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—Ich«»»«« an j«d«m - LNonalt-U^ugSpr«!« : Mk. V«I «*l>»lu»» In den iln<g»deft«Hcn de» Land,ebl«teS Id Plg. »ehr, d«! Antrogoug Im Sttldt,edi«t I» Pf,., Im L»ndg«d!et ,a Pfg. v»ie»l»dn. s»4«»karl«n SO Pf., »!n«,Inmnmcr TnnnndkndnnnimcrSVPf. : l «Mloieler HSyc elnwattl, «g mm br«I») »Pfennig, Im Itxttml l— 7« mn» drei») ÄU Pfennig. »ad«ttv»si«l X. Alle Na»!«!« und Vermittlung SS Pfennig Sond«,e»L-r. V»wch«Notitot L-iptig ssroi. «em-Inde^^U,»»«: granttndrrg. g—«spr. Sck» — »rahtanschrtf«- rageblatt Aeank—tergfachfen. vm grein,raiebM m das M ««össtatWmig d« amtliche» «elaantmachun-e» der AmtrSaaptmaaaes zu zü-a and »es «Uten M««Mlstcrr der Stadt zraaleaderg »ehördttchersettr bestimmte Matt Dienst««, den SS. My M7 nachmlttaar »8. zahkgaag SWSSSSSSSM WM ohne Volk Bor einiger Zeit hat der frühere Minister- Prüfident von Kanada, Bennet, einen Aps>ell an die englische Bevölkerung gerichtet, den bri tischen Dominions Menschen zu schicken. Wenig Däter entwickelte sich im englischen Unter haus ein« Debatte über die Siedlung im Empire, di« noch einmal das ganze Problem anfrollte. Seitdem hat sich nicht nur di« eng lische Oeffentlichleit immer wieder mit diesen Fragen befaßt, die ja besonders bemerkens wert sind, da andererseits in Europa ver schieden« Nationen leben, die zu wenig Raum zur Verfügung haben. Wir als Deutsche kennen die Sorgen und die Nöte der ,Böller ohne Raum", die nicht nur wegen der Ver sorgung mit Rohstoffen, sondern auch zur Lösung der Siedlungsfrage nach Kolonien rufen, leider zur Genüge. Die Länder des britischen Kolonialreiches haben, nachdem sie ursprünglich im Weltkriege durch zwingende äußere Umstände — nämlich die Interessen der Landesverteidigung — dazu gedrängt wurden, in all den Nachkriegsjahren nicht nur ein wirtschaftliches Eigenleben ent wickelt, sondern auch ganz zielbewußt völlig einseitige Wirtschaftsinteressen verfolgt. Von jeher kam dafür von britischer Seit« der Ruf nach Handelsfreiheit und Abbau der Zoll mauern besonders laut — allerdings an die falsche Adresse gerichtet —, denn eigenartiger weise wollte man von der praktischen Nutz anwendung dieser Forderung im eigenen Ge biet nichts wissen! Die englische Kolonial politik war schon immer das Spiegelbild gan- bestimmter liberal-weltwirtschaftlicher Vor stellungen. Das wirtschaftlich und national Wichtige, die Siedlung, trat daher in den Hintergrund oder wurde mindestens vern. lässigt. Die englischen Siedlungskotoniew waren in den Augen des Briten zunächst nichts anderes als die Lieferanten von Roh stoffen und Lebensmitteln auf der einen Seite und die sicheren Abnehmer der industriellen- Fertigwaren des Mutterlandes auf der an deren Seite. Daß kolonial« Siedlungsgebiete in der Art, wie sie sich der Engländer ursprünglich ge schaffen hat, nicht dauernd zu Absatzmärkten d^ Mutterlandes gemacht werden können, ist den Briten offenbar niemals so recht zum Be wußtsein gekommen. Die englische Kolonial geschichte hat in dem Abfall Ler Vereinigten Staaten ein klassisches Beispiel, wie der Ver such der Unterdrückung jeglicher Entwicklung kolonialer Industrie endigen kann. Die übri gen Sieblungskolonien zogen jedenfalls die Vorteile aus den Vorgängen jener Zeit, denn sie erhielten daraufhin von Großbritannien ihre Selbstregierung. Die weitere Entwick lung aber verlief anders, als Großbritannien es sich vermutlich Lachte. Von nun ab entschie den-nämlich auch bei den einzelnen Kolonial- verwgltungcn nüchtern« wirtschaftliche Uebcr- legungen. Die Kolonien entschlossen sich nach und nach zu einer Jndustrialisierungspolitik, um den Farmern im eigenen Lande Absatz zu schaffen. Aber infolge des bisherigen eng lischen Systems, an Stelle von Bauernhöfen große landwirtschaftliche