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Kankenbevger Tageblatt «8. Mrzang Freitas, den 26. Februar M7 nachmittags Nr. «8 Da» Franlenberger rageblatt Ist da» M Beräffenttichung der amttlchea Bekanntmachungen de» Amtshaiiptmanne» zu Mha nnd de» Ersten Mkgekmelster» der Stadt Frankenderg behördlicherseNs bestimmte Blatt Dai La,«»lat! »rschtlm °>N«l>«m Werktag: Monal»>«e»»o»pr«i»: 1.88 Ml. Bel Abholung in den Auigabestellca de? ?a»dgebleteg iS Psg. mehr, bel Autragung im Stadtgebiet >!> PIg., im Landgebict ra Psg. votealabn. Wochenkarten SV Pf.. SUn-lnumm-r 1OPf., Sannabendn»mnierL0Ps. An,»igrnvr,iot l Millimeter Höh- etnsvaittg ai mm drei» 8 Pfennig, Im Textteil l— 72 mm breit) 30 Pfennig. Rabattflafsel Jür Nachweis und Vermittlung 33 Pfennig Sondergebllhr. Postscheikkonto: Leipzig 2S20I. («emeindenirokonto Frankenberg. Fcr»ft>r. — Lrnhianschrift: Tageblatt Frankcnbergiachsen. Nichts erfolgreicher als der Erfolg Dr. Goebbels spricht in Köln. Am Donnerstag stattete Neichspropaganda- minister Dr. Goebbels dem Rheinland einen Besuch ab, um in der Kölner Nhein- landhalle das Wort an die rheinische Bevöl kerung zu richten, mit der sich Dr. Goebbels seit jeher besonders verbunden fühlt. Die Rheinlandhalle war schon Stunden vorher von einer vieltausendköpfigen Menschenmenge bis auf den letzten Platz gefüllt. Dem Mini ster wurden beim Betreten der Halle grosse Ovationen dargcbracht. Dr. Goebbels erinnerte zunächst an den Rechenschaftsbericht des Führers am vergan genen 30. Januar, der wohl das stolzeste Do kument sei, das je ein Reichskanzler dem deut schen Volk vorgelegt habe, nnd umritz dann in einem geschichtlichen Nebcrbliek die Grösse der Aufgaben und der Probleme, die vom Nationalsozialismus seit der Machtübernahme gelöst wurden. Die Machtübernahme durch Adolf Hitler sei nichts anderes geivesen als eine logische Schlussfolgerung der vergangenen Entwicklung. Der Heilnngsprozetz habe na turgemäß von allen Bevölkerungsschichteu Opfer verlangen müssen und sei deshalb viel fach mißverstanden worden. Es komme nicht darauf au, daß Deutschland Kredit habe, son dern daß cs gesunde. Nicht daß einige tau send Intellektuelle ihr Kritik üben durften au den Anfbaumaßnahmen, sondern Arbeit habe uotgetan. Die Wiedergeburt Deutsch lands hätte der Nationalsozialismus nur des halb durchführen können, weil er der parla mentarischen Zerrissenheit ein Ende gesetzt habe. Niemand solle glauben, daß die Partei den Platz jemals wieder raumen werde, den sic heute im deutschen Volk cinnehme. Wörtlich fuhr der Minister fort: Wir wissen nicht nur, was wir wollen, wir wollen auch, was wir wissen. Wir haben nicht nur ein Ziel, son dern wir wenden auch rücksichtslos die Mittel an, die zu diesem Ziel führen. Wenn man diese Mittel angreift, dir dem deutschen Volke Ehre, Arbeit und Brot gcgcbenh oben, so glauben wir, daß wir sie vor der Geschichte nnd ihrem Urteil werden verantworten kön nen. Für den Nationalsozialismus spreche der Erfolg, und an ihm bewahrheite sich das eng lische Wort, daß nichts erfolgreicher sei als der Erfolg. Der Minister ging dann auf die Leistungen der Bewegung näher ein und setzte sich mit einer Reihe von Vorwürfen auseinander. Der Nationalsozialismus könne kühn behaupten, daß er erst gerufen worden nnd an die Macht gelangt sei, als alle anderen Mittel und alle anderen Vorschläge versagt hätten. Die na tionalsozialistische Leistung könne und müsse man ablescn an den Prophezeiungen der Geg ner vor der Machtübernahme durch die Par tei. Diese Gegner hätten dem deutschen Volke nach der Machtübernahme Inflation, Revo lution, Bolschewisierung, Zusammenbruch