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Beilage z«m Frankenberger Tageblatt «». 8^ M«»-««, dk» »» «»M »»»7 »«. Jah»«»«« Papian siojsamt schwer bttastet WGWKae m»b Gottlofena-ttator teefe« stch O« Koker Doutt ' I« Mittelpunkt des vierte« Verhandlung»- H»»s gegen die de» Hochverrat» angeklagten «M katholische,! Geistlichen und ihre vier Leiser stand die Aufhellung der Beziehungen «P Hauptangeklagten, de» Kaplans Rossaint. W der Führerin des illegalen kommunistischen Huyenbverbandcs, Berta Karg. Dabei ent- WAe sich das zwiespälttze und verlogen» «Wl. bei dem Roffaint immer tiefer in di» WachenPhasten staatsfeindlicher kommunisti-, Wer Gemente geriet, in seiner ganzen Ge-i Pyrlichkeit. Mit dem Umgang mit kommunistischen Er» ZsMüoM fing es an. Dann trat als erster Agitator der mehrfach erwähnte Mar Mchäser auf. Er lenkte dir Aufmerksamkeit Ehemaliger Häuptlinge des kommunistischen Augendverbandes auf den Geistlichen, Ler sich ven kommunistischen Ideen so aufgeschlossen Keiwie. Im Rheinland war damals ein L» ßmwers aktiver Drahtzieher namens Kai r «t«, der vor dem KPD.-Verbot in die MHste Parteistelle des Zentralkomitees des ehemalige« kommunistischen Jugendvevbandes iberuse« wurde. Kaiser war der Drahtzieher, »pr i« verborgenen arbeitete und immer neue Gesinnungsgenossen auf Roffaint änsetzt«, um «l den Kreisen der Jungkatholiken immer Jester Fuß zu fassen. Der Nachfolger Schäfers, her Jude Fran» Spanier, der unter dem Decknamen „Hans Gumpert" auftrat, er wies stch als Fehlgriff. Als er flüchtete, hielt man Lie Verbindung mit dem bekannten Führer der katholischen Jugend für wichtig genug, um die Wahrnehmung dieser staats feindlichen Interessen in die Hände der be währten und „geschickten Agentin Berta Karg", genannt „Friedel", zu legen. Ihr gelang es, ausgerechnet am Aver- hsiligentag des Jahres 1933 im Hause Ros» saints vor einem größeren Kreise von Füh rern der Westdeutschen Sturmschar zu sprechen und ihre zersetzenden und staatsfeindlichen Ideen zu entwickeln. Trotz der belastenden Enthüllungen, die bereits die ersten Ber- handlungstage gebracht haben, bleibt Rossaint immer noch dabei, baß er die Verbindung nur ausgenommen habe, um die Kommunisten zu bekehren (l) und für den katholischen Glauben zu gewinnen. Der Vorsitzende hat darauf immer wieder die erstaunte Frage: »Muten Sie uns zu, Ihnen das zu glauben?" Getarnte Zirkelabende Berta Karg hat Rossaint und dem „Reichs führer" der Sturmscharen, Stober, nach ihren eigenen Bekundungen in der Vorunter suchung Vorschläge zur Durchführung der „Einheitsfront" gemacht. Zu diesem Zweck hat sie die Einrichtung von „Zirkelabenden" empfohlen. Im Hause von Katholiken sollten stch fünf bis sechs Jungkatholiken jeweils zu- jsammenfinden und von einem der jungen kommunistischen Hetzer über die politische Lage unterrichtet, daS heißt in staatsfeind lichem Sinne zersetzt werden. MHOW ArbettSlose weniger KrWge FrüWK-belebung lm Arbeit Nach dem Bericht -er Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arveitslosenverfiche- rung setzte stch im Mär» di« Frühjahrsbele bung im Arbeitseinsatz kräftig fort. Di« Zahl de« Arbeitslos«« nahm um »«6 000 ab und erreicht« damit ei««« Stan» vo« 1245 000. Da auch der Februar bereit» eine Entlast««- um sss oo» gebracht hatte, sind in de« beide« Monaten «ach Neberschreitung »es winterliche« Höchststandes bereits