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Frankenberger Tageblatt Li «rfrhktlU an I«d«m W«rkl», > Ml>aa««-«e»u„<vret«: 1^0 »M. O«! ««»»Wna In den NuIgLdklt-lle« dr» Land,«dir»» I» PK. mehr. »el 8«»rao»»s Im Gladlardlrt i» Ps,.. Iin Landgrikt ra Pf,. Botenlohn. Wochenkarten so Pf.. »INjrlnummerlOVs.. «onnabendnnmmei SO Pf. >n»ot«»»Vrot« t I «Illkaeler h«h- etnsoaltl, l--- «k nun »n») 8 Pfennlz, In, rrrtlr» l-- 71 wo» tret!) 20 Pfennl,. RadatUIaffel X. Für Nachweis und «ermittln», 28 Pfennig Sonder,«hllhr. w»ftsch««o>U0! Leiveig ss,0l. ««mrvrdentrnlorrto.- Franlenderg. aes — LravtanliPritt: Sogebkatt Frankrndergiachse». Dar zranlenb«-« rageblaü ist dar M »«SsftMchaag der amtlich«« «elmiNmachmsen »er Amtrhauptmaaaer za zwha and der Erste« Mk-emelftEks der Lladt Fimleader- behördlicherseits bestimmte Blatt Blontas. den S. April M7 aachmittagr Ar. 7ll s W. zahr«««- Refewen der Arbeit Wirffchastsentwicklung und Erwerbstätigkeit. Noch vor wenigen Jahren hätte man in der gleichen Ueberschrift statt des Wortes Er- MerÄtätigkeit vermutlich das Wort Erwerbs- «figkeit gebraucht und damit zum Aus- druck gebracht, daß zunächst einmal die Zu- isammenhänge zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung und der dadurch beeinflußten Arbeitslosigkeit interessieren. Heute hat sich der Umfang der gesamten Beschäftigung in Deutschland so ausgedehnt, daß die Frage nach der Zahl der zur Verfügung stehenden . Arbeitshände eine viel größere Bedeutung . hat. Die ganze Frage wird noch bedeutungs- j voller, wenn erst einmal der Viersahresplan auf vollen Touren laufen wird. i Aber wir haben doch noch mehr als eine Million Arbeitslose? Erst wenn die beschäf- i tigt sind, braucht man sich doch um die fehlen- j den Arbeitskräfte bemühen? Dieser Einwand , -wird ohne weiteres überflüssig, wenn man - sich die Arbeitslosenstatistik einmal genau an sieht. Die Reichsanstalt für Arbcitsvermitt- ilung und Arbeitslosenversicherung hat näm lich die vorhandenen Arbeitslosen aufgetcilt in voll Arbeitsfähige und nicht voll Arbeits fähige. Dabei hat sich nun folgendes Bild- ergeben. Nimmt man einen Monat, bei dem i die Saisoneinflüsse noch keine wesentliche I Rolle gespielt haben, etwa den Oktober 1936, , iso ergibt sich, daß von den 1,1 Millionen da mals vorhandenen Arbeitslosen fast ein Viertel überhaupt nicht mehr voll arbeitsfähig waren und daß, wenn ,man die etwa 200 000 Saison arbeits- llosen abzieht, nur noch etwa 610000 Ar beitslose verfügbar waren. Berücksichtigt man nunmehr den Kräfte bedarf der Landwirtschaft, die Verbreiterung 'der heimischen Jndustriebasis und schließlich noch die zahlenmäßig geringen Kriegsjahr gänge, die jetzt erst in das Erwerbsleben Ire nen, dann erscheint es doch angebracht, auch ^darüber einmal nachzudenken, ob für die uns gestellte Aufgabe ausreichend Menschen vor- Mnden sind. Die Frage ist zu einem Teil be reits beantwortet durch die Feststellung, daß cs kein absolut festliegendes Verhältnis der Zahl der Arbeiter und Angestellten zur Ge- famtbevölkerung gibt, daß es also kein unab änderlicher Zustand ist, daß heute beispiels weise von 65 Millionen Menschen nur 11,95 Millionen Handarbeiter sind. Das Institut für Konjunkturforschung hat sich in seinem letzten Vierteljähresbericht ein gehend mit der Frage befaßt, wo die Grenzen der Elastizität innerhalb der Erwerbstätigkeit stiegen und hat dabei fcstgestellt, daß der Be istand an Arbeitskräften mit einer erstaun- stichen Elastizität auf den jeweiligen «Arbeitsbedarf der Wirtschaft reagiert. So betrug beispielsweise der Anteil der Er- iwerbstätigen in der Gesamtbevölkerung im Jahre 1907 15,7 v. H., im Jahre 1925 rund '51 v.H. und im Jahre 1933 19L v. H. Die Ursachen für diese Veränderung sind darin zu 'suchen, daß in Zeiten einer beginnenden Hoch- Ikonjunktur