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^mnkcirbcrgcr Tageblatt A»,^g-»pr,is: l Millimeter Höhe einspaltig (— 48 mm breit) 8 Pfennig, Im Texiteil t-72 mm breit) S« Pfennig. RabatMafiel X. Für Nachweis und Vermittlung SS Pfennig Tondergebühr. Poftsch»<Nl>»ti>: LUpp, ?S2oi. «!-»,«Indeniroko»t»: Frank-nberg. Fernsvr. 31S — rrahtanlchrpt: Tageblatt Frankenbergsachfen. Da, Tageblatt erscheint an fedem Werktag - T»o»ata- 8e>,i«»prei« r ISO Mk. Bei Abtialuug in den Auegabestellen de» Sandg-bl-I-, I, Pfg. inehr, bei 3>i«rai,n»g Im Sladtgedlct >b Pfg . im vandgebict io Pfg. votenlobn. Wechenlarl.il so Pf., SIn»«lnummer1»P,., SannabendnummerSoP,. 88. zahkga«- Somobend, den 28. Februar M7 nachmltta-s «r. 48 »a» Kranlenberaer raaedlatt Ist das zur »eröffenMnng der amtliche-, Belauntmachnngsn der Amtssau,tRanner zu Mha " " „„z ve, Ust«» Wrs-kmelsters der Stadt Frantenberg behördlicherseits bestimm,- Blatt MM tn der rschechoslowakel? HodHa MM alle AeHter wieder ZutrnaGen Nun aber auch Taten! In einer Unterredung mit dem Prager Sonderberichterstatter des „Daily Telegraph" befaßte sich der tschechoslowakische Minister präsident Hodza mir den neuen „Zugeständ nissen" der tschechischen Regierung an die deutschen Minderheitsparteien, die mit der Regierung zusammen arbeiten. Hodza gab offen zu, daß „die Regierung bisher in der Behandlung der Minderheiten Fehler be gangen habe". Er behauptete jedoch, daß das tschechoslowakische System „das groß zügigste in Europa" sei, und erklärte, alle Fehler wieder gutmnchen zu wollen. Er sei bereit, voll mit der Sudetendeutschen Partei auf der Grundlage der bestehenden demokra tischen Verfassung zusammen zu arbeiten. Auf dem Gebiete der Erziehung besäßen die deut schen Bürger der Tschechoslowakei bereits Er leichterungen, die weit über das hinausgm- gen, wozu sie auf Grund ihres prozentualen Verhältnisses zur Gesamtbevölkerung berech tigt seien (?). Die deutsche» Vottstcile Hütten jedoch einen tvirklichen Grund zur Beschwerde, den» ihre Behandlung sei, was staatliche Anstellungen anlange, nicht anständig gewesen. Nur auf dem Erzlehungs- und postalischen Gebiete seien sie entsprechend vertreten, 2m Eisen- vaynwcsrn und in der Finanz seien sie jedoch mit kau»» 12 v. H. und auf anderen Gebir- ten mit noch weniger vertreten. Er, Hodza, habe den tschechischen Natioua- listen erklärt, daß eS zu der moralischen Zer- setzung des Staates führen wurde, wenn man zwei Klassen, die der Besitzenden und die der Habenichtse, schaffen wurde. Man habe ein großzügiges Verständnis für die Lage gezeigt, wie sich aus der geplanten Ernennung von Deutschen für d-e Besetzung von freien Staatsstellen ergebe. Fnr 'Mwisse Posten" müsse man jedoch „der absoluten Loyalität der Kandidaten gewiß sein". Der Berichterstatter wies dann darauf hin, daß Henlein, der Führer der Sudeten- deutschen Partei, sich vor kurzem beklagt habe, daß seine Partei von jeder Zusammenarbeit mit der Regierung ausgeschlossen sei. Hodza erwiderte, er wolle keine Partei von der Zu sammenarbeit ausschließen, wenn sie sich offen auf die Grnndlaoc des parlamcntarisch-dcmo- krntischen Systems und der gegenwärtigen Verfassung stelle und alle totalitären Ziele ablehne. Die Deutschen müßten ihre Beyre- bungen entsprechend diesen unabänderlichen Grundsätzen geä °en. Ms» maHW die MUMM der SowjetlmiW Aufschlußreiche Anfstellunq über die personelle Besetzung des