wieder eos oa» Volksgenosse« i« de« Arbeitsprozeß einge-liedert. End« Mürz 1»»7 ist »er Stan» »er Arbeitslosigkeit etwa der gleich« wi« im Juli 193«. - Die Landesarbeitsamtsbezirk«, die infolge günstiger Witterung im Winter nur einen geringfügigen saisonmäßigen Rückschlag er litten hatten, haben den günstigsten Stand de» Vorjahres entweder schon unterschritten (Rheinland — 1t MO, Westfalen — 7000) oder liegen nur noch geringfügig darüber (Hessen -j- 3000, Südwestdeutschland -j- 4000); auch Nordmark und Niedersachsen haben trotz stärkerer Win» terlicher Arbeitslosigkeit den günstigsten Stand des Vorjahres schon fast wieder erreicht. Le diglich Bayern und die mittel» und ostdeut schen Landesarbeitsamtsbezirke liegen noch erheblich über dem günstigsten Stand de» Vorjahres, am stärksten Schlesien (-j- KS000). Die ungünstige Witterung des Monat Mär» hat hier zu einer Verlangsamung des Rück gangs wesentlich beigetragen. Wie die Zunahme der Arbeitslosigkeit tm Winter überwiegend von den Saison» Außen berufen getragen wurde, so find jetzt bei ihnen auch die stärksten Abgänge zu verzeichnen. Bon dem Gesamtrückgang der Arbeitslosigkeit um 366000 entfallen 231000 odek 63.2 v.H. auf die Saison-Außenberufe. Insgesamt entfielen Ende Mär» auf die Saison-Außenberufe noch 386000 Arbeitslose gegenüber 210000 am günstigsten Stand deS Vorjahres. In diesen Berufen sind zur Zeit also noch 176000 Arbeitslose mehr Vorhände,!. Die wichtigsten Saison-Außenberufe wiesen im Mär» folgenden Rückgang an Arbeitslosen auf: Baugewerbe einschließlich Bauhilfsar- beiter — 153 000, Verkehrsgewerbe — 21000, Industrie der Steine und Erden — 21000, Land- und Forstwirtschaft — 21000. Die mehr konjunkturabhängige,! Berufe er hielten durch die Internationale Automobil- ausstellung und die Leipziger Messe einen Auftrieb, der nicht auf den Binnenmarkt be schränkt war. Arbeitseinsatzmäßig waren dem weiteren Aufschwung in einer Reth, von Be rufsgruppen jedoch durch den Facharbeiter» mangel und daS Rohstoffproblem Grenzen ge» setzt. Die Zahl der von der Reichsanstalt Un» terstützten erfuhr im März eine Abnahme um 286 000, der anerkannten Wohlfahrts- erwerbSlosen um 29 0M. Die Zahl der von der ReichSanstalt Unterstützten betrug da mit Ende März noch 763 OM, die der an» erkannten Wohlfahrtserwerbslosen 139 OM. Dabei sollten zersetzende kommunistische § Hetzschriften für dir Jugend, die bereits seit langer Zeit vom Volksgerichtshof als hoch- verräterisch gekennzeichnet waren, verteilt werden. Nach Aussage der Karg soll Roffaint IM bis 15« Stück dieser Hetzschriften bestellt haben, was der Angeklagte jedoch bestreitet. Der Vorsitzende weist ihn darauf hin, daß eS für ihn als Erzieher der Jugend eine be» sonder« Gewissenlosigkeit gewesen sei, di« seiner Obhut unterstellte« Politik ungeschul ten Jungkatholiken den Einflüsse« einer so gefährlichen Hetzerin wie Berta Karg auSzu- setzen. Das könne er doch nur getan Haven, wenn er mit den Gedankengängen der kom munistischen Irrlehre innerlich überein- stimmte. „Studienreise" nach Sowjetrußland geplant Außerordentlich belastend ist in diesem Zu sammenhang auch der Plan Rossaints zu einer Studienreise nach Sowjetrußlanü. Wie Berta Karg gleichfalls in der Vorunter suchung aussagte, hat sie Schritte untern m- men, um die Lustimmuno rur Einreile nach Sowjetrußlanü zu erwirken. Roffaint mm »u, daß er sich für