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Ans Heimat mrd Vaterland Fr«ke«L«rg. 13. April 1037 SekrM am Zaun So ein Zaun ist immer praktische Er be- grenzt deinen Garte« und sorgt dafür, daß Ordnung herrscht, damit du weißt, wa» dir auch wirklich gehört. Und Ordnung muß sein. 8* gibt Menschen, die können Ordnung auf die Dauer nicht vertragen. WaS ein richtiger Zaun ist, der weiß daS. Ihm fehlt dann ein« Latte oder sonst etwa», damit daS Federvieh von nebenan die frischgesaten Erbsen au- Leinen Beeten kratzen kann und der Nachbar» iköter leichter zu deinen Enten kommt, die er »richt leiden kann. Das gibt wenigstens Ab wechslung und erhält die Nachbarschaft in lebendiger Spannung. Mr andere Leute find die ZSune -um Reden da. Für die Männer auf eine Pfeifen- lünge am Abend. Für die Frauen zwischen Essenaufsetzen und Garwerden am Mittag. Wo sollte man auch am Abend bester vom morgigen Wetter und de« Feidern reden können als am Zaun? Woam Vormittag besser Eber Krankheiten, Nachbarn und Kinder? Zeichnung: Hoppmann. Wo etwa könnte man seine Sorgen besser austauschen über diese Stadtkinder, die man von der NSV. bekommen hatte? Sie machten einem nämlich schon Sorgen, diese Stadtkin der! So blaß, wie sie ankamen! Und mit dem Essen erstl Einen einzigen Knödel hatte das der Bergerin mühselig hinuntergebracht. Wenn sie da ihr eigenes dagsgenhieltl Sech- Jahre erst, aber drei Knödel mindestens! Und der Beugel ist zehn und wird mit einem kaum fertig. Ob es mit dem Mädel der Kretschmarin schon viel besser sei? — Jetzt geht's ja schon. Scher vorige Woche, alS eS gekommen ist, o da «eine Güte! Noch nicht einmal das Fleisch hat es ganz gegessen. Aber jetzt, wie gesagt, rö wird schon langsam. Ja, natürlich, bei der Bergerin wird es auch schon besser. Ein Glück ist es, daß es Vesser wird! Den Stadtkindern tut es so gut, Laß ste La sind bei unS auf dem Land. Mau möchte fie schon nicht mehr missen, fie, di« Bergerin, wenigstens nicht. Rein, fie auch nicht, meint die Kretschmarin. Die Stadtkinder gehören bei ihr schm, -um Sommer wie die Ernte Wd — usch, die Suppe ist angebrauwtt Bis nWh«, SlS nachher ... Karl Heinz Göke v-L j Gehst V« in -e« Wald hineln, Dell' zuvor da» Atttreheir eilt) Sn» Skitzlche »D «e Wie,r* IW houMtrtschastttch« Ding« D «am, Fritzsche eine wahve ZmiberkSmssvattu. SW läßt nichts umkominen und findet selbst für Le» Reinste Nestchen eine Verwendungsmöglichkeit. Lange Zeit war es ihnen» .^növlierton Herrn" und Kostgänger ein Rässes, wie fie mW immer wieder einen so abwechslungsreichen, famosen Küchenzettel ausdenfen konnte, der kein« Wünsche offen ließ. Bis er dann eines Tag« dahinter- kam, daß Frau Fritzsches Mochenplair getreulich mit dem Rezeptdienst der Abteilung „Volks- wirtschaft/Hauswirtschast" üöbereknstLnmt, dar die Zeitung regelmößtz veröffentlicht. Neulich hat er sich über Frau Fritzsche tüch tig wundern müssen. Es war am wöchentlich« Fischtag, den Frau Fritzsche in chren» Haus halt im Herbst etngvführt hatte. Das köstlich» Fischfilet hatte oben trefflich gemundet. „Nun wird es bald Schluß sein mit den Kischtagen", meinte da plötzlich Frau Fritzsch» mit einem «einen Seufzer. ..Heute ist's schon mächtig warm. Und nun kommen ja auch die Monat« ohne r..." Zuerst wollte er Frau Fritzsche emen Dov- trag hatten; denn gerade über dieses unver ständliche und töricht« Vorurteil, das manche Hausstauen noch immer vom Fischgenuh im Sommer haben, hatte er sich kürzlich mit einem Freund, einem Fischhändler, unterhalten. Er