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Feierstunden nach -ein Alltag Buoocniviel in LWa Zn einem chinesischen Haus gehören Spiel sachen zum Inventar wie Betten, Tische und Teppiche. Sie stehen in einer Ecke des Hauses, ftc werden den Kindern nicht zu Feiertagen geschenkt, sondern dienen zur allgemeinen Be lustigung. Die chinesischen Puppen stellen überwiegend Erwachsene dar und sind den Figuren unseres Marionettentheaters vergleichbar. Man sieht Figuren aus den bekanntesten Theaterstücken oder realistische Verkörperungen von Hand werkern, Bauern, Kulis, Fischern. Meist sind es Werke eines nicht ungeschickten Holz- schuitzers, der nicht selten zur Verwandtschaft gehört. Die Frauen haben den geschnitzten Puppen Kleider gemacht, und die Kinder ge ben ihnen einen Namen. Handwerker und Bauern bekommen zu Neujahr, wie jeder Chinese, ein neues Gewand, und die Schan- spielerfiguren stehen in einem kleinen Glas kasten, damit sie nicht so sehr verstauben. So haben die Puppen fast ein ewiges Leben, sie vererben sich von Generation zu Generation, bekommen neue Kleider und einen verbesser ten Komfort, wenn es der Familie gut geht. Denn für die Chinesen ist es selbstverständ lich, daß den Puppen auch Möbel und Geräte gehören, Tische und Stühle. Da alles in China gesammelt wird, gibt es natürlich auch Puppenmuscen, in denen ganz alte Stücke gezeigt werden. Tongebrannte Figuren aus der Hanzeit, die zuerst die Kin der zu Beginn unserer Zeitrechnung erfren- ten, sind eine begehrte Seltenheit, aber noch hier und dort zu finden. Natürlich gehört in Vie Puppenkammer auch eine ganze Mena gerie. Schweine und gefleckte Rehe sind die Favoriten, aber am allerhäufigsten findet man Affen, von denen sich die Kinder viels Geschichten erzählen. Die Gruppe der drei Affen, von denen der eine die Ohren mit den Händen verschließt, der andere die Augen verdeckt und der dritte den Mund zuhält, sind das alte Anschauungsbild für tugendhafte Er ziehung. All dies ist Spielzeug für kalte und reg nerische Tage. Wenn die Sonne scheint und die Kinder sich im Hose tummeln, dann haben fie ihre Kreisel, ihre Murmeln und ihre Kupferstückc. Es gibt eine große Menge voll Spielen, die alle ihre besonderen Regeln ha ben. Die billigsten Murmeln sind gefundene, von der Natur rundgeschliffene Kieselsteine, aber es gibt auch Glaskugeln, die im Innern ein hübsches Muster haben, gebildet von bunt- gefärbten Reiskörnern. Wie geschickt solch ein kleiner Chinese ist, kann man am besten beim Trieseln beobachten. Der Kreisel muß Treppen heruntertanzen und unten noch in rhythmischer Drehung an- kommen, er darf auch nicht auf einem schma len Geländer die Balance verlieren. Zuletzt und nicht ohne Zögern, sei das Kupferspiel erwähnt. Es ist zwar unterhal tend, fördert die Geschicklichkeit und bedeutet gesunde Beivegung in. freier Luft, es stellt aber zugleich eine wahrhaftige Spielhölle dar. Schon mancher Junge hat sein ganzes Ta schengeld an einem Nachmittag verloren. Dieses Kinder-Fan-Tan wird nämlich