zahlreiche Menschen ein Arbeits verhältnis eingehen, wobei die guten Löhne oft der einzige Anreiz'für sie sind, während stn schlechteren Zeiten sich solche Arbeit für sie gewissermaßen nicht mehr lohnt. Das Institut für Konjunkturforschung schätzt nun nach einem rohen Ueberschlag, daß die Zahl der beschäftigten Arbeiter und An gestellten in den Jahren 1937 und 1938, wenn erforderlich, noch um etwa eine Million stei gen kann. Dieses auf den ersten Blick etwas kühn erscheinende Ergebnis kommt folgender maßen zustande. Aus der Landwirt- ischaft, deren Menschenzahl von 1925 bis 1933 um 713 000 abgcnommen hat, während die übrige erwerbstätige Bevölkerung um 376 000 zugenommcn hat, ist ein Zustrom für Industrie, Gewerbe und Handel auf keinen Fall mehr zu erwarte», sie wird also künftig nicht mehr als Reservoir für die industriellen Arbeitskräfte dienen können, im Gegenteil, ihre ausreichende Versorgung mit Arbeitern ist heute bereits eine ernste Sorge geworden. Die erste Gruppe der erwarteten neuen Erwerbstätigen sind selbstverständlich die Arbeitslosen selbst; man wird vielleicht im lausenden Jahr da'-an nmngg „nd im ommenven Jahr noch 100000 wieder etngne- dern können. Die zweite Gruppe bilden die ueuchin-ukommenden Jugendlichen, ihre , Aufruf zum sozialen Wettkampf Kundgebung Görings für nationalsozialistische Lehrstittten RattualsozlaWWe Musterbetriebe Am 29. August 1936 hat der Führer verfügt, daß Betriebe als nationalsozialistische Muster betriebe ausgezeichnet werden sollen. Hierzu hat soeben Ministerpräsident Generaloberst Göring einen Aufruf und Reichsleiter Dr. Ley Ausführungsbestimmungen erlassen. Die Verfügung des Führers besagte, baß Betrie ben, in denen der Gedanke der nationalsozia listischen Betriebsgemeinschaft im Sinne des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit und im Geiste der Deutschen Arbeitsfront vom Führer des Betriebes und seiner Gefolgschaft auf das vollkommenste verwirklicht ist, die Auszeichnung „Nati 0 nals 0 zrallstr - scher Musterbetrieb" verliehen werden kann. Die Verleihung der Auszeichnung erfolgt auf die Dauer eines Jahres; sie kann wiederholt erfolgen. Die Auszeichnung wird zurückgenommen, wenn die Voraus setzungen für diese Verleihung nicht mehr ge- geben sind. Die Verleihung erfolgt am National» feiertag des deutschen Volkes und geschieht durch Aushändigung einer Urkunde an den Führer des Betriebes. Der Aufruf des Ministerpräsidenten Gene raloberst Göring lautet: „Ich erwarte, daß alle Betriebe, die im Rahmen des Bierjahresplanes eingesetzt oder neu errichtet werde», den Gedanken des sozia len Wettkampfes, wie er in der Verfügung des Führers vom 29. August 193« zum Aus- druck kommt, freudig mitmachen. Ich ordne hiermit an, daß alle Einrichtun gen und Personen des Vierjahresplanes sich in den Dienst dieses sozialen Wettkampfes stellen. Tarifverträge, staatliche Verordnun gen, Paragraphen des Gesetzes und ähnliche Dinge bedeuten nichts, wenn eS nicht gelingt, durch dauernde Erziehungsarbeit in den Men- schen einen Wettstreit in bezug auf anstän- diges Denke» und Handeln gegenüber anderen Volksgenossen zu erzeugen. Deshalb begrüße ich jede Art von Wett kampf, wie er sich in den Arbeiten der Deut schen Arbeitsfront in bezug auf den Reichs- berufswettkampf oder das Leistungsavzeichen für mustergültige Lehrwerkstätten usw. aus- drückt." Die Ausführungsbestimmung des Reichs leiters Dr. Leh lautet: „Mit der Durchfüh rung der Verfügung des Führers habe ich den Stabsobmanu der NSBO., Dr. Hupf- auer, beauftragt. Die erste Auszeichnung als Musterbetrieb erfolgt am Feiertag der Nationalen Ar- Veit, am 1. Mai b. I. Die Bekanntgabe der Betriebe geschieht an läßlich einer feierlichen Sitzung der Reichs arbeitskammer am 30. April, am Vorabend des Feiertages der Nationalen