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Vellage zum Frankenberger Tageblatt Mr 40 Lonnabk-d. de« 27. Aebr««r 1SS7 »». Jahrgang Menst m Mr«, Volk md »aterland: Deutsches grauenschassen tu» Kreise Alöya im Äayre 1SLS 8ra«vhönde überall War das vergangene Jahr auf allen Ee- Dkten unseres völkischen Lebens so besonders «ich an Fortschritten, so hat auch die NS- Urauenschaft mit dem Deutschen Frauenwerk Nicht müßig beiseite gestanden, sondern uner müdlich an der Erfüllung der gestellten Auf gaben gewirkt. Auch der Kreis Flöha der NS-Frauenschaft kann auf ein arbeits- und erfolgreiches Jahr zurückblicken. Bis zur Schlie ßung der NS-Frauenschaft zu Beginn des Jah res 1936 konnte ein Mitgliederbestand im Kreis von ungefähr 3500 Frauen und Mädchen gezahlt werden. Die Mitgliederzahl des Deut schen Frauenwerkes stieg im Laufe des Jahres von 74 auf 256. Es ist zu erwarten, daß «unmehr, wenn der Ruf 'an alle deutschen Frauen ergeht, sich noch viele zu uns finden werden. Die NS-Frauenschasten des Kreises Flöha, die in 43 Ortsgruppen zusammengefaßt sind, haben auf allen Gebieten, die ihnen zugewie- Geschichte vom großen Frost „Damals", begann Herr Hase, „siel das Thermometer eines Tages auf 17 Grad unter Null. Was tun? dachte ich, da ich ja den Wetterbericht aus dem Frankenberger Tageblatt nicht kannte. Ta kam mir eine Idee von Schiller:" (Fortsetzung folgt!) sen sind, im Laufe des letzten Jahres treu gsarbeitet. So wurden 605 Pflichtabend«, 47 öffentliche Abende, wovon 25 als Werbe«, > 12 als WHW- und 8 als kulturelle i aufgezogen waren, und 318 StShabend« a-gehalten. Das Amt der Blockwalterinnen ver walten 487 Frauen; Zellenletterinnen sind z. Zt. 102 tätig. Die Jugendgrupp« der NS-Frauenschaft, die die Mädchen von 13—25 Jahren umfaßt, zählte am Jahresschluß 88 Mitglieder. In dieser Gruppe sollen sich die jungen Mädchen außer den Pflichtabenden treffen, um zu singen, Volkstänze zu üben usw. Unser ganzes Augenmerk war fest daraus gerichtet, unsere Frauen immer tiefer «inzEhren in di« Ideen des Führers, in den großen Reichtum, den die Bewegung in sich schließt. Nur eine vom Nationalsozialis mus vollkommen durchdrungene deutsche Frau kann wahre Mitarbeiterin sein, und so wur den in den Pflichtabenden hauptsächlich welt anschauliche Referate gehalten. Daneben nah men im Kreis im Jahre 1936 165 Frauen und Mädchen an Grundlagenschulungs kur sen teil, während sich 9 der rassenpoliti schen Schulung unterzogen. Das Kreisschulungs amt der NS-Frauenschaft hielt für die 43 Orlsschulnngsleiterinnen in den Monaten August bis November je eine Arbeitstagung ab. 37 dieser Ortsschulungsleiterinnen haben die Sachsenburg besucht, davon 27 aus schließlich zum Zwecke der Schulung. Ein besonders wichtiges Gebiet ist der Neichsnrütterdlenst im Deutschen Fraueuwerk, eine der bedeutendsten Säulen dieser großen Organisation. Sie will dem deutschen Volke ! Frauen und Mütter geben, die ihren Aufgaben voll gewachsen sind, und hat 6 verschiedene Kurse ausgearbeitet, die die deutsche Frau und das deutsche Mädchen schulen sollen^ Es liefen 17 Kurse, davon 7 für „E h e u n d Mutter- tum", 5 für „Dein Kind", 2 für „Ge sunde Ernährung" und 1 für „Aus Altem Neues". Alle Kurse waren gut besucht; im ganzen haben sich 467 Teilnehme rinnen beteiligt und volle Befriedigung gefun den. Auch bei den 20 Müttcrabenden, die sich an die Kurse anschlossen, war die Beteili gung gut. Es herrschte eine volksverbundene Stimmung. Durch die Reichsmütterdienst- Kurse fanden im Kreise 46 Teilnehmerinnen den Weg zur NS-Frauenschaft und 7 zum Deutschen Fraueuwerk. — Infolge Krankheit und Versetzung der Wanderlehrerin in einen anderen Kreis konnten verschiedene geplante Kurse nicht stattfinden. — Der Finanzierung des Neichsmütterdienstes dient der Verkauf der Muttertagpkaketten, von denen im Kreis 13 747 abgesetzt wurden. Das Frauenamt der DAF, eine Ab teilung des Deutschen Frauenwerkes, soll hier bei Erwähnung finden. Haben doch viele weib liche Mitglieder der DAF an den verschiedenen Kursen teilgenommen; auch fanden Betriebs kurse des Neichsmütterdienstes statt. Die Orts- walterinnen halten die Verbindung zwischen NS-Frauenschaft und DAF aufrecht. Hand in Hand mit der Unterweisung der deutschen Frau im Rcichsmütterdienst geht un sere Arbeit in der Abteilung Gesundheitswesen und Rasse. Von der Kreisabteilungsleiterin wurden 3 gut besuchte Kreistagungen abgehalten. Auch wur den die Amtswalterinnen in Rassefragen geschult. In 9 Frauenschaften wurde über ein Rasse thema, teilweise in Verbindung mit dem Film „Erbkrank", gesprochen, in 6 Ortsgruppen wur den aufklärende Vorträge über „Erbkrank und Sterilisationsgesetz" gehalten. Von der Ab teilung wurde auch die Werbung für den Ka lender „Neues Volk" durchgeführt, die einen Absatz von 183 Stück erbrachte. Hierbei sei erwähnt, daß im Kreis 841 Arbeitsbeschaffungslose in den Frauenschaften vertrieben und Bestellungen auf 22 Frauen schaftskalender geworben wurden. Die Deutsche Kinderschar, deren Geburtsstätte in unserem Kreis liegt und uns naturgemäß besonders am Herzen liegt, hatte im Jahre 1936 einen Zuwachs von 722 auf 2253 Kinder zu verzeichnen, ein Zeichen dafür, daß in der Allgemeinheit immer mehr die Erkenntnis Fuß gefaßt hat, schon die Kleinsten im Sinne des Führers zu erziehen. Am Geburtstag des Führers wurden aus der Deutschen Kinderschar 375 Kinder ins Jung volk und zu den Jungmädels überwiesen. Im Laufe des Jahres wurden 9 Kreis tagungen abgehalten; der Höhepunkt war das damit verbundene Kreiskinderfest am 5. Juli in Augustusburg, wo vor 5 Jahren von unserer Krcisleiterin die Deutsche Kinder schar ins Leben gerufen worden mar. — In 2 Ortsgruppen des Kreises wurde die ruhende DK-Arbeit wieder ausgenommen, 3 Ortsgrup pen gründeten neue Scharen, die recht gut vorwärts kommen mit bisher 100«/oiger, 65°/oiger und 85°/»iger Beteiligung. In 5 Orten unseres Kreises sind die Kinder 100o/oig erfaßt. Nur 9 kleinere Orte haben bisher kerne Kinderscharen. — Es gelang, die Lage der DK befriedigend zu erhalten. — Eine immerwährende Werbung im Laufe des Jah res brachte den Gedanken der Deutschen Kin derschar immer weiter ins Volk, wie auch die erweiterte Mitgliederzahl zeigt. Sie geschah bei den ABC-Schützen, durch Sommerfeste, durch Ueberreichung des Deutschen Kinderschar- Bildes in den Schulen im November und durch Weihnachtsfeiern, die die Deutsche Kinderschar im eigenen Kreis abhiclt. Sie beteiligte sich aber auch an verschiedenen Feiern der Gro ßen, so z. V. am Adventsabend im Reichs mütterdienst in verschiedenen Ortsgruppen, an dem durch unsere Kleinen das reizende Spiel von der Deutschen Kinderschar und dem Deut schen Kind im Ausland vorgeführt wurde. Wer unsere Kleinsten beim fröhlichen Spiel oder frischen Marsch beobachtet, wird voller Freude feststellen können, daß hier eine Ju- gend heranwächst, bei der neben der Schulung auch Frohsinn und Freude zu ihren: Rechte kommen. DerFührer hat sich mit dem neuen Vierjahresplan ganz bewußt auch an die deutsche Frau gewandt. An der Erfüllung mithelfen zu dürfen, ist uns deutschen Frauen eine Ehrenpflicht, und der Führer soll in seinem Vertrauen, das er in uns seht, nicht enttäuscht werden. So setzt sich das Sachgebiet Volkswirtschaft/Hauswirtschaft voll und ganz dafür ein, daß die Aufgaben» die uns gestellt sind, restlos erfüllt werden und wir zur Freiheit und Unabhängigkeit des deut schen Volkes und Vaterlandes beitragen. Di« Parole „Kampf dem Verderb" ries freudigen Widerhall hervor. Sofort setzte sich das Sachgebiet Volkswirtschaft/Hauswirtschaft ein, um durch aufklärende Vorträge, Schau kochen (bis jetzt in 3 Ortsgruppen durchgeführt), fach- und zeitgemäße Küchenzettel in der Press« dem Verderb auf allen Gebieten des täglichen Lebens zu begegnen. Jetzt gilt es, den Frauen klar zu machen, daß wir unsere kleine eigen« Wirtschaft in die große Wirtschaft und den Haushalt der Nation hinrinbauen müssen. Es ist ein so stolzes Gefühl für uns Frauen, an einem so bedeutenden Werk mithelfen zu dür fen, denn wird der Vierjahresplan restlos er füllt, so bahnen wir dem Führer den Weg zu neuen großen Taten für uns und unser« Zukunft. Eine gute, preiswerte Zeitschrift „Deutsche Hauswirtschaft" gibt wertvolle, praktische Anweisungen, wi« wir das, was der deutsche Markt bringt, nutz bringend verwerten, wie wir aus Altem Neue» gestalten usw. »Für diese Zeitschrift sind lm Kreis im Dezember 1936 zahlreiche Leserinnen geworben worden, nämlich 430. Die Werbung ist noch nicht abgeschlossen. Im Herbst erging an die Ortsgruppen der Ruf, durch Spenden von Weihnachtsgeschenken unseren Brüden» und Schwestern jenseits der Grenzen unsere Verbundenheit zu zeigen, um sie dadurch in ihrem Kampf um die Erhal tung des Deutschtums zu stärken. 10 Orts gruppen sind dieser Aufforderung gefolgt. Das Sachgebiet Grenz- und Ausland betreut die Ausländsdeutschen und konnte auch aus unserem Kreis eine reiche Sendung ins Ausland schicken. Der Hilfsdienst der Deutschen Frau betätigte sich in 39 Ortsgruppen im Dienst der NSV für Mutter und Kind, Pfund- und Kleidersammlungen, Kmdererholungsfürsorg«, Familienbetreuung und WHW. 932 Mittags tische wurde»» verteilt, und in 14 Ortsgruppen wurden Wöchnerinnen betreut, während von 6mma, Sie Me Ein Roman von Georg Mallentin Uvheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Fritz Mardicke, Leipzig L 1 5 (Nachdruck verboten) Rudi Liebenberg sagte überhaupt nichts. Er aß mit gelangweiltem Gesicht und sah in seiner Hagerkeit, seinem leeren Gesicht tatsächlich wi« die personifizierte Langeweile aus. Gussy beachtete er überhaupt nicht. Aber das tat dem Mädel nicht weh. Sie war auf dem Posten. Als er jetzt unfreundlich zu ihr sagte: „Tas Gemüse —!" „Wie bitte?" fragte Guss») liebenswürdig, regte sich aber nicht. „Sie sollen mir das Gemüse geben!" Sie tat es, aber es kam kern danke. Gussy aber tat, als wenn er es gesagt habe und ent gegnete mit einer kleinen Verbeugung: „Bitte, bitte!" Rudi bekain einen roten Kopf, man sah es ihm deutlich an, daß er sich nur des Onkels wegen zurückhielt. Der Kammersänger aber verbiß sich ein Lachen. Und das ging so weiter. Heini ver,uchte, den Vetter zu unterstützen und begegnete Gussy in der gleichen Weise. Gussy aber nicht faul, sagte kurzerhand: „Die Soße — bitte fassen Sie über den Tisch, dort steht sie!" „Wozu sind Sie denn da!" raunzte Bren- sert sie an. Schon wollte der Kammersänger ausfähren und für Gussy eintreten. Aber sie zwinkert« '^Wozu ich da bin?" entgegnete sie saust wie eine Taube. „Ich bin engagiert, um dem Herrn Kammersänger das Haus zu führen, die Küche zu verwalten und etwas Anständiges aus den Tisch zu bringen. Auch Gäste des Hauses, besonders liebenswürdige Gäste, denen man nicht erst Knigges Umgang mit dem Hauspersonal neben den Suppenteller zu legen braucht, bediene ich sehr gern." Sie wandt« sich dann uninittelbar an dm Kammersänger uyd fragte, ehe die anderen zu einer 'Antwort kamen, liebenswürdig: „Haben Sie »roch einen Wunsch, Herr Kammersänger?" „Nein, Guss»), ich danke!" entgegne'« Lieben berg heiter. Guss»; hatte ihm imponiert. „Und für den Abend?" „Fürs Nachtmahl, wenn es geht, Tartar beefsteak!" „Wird prompt erledigt, Herr Kammersänger." I » Gussy wusch in der Küche auf, als sich plötz lich die Tür öffnete und die beiden Neffen des Kammersängers eintraten. „Was wünschen die Herren?" fragte Gussy freundlich. „Was wir wünschen, werden Sie gleich hören" nahm Heini Bvennert das Wort. „Wir wünschen sehr dringend, daß Sie sich ein anderes Benehmen zulegen!" „Wirklich? Mit Vergnügen ! Ich kann auch saugrob werden!" „Was fällt Ihnen ein?" erboste sich jetzt der Schauspieler. „Es liegt sehr an uns, ob Sie hier schalten und walten können, verstehen Sie! Onkel war empört über Ihr Benehmen! Sie sind eine Hausangestellte...!" Gussy blieb immer noch ruhig. „Ganz recht, eine Hausangestellte! Sehr rich tig! Aber — ein Mensch, der sich sein Brot ehrlich verdient, der niemand auf der Tasche liegt!" 'Der Hieb saß. „Was wollen Eie damit sagen?" Heini Brennert hatte ein rotes Gesicht be ¬ kommen, wie ein Puder war es angelauseu. „Ich — nichts. Sie können sich ja dabei denken was Sie wollen." „Ich sag« Ihnen", deklamierte, der Schau spieler nrit Emphase, „wenn Sie glauben, die vornehme Zurückhaltung unseres Onkels aus nützen zu können, dann sind Sie schief gewickelt, meine Beste!" „Ich bin nicht Ihre Beste!" entgegnete Guss») jetzt grob. „Ich bin von» Hausherrn engagiert, für ihn und das Haus. Zu bestimmen hat bier der Herr Kammersänger und — was wirt schaftliche Angelegenheiten sind— ich!" „Und wir?" fragte Brennert wütend. „Un seren Anordnungen werd«»» Sie wohl oder übel und sehr plötzlich nachkommen!" „Einer anständigen Bitte wird gern ent sprochen. Im übrigen möchte ich Ihnen emp fehlen 1. sich aus der Küche zurückzuziehen, 2. einmal im Knigge nachzulesen, wie man »nit Menschen umgehen muß." „Sie verlassen heute noch das Haus!" kreischte der Schauspieler, der sich mit einem Male von einer ganz anderen Sekte zeigte. Alle Tünche war abgefallen. „Und Sie jetzt meine Küche!" rief Guss») energisch und schwang den Scheuerlappen. Das wirkte, die beiden Helden zogen sich zu rück und suchten wutschnaubend den Onkel auf. * „Onkel Waldemar", nahm der Neffe Rudi das Wort, „wie bist du denn zu diesem fa mosen Dienstbolzen gekommen?" Früher hatte bei solchen Gelegenheiten der Onkel ein verlegenes Gesicht gemacht und ab gewinkt, aber diesmal sagte er zu aller Er staunen ziemlich scharf: „Ich muß dich lütten, von Fräulein Gussy iir einer anderen Tonart zu sprechen. Sie ist ein hochanständige- Mäd chen. und ich möchte nicht, daß sie noch einmal die schlechten Manieren meiner Neffen lei Tilch feststellen muß." „'Aber Onkel!" stammelte»» die Neffen be stürzt. „Ich wünsche das nicht noch einmal zu er leben", sagte der Kainmersänger und wundert« sich, daß er es fertiggebracht hatte, seinen Neffen einmal einen Tadel zu geben. „Gästen ziemt es zu bitten! Und dann werden die Wünsche auch erfüllt!" Heini Brennert spürte die Gefahr und ver suchte, alles abzubiegen. „Lieber Onkel, du siehst in deiner grenzenlose»» Gutmütigkeit alles zu leicht an. Mit Hausangestellten muß mau scharf verfahren. Nur nicht so sehr nett zu ihnen sein, dann werde»» sie übermütig." Der Kammersänger verzog keine Miene, dann aber lächelte er spöttisch urd fragte: „Wie hält inan es dann mit Neffen?" Betretenes Schweigen. „Bist du mit uns unzufrieden, Onkel?" fragt« Rudi. „Darüber wollen wir jetzt nicht sprechen. Ich wünsche lediglich, daß Fräulein Gussy sagen kann, daß meine Neffen Genilemen sind!" Damit war das Thema erledigt. 2. Nun ist schon eine Woche vergangen, und Gussy steht den» Hauswesen des Kammersän gers Waldemar Liebenberg schon ganze sieben Tage vor. Und sie süblt sich in der neue»» Umgebung wohl, es macht ihr geradezu Freude, zu schaf fen und sich zu regen. Sie hat alles, was ge braucht wurde, von ihrem Gclde bezahlt, und der Hausherr schuldet ihr bis heute morgen um 8 Uhr genau 48 Mark und 17 Pfennig. Es liegt Zuck in allem. Gussy hat was von der Mutter mitbekommen, sic weiß richtig an- znpacken und ist schnell und geschickt. Das Koche»» hat sie aus den» ff gelernt, und der Hausherr ist mit den», was sie auf den Tisch bringt, sehr zufrieden. (Fortsetzung folgt)