freulicherweise setzt sich immer mehr die Er kenntnis durch daß gerade in der warmen Jahreszeit die Fische besonders nahrhaft und fleischig sind, weil sie im Sommer weitaus günstigere Futtermöglichkeiten haben. Also nahm er kurzerhand seine Kostgeberin mit ins Fischgeschäft. Frau Fritzsche staunt« nicht schlecht, als s« dort die mannigfachen Einrichtungen sah, dis alle dazu dienen, die Fische in jeder Jahreszeit Tag und Nacht einwandfrei und frisch zu er halten. Welche Fülle von Fischen aller Art lagerten in den gut durchlüfteten kühl«n Kel lern! Wie appetitlich die zarten Fischfilets Inmitten schimmernder Eiskristalle! Umgeben von Eis, ekngehüllt in Pergamentpapier und Cellophan als Schutz gegen Sünne und Luft, tritt von den deutschen Küsten tagtäglich der reiche Fischsegen in besonderen Eisenbahnwagen seinen Weg in die deutschen Gaue an. Das nahrhafte Gut wird schon wenige Stunden später an den Bestimmungsorten sofort in die eisgekühlten Keller der Fischgeschäft« ge leitet. Keinen Augenblick wird in der Aufmerk samkeit um die Erhaltung der Qualität dieser köstlichen Gabe der Meere nachgelassen; denn überall in Stadt und Land sollen die Haus frauen zu jeder Jahreszeit das Beste erhalten. Frau Fritzsch« war von dem kurzen Besuch im Fischgeschäft begeistert. Nun konnten di« Monate ohne „r" getrost kommen — ihrem wöchentlichen Fischtag sollten sie nichts an haben können! Und was hatte der Fischhändler noch gesagt? Den Fisch vor dem Kochen nicht abschuppen, weil er so viel besser und herz hafter schmecke? Das mußte sie das nächst« Mal doch gleich probier««? Ser ZreiVMigenschein Die Erteilung des Freiwillige nfcheins und für bereits gemusterte Dienstpflichtige die Ausstellung des beglaubigten Auszuges aus dem Wehrpaß ist neu geregelt. Da das Ein trittsalter für den freiwilligen Eintritt in die Wehrmacht allgemein auf 17 Jahre herab gesetzt rst, und di« Freiwilligen vorher den Arbeitsdienst abgeleiAt haben müssen, ist es notwendig geworden, für diese Gruppe von .Freiwilligen den Eintritt in den ReichS- arbeitsdienst bereits vor Vollendung des 17. 1 Lebensjahres zu gestatten. Wr fie muß da- !her bei einer entsprechenden Anordnung auch bereits vor dem genannten Alter der Frei- willigenschein erteilt werden können. Der Freiwilllgenfchein darf wie bisher den Juden nicht ausgestellt werden. Jüdischen Mischlin gen, also Personen, die einen oder zwei voll- Mlsche Großelternteile haben, ist dagegen der iFreiwilliaenfchein auszustellen. Bei Aus stellung Les Freiwilligenscheines oder des be glaubigten Auszuges aus Lem Webrvak baben 1 « — Starke Nachfrage nach HanSneHilfinneu. Die stark« Nachfrage nach Hausgehilfinnen hielt unvermindert an. Nach wie vor wird versucht, durch Ueberführung vou Berufs fremden tu die Hauswirtschaft, durch Auler- nuug jüngerer Mädchen, insbesondere auch, Lurch die Vermittlung der Mädchen, die das Hau-Wirtschaftliche Jahr vollendet haben, dem! sich au- verschiedenen Gründen immer mehr verschärfende« Mangel an tüchtigen Haus-! gehilsimren abzuhelfen. j — Klaffenbach. Am Freitag nachmittag ge gen 4 Uhr wurde «in Personenkraftwagen aus Harthau beim Uebergueven des Bahnüber ganges in Klaffenbach von einem in Richtung Chemnitz fahrenden Zug erfaßt und etwa 77 Meter wett geschleift. Der Kraftwagen wurde dabei vollständig zertrümmert. Don den beiden Insassen des Wagens wurde einer schwer rer- letzt, während der andere mit leichteren Ver letzungen daoo-nkam. — Colditz. Ms ein Führ« der hiesigen 'Arbeitsdienstabteilung den Hausflur