den Kommunismus sehr stark interessiert habe. Damit will er aber nicht eingesehen haben, daß er sich dadurch strafbar machte. »Ich Hütte das alles unter keinen Um ständen tu« sollen, das gebe ich heute zu", . gestand der Angeklagte. Ende Januar 1934 machte Lie Karg den Angeklagten darauf auf merksam, daß sie ihn mit Lem Drahtzieher Kaiser zusammenbringen werde. Der Ange klagte erklärte stch auch dazu einverstanden, und so wurde die Zusammenkunft vorbereitet. Bevor Kaiser erschien, schickte er zu Rossaint zwei seiner Beauftragten namens Webra und Braeuner. Kaiser wollte stch offenbar keinem persönlichen Mißerfolg ausfetzenr deshalb ließ er durch feine Vertrauten vorher erst prüfen, ob die Angaben der Berta Karg über ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem katholischen Priester stimmten. Auf die Frage des Vorsitzenden, warum Rossaint immer wieder von neuem mit diesen staatsfeindlichen Elementen in Verbindung getreten sei, er klärte der Angeklagte, es habe ihn gereizt, mit den Vertretern leitender Stellen des ehe maligen kommunistischen Jugendverbandes die Probleme Les Kommunismus zu „be sprechen". Tan« rrp erschien als Vertreter »er eh«, maligen Rrichsleitung »eS kommunistische« Juge«Lverba«deS Kaiser selbst. Aus nahe liegende« Gründen wurde die Zusammen- kunft mit ihm nicht in Düsseldorf, dem Wohnort RoffaintS, sondern in Köln für de« SV. Januar 1SS4 angesetzt, u«d als Treff punkt mit diesem Spitzenvertreter der-Gott» losenbewegung verabredete der katholisch« Priester Rossaint ausgerechnet den Platz am Kölner Do« (l). Kaiser, der kommunistische Hauptorayr- zirher, kam zu deui Stelldichein am Kölner Dom mit dem Angeklagte« Kaplan Roffaint am 2». Januar 1W1 bezeichnenderweise gerade aus Paris. In seiner Begleitung befand stch die Agentin Bertha Karg. Auf Vorschlag Roffaint- ging man in die Wohnung eines ihm befreundeten Kölner Kaplan». Rossaint behauptet vor dem Volksgerichts hof, zunächst sei über religiöse und philoso phische Fragen gesprochen worden, später habe Kaiser zu wirtschaftspolitischen Fragen über geleitet. Der Kommunist habe das Wort ge führt und vorgeschlagen, einen Ausruf an di« katholische Jugend im Sinne der „Einheits front" zu erlassen. Roffaint will das zwar „innerlich abgelehnt" haben, (l) er habe aber — das müsse er sich jetzt zum Vorwurf machen — seine Ablehnung nicht „deutlich genug" »um Ausdruck gebracht. (I) Daß Kaiser „Neichsleiter" des ehemaligen kommunistische» JugenLverbandes war, will d«r Angeklagte auch nicht gewußt haben. Vorsitzender: ,Hat Kaiser auch von einem förmlichen Bündnis zwischen Katholiken und Kommunisten gesprochen? Hinterher hat er gesagt, Sie, Angeklagter, seien damit einver standen gewesen." Angeklagter: „Nein, das stimmt nicht." -- Kaiser sei, so fuhr der Angeklagte fort, mit einer ganzen Reihe von Vorschlägen an ihn herangetreten, di« sr allerdings „nicht scharf genug" abgelehnt habe, weil er dem Kommu nisten nicht unfreundlich entgegentret«« wollte. (!) - . Es ist immer Wieder die gleiche BerteiLi- gungStaktik: Der katholisch« Priester Roffaint versucht, sich als baS „Opfer" seiner verbi«»- lichen Umgangsforme« hinzustellen, die ihn daran hinderten, den Einflüsterungen der bol schewistischen Wühlmäuse entgegenzutrete«. Kaiser hab« für alle» «in« Entgegnung -r- habt «nb set einfach nicht zu überzeuge« ge wesen. -> Vorsitzender: „Trotzdem