Außeukommissarints ktor: Saslawski; Fi» anzab - Direktor: Martinson, Jakow Büros bei den Bundesrepubliken' Bei dex Großrussischen Sochj^rePMik: -lngsc, b tcilung : Leiter: <railawskl: Rat: Zalkin; Kaderabtei lung: Direktor: Sas "" ' teilung: O' Martinowitsch. BEewismus und Zudentum n-d Gns Der „Nachrichtendienst der Anti-Komin tern" veröffentlicht eine Liste der jüdischen Beamten des sowjetruffischen Außenministeri ums, die folgende Namen enthält: Volkskommissar: Finkelstein-Lit ¬ winow; Generalsekretariat: Unterge neralsekretärin: Schmoich-Bronskaja; Pro tokoll: Stellvertretender Leiter: Wolk, Se kretärin: Burstein; Politisches Archivi Vizcdirektorin: Morschtiner. Erste Politische We st abteil nng: Direk tor: Berjosow, Lasar Emanuilowitsch, Vize direktor: Jlinski, Jakow Simjonowitsch; Zweite politische Westabteilung: Direktor: Stern; Vizedirektoren: Beschanow, G. Jakow lewitsch Lenin; Referentin für deutsche An gelegenheiten: Kanter, Referentin: Datotsch- naja, Berta Israilewna; Dritte politische Westabteilung: Direktor: Neumann; Vizc- direktor: Weinberg; Referent für großbri- tailische Angelegenheiten: Lelanö, Referentin für italienische Angelegenheiten: Kme, C. Jsakowna; Erste politische Ostabteilung: Direktor: Zuckermann; Referent für türki- sck>e Angelegenheiten: Gurewitsch; Presse referentin: Halperin; Zweite politische Ost abteilung: Vizedirektor: Smirnow-Bregowski, M. Samuilowitsch; Referenten für chinesische Angelegenheiten: Marmorstein, Palei, Jokow. urlstis chc rcmennug: Plotkin, M. Abramowitsch; Juristischer Rat: Blumenfeld; Referent: DUNAU, I. Sawatje- witsch; Wi r tsch a ftsabteilung: Direktor: Rosenblum; Vizeoirektor: Morschtyu; Refe rent: Grinjow, M. Jljitsch; Konsular- nbteilung: Rat: Sercbrenni, Benjamin; Referenten: Kriwitzkaja, Vera Jakowlewna, Sirel, Zodoke; Presse- und Jnforma- t i o n sa b t e l l u ng: Vizedirektor: Miro» vvw; Referenten: Jaroschewski, M. Jefimo witsch, Tobinson, Trojanker, Grünstem. Zyp- kina. Diplomatische Agenten: in Leningrad: Wein stein in Alma-Ata: Rofe, in Blagowest- schensk: Neumark, I. Moissejewitsch. Bei der Transkaukasischen Sowjetrepublik: Delegier ter: Stark, Leonid. Bei der Turkmenischen Sowjetrepublik: Delegierter: Borisow, Salomon; Stellvertreter: Schcreschcwski, I. Jsakowitsch. Bei der Usbekischen Sowjet republik und der Tadschikischen Sowjetrepu blik: Delegierter: Einhorn, Jakow. Bei einer Reihe weiterer Beamter ist dir jüdische Abstammung wahrscheinlich. Das sowjctrussische Volkskommissariat für Sie Auswärtigen Angelegenheiten hat mithin wenigstens 47 jüdisch« Beamte an leitende» Stelle». Der Volkskommissar selbst ist ei» Jude, sei» Stellvertreter Krestinski mit einer Jiidi» verheiratet. Die acht wichtigste» Ab- trilungcn werden von Inden geleitet. In de» wenigen verbleibenden Abteilungen find min destens die stellvertretenden Leiter Juden. Der gesamte übrige Stab von Beamten und Angestellten ist durch und durch verjnbet. Das bedeutet, daß die sowjetische Autzenvoli- tik vo» Juden gemacht wird und jüdischen Zwecken dient. Die tatsächliche Einheit von Bolschewismus und Judentum wird damit bewiesen. Wieder ein Reichsdeutscher in der Sowjetunion verhaftet Der seit 1981 in der Sowjetunion beruflich tätige deutsche Reichsangehürige Diplom- Ingenieur Franz Schuster wurde an, 22. Fe- bruar in Leningrad unter der nachgerade schon °"an>. bekannten Beschuldigung sowjet- staatsfeindlicher