und Chaos vorhcrgesagt. Das hätten damals Millionen Menschen geglaubt, die dem na tionalsozialistischen Aufbanprogramm miß trauten, weil die Führer der Parteien in die sem Sinne redeten. An ihrer Umkehr und an dem Gegensatz zu diesen Prophezeiungen und den Erfolgen der Bewegung lassen sich d e Größe und das Ausmaß der Leistung allein ermessen. Es gehe nicht an, daß kleine Kritikaster diese Erfolge herabznsetzcn suchten oder au den Methoden hcrummäkclten. Anschließend rechnete Minister Dr. Goeb bels mit dem Partikularismus der vergan gene Tage ab. Auf allen Gebieten des poli tischen Lebens sei heute die Einigung und Zusammenfassung durchgcführt, die Deutsch lands Zukunft allein sichcrstcllcn könne. MM MM MM lM MUM» SWjol lUMtt» Deshalb spendet Gaststellen fitr die NSV.-Ainderlandverschickung. Zehn Reichsdeutsche aus Ruhland ansgewiesen Morla« verweigert die Angabe von Gründen 33 Deutsche noch in Saft Der deutschen Botschaft in Moskau wurde vom Außenkommissariat amtlich mitgcteilt, daß zehn der seit Monaten in Haft befind lichen Reichsdeutschen in administrativem Ge richtsverfahren zur Ausweisung aus der So wjetunion verurteilt worden seien. Bis jetzt wurden keinerlei Gründe für die Ausweisung angegeben. ! Es handelt sich um vier der iu Moskau und ' nm sechs der in Leningrad verhafteten Neichs- i deutschen. Ihre Namen lauten: Franz Mel chior, Ingenieur, Wilhelm Pfeiffer, Vieh- . Händler, Arthur Thilo, Ingenieur, Otto Goldschmidt, Chauffeur, Eugen Klein, Werk meister, Otto Fischle, Werkmeister, Tatjana - Bärwald, Studentin, Paul Bärwald, Jnge- - uieur (Vater der Tatjana), Emil Larisch, j Techniker, Otto Walther, Lithograph. Die Ausweisung dieser zehn Reichsdeutschen bedeutet für sie zwar die Wiedergewinnung der Freiheit, gleichzeitig aber auch den Ver lust ihrer bisherigen Existenzgrundlage. Die Ausweisung im administrativen Verfahren ist eine Strafe, die ein Verschulden voraus setzt, für welches indessen die Sowjetbehörden bisher den Beweis nicht erbracht haben. Da im Laufe der letzten Monate 43 Reichs deutsche in der Sowjetunion verhaftet worden sind, bleiben von ihnen noch immer 33 in Haft, über die von den Sowjctbchörden trotz zahlreicher Schritte der deutschen Botschaft bisher jede Auskunft verweigert worden ist. Es muß erwartet werden, daß auch über ihr Schicksal möglichst bald Klarheit geschaffen wird. SowjsttuWnd versügt über die grösste U-Boot-Flotte Londo n, 26. 2. (Funkspruch.) Der Flotten- korrespondent des „Daily Telegrcrph" meist darauf hin, daß Somjetrußland bereits über die größte U-Boot-Flotte rersügc. Von unterrichteter Seite verlaule, daß Moskau eine U-Boot-Flotte von erstaunlichem Ausmaß baue. Zu Beginn dieses Jahres habe Sowjetrußland 40 U-Boote im nördlichen Pazifik und min destens 90 vollende oder im Bau befindliche in der Ostsee besessen. Demgegenüber hätte die Bereinigten Staaten 100, Frankreich 92 und Italien 87 U-Boote. Bei der großen Mehrheit der somjetrussischen U-Boote handele es sich um kleine Küstenfahrzeuge, die jedoch genügend leistungsfähig für Operationen in der Ojvee und im Japanischen Meer seien. Die Pazisik-Flotte werde durchschnittlich jeden Mo nat um ein neues U-Boot vermehrt, so daß sie Ende dieses Jahres wahrscheinlich eine Stärke von über 50 Booten haben werde. Dias Vorbandensein dieser mächtigen Flöhtet in der Nöle der japanischen Küstenlnue rind ihre Fähigkeit, die lebenswichtigen japanischen Verbindungen mit der Mandschurei zu stören, verursache den Japanern Besorgnis. Beun ruhigend wirke dann weiter die Errichtung großer Flugplätze für schwere Bombenflugzeuge tm Gebiet von Wladiwostok. Wirtschaftliche