waren Sie aber doch einverstanden, daß Leute vom Schlage Kaisers vor katholischen Jungmännern spra chen?" VKIoroilont smms, Sie Me Kin Roman von Georg Mallentin Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Fritz Mardicke, Leipzig L 1 40 (Nachdruck verboten) Unten in der Küchs hat Frau Emina mit der Köchin eben eine Aussprache. Die Kolbe hat gemeint, daß der Gussy bestimmt eine große Parti« oeoorstehe. Das sähe doch ein Blinder, daß der Kammersänger ganz toll in sie ver schossen wäre. „Große Partie!" grollt Emma. „Jetzt, wo er seine Stimme verloren hat, da ist er das auch nicht mehr!" „Ich denke aber, «r hat sich etwas beiseite gelegt. Der tritt mir zu sicher auf. Ein armer Mann ist bedrückt. Nee, nee, der hat bestimmt Geld. Und dann hat er doch auch Beziehun gen! Der kann der Gussy doch sehr nützlich sem!" „Aber es geht doch einfach nicht, daß ihn die Gussy heiratet!" „Warum denn nicht? Wegen paar Jahre Unterschied! Doch, das macht doch bei einem Manne nichts aus. Ein Mann, der kann schon älter sein. Und bin stattlicher, schöner Mann ist es immer noch. Wie muß der ausgesehen haben, als er jünger war." „Ja, ja, stimmt ihr Emma zu. „Da ist er — bildschön gewesen!" „Haben Sie ihn da gekannt?" Emma sieht die Köchin erschrocken an. „Ich? Keine Spur! Bewahre! Ich habe nur so ein Jugendbudnis von ihm mal gesehen!" „Ach so!" , „Denken Sie doch, es sind nicht fünf oder zehn Jahre, nein, bald fünfundzwanzig Jahre Unterschied. Gr könnte doch der Vater von dem Mädel sein!" „Könnte er, natürlich! Er ist es aber nicht!" Emma will etwas sagen, aber sie hält es zurück. Sie schlägt auf den Tisch und sagt resolut: „Und si« wird ihn doch nicht Heipatrni" „Mögen Sie ihn denn nicht?" „Ich kann ihn gut leiden." Die Köchin schmunzelt. „Am Ende wollen Sie ihn gar selber heiraten!" „Aber — Kolbe, Sie sind mir ja! Ich alte Frau!" „Was denn, alte Frau? Nee, nee, Frau Emma, wenn Sie propper angezogen sind, da sind Sie ein« passable, stattliche Frau, die noch immer an jedem Finger einen habe» kann." „So? Und Sie nehmeff endlich mal das Kotelett vom Feuer, sonst schmort es so zu sammen, daß der Gast Angst kriegt, es fliegt von seinem Teller!" Die Köchin stößt einen Schrei aus. „Ange brannt!" ruft sie. „Dann essen Sie es selber!" entgegnet Emma lustig. Sie wendet sich der eben eintretenden Gussy zu und ruft ihr entgegen: „Tüchtiger Betrieb oben?" „Es langt, Tante! Vom Essen sind alle begeistert!" „Was sind denn das für Leute?" ' „Die guten Freunde des Herm Kammer sängers!" entgegnet Gussy hart. „Die sind ge kommen, um ihn zu erniedrigen! Sie wollen unter der Maske der Menschenfreundlichkeit ein Konzert geben und ihn damit nur treffen. Eine elende Bagage. Aber — es sind gottlob nur ein paar Nichts- oder Wenigkönner. Di« meisten seiner Kollegen sind grundanständig!" „Das ist ein Lichtblick. Aber der Bagage mühte es besorgt werden. Denen könnte ich Rattengift ins Essen tun." „Aber Tante Emma — warum denn? Di« bekommen schon die Quittung, besonders dieses Frauenzimmer, diese Chansonette, die Pera, die mit dem süßlichen Kerl, dem Gakander, gekommen ist. Du, die ist zuletzt rausgeworfen worden. Und dafür möchte sie sich nun räch«,. Eine ganz primitive Natur? Die werde ich mit besonderer Liebe behandeln. Die soll an Friedrichroda deckten." „Ich bin dabei, Gussy!" Streitlustig nickte ihr Frau Emma zu. „Und ich mit!" erklingt es