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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 27.02.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193702272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19370227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19370227
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-02
- Tag 1937-02-27
-
Monat
1937-02
-
Jahr
1937
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Es gilt, m tzevlwe» voltsoemSse» za erhattea Wir haben es selbst kn der Hand, den Aus bau unseres Vaterlandes tatkräftig zu fördern, wenn jeder die Nützlichkeit des Sammelns von Altmaterial einsieht und selbst mit seinem Hei nen Haushalt dazu beiträgt. Gesammelt wird grundsätzlich alles Altmaterial. Wir wollen dem Führer beweisen, daß wir seinen Rus gehört haben und uns wie immer freudig hin ter ihn stellen, wenn es gilt, dem Vaterlande zu dienen. * kachsens MerntierrMer erfolgreich Die Landcsgrupp- Sachsen in, SUchsrerland Deutscher Kleintierzüchter hielt an, Freitag in Dresden unter Leitung ihres Vorsitzenden, Zul ker, eine Arbeitstagung ab, auf der die Vor sitzenden der einzelnen Landessachgrup>en Be richt erstatteten über die bisherige Arbeit auf ihren Zuchtgebieten und über die künftig zu ergreifenden Ma ^nahmen, um auch in der K'em- tierzucht eine weitere Leistungssteigerung zu er reichen. Die Landesgrupp« Sachsen gliedert sich in acht Landesfachgruppen: landwirtschaft liche Geflügel- und Herdbuchzüchter, Ausstel lungs-Geflügelzüchter, Reisebnestau benamsen, Zinker, Seidenbau, Ziegenzüchter, Kaninchen züchter und Pelztierzüchter. Diese Landessach- gruppen umfassen in 1012 Orisfachgruppen bzw. Vereinen 59 722 Kleintierzüchter. Wie aus den Berichten der Landesfachgrupfenvorsiben- den hervorging, waren kn den letzten fahren kn Sachsen auf allen Gebieten der Kleintierzucht gute Fortschritte zu verzeichnen, die die Arteit als vorbildlich erscheinen lassen. Ter Geschäfts führer der Reichsfachgruppe Seidenbau, Flügel, unterstrich den mustergültigen "Aufbau des säch sischen Seidenbaues, Ler als Vorbild für die Arbeit im Reich dienen werde. Alle Redner betonten den Wert geeigneter Schulungsmatz nahmen für die Kleintierzüchter sowie die Not wendigkeit, in stärkerem Matze auf Lie Aufen- seiter einzuwirlen, um auch sie immer mehr M Mitarbeit heranzuziehen. f Noch volkstümlichere Patenweinwoche. Ge genüber Gerüchten, di« davon wissen wollen, 'daß die Patenweinwochen nicht mehr wieder holt werden, wird an unterrichteter Stelle be tont, datz die Patenweinwoche in erster Linie 'den Zweck verfolgt, dein deutschen Wirker in 'der Westmark seinen harten Lebenskampf zu er leichtern. Der Gedanke der Patenwein woche werde in Zukunft noch weiter ausgebaut und noch intensiver in alle Vollskreise getrogen werden, damit er überall den Widerhall finde, den er wegen seiner wirtschaftlichen und völki schen Tragweite verdien«. Verurteilte Bibelforscher Chemnitz. Dor den, Sondergevtcht für das Land Sachsen, das am Freitag in Chemnitz tagte, hatten sich 26 Angehörige der sogenann ten Bibelforscher aus Chemnitz und Umgebung verantworten, die trotz Verbotes ihr staats feindliches Unwesen werter betrieben. Von den Angeklagten wurde einer freigesprochen, die übrigen 25 erhielten Gefängnisstrafen von 5 bis zu 1 Jahr. X Niederlichtenau. Am heutigen Tage ent boten unsere