einer Gaststätte betrat, sah er sich plötzlich «kn« Bisamratte gegenüber. Behebt griff « das Tier mit unbewaffnet« Hand an und nach einem Kamps, in dessen Verlauf dem Mann durch das heftig mn sich beißsiwe Tk« nicht unerhebliche Verletzungen an dm Händen bet gebracht wurden, getan- « ihm, die Bisam ratte zu «würgen. — Dresden. Aus der Schloßstraße fuhr am Donnerstag in dm zeitigen Morgenstunden ein Personenkraftwagen so schnell, doch er auf der nassen Fahrbahn ins Schaudern geriet und schließlich umstürzte. Der Wagenlenkor, der die Nacht durchzocht hatte und noch betrunken war, kam mit dem Schrecken davon, während ein« mitfahrende Person «Heblich verletzt wurde, so dich sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. — Zittau. Am Donnerstag fuhr aus Ker Theodor-Körner-Mlse ein Motorradfahrer go- gen «inen aus einem Hofe kommenden Jauche- roagen mtt Anhänger, Ker bei der Ausfahrt dis ganze Straßenseite airsfüllte. Der Motorrad- fahr« «Ett beim Sturz schwere Verletzungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Der BsrunMckte trägt an dem Unfall fekvft die Schuld. — Zwickau. Anläßlich des 75jährigen Be stehens des „Zwickauer Tageblatts" erricht«'« der Verleger Horst Kmssche eine Stiftung, die seinen Namm trägt, zur Unterstützung von Ge- folgschaftsmitgliedern, di? durch Krankbett oder sonstiges MisMschick in Not geraten sind. Die Stiftung beträgt 25000 RM. Rundfunk-Programm Vrutschlandsender Mittwoch, 14. April. L30: Aus Köln: Frühkouzert. Das Ost deutsche Kammerorchester. — S.40: Kleine Turnstunde für die Hausfrau. — 10.00: Aus Stuttgart: Ehre und Preis der Arbeit. Mei- sterstnaer des Werkvolkes. Hörfolge von Heinrich Dietz. — 10L0: Fröhlicher Kinder garten. — 11.00: Sendepause. — 11.30: Sende pause. — 12.00: Aus Breslau: Musik zum Mittag. Das Bunzlauer Stadtorchester. — 15.15: Alte und neue Tanzmelodien (Jndu- strieschallplatten). — 16.00: Mufik am Nach miltag. Das Unterhaltungsorchester des Deutschlandsenders. — In der Pause, 17.00: Zimmermann Petri. Dorfgeschichte von Kirnt Tremel-Eggert. — 16.00: Die klassische Sonate. Beethoven: Sonate O-Dur, op.2, Nr. 3. Am Flügel: Luise Gmeiner. — 18.20: Der Dichter spricht —. Emil Strodtboff liest seine Er- -ählung „Gericht über die Unterprima". —- 18.40: Sporssunk. — 19.00: Und jetzt tfi Feie« abend! Fritz Weber spielt -. W Eiulaatt Ein heiteres Gespräch von Hermann Kraul« „Der Allesfresser." — 1S.4S: Deutschland«^ — 20.10: Zweimal „Figaro". Zwei Meister-, Werke der komischen Oper. — 80.45: Stunde, Ler jungen Nation. Kohle und Erz — Stahl und Eilen. — 21.15: Blasmusik. Mustkzua LeS> ÄrbeitSgaues IX. — 23.00—24.00: Wir Ättew -um Tanz! Fritz Weber spielt —. «ewsreid« Leipzig 526: Mr dm Bauern. — SO»: Thores Mvramspruch, Gymnastik. — 6^5: Morgen- »M dazw. 7.00—7.10: Nachricht«. — 8.00» Gymnastik. — 8.20: Mus» am Momm. -4 10.00: Wett«, Wasserstand, MrsschaflsnachN richten. — 11L0: Zett, Wett«. — b1.4N Für den Dauern. — 12.00: Konzerts, — 14.00: Nachrichtm. Börse. — 14.isst SchMplattm. — 15.00: Mr die Fra», — 15.30: Bücherftund«. — 16.00: Von El und Liebe. — 18.00: Wtrtsck>rstSn«hoichtm. — 17.40: Misst Leopold von Anhalt-Dessau. — 16.00: Ittwzert. — 19.30: „Meißen", Funss- spiel. — 20.00: Nachrichten. — 20.15: Stunk« der jungen Nation. — H«« spricht tts Deutsche Arbeitsfront. — 21.00: Unterhal tungskonzert. — 22.00: Nachvichtm. — 82.30» SchMplatten. — 23.00: TanzMustk. «I«» RR»»»?»»«««» Nezeptdienst d« Abteilung Volkswirtschaft —< Hauswirtschaft — im Deutschen Keawenweich Gau Sachsen Küchenzettel vom 11.