Arbeit. Die BetriebSführer und Betriebszellen-Ob- männev der ausgezeichneten Betrieb« werden am 1. Mai dem Führer vorgestellt." ,Sieghaste Volksgemeinschaft' Ein Gebenkwort Geheimrat Kirdorfs. AuS Anlaß seines bevorstehenden 90. Ge burtstages hat Geheimrat Kirdorf ein Gedenk wort an die Wirtschaft gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Meine größte Freude beim Rückblick auf 61 Jahre Kampf um den Ruhr bergbau ist mir das Erlebnis, daß am Ende dieser Jahre Unternehmer und Arbeiter sich zum gemeinsamen Schaffen am ge meinsamen Werk gefunden haben. Der Klas sengegensatz drohte Deutschlands LeistungS- kraft hoffnungslos zu vernichten. Der sieg hafte Durchbruch der Volks- und Betriebs gemeinschaft, für die ich ein langes Leben mit Leidenschaft gekämpft habe, ist Rettung für Volk und Vaterland geworden. Mein Vermächtnis soll dereinst die Mahnung sein, nie wieder im deutschen Bolt die frucht bringende Kraft der Volksgemeinschaft preiS- »uaeben." ... * Fürsorgelasten stark gefMken Unter den Stand vor -er Krise. Das Statistische Reichsamt veröffentlicht die endgültigen Ergebnisse der Reichsfürsorge statistik für 1935/36 und vorläufige Angaben für das Rechnungsjahr 1936/37. Hiernach ist die Zahl der laufend in offener Fürsorge von dr» Bezirksfürsorgeverbänden bar unterstützten Parteien, soweit sich die Zahlen vergleichen lasse», seit Ende März 1933 um rund 2 70«ova auf etwa 197109« zurück- gegangcn. Vor der Krise, Ende März 1930, waren rund 1985 000 Parteien laufend zu unter stützen. Dieser gewaltige Rückgang der Zahl der Hilfsbedürftigen ist überwiegend auf die Abnahme der laufend unterstützten Arbeits losen znrückzuführen. Die von den Fürsorgeverbänden, vom Reich und den Ländern zu tragende öffentliche Für sorgelast kam mit 1671 Millionen NM. der des Jahres 1929/30 (1607 Mill. RM.) sehr nahe. Die Verminderung der Fürsorgelast erreicht damit seit dem Jahre 1932/33 mehr als eine Milliarde NM. Für das Jahr 1936/37 ist bei sonst gleichbleibenden Verhältnissen mit einer weiteren starken Entlastung (um mindestens 200 Mill. RM.) zu rechnen. * Dr. Goebbels auf der Textilschau Reichsminister Dr. Goebbels stattete der Berliner Textilausstellung einen Besuch ab und ließ sich während 2V- Stunden die schön sten Ausstellungsstücke und die interessanten Maschinen vorführen. Der Minister äußerte Zahl wird im laufenden und im kommenden Jahr um je durchschnittlich 170 000 größer sein, als der Abgang durch Alter, Invalidität und Tod ausmacht. Die gleiche Größenord nung mit je 170 000 rechnet man dadurch her aus, daß viele Selbständige, die sich in der Krisenzeit eine selbständige Existenz ge schaffen hatten, diese auS Rentabilitätsgrün- den wieder aufgeben. Hierher gehört übrigens auch das Problem der Uebersetzung deS Ein zelhandels. > Weitere je 10000 für die Jahre 1937 und 1938 lverden unter Umständen aus der Gruppe der sogenannten „mithelfenden Familienangehörigen" ausschciden, die sich bei lohnender Beschäftigung einen . Arbeitsplatz außerhalb der Familientätigkeit suchen. Die Reserven schließlich, die notfalls durch die Ansetzung von Frauenarbeit zur Verfügung stehen, werden für die beiden Jahre auf je etwa 250 000 geschätzt. Die Schätzung, die daS Institut schließlich noch für die letzte Gruppe vornimmt, scheint etwas hochgegriffen zu sein. Die Zahl der Arbeits kräfte nämlich, die den Eintritt in den Ruhe stand hinausschieben, und der erwcrbsbchin- derten Arbeitskräfte, die nunmehr einen vol len Arbeitsplatz finden, wird mit etwa je 200 000 angegeben. Alles zusammengerechnet ergibt dies eine mögliche Mchrbeschäftigung von je rund eine Million Menschen im laufenden und im kom menden Jahr. Zweifellos kann man diese Berechnungen nur als einen theoretischen Versuch ansehen, eine mögliche Beschäfti- gungsausweitung zu ermitteln. Die