Propaganda verhaftet. Damit erhöht sich die Zahl der in den letz- teu Mouateu in der Sowjetunion verhafteten Reichsdeutschen auf 44. Die Erwartung, daß die Verhaftungswelle und die damit zusam menhängende Deutschcnvcrfoigung in der Sowjetunion nach dem kläglichen Ergebnis der bisherigen Schauprozesse zu Ende gehen würde, scheint sich demnach nicht zu verwirk lichen. «eine Teilnahme Moskaus an der Seelontrolle LerMleistung im Londoner Ausschuss Auch Portugal verzichtet Der Unterausschuß des Neutealitätskomt- tees hielt im Foreign Office eine neue Sitzung ab, die das sensationelle Ergebnis hatte, daß nunmehr die Russen aus der Flottenkontrolle ausscheiben. Sowjetbotschafter Minsky hat diese» Entschluß mit einem Brief an den Vor- sitzenden Lord Plymouth begründet. Als Grund ist angegeben, daß Rußland nicht zu frieden ist mit dem Golf von Biskaya und lieber ruhigere Gewässer im Mittelmeer zur Kontrolle wünsche. Deutschland hatte demgegenüber den Antrag erhoben, daß alle Seemächte, die mit der Kon trolle betraut würden, sich mit den ihnen zu- gcwiescucn Küstenabschnittcn einverstanden erklären müßten. Wie es heißt, werden an Stelle der Sowjetrusscn wahrscheinlich Hol länder mit der Kontrolle in der Biskaya betraut werden. Ebenso ist Ucbcreinstim- mung darüber erzielt worden, daß die Hol länder mit der Ucberwachung der Kontroll mahnahmen auch an den Landgrenzen beauf tragt werden. Holland, so stellt Lie Londoner Presse fest, sei besonders dafür geeignet, da eS traditionsge mäß neutral sei und zweitens, da die Holländer als sprachenkundig und zuverlässig bekannt seien. Es sind bereits einige holländische Per ¬ sönlichkeiten genannt worden, die mit der Lei» tung der Kontrollmaßnahmen betraut werden sollen. So Admiral de Graaf, der das Kom mando über die Seekontrolle erhalten soll, und Generalmajor van Voorse, der das Ober kommando über die Landkontrolle überneh men soll. Weiter wird angenommen, daß der frühere britische Gesandte in Addis Abeba, Sir Sydney Barton, die Londoner Zentral« des Nichtcinmischungsausschusses leiten solle. Wie -er „Star" meldet, sei anzunehmen. daß Portugal jetzt ebenfalls nicht an -er See» kontrolle teilnrhmen werde, so -atz vorläufig Grotzbritannien, Frankreich, Deutschlan- uni Italien, wie ursprünglich beabsichtigt, -i, Küsten kontrollieren sollen. Nach endlosen Verhandlungen ist damit der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt, daß die Seckontrolle von Deutschland, England, Frankreich und Italien durchgeführt wird. Der von den Sowjetrusscn gegen den ihnen zugewicsenen Teil der nordspanischcn Küste erhobene Einwand, diese Strecke sei „zu stürmisch", ist auch von den Zeitungen Eng lands und Frankreichs nur ironisch beurteilt worden. Mit dem Eingehen auf Lie sowjet- russische Forderung nach einer Beteiligung an der Flottenkontrolle haben die Macht« also nur Zeit verloren. GGEe Kritik an Vinn» Fiaudin: Vürm meint es ehrlich, aber er führt das Land dem Zusammenbruch entgegen Vertrau-nserWrlmg angenommen In der französischen Kammer begann die seit langer Zeit angekündigte innenpolitische Auseinandersetzung. Flandin erklärte, Mini sterpräsident Blum habe angeküudigt, daß er im Mai ein neues Programm einbringcn werde, uud daß das Programm der Volks front lediglich einen Ucbergang darstelle. Wenn sein Versuch mißlinge, so werde Blum das kapitalistische Regime verantwortlich Za chen und seine Abschaffung