Kulturunternehmun- gen zu schaffen, die auf großen Flächen exten siv wirtschafteten, war die Dichte der land wirtschaftlichen Bevölkerung unzureichend ge blieben, so Laß die Jndustriepolitik infolge Mangels an Menschen eine städtische Entwick lung kaum noch zu fördern vermochte. In diesen Ursachen liegt z. B. auch die Loere von Australien begründet. Hätte Lagegen Groß britannien in allen seinen hierfür ge eigneten Kolonien von Anfang an „bäuerlich" gefiedelt, dann hätten die Städte in den ein zelne» Kolonialreichen alle freien Arbeits kräfte aws den verschiedenen Ländern längst und mühelos aufnebmen können. Andererseits müssen die Völker ohne Raum, zu deren typischsten Vertretern in Europa Deutschland und Italien zählen, trotz ihrer „Raumnot" im Interesse nationaler Bevölke- rungSpolitik, aber auch mit Rücksicht auf di« Sicherheit Leg Volkes nach außen hin, sowie im Interesse gesteigerter nationaler Kraft und Tüchtigkeit und endlich auch im Bewußt- sein des Aufstieges der Nation jeder Abwan derung nach dem Ausland -»Vorkommen/ weil d«S einem Bevölkerungsverlust gleich- käme. Die arbeitsfähigsten Volksschichten find zur Auswanderung leupter gencigi, aver aus d« Bildung einer Substanz der Volkskrast »nm heute teiue RsgierMg Staa- MM TogesWeM Der Direktor der durch «in« Gas« erpllosion zerstörten Schul« von New London hat «in Geständnis abgskstt, das seine Schuld an dieser Katastrophe «m- wandfrei beweist. Nach Abschluß der italienisch«» Flottenmanöver, begab sich Mussolini nach Rom zurück. Senator Wiesner fordert« im polni schen Senat das Eingreifen Les Innenmünkstors gegen die ungesetzliche Boykotthetze de- pol nischen Westoerbandes. Ministerpräsident Tatarescu hatte mit Ministerpräsident Hodza in Prag eine Unterredung. In einem Trinlspruch be kannte er sich zur Kleinen Entente. Der österreichische Bundespräsi dent Niklas wird demnächst Rerchsverweser v. Horthy besuchen. Die Düna hat Hochwasser. Gegen di« Eisstauung wurden ArMerie und Minemorr« fer eingesetzt. König Leopold in London »rettügiaer Aufenthalt Belgiens Bedenken gegen den Frants-Sowjetpa« „Private Md knossizielle Later» -attmgen- König Leopold von Belgien ist zu einem dreitägigen privaten Besuch in London ein getroffen. Zu Ehren des Königs veranstaltete der belgische Botschafter Baron de Mar ch i e n n e ein Essen, an dem auch Vertreter des politischen, wissenschaft lichen und wirtschaftlichen Lebens teilnahmen. Weiter ist ein Empfang im Buckinghampalast vorgesehen. Auch hält man cs für wahrschein lich, daß der belgische König anläßlich seines Aufenthaltes in London mit Außenminister Eden und wohl auch mit anderen englischen Ministern «private und inoffizielle Unterhal tungen" haben wird. Die „Times" richtet warme Begrüßungs- Worte an den belgischen König, der durch be sondere Freundschaftsgefühle mit England verbunden sei. Der Besuch biete Gelegenheit für Erklärungen und offene Besprechungen über die kürzliche Wende in der belgischen Außenpolitik. Die erite SSHluna«a-«e mit den «MM VEern London, 23. 3. (Funksprucb.) An dem politischen Abendessen, das am Montag abend von König Leopold von Belgien in der Lon doner belgischen Botschaft veranstaltet wurde, beteiligten sich von englischer Seite ne^en dem Ministerpräsidenten Baldwin und drm Außenminister Eden mehrere weitere Kabi nettsmitglieder und andere führende Persön lichkeiten von Politik und Wirtschaft. Unter den Anwesenden sah man den Lordsiegelke wahrer Lord Halifar, Innenminister Sir John Simon, Kolonialminrster Ormsby Gare, den Unterstaatsfekretär im Außenmini sterium Lord Er an vorn«, den 1. Wirt schaftsberater der britischen Regierung Sir Fre- deric Leith Rv^ Oppositionsführer Att lee, Winston Churchill und Großadmiral Sir Roger Keyes. Es kann angenommen werden, daß König Leopold im Laufe des Abends Gelegenheit hatte, sich längere Zeit mit -dem Außenminister Eden privat über die bel gischen Unabhängigkeitswünsche zu unterhalten. Die Presse rechnet damit, daß eine weitere Besprechung zwischen König Leopold und Eden Dienstag oder Mittwoch stattfinden unrd. Belgien will Herr iv eigens« Hanse fei« London, 23. 