Unter suchung zeigt aber schließlich, wo die Reserven noch sitzen und daß wir uns um ausreichende Arbeitskräfte für die großen Aufgaben, die der nationalsozialistische Staat sich gestellt hat, keine übermäßigen Sorgen zn machen brauchen. «mzee Tagesspiegel Reichsminister Dr. Goebbels stat tete am Sonntag der Berliner Tertilausstel- lung am Funkturm einen Besuch ab. In Anwesenheit des Gauleiters Reichsstatthalter Kaufmann und d.s Gauleiters Staatsrat Telschow sanden am Sonntag die Ueberlertungsfeierlich- kiten für die aus hamburgischem Besitz auf das Land Prnißen übergehende Stadt Eur- haven statt. Der „Völkische Beobachter" wendet sich in einem Artikel gegen töricht« Phantaste reien des „Ami du peuple", der von angeblich bevorstehenden „Angriffsplänen" Deutschland» berichten zu können glaubt. Am Sonntag vormittag wurde die neu« direkte deutsche Flugstrecke Hamburg- London mit dem ersten Flug von der bri tischen Hauptstadt nach Hamburg eröffnet. Dis 780 Kilometer lange Streck« wird ohne Zwi schenlandung in etwa 3 Stunden bewältigt. Unter dem Schlagwort „Weltfrieden durch Wirtschaftspakte" befaßt sich dis englische Sonntagspresse in großer Aufmachung mit angeblichen WirtschaftqMnen der Ver einigten Staaten, die ein« allgemein« inter nationale Zusammenarbeit herbeifiihren sollen. Die steigende Streikwelle in Groß- 1 britannien erregt wachsende Besorgnis. l Der französische Innenminister l hielt in Lille eine Rede, in der er die ArkxAer- ' schäft zu Geduld und Disziplin mahnte. l Der Pariser Sowjetbotschafter , Potemkin ist zum ersten stellvertretenden Außenkommissar ernannt worden. Die Deutsche Lufthansa eröffnet« am Sonntag in Gemeinschaft mit der schwedi schen Luftfahrt-Gefellschaft Aero-Transport die Flugstrecke Berlin—Stockholm. Es handelt sich um die längste europäische Flugstrecke ohne Zwischenlandung, die in 4 Stunden zurückgeleg-t wird. Der tschechoslowakische Staats präsident Dr. Benesch ist am Sonntag zu einem offiziellen Besuch nach Belgrad ab gereist. Der türkische Ministerpräsident Ismet Jnönü trifft am 11. dieses Mo nats in Begleitung des Außenministers Rüschtü »Aras zu einem amtlichen Besuch kn Belgrad ein. sich sehr befriedigt über das Gesehene und sprach der Ausstellungsleitung seine Anerken nung aus. Dr. Goebbels erkundigte sich bei den an den Maschinen Tätigen auch eingehend nach den Arbeitsbedingungen und sozialen Verhältnissen in der Textil- nnd Beklci- dungswjrtschaft. Bis zum Sonntag hatte« 115000 Besucher die Drehkreuze Passiert. Deutsche Kolonial-Ansstellmg In Frankfurt a. M. Franks» r t/M a i», 5. 4. (Funtspr.) Am Sonntag fand im Bachsaal des Festhallen geländes die Eröffnung der vom Reichskolo nialbund veranstalteten deutschen Kolonialaus stellung statt. Der Feier wohnten der Gau leiter Sprenger, der Divisionskommandeur Ge neralmajor Leed, sowie Vertreter der Behör den und Angehörige des Konsularkorps bei. Oberbürgermeister Staatsrat Dr. Krebs be grüßte die Gäste im Namen der Stadt Frank furt. Er hob in seiner Ansprache die hervor ragende Stellung Frankfurts in der Kolonial geschichte hervor. Frankfurt sei die Geburts stätte des kolonialen Gedankens. Im Jahre 1882 sei hier der deutsche Kolonialverein ge gründet worden, der der Mittelpunkt für alle kolonialen Bestrebungen werden sollte. Der Propagandaleiter des Reichskolonial bundes, Bohm, überbrachte die Grüße des Bundesführers des Reichskolonialbundes, Reichsstatthalter Ritter von Epp. Die Ausstel lung solle einen Ueberblick geben über das, was Deutschland in den Kolonien geleistet habe, und das, was die Kolonien heute für das deutsche Volk im Kampf um den Raum bedeuteten. Stadtrat Bickendorf, der Gauverbands leiter des Reichskolonialbundes für Hessen- Nassau, übergab sodann mit einer Ansprache die Ausstellung der Oefsentlichkeit.