwar durch Aufstellung «Ines Großgleichrichiers. Direktor Fischer schloß seinen durch viele Lichtbilder und Statistiken äußerst anschaulich gehaltenen Bortrag mit den Worten: Ich habe versucht, Ihnen einen lkeberblick über die Entstehung und Entwicklung des Eltwerkes zu geben und könnte damit meine Ausführung«» schließen. Ich halte es jedoch für zweckmäßig, im Interesse der Merke noch wenige allge meine Ausführungen zu machen. Ich erwähnt« bereits, daß der Ausbau der Kraststation und des Leitungsnetzes zu einem gewissen Abschluß gekommen ist. Man könnte deshalb versucht sein zu glauben, daß die Arbeiten wenig«r geworden seien. Die elektrische Energie erobert sich von Tag zu Tag weitere Absatzgebiete, sie ist dazu berufen, alle» Schicht«» der Bevöl kerung und Berufen Arbeitserleichterungen und Annehmlichkeiten zu bringen, also ein Kultur» faktor ersten Ranges zu sein. Wenn in de» Vorjahren das Hauptgewicht auf «inen wirt schaftlichen Ausban der Anlage gelegt werde» mußte, so ist heut« der Konsmn«rhöhung d!« allergrößt« Mf- merksamkest zu schenk«», insbesondere der Werbung. Leider wird d«r Wert der Werbung vielfach unterschätzt, weil die erzielten Gewinne sich nicht sofort erken nen lassen, sondern sich auf länger« Sicht ver teilen. Erst kürzlich hat der Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium Dr. Posse da» Mort geprägt: „Nicht Nachlass«» i» der Werbung — st« tut auch heute iwt". Eindringlich trat der Staatssekretär der vor« der Wirtschaft »'n neuerer Zeit geübten Zurück haltung entgegen und betont«, daß die Wirt schafts Werbung heut« nicht nur Privat fache sei. Wer die Werbung unterläßt, obwohl er zu werben imstande ist, schädigt dadurch di« günstige Entwicklung unserer Jnlandskünjunö tur — und den Vierjahresplan. Somit hab«»» auch die Werke «die natio nal« Pflicht zu erfüllen und die Werbung auf ein Höchstmaß zu steigern. Es ist beabsichtigt, die Werbung auf ein« brei tere Basis dergestalt zu stellen, daß alle In- staNateure und Werksangehörige durch Schu lung für die Werbung ausgebildet und in teressiert werden. Ich schließe nun »reine Ausführungen mit der Bitte, der Merksleitung das nötig« Der« trauen entgegenzubringen,- denn nur gestützt auf gegenseitiges Vertrauen konnte das Eltwerk diese Entwicklung nehmen. Erster Bürgermeister Weichelt dankte Direktor Fischer für feine instruktiv«» Ausführungen, die den Hörern einen interes santen Einblick in Entstehung, Ausbau und Arbeitsweise der Städtischen Betriebswerke er möglichten, deren heutiger Stand ja das Le« benswerk des Vortragenden sei. Für die Män ner, die heute über das Wohl und Wehe der Werke zu bestimmen haben, sagte der Redner Direktor Fischer jede mögliche Unterstützung feiner Arbeit zu.