-1?» 4« Mittwoch: l 1. Frühstück: Dick« Hafersiock«» E Mklch und Zucker. Schulfrühstück: Liptom« Kiss», Mittag: Spinat, Bratkartoffeln uMch«h Abend: Noh« Krautsalat, Wmsslschnktten. Zubereitung der Geritzte Liptauer Käs«: Hering (von dem He ring zurückbehaltenk) fein wiegen, mit geriebs». «er Zwiebel oder feingeschnittenem Schnitt lauch, Sah, durchg«ührt«m Quark »»kckt wenigs Milch mengen. VMMtitzch Aktien gefragt An der Berliner Börse war ein feste Grundtendenz zu Am Aktienmarkt erhöhten r tz33^G nach der 6,5prozentigen Dividenden-AMchüt» tung ihren Kurs auf 138F0. Auch AEG„ Siemens unL die Farbenaktte waren befestigt. Berliner Maschinen (142) erhöhten fich aus 146. Am Montanmarkt warm Harpener und m Maß befestigt. Am Rentenmarkr »» z-. letzten Steigerungen gut behaupten, waren die Kursveränderungen Vevhältms- mäßig gering. Die UmschuldungSanleihe no- tterte mit 92,90. Am Geldmarkt erfolgte die Behebung einer neuen Serie unverzinslicher ReiWschatz- anweisungen, die bis 15. 12. 38 laufen. Der Diskontsatz ist im Zeichen der großen Geld- flüffigkeit von 8,5« auf 3,85 Prozent herab, gesetzt worden. Blanko-Tagesgeld notierte mit S,50 bis 2.75 Prozent. Belga (Belgien) 41,96 (Geld) 42M (Briel), dän. Krone 54,48 54,58, engl. Pfund ir^012,W stanz. Franken L1,11ö 11,135, holl. Gulden 136,24 136,52, ital. Lire 13,99 13,11, norm. Krone 61,3« «1,43, österr. Schilling 48,95 49,05, potn. Zloty 47,04 47,14, schwed. Krone 62,90 53,02, schmelz. Franken 56,65 56,72, span. Peseta 16M 17M, tfchech. Krone 8,65« 8,674, amer. Dollar 2,490 2.4S4. Sie Wiege der Nation Die große ReichSnährstandsausstellung »Schaffende« Volk — Düsseldorf 1937", die Anfang Mai L.J. ih« Tore öffnen wir-, ist st» ihrer Art die größte Schau Deutschlands in diesem Jahre. Sie wird nicht nur tu der Oeffentlichkeit unfereS Landes, sondern weit über die Grenzen des Reiches hinaus Beach tung finden. Seit Monaten herrscht auf dem Gelände am Niederrhein reges Leben» Unge heure Bauten wurden errichtet, die riesigen Sonderschauen aufzunehmen. In anschaulicher Weise soll dem Besuch« ein Einblick in die Arbeit unseres Volkes gewährt werden. Er soll einen tiefen Eindruck vom Kampf um di« wirtschaftliche Freiheit mit nach Hause nehmen, vor aüvm auf den zweiten Vierjahresplan wurden die einzelnen Abteilungen ausgerichtet. Daß auf einer solchen Schau auch das Bauerntum nicht fehlen darf, ist klar. Bor allem geht es darum, dem ausländischen Be sucher klarzumachen, daß es bei allen Maß nahmen auf dem Gebiet der Agrarpolitik nicht darum ging, einem bestimmten Berufsstands in diesem Falle dem Bauerntum, besondere Rechte einzuräumen oder Vergünstigungen »u- kommen zu lassen. Vielmehr wurde dieser Stand mit ganz besonderen Pflichten bedacht. Di« Rettung de» deutsche« Bauerntum» war Rin« StandeSangelegenhett, sonder« allein «in« Frage des Bestandes unseres Volke» über haupt. Alle Maßnahmen wurden nur unter dem Gesichtspunkt iHv« Auswirkung auf die Allgemeinheit betrachtet. Diese Tatsache zeigt, daß e» ohne werteres möglich ist, einen Be rufsstand zu fördern, ihn in seinen Leistungen zu heben, ohne die Allgemeinheit irgendwie zu belasten. Der Nationalsozialismus hatte erkannt, daß bas Bauerntum nicht nur für die Ernährung Les Volkes zu sorgen hat und Lie entsprechen den Rohstoffe für Gewerbe und Industrie her vorbringe» muß, sondern daß das Land zu gleich als die Wiege der Nation anzusprcche» ist. Der ungeheure Geburtenrückgang in den Großstädten vor Ler Machtübernahme und die