fordern. ES sei aber die Frage, ob die Ereignisse es Blum überhaupt gestatten würden, mit seiner neuen Politik bis zum Mai zu warten. Es sei der Regierung unwürdig, eine Katastrophe ab zuwarten, die das gesamte Land treffen würde. Blnm meine es sicher ehrlich, aber er sühre das Land dem Zusammenbruch entgegen. Die Regierung behaupte zwar, daß die Weltaus stellung in wirtschaftlicher nud finanzieller Hinsicht einen Erfolg bedeuten werde. Aber nur unter günstigsten Umständen und vor ausgesetzt, daß die Ausstellung am 1. Mai eröffnet werden könne, sei mit zwei Millionen ausländischen Besuchern zu rechnen. Wenn jeder von ihnen 200Ü Frauken auSgcben würde, ergebe daS vier Milliarden Franken, d. h. weniger als der Betrag der Anleihe der französischen Eisenbahnen in England, die noch in diesem Jahre zurückgezahlt werden müsse. Der Ministerpräsident sei der Gefan gene des Marxismus. Es bestehe die Befürch tung, daß er langsam zur Diktatur abgleite. Klassendiktatur aber bedeute Bürgerkrieg. Wenn Blum beabsichtige, Frankreich zn iso lieren, so würden die Erklärungen seiner Freunde über die Sowjetisierung sehr schnell dazu beitrage», denn England und Amerika hätten stärkste Abneigung gegen den Kom munismus. Die Zahl der Arbeitslosen habe keineswegs abgcnommen. Die Versprechen Blums hin sichtlich großzügiger Notstandsarbeiteu feien nicht erfüllt worden. Das Brot, das er ver sprochen habe, fehle noch auf viele» Tischen. Nach scharfen Angriffen des ehemaligen Fi nanzministers Reynaud auf die FinauzpoliitlL Blums sprach Ministerpräsident Blum selbst. Die „Pause" bedeute nichts anderes, so führte er aus, als die Durchführung einer vorsich tigen Politik, wobei in Erwägung gezogen wer den müsse, ob man gewisse Pläne nicht besser etwas hinausschieben werde. Eine Periode der Stabilität sei notwendig, damit man sich erst einmal wieder zurechtsinde. Der wieder ge sundenden Wirtschaft müßten neue Erschütterun gen erspart werden. Blum gab zu, daß das Schatzamt in diesem Jahr viel Geld krauche, und die Regierung nur die Möglichkeit habe, Krebste nufpmchmcn, aber das sei überall so. Die finanzielle und die allgemeine Krise tonn ten erst besiegt werden, wenn die ausgesühr en und gehorteten KapstaÜm wieder in den Wirt- schaftslrcislauf en geschaltet würden. Die Pause sei notwendig; dum dst Regierung krauche Kredite, und sie dürfe nicht den Eindruck er wecken. als ob sie die Ltaatsgeschäfte leichtsinnig verwalte: Nach der Pause werde man fort fahren, das Programm der Voltsfront zu ver wirklichen. Dieses Programm, so bton'e Leo» Blum mit Nachdruck, sei aber das einzige, wo zu die Mehrheit gegenüber dem Lande Ver pflichtungen übernommen habe. VerttnuenseMiirlmq für Blum mit 36! liegen M Stimmen Im weheren Verlaus der Kammeraussprachs führte der radilalsozialistische Fraftionsführer Lampinchl aus, n enn man der Volksfront- Negierung den Vorwurf mache, übereilt ge handelt zu haben, so müsse man dem cntgegen- halten, das) besonders aus sozialpolitischem Ge biet zn viel zu tim gewesen seh als das) dis Eile nicht zu einer gewissen Pflicht gew udeu wäre. Man müsse allerdings gleichzeitig zu geben, das) einige unter den getroffenen Maß nahmen eine gewisse Zurückhaltung not- wendig machten. Ties beziehe sich iu-besondere auf die Durchführung der 4lstStPuden Woche, deren Vcnallgenwiuerung die Wwsthaft ailur- beding verhindern würbe. Tie Vertreter der Koammuipm und de«