Willens kundgebung in Leipzig In diesen Tagen richten sich die Augen der deutschen und ausländischen Geschäftswelt nach Leipzig. Wirtschafter kommen aus allen Teilen des Reiches und der Welt nach Leipzig, um hier alte Geschäftsverbindungen aufzu frischen und neue aufzunehmen. Die Muster messe lockt die Verkäufer und Käufer. Gleich zeitig aber werden auch die Wirtschafter des In- und Auslandes zu einer Kundgebung ge rufen, die nunmehr bereits seit Jahren von der Partei veranstaltet wird. In dieser Kundgebung wird von maßgebenden Män» nern die wirtschaftspolitische nnd außenpolitische Haltung der deutschen Führung gezeigt. Jahr um Jahr hat hier Bernhard Köhler, der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP-, ge sprochen. Zur diesjährigen Leipziger Früh- jahrsknndgcbuug wird außer dem Gauwirt schaftsberater des Gaues Sachsen der NSD AP., Staatsministcr Georg Lenk, wieder um der Leiter der Kommission für Wirt schaftspolitik der NSDAP., Bernhard Köhler, das Wort ergreifen. Besondere Bedeutung wird aber der Ansprache dcS Außerordentlichen und Bevollmächtigten Bot schafters des Deutschen Reiches, Hans-Joachim von Ribbentrop, zuzumessen sein. Die Kundgebung, die dieses Jahr am 1-März im Leipziger Kristall-Palast stattfindct, wird so mit zu einer Willenskundgebung nationalso zialistischer Wirtschafts- uud Außcrcholitik. Danttelegramm o. Reuraths an Dr. Schuschnigg und Dr. Schmidt Berlin, 26. 2. Ter Reichsaußemmnister Freiherr v. Neurath hak an den Bundes kanzler Dr. Schuschnrgg nachstehendes Tele gramm gerichtet: „Wieder in Berlin eingc- troffen, möchte ich Ew. Exzellenz, der österreichi schen Negierung und dem österreichischen Volk noch einmal meinen aufnchtigsten und herz lichsten Dank für die überaus freundliche Auf nahme in Wien aussprechcn. Ich hoffe, das) die im besten Einvernehmen durchgesührte Aus sprache für ein immer herzlicheres Verhältnis unserer beiden Länder von bleibendem Nutzet: sein wird". Gleichzeitig richtete Reichsaußenminister Frei- l err v. Neurath an den Staatssekretär des Auswärtigen Dr. Guido Schmidt folgen des Telegramm: „Soeben wieder in Berlin eiugctroffen, möchte ich Ew. Exzellenz und Ihrer Frau Gemahlin für Ihre hervorragende Gast freundschaft meinei: und meiner Fran noch maligen herzlichsten Dank sagen. Ich bin üb:r- zeugt, daß unsere, den guten politischen Be ziehungen der beiden deutschen Staaten dienende Aussprache das freundnachbarliche Zusammen gehen wirkungsvoll fördern wird." Die neuen englischen «riezs- schissbanien London, 26. 2. (Funkspruch.) Im Nahmen des englischen Aufrüftungsprogramms wird d e Admiralität in den nächsten Monaten Aufträge für Kriegsschiffe in Höhr von mindestens 28 Millionen Pfund bei Schiffbaufirmen am Cnded am Tyne unterbringen. Diese Aufträge werden u. a. den Bau von drei neuen Schlachtslli"en umfassen, die im Unterhaus bereits angrllin- digt worden sind und kn dem neuen Voran schlag der Flotte enthalten sein werden. Jedes dieser Schiffe wird rund 8 Millionen Pfund kosten. Sie werden etwa drei Jahre nach der Kiellegung fertiggeftellt sein. In den nächten Tagen werden ferner drei 5000-To.-Kreu er der „Dido"-Klasse, die bereits im Voranschlag für 1986 vorgesehen waren, in Auftrag gegeben. Weitere bevorstehende Regierungsaufträge um fassen ein Flottillenführerschiff, 8 Zerstörer, 7 Kreuzer von 8000 und 5000 Tonnen sowie eine Anzahl von kleineren Zerstörern und U-Booten. Bolschewistische Augrisse südlich r,n Madrid blutig abgeschlagen Salamanca, 26. 