immer stärker werdende Abwanderung vom Lande nach der Stadt brachten den Bestand der Nation immer mehr in Gefahr. Einhalt konnte nur geboten werden, wenn ganz neue Grundlagen für daS Leben auf Lem Laube ge schaffen wurden. Daß damit eine geistige Um stellung und Revolutionierung von Grund auf Hand in Hand zu gvhen hatte, lag in der Natur der Sache begründet. Die erste große Neuerung, die eine grund sätzliche Aenderung der Einstellung zum Bauerntum erkennen ließ, war daS Rcichserb- ihofgesetz, daS die Sicherung des HofeS für Familie und Geschlecht brachte. Mit aller DeutlichSeit kam der Gedanke der Dienst, leistung für Geschlecht und Volk, die hohe Der- pflichtuug der Allgemeinheit gegenüver, zum Au-druck. «eich-bauernsührer R. Walther l Darre hat dieses Neue in folgenden Worten in eindeutiger und klarer Weife zufammen- gefaßt: „Bauer ist, wer in erblicher Verwur zelung feines Geschlechts mit Grund und Boden fein Land bestellt und seine Tätigkeit als ein« Aufgabe an seinem Geschlecht und an seinem Volke betrachtet." Im Reichsnährslandsgesetz wurde die berufs- stündische Zusammenfassung und Organisation LeS deutschen Landvolkes geschaffen. Das Neue war, daß hier nicht irgendeine berufsständischs Interessenvertretung aufgezogen wurde, son dern alle Menschen zusammengoschlossen wer den, die irgend etwas mit der Ernährung zu tun haben, also auch die gesamte be- und ver arbeitende Industrie und di« Verteilerfchaft. Das Ziel der .Handlungsweise auf ernährungs- politischcm Gebiet ging und geht noch dahin, jeden Volksgenossen zur Mitarbeit zu brin gen. Es ist unmöglich, daß der Bauer den Kamps um die Nahrungsfrciheit allein zum Stege führen kann, die Eng« unseres Lcbens- raumes macht die Mitarbeit aller notwendig. So ist ein« einheitliche Kampffront vom Bauern bis zum Verbraucher in der Stadt geschaffen worden. Der Bauer erkämpft in der Erzeugungsschlacht eine Steigerung der Erträge. Die Marktordnung sorgt für richtige Verteilung der NahrungSgüter und sichert durch den gerechten Preis Erzeuger wie Ver braucher gleichermaßen. In der Aktion .Hampf Lem Verderb" und an Ker Mitarbeit bei 0er i Versorgung-aufklärung kann auch her Städter l und vor allem jede deutsche Hausfrau ihren Beitrag im Kampf um die Nahrungsfveihelk unseres Volkes liefern. Wenn man die bäuerliche Grundlage unsere- Volkes als entscheidend für die SnWrunH seiner Zukunft ansieht, dann ist es eine Selbst verständlichkeit, daß alles getan wird. dies- Grundlage zu erweitern. Neuland wird ge-i Wonnen, bevölkerungsarme Gegenden werde» dichter besiedelt, durch Neubildung deutschen Bauerntums wird die Lebenskraft unsere» Volkes verstärkt. Ein wichtiges Gebiet ist die Behebung de- Landarbeitermangels und die Ertüchtigung Les bäuerlichen Nachwuchses. Beim Land-, arbeiter wird eine Antcilwirtschast angestrebt,^ so daß auch er stärker mit dem Boden Verbund den wird. In Erntekindergärten werden schon' § Li« Kleinkinder in der arbeitsreichen Zeit be treut. Die Landarbeitslehre wurde nach neue» Gesichtspunkten auögebaut. Im ReichSbcrufs-' Wettkampf findet jährlich eine Ausscheidung der besten Kraft« mit nachfolgender Sieger ehrung statt. Einen breiten Raum auf der Sonderschan des Reichsnährstandes in Düsseldorf nimmt der Kampf um die Nahrungsfreihett tn Ler Erzeugungsschlacht und Lie Landwirtschaft al- Rohstofflieferant für Handwerk und Industrie ein. JederBesuchcrwird auch durch Lielebeiwig« Art der Darstellung «inen klare« Eindruck vom Kampf des deutschen Bauerntums »ft »w«h Hause uehmeu.