3. (Funkspr.) Die Blät ter beschäftigen sich natürlich eingehend mit dem Besuch König Leopolds und der britischen Stellungnahme zu den belgischen Wünschen. Im allgemeinen wird erklärt, daß England den belgischen Sicherheits- und Unabhängig keitswünschen nicht ungünstig gegenüberstehe, daß es aber von den Belgiern gewisse Gegen leistungen für eine Garantierung der belgischen Unabhängigkeit durch England erwarte. Die belgischen Wünsche werden vom diploma tischen Korrespondenten der „Mornmg Post" wie folgt dargestellt: 1. Beseitigung der Abmachungen vom März 1936, auf Grund deren Belgien zur ge- ten mit zielbewußter Bevölkerungspolrtik wer- Len deshalb immer danach streben, sofern^ nicht Lurch große Meliorationen eine Erleich- terung geschaffen werden kann, die Anfiedlung- eines etwaigen Zuviels an Menschen iw eigene» Kolonien durch-ufühven, weil ge rade in do« tropischen Gebiete« — wir brau chen nur a« Len alten deutschen Kolonialbesitz zu denken — nicht Maffenfiedlung, sondern- Qualitätsfiedlnug mit einer allerdings bc- grenzten Zahl von Wirtschaftseinheiten in Frage kommt. An Gebieten mit farbiger Be- völkermrg muß ferner der Weiße Ansiedler unter allen Umständen davor gesichert fein,, jemals mit dem billiger arbeitenden einhei mischen Favbigen in Wettlvivevb treten zu müsse«. Der Weiße Siebter aber braucht ein geborene Hilfskraft« in ausreichender Zahl, denn wirtschaftliche und vassenpolitische genseitigen Unterstützung gegenüber Frank reich und England verpflichtet wurde. 2. Die Beendigung der Generalstabsbesprc- chungen, die sich aus den Märzvtrem- barungen ergeben. 3. Garantien für die belgische Unabhängig keit und gebietsmäßige Unversehrtheit - durch England, Frankreich, Deutschland und Italien. Belgien verlange ferner freie Hand m der Auslegung des Sanktionsartikels 16 der Völ kerbundssatzung, der bekanntlich u. a. vorsieht, daß Mitglieder des Völkerbundes „etwaigen zum Schutz der Satzung zusammenarbeitenden Streitkräften" das Durchmarschrecht durch ihre Gebiete gewähren sollen. Belgien wolle sich das Recht Vorbehalten, d«n Durchmarsch ausländischer Truppen nach eige nem Ermessen abzulehnen oder zuzulassen. Die englische Regierung habe ihre endgültige Stel lungnahme noch nicht formuliert. Sie habe sich jedoch nicht auf eine grundsätzliche Ab lehnung der belgischen Forderungen festgelegt. Der Korrespondent weist schließlich auf die Verschlechterung der französisch-belgischen Be ziehungen infolge der unfreundlichen Stellung nahme der flämischen und rerMschen Gruppen in Belgien gegenüber Frankreich sowie infolge der Abneigung der belgischen Konservativen gegen den Franco-Sowsetpakt und die Volks front der französischen Regierung hin. Alle bel gischen Parteien seien sich darüber einig, daß Belgien auf jeden Fall die Gefahr vermeiden sollte, infolge seiner Sonderverpflichtungen ge genüber Frankreich in irgendeinen Konflikt in Ost- oder Mitteleuropa hineingezogen ZU werden. Der diplomatische Korrespondent des „Dai ly Telegraph" weist darauf hin, daß di« belgische Frage zahlreiche schwierige Probleme auswerfe. Anter diesen Umständen könne wahr« scheinlich nicht mit einer baldigen Unterzeich nung eines neuen Westpaktes gerechnet werden. Der Korrespondent weist auch darauf hin, daß die stärksten Befürchtungen Belgiens gegen dm Franco-Sowsetpakt und gegen die übrigen fran zösischen Bündnisse mit den osteuropäischen Staaten gerichtet seien. „News Ehronicle" erkkirt, daß