2. (Funispruch) Ter Heeresb. richt vom Donnerstag besagt: Bei Carabatichel Vaso, südlich von Madu>, wur e ein sehr heftiger Angriff der bolschewif.is..,en MM Tagesspiegel Ter Führerund Reichskanzler hat den früheren schweizerischen Bundespräsidenten Bundesrat Schultheß empfangen. Nach einem Erlaß des Jnnenmknr- fters ist es verboten, die Namen von Personen, die aus der Kirche ausgetreten sind, öffentlich bekanntzugeben. , Während der Leipziger Früh jahrsmesse veranstaltet die Kommrhwn für Wirtschaftspolitik der NSDAP eine große Kundgebung mit dem Thema „Wille zum Welthandel", auf der auch Botschafter v. Reb- bentrop spricht. . Zehn der seit Monaten :n Moskau in Haft befindlrchen Reichsdeut schen sind km administeratioen Gerichtsver fahren zur Ausweisung aus der Sowjetunion verurteilt worden. Für ihr Verschulden haben die Sowjetbehörden bisher keinen Beweis er bracht. Zur Zeit sind noch 33 Reichsdeutsche in der Sowjetunion m Haft. Im Prager Abgeordnetenhaus kam es am Donnerstag zu wüsten Ausfällen der Kommunisten gegen Abgeordnete der Su- detendeutschrn Partei. , Zu Gerüchten über eins angebliche Teri- nahme Italiens an der Rohstoff konferenz wird von zuständiger italienischer Seite erklärt, daß kein Grund vorhanden ser, die italienische Einstellung gegenüber der Gen fer Institution zu ändern. Das englisch« Unterhaus na'm am Donnerstag die zweite Lesung des Gesetzes über die Rüstungranleihe vor. Von Regie rungsseite sprachen Schatzkanzler Chamberlain und der Innenminister. Bek KapCreus an der französisch-spanr- schen Grenze lief ein englischer Dampfer mit 150 Fahrgästen an Bord auf eine Mme. Es gelang, das Schiss in den Hafen von Bendres zu bringen. Truppen von den Nationalen abgeschlagen. Dec Feind hatte 160 Tote. Außerdem liefen 60 Mann zu den nationalen Truppen über. Große Verluste erlitten die Bolschewisten auch an der Asturien-Front. Hier wurde in der Nähe von Grado ebenfalls ein bolschewistischer Angriff abgewiescn. Von der Südarmse wird gemeldet, daß lei Orgiva in der Provinz Granada (etwa 25 Kilo meter nordöstlich von Motu') die Säuberungs- altion fortgeführt wird. Dabei wurden mehrere bolschewistische Banden aufgerieben. WaffensMniuggelWff von nationalem Kanonenboot onfgebraM Salamanca, 26. 2. (Funkspruch.) Ter nationale Rundfunksender Radio Nanonal gab eine Verlautbarung der spanischen Natkonal- regieumg bekannt, wonach das nationale K no- nenboot „Canovas del Castillo" an: Donnerstag in der Meerenge von Gibraltar das hollnndi'che Schiff „Nambon" aufgebracht habe. Dieses Schiff Habs seit Beginn der blutigen Ausein andersetzungen in Spanien Mafsenschmuggel für die Bolschewisten betrieben. Ls habe 1200 To. Kriegsmaterial an Bord gehabt. Die KohlMversvrgung der spanischen Bolschewisten wird unterbunden Salamanca, 26. 2. (Funlsprnch.) An der Aragon-Front schreiten die Ope atiouen der nationalen Truppen im Abschnitt Montalbon mit gutem Erfolg voran. Die zuletzt eroberten Stellungen sind ausgeba.it und befestigt wor den. Hinzu erobert wurden die Höhen vor: Portalrubio, die das Küstengebiet von Mrilla-s beherrschen. Diese Kolstcnmincn sind außer- ordentlich reichhaltig uud stellen zur Zeit du einzige Versorgung mit Kohlen für das stoische wisierte Katalonien dar. In der Erlenntnis dec drohenden Gefahr haben da'er die latalaniscl-eu DolscbewistenhäupNinge ci e Ableitung der In- ternationalcn Bügade zur Verteidigung Mul las entsandt. Die Kohlenknappheit hat sich übrigens in Barcelona bereits so stark bemerk bar gemacht, daß die Gasbeleuchtung re.ooten wurde. Nationale Flieger ha.e i a u Donne.s- tag auch das Bergwertsgebiel von P>.«etollano südlich von Cuisad Real, ausgiebig mit Bomben belegt, so daß die Versengung der Bots.hewisten mit Nohslossen junum fa,oi.uger wiro.