Glocken dem in Friedrichroda in Thüringen nach einem reick-gesegneten Leben Heimgegangenen Herrn Otto Mittelbach den letzten Erutz. Bis zuletzt gehörte das Herz dieses ehrwürdigen und gütigen Herrn, der auch unserer Kirchgemeinde ein stiller Wohl täter war, uns. Mr danken ihm für diese Treue bis zum Tode. Was der kommende Sonntag uns kündet: Meine Augen sehen stets zu dem Herrn, das hat der teure Heimgegan gene im Leben zur Tat werden lassen. Mr grüßen ihn mit Luk. 2, 29 und 30! Sonnabend vormittag ist er in Gotha eingeäschert worden. Seine Urne wird in der Familiengruft in Apolda beigeseht. — Am Freitag abend fand im Erbgcricht im Beisein des Ortsgruppen leiters, der Beigeordneten, Vertretern der Schule und Kirche, sowie einiger Berufskollegen «ine schlichte Feier für den aus dem Dienste der Gemeinde scheidenden Polizeihauptwacht- meister Richard Nitschke statt. Bürgermeister Gutte dankte dem Scheidenden für seine der Gemeinde geleisteten Dienste und überreichte ihm als äußeres Zeichen des Tankes ein Bild. Diesem Tanke schlossen sich die Vertreter der einzelnen Organisationen an. Gleichzeitig wies Bürgermeister Gutte den Nachfolger, den Ge- meindewachtmeister Schramm, in sein Amt «in und verpflichtete ihn zu treuem Dienste für die ganze Gemeinde. Wir entbieten auch an dieser Stelle Hauptwachtmeister Nitschke, der einem Rufe nach. Oschatz folgt, unsern Gruß und wünschen ihm für sein Wirken und Schaffen im neuen Wirkungskreise Gottes Se gen. Seinem Nachfolger rufen wir ein aufrich tiges „Glück auf" zu mit dem Wunsche, daß «r alle Zeit seine ganze Kraft in den Dienst der Gemeinde, des Volles und des Führers Pellt. — Glauchau. Unter starker Beteiligung fand am Mittwoch in Remse ein« Eenossenschafts- sitzung der Unterhaltungsgenossenschaft für die Zwickauer Mulde km Bezirk der Amtshaupt- mannschaft Glauchau statt. Nachdem die Be schaffung der Mittel sichergestellt ist, können in diesem Frühjahr drei bis vier Monate lang 400 Volksgenossen bei den Negulicrungsarbci- 1-n zusätzlich in Arbeit gebracht werden. Im »eiteren Sitzungsverlaus gab Ncgkerungsrat von Zahn noch bekannt, daß die Hoffnung bestehe, die restliche Eindeichung der Mulde von Rems« bis unterhalb Waldenburg, die noch WAenbnW Ar. 8 der eaadttd<meniWast Sachse» Getreidewirtschaft Die Brotgetreideumsütze haben sich nicht ver stärken können, besonders ist das von Roggen zu sagen. Die Mühlen-Nachfrage, speziell der westsächsischen Mühlen, ist hierfür besonders groß. Die Versorgungslage in Futterweizen und Futtergerste ist gegenüber der Vorwoche unverändert. Futterhafer ist außerordentlich gering angeboten; es war aber möglich, den dringendsten Bedarf zu decken. Die lebhaft« Nachfrage für Brau- und Industriegerste hält unvermindert an. Tic Umsatztätigkeit in Nog- genmehl hielt sich in engsten Grenzen. Es erfolgten nur Abrufe für den laufenden Be darf, dagegen hatte Weizenmehl sehr lebhaf tes Geschäft, wobei mit Befriedigung festge stellt wurde, daß die Vcrmablungsquote in Weizen für den Monat März um 1 »/o er höht worden, ist. Die geringere Vermahlungs- guotc für Februar machte sich bei dem Anfall von Kleie besonders bemerkbar. In Roggen kleie ist das Angebot noch geringer geworden, auch Weizenkleie reicht nicht ganz aus, ist aber etwas reichlicher am Markte als Noggen- kleie. Wcizenfutterniehl ist nur in kleinsten Posten erhältlich. Lebhaftes