da» einzige offensichtliche Entgegenkommen gegm« über den belgischen Wünschen bisher in der I deutschen Westpaktnote enthalten sei. StmMesMM ttir «Mwleberst »m BMmn / L'SSNS In München wurde der im 85. Lebensjahre verstorben« Generaloberst Felix Graf von Bothmer mit hohen militärischen Ehren im Rahmen eines Staatsbegräbnisses zur letzten Ruhe geleitet. Die Totenfeier begann mit einer Gedenkstunde im Hof der Prinz-Arnulf- Kaserne, wo der Sarg aufgebahrt >var. Zu beiden Seiten des Sarges hatten sechs Offi ziere mit gezogenem Dogen Aufstellung ge nommen. Hinter dem Sarge erwiesen Lie Fahnenabordnungen des ehemaligen Jnfan- tcrie-Leibregiments und des 14. Infanterie- Regiments, mit denen der Verstorbene beson ders eng verbunden ivar, dem Generaloberst von Bothmer di« letzte Ehre. Als Trauergäste sah man »eben den Fami lienangehörigen des Generalobersten hohe Offiziere und Beamte der Wehrmacht, die An gehörigen des Max-Joseph-Ritterordens, des Ordens der Tapferkeitsmedaille und der Leib regiments-Kameradschaft. Rings nm den Ka sernenhof hatten zwei Bataillone des Infan terie-Regiments 19 und des Infanterie-Regi ments 61 sowie ein« Batterie als Ehren formation Aufstellung genommen. Gründe verlcu»gen für einen aus einem hoch entwickelten Kulturstaat kommenden Pflanzer eine ungleich größere Zuteilung von Sied lungsgebiet, als es der einzelne in seiner hei mische» Bauernwirtschaft gehabt hat. England hat alle diese Fragen bei seiner Siedlung unberücksichtigt gelassen. Es glaubte sogar, sich darüber hiuwogsetzen zu können. Das Ergebnis sehen wir in den Notrufen be stimmter Kolonialgebiete, wie wir es von Kanada und Australien jetzt besonders ein- Lringlich gehört haben. Großbritannien hat versäumt, die Besiedlung der menschenleeren Gebiet« durch Bauern der übervölkerten Em pireländer durchzuführen. Wenn es hierzu inzwischen M spät gctvordeu ist, dann muß es sich die sich hieraus ergebenden politischen und.wirtschaftlichen Folgen selbst znschreil>en. Die Gedenkrede hielt Ler Kommandiereltde General des VII. Armeekorps, General der Artillerie von Reichenau, der die Persönlich keit und Lie Taten des hervorragenden Armee führers aus dem großeu Kriege würdigte. Unter den Klängen des Liedes vom gute» Kameraden senkten sich die Degen der Offi ziere. Die Ehrenformationen Präsentierten das Gewehr. Als erster legte hierauf der Kommandierende General, General der Ar tillerie von Reichenau, den Kranz des Füh rers und Obersten Befehlshabers der Biehr macht am Katafalk nieder. Zahlreiche weitere Kranzspenden folgten. Im Auftrage ihrer Regierungen ehrten ferner der ungarische und der österreichische Generalkonsul da? Andenken des toten Heer führers. Unter dem Geläut der Glocken der Markus- kirche setzte sich nach der Gedenkfeier der Traucrzug in Bewegung. Die von General major Hartmann geführte Trauerparade be stand aus zwei Jnfantericbataillonen mit einer Batterie, den Abordnungen der Kranz- träger, einer Offiziersabordnung mit den Ordenskissen, der Lafette mit dem Sarg des toten Heerführers, Offizieren des .Heeres, der Marine und der Luftwaffe sowie den Ange hörigen der militärischen Verbände. Die Beisetzung erfolgte auf dem Ostfriedhof. Auf dem Wege dahin nahm auch die Bevölke rung der Hauptstadt der Bewegung durch eine letzte Ehrcnerweisung Abschied von dem heim- berufenen Armeeführcr. Im Ostfriedhof legte der Reichskriegsmini- ster, Gcncralfeldmarschall von Blomberg, dem der Kommandierende General des 7. Armec- korsis, General der Artillerie von Reichenau, Meldung machte, einen Kranz nieder und' salutierte vor dem Sarg mit erhobenem Mar schallstav. Die Salutkompanie gab drei Ehren salven ab. Darauf stimmte die Kapelle de» Bayerischen Präscntiermarsch an. Damit hatte die Trauerjeier ihr Ende erreicht.