von der Tur her. Wilm ist der Sprecher, und mit blitzenden, lachenden Augen tritt er ein. < „Verschwören wir uns!" nimmt er wieder das Wort. „Seien wir Verbündete!" Und sie verschwören sich. ! ! * Spät am Abend kam noch ein Gast. Cs mar ein netter junger Mensch namens Berboth, der sich Gussy gegenüber als Abgesandter der Melos vorstellte. Man habe ihn hergesandt, damit er das Drehbuch für den neuen FMm vorbereits. Gussy gefiel der sympathische junge Mensch, und sie berateten, wie sie Äs Aufgabe aw besten erfüllen könnten. Er bekam ein Zimmer km Gartenhaus« angewiesen und ging Mig zur Ruhe, da er von der Reiss ermüdet war. * In der Nacht gellte plötzlich ein entsetzter! Frauenschrei durch das HotÄ, daß die Gäste aus den Betten fuhren und in den Schlaf anzügen auf die Korridore stürzten. Mich Gala-uder war erwacht. Ter Schrei lam aus Peras Zimmer.' Er riß di« Tür auf, gefolgt von einigen wütigen Gästen, und rief m den dunklen Rauw: „Was gibt es denn, Pera?" „In meinem Zimmer sind Mjäuse!" rief Pera entsetzt. Sie knipste das Licht an, und die tapferen Männer sahen aus den Kissen nur einen Kops hevausragcn, der aber in diesem Augenblick! nichts von Schönheit an sich hatte. Und nun begann ein« Musejagd. Und richtig — man fand eins Maus, dis im Zimmer hm und her lief. Nach einer langen Jagd, bei der manches in Scherbe« ging, wurde sie erlegt. Lachend zog man ab und Pera beruhigte sich langsam. Sie schlief m der Nacht sehr schlecht. Um so besser schlief aber der große Junge, der diesen Streich von sich aus enr- gefädelt hatte. Den Schrei hatte er bis hinter ins Gartenhaus vernommen und vergnügt ge lacht, als plötzlich das Licht aufflammte. Aks «s wieder ruhig wurde, legte er sich auf die andere Sekte und schlief tief und fest. Das war der' Anstatt, der hoffentlich mit half, Pera den Aufenthalt in dem Hotel zu verleiden. Als di« Gäste am nächsten Morgen an der Tafel erschienen, fehlten Liebenberg und Gussy« Pera erzählt« ihr entsetzliches Erlebnis und hatte im stillen die beiden im Verdacht. Be sonders natürlich Gussy! Man fragt« Wilm, der mit bekümmertem Gesicht Pera sein Bedauern ausgesprochen hatte, wo denn Liebenberg und Fräulein Gussy seien. „Abgereist zum Sohu«. Der Kammersänger hat hier in der Nähe einen Sohn wohnen. Dort wollen sie sich acht Tage aufhalten." „Ah — und das Fräulein ist mit!" warf di« Altmeister boshaft ein. „Natürlich!" Toni Bötzel ergriff jetzt das Wort. „Sie sorgt sür ihn wie «ms Tochter. Warum soll er sie nicht mitnehmen, liebs Kollegin! Oder sollte er Sie einladen?" „Ich würde mich schönstens bedanken!" er klärte di« Altmeister empört. „Mit einem stimmlosen Kammersänger dürfte es doch sehr — stimmungslos sein!" „Warum? Ein Unterschied ist doch. Der Kammersänger weiß, das; er seine Stimme rer- loren hat und singt nicht mehr. Es gibt aber Leute, die haben die Stimme verloren und merken es nicht." „Wie meinen Sie das?" fuhr ihn Therese wütend an. „Ich sprach im allgemeine», liebe Kollegin.^ Zimmerer warf sich jetzt ins Mittel. „Kin der, streitet euch doch nicht. Cs ist gescheiter, wenn wir nns einmal schlüssig werden, mann und wo das Konzert stattfinden soll. Sprechen wir heute einmal mit der Behörde, daß uns d«r Bürgermeister die Genehmigung erteilt." Dem Vorschlag stimmte man zu, und am Bormittag holten sie sich auf den: Bürger meisteramt die Genehmigung. (Fortsetzung folgt.) /