Geschäft entwickelte sich in zucker- ' haltigen Futtermittel», die durch Neuzuteilun- gcn an den Markt gelangten. Biertreber sind ohne Angebot. Tie seitens der Verarbeitungs industrie zum Angebot gelangenden geringen Mengen Malzkcimc sind zur Befriedigung des ' Bedarfes nicht ausreichend. Kartoffelflocken- Umsätze waren auch weiterhin nicht festzustellen. Der dringende Begehr der landwirtschaftlichen Verbraucher nach eiweißreichen Futtermitteln kann nicht befriedigt werden. Fischmehl ist stark - gefragt. In Rauhfntter mar einiges Geschäft in Bindfadenpreßstroh; es steht aber zu erwar- ten, daß auch Trahtpreßstroh wieder mehr > angeboten wird, nachdem die bisher bestehende Unklarheit infolge der Preisstoppverordnung behoben ist. Viehwirtschast Die Beschickung der Nindermärktc hat sich gegenüber der Vorwoche fast nicht verändert. Die aufgetriebenen Tiere reichten aus, um den Bedarf im Rahmen des gültigen Kontingents zu decken. Die Preise blieben unverändert. Die Tiere wurden anteilmäßig abgegeben. Tie Kälbcrmärkte waren ausreichend beschickt. Die Qualität der ausgetriebenen Kälber ist als mittel bis gut zu bezeichnen. In Leipzig gin gen die Preise an den unteren Grenzen in einzelnen Schlachtwertklassen 2 bis 3 Mark zurück, während sie sich in Chemnitz um 3 bis rund 3,5 Millionen Mark kosten würde, durch- s zuführen. — Roßwein. Auf der Dresdner Straße wurde eine ältere schwerhörige Frau, die mit einem Kind an der Hand plötzlich die Fahr bahn betreten hatte, von einem Kraftwagen erfaßt. Sie wurde erheblich verletzt und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Das Kind kam glücklicherweise unverletzt davon. — Meißen. Als erstes der Meißner Burg feste wird „Das Tor im Osten, ein Spiel von Burg und Dom", von Hans Christoph Kaergel, zur Aufführung kommen. Bei der Vorlesung des Stückes vor einem größeren Kreise im Festsaal des Franciscancnms hinter- ließ es einen tiefen Eindruck. Das Stück faßt in drei Bildern die Geschicke ungefähr eines Jahrzehnts zusammen, als Heinrich IV. im Kampf mit der Kirche und mit den deutschen Stammesfürsten lag. Um 1080 spielt das Stück auf dem Meißner Burgberg. Heinrich wird verkörpert als der Kämpfer um die Einheit und Unabhängigkeit des Reiches, der weiß, daß, wenn Meißen dem Reiche verloren geht, das Tor nach Osten offen ist. — Dresden. In der Nacht zum Freitag ge riet auf -der belebten Seestraß« ein Kraftwagen lenker mit feinem Fahrzeug auf 'den Fußsteig, nachdem er zuvor ein Verkehrszeichen umge fahren hatte. Der Wagen prallte dann gegen ein« Hausmauer. Glücklich erweise wurden kerne Strafen Passanten von dem Fahrzeug ersaßt. Der Lenk« des Kraftwagens, ein 23 Jahre alter Dresdner Einwohner, hatte das Fahrzeug zu einer Schwarzfahrt benutzt. Er hatte in ver schiedenen Lokalen erhebliche Mengen Alkohol zu sich genomnwn. Von den Insassen des Kraft wagens wurde «ine Person verletzt. Der un verantwortliche Schwarzfahrer wurde festge nommen. Aus unserm Lichtspielhäusern Welt-Aeat« „Glückskinder" Wieder einmal ein L i l i a n° H a r v e y- und Willy - Fritsch - Film, an dem man seine Freude haben kann. Die ganze Ge schichte ist inhaltlich zwar reichlich amerikanisch aufgezogen, aber doch so frisch und ideenreich gedreht und mit solch spritzigen Dialogen ans gestaltet, daß man sich von den Glückskindern gut und gern durch ergötzliche Situationen hm- durchführen läßt, die eben nur in einem Lande glaubhaft erscheinen, in dem es keinerlei Un möglichkeiten gibt. Dabei ist der Film so raffiniert geschickt gemacht, daß man lange Zeit nicht weiß, ob die reizende Ann Gaden (Lilian Harvey), die wegen Vagabundierens vor dem Schnellrichtcr steht und hier während der Verhandlung von dem jungen Journalisten und „Lyriker" Gil Taylor (Willy Fritsch)' geheiratet wird, nun wirklich nur ein vaga bundierendes Mädchen oder die verschwundene MiMnärsnichte ist, für deren Zurnckbringung 4 Mark höher stellten. Die Zufuhren zu den Schasmärkten waren dem Bedarf« angepaßt. Geringer Ueberstand verblieb an allen sächsi schen Märkten. Die Beschickung der Schweine märkte blieb unverändert. D«r Bedarf wurde kn der Höhe des zur Zeit gültigen Kontingents gedeckt. Die Qualität der Schweine war mit tel, die Preise waren unverändert. Die zum Markt gestellten Schweine wurden verteilt. Milchwirtschaft In der Berichtswoche zeigten dl« Milchan- liefung und der F ri schm ilchab sah keine nennenswerte Veränderung. Der Rahmabsatz war geringfügig erhöht. Tie Vnttercrzeugung in den sächsischen Molkereien war etwas größer als in der Vorwoche. In den Eingängen der Großverteiler machten sich die Bereitstellungen für den Bedarf der Leidiger Frühjahrsniels« bemerkbar. Ohne diese Lieferungen wären die Eingänge unverändert gewesen. Ter Msatz in Hartkäse war unverändert lebhaft. Halb fetter Tilsiter begann sich nur langsam durch« zuscfe». In Weichkäse wurde der Msatz schwieriger. Tas Geschäft in Sauermilchläse war unverändert ruhig. Wesentliche Preis- Veränderungen waren nicht festzustellen. Kartosfclwirtschaft Tie allgemeine Marltstrmmung ist sehr ruhig. In Speisekartoffeln ist da - Angebot bedeutend stärker als die Nachfrage. Die seit Anfang voriger Woche eingetretene Ruh« auf dein Pflanzkartoffelmarkt bat auch während dieser Berichtswoche angehalten. In Futterlartosfeln glichen sich Angebot und Nachfrage aus. Fabrik kartoffeln waren geschäftslos. Eierwirtschaft Küklhausware kam nur noch in ganz,g«n'n- dcm Umfange auf den Markt. Tie Zufuhren an deutscher Frischware haben sich etwas ver stärkt. Die Zufuhren an Auslaudsware gingen zurück. Tie Nachfrage blieb unverändert stark. Tas Geschäft war lebhaft. Gartenbauwirtschaft Die Zufuhr der Aepfel läßt stark nach, so daß die mangelhafte Anlieferung von Apfel sinen noch fühlbarer wird. Jede Anfuhr ist sofort vergriffen. Durch die geringe Anfuhr von Obst wurden Bananen und Feigen wil liger gekauft. Die Anfuhr aller Gemüsearten war reichlicher, so daß der Markt ausreichend beschickt war. Die Marktlage war im allge meinen befriedigend, nur Blumenkohl und Ro senkohl wurden langsam abgesetzt. Gefragt war Treibhaussalat. Die ersten Treibhaus gurken wurden trotz hohen Preises flott abg«- setzt. Der Umsatz an Wurzelgemüse war be friedigend. Kohl wurde nur langsam umgesetzt. Mttell»»g«n der HZ. Sondergelolgschaft IV/löl Motorschar Vl/181 Morgen Sonntag, den 28. Februar, tech nischer Dienst. Stellen früh 8 Uhr auf dem Schühenplan. Mitteilungen der DM. Frankenberg Betriebs- und Straßeuzellenwalter, die noch nicht im Besitz von Eintrittskarten für die KdF-Fckeralendreranstaltung am 7. März sind, finden sich am Montag von 18—19 Uhr beim KdF Qrtswart ein. — Dienstpläne und KdF-Monaisheste sind am Dienstag von 18—19 Uhr abzuholen. Letzte MlsMHmeklWsn des Frankenberger Tageblattes baboiaqeMe in englischen Mtungs- betrieben London, 27. 2. „Daily Mail" meldet, daß mehrere englische Rüstungssabmen durch Sabotagealte hnnrgesucht worden seien. In einigen Fabriken seien Brand- und Maschinen schäden festgestellt worden. Der konservative "Abgeordnete Reiner werd« am Montag den Innenminister über dkcs« Vorfälle befragen und die Zusicherung verlangen, daß Vorbeu gungsmaßnahmen gegen Sabotage ergriffen werden. Amerikanischer Gmerkschaslsföhrer schafft neuen KonfliNsstoff Neuyork,. 27. 2. Homer Martin, der Präsident der amerikanischen Autoarbeiter-Ge werkschaft hat bekauntg'geben, daß «r umgehend die gewerkschaftliche Organisierung der in den Farbwerken beschäftigten Arbeiter kn Angriff nehmen werd«. Der Angriff soll bei den Ford- 'Autowerken in Edgewarter gemacht werden. Später soll in der Tertil- und kn der Petro leumindustri« der Eintritt der Belegschaften in die Gerverkschaftsverbände durchgesetzt werden« Wenn die Gewerkschaften derartige Pläne rer- solgen, so ist es nicht schwer vorauszusagen, daß es zu heftigen Konflikten zwischen dem organi sierten rind den» Nichtorganisierten Teil der Arbeiterschaft kommen wird. Ein solcher Kon flikt konnte eben erst in James rille (Vkseonsin) beigelegt werden. Dort war in den Werken der General Motors ein Strctt zwi chen organisier ten und Nichtorganisierten Arbeitern auSge- brochen, der zu einen, Aufstand führt«. Dis Arbeit ist jetzt wieder ausgenommen worden. eine große Belohnung winkt. Wir lassen diese Frage auch an dieser Stelle offen, das muß jeder schon selbst herausfinden und sich zu diesem Zwecke den Film eben ansehen. Ganz reizend ist es, zu erleben, wie die beiden Schnellvermählten sich in ihr Schicksal finden, und rührend ist die Treue der Freunde des juygen Ehemannes, als welche Paul Kemp, Oskar Sima und Fred Goebel «ine zwerch fellerschütternde Komik produzieren. Vor dem Hauptfilm werden die Besucher durch die inhaltsreiche Wochenschau in alle Weltteile geführt und durch einen kolorierten Film „Karneval" mit der Musik nach Robert Schumannschen Motiven unterhalten. Karl Siegert. Apolls-Lichtspiele „Liebeslente" Liebesleute: Hermann und Dorothea. G«niß es ist so manches Verwandte in dem Film Les 20. Jahrhunderts mit jenen Motiven aus Ler Welt, wie sie Goethe sah und mit seiner zeit losen unsterblichen Dichtung ims dis beiden Gestalten auch heute noch so lebenswahr erschei nen läßt. W«nn der Film nun — bewußt den Abstand wahrend — gewissermaßen «ins Parallele zieht, nimmt er immerhin «ine gross Verpflichtung auf sich. Es nmß herausgestellt werden, daß man wirklich mit diesem Film inhaltlich ein« über den Rahmen der Durch- schnittsfilme heraustretenLe Leistung vollbracht hat. Renate Müller ist so echt und lebenswahr die vom Schicksal geschlagen« Doro thea, die nie verzagt und, trotzdem sie Eltern und Heimat verlassen mußte, ihren Leidens genossen immer wieder Beistand leistet und mit liebender Hand Hilfe bringt. So sieht sie Hermann (Gustav Fröhlich). Er verschafft dem Mädchen Unterkommen in seines Va ters großer Gutsherrschaft. Die Herzen der beiden jnngen Menschen finden sich, als der Vater Hermann vor die Wahl stellt, mit einer reichen Heirat den Besitz zu retten oder von Haus und Hof verstoßen zu w«rdc», da bedarf es keiner Ueberkogung. Hermann und Dorothea beschreiten den dornenvollen Weg gemeinsam, der sm allen Erniedrigungen Les Lebens aussetzt. Alles Las kann aber dis beiden nicht entfremden. Ihre Liebe und un- verbrüchl'nhe Treu« bezwingt schließlich das Schicksal doch. Die gesamte Handlung ist packend von der ersten bis zur letzten Szene. Tas Publikum ist gefangen und mmmt diesen Film wirklich als erhebendes Erlebnis mit nach Hanse. Neben den Genannten sie' t man noch Heinrich Schroth, Eva-Marie Meier Harry Liedtke n. «. Tie Musik von Clemens Sch mal st ich ist als ganz besonders fein sinnig« Untermalung der Handlung zu bewerten. D«r Beifilm, «in Kulturfi'km üb«r das Vul- kangebiet Javas verdient ebenfalls hohe An erkennung. Das Programm verdient in scnwr Gesamthest ganz besondere Beachtung. Martin Krüger. Die KlreilweUe in Amerika Neuyork, 27. 2. Die Streikwelle in den Vereinigten Staaten steigt immer höher. Streik zentrum ist gegenwärtig die Stadt Detroit in Michigan. Dort sind in zahlreichen Werken neue Streiks ausgebrochen. In den Maleable- Iron-Werken. dis Autoersatzteil« für Ford und Chrysler Herstellen, sind 1000 Arbeiter in den Streik getreten. Sie fordern Erhöhung der Löhne und Anerkennung der Lewis-Gewerkschast. In den Thompson-Werken, di« Ventil« für Mo toren produzieren, haben 700 Arbeiter einen Sitzstreik begonnen. In einer Korsettfabrik haben 400 Arbeiter ebenfalls «men Sitzstreik eröffnet. Angesichts dieser erneuten Verschär fung hat der Gouverneur des Staates Michi gan Vertreter entsandt, die bei den Streitig keiten vermitteln sollen. Glei^eitig mit der Zahl der Streikenden steigt aber auch die Zahl 'der Arbeitnehmer, Lie «rkannt haben, daß 'inn- los vom Zaune gebrochen« Streiks sich nicht nur schädigend auf die Volkswirtschaft ausuir- ken, sondern auch dem einzelnen Arbeiter let ten Enoes Verluste bringen. Deshalb mehren sich die Abwehraktionen der Arbeiterschaft gegen 'die unverantwortlichen Streikhetzer. So haben jetzt in Grandhaven (Michigan) 300 Arbeiter der Eagle-Ottanxi Lederfabrik einen von einer Minderheit geplanten Sitzstreik da durch vorgebcugt, daß sie »ach Schluß der Ar beit im Werk verblieben, um nicht am nächsten Tage die Arbeitsmöglichkeit durch radikale Streikhetzer unterbunden zu sehen. Di« Ange hörigen versorgen die im Werk Verbleibenden mit Decken und Lebensmitteln. Tie 300 Arbei ter, die der amerikanischen Arbeiterorganisa tion angehören, sind fest entschlossen, den Streikhetzern der Linksgewerlschaft varoli zu bieten. Schweres ArMeriefelm in Morien Salamanca, 27. 2. Ter amtliche Hee resbericht meldet: An der Front in Asturien dauert der feindlich« Truck auf die nationalen Stellungen bei San Roque und San Claudio an. Er wird unterstützt durch schweres Artil- leriefeuer. An der Südfront unnd' ein feind lich«« Angriff im Gebiet der Sierra Nevada unter erheblicixm Verlust«» für die Bolschewisten abgewiesen, Wetterbericht des Rcichswetterdicnstes Ausgabeort Dresden Metteraussichten für Sonntag, 28. Februar: Lebhafte Winde aus Richtungen um Süd- uvst, mild, »ulkig bis bedeckt, zeitweise Regen. Hauptschrlstleiter: Karl Liegert, Stellvertreter- Martin Krüger. Verantwortlich für den gesamten Tert-und Bilderteil: Karl Liegert. Verantwort licher Anzelgenleiter: Ernst Roßberg. Rotations druck und Verlag: C. G. Roßberg, Frankenberg Sa. D.-A. I. 1937, 3210. Kur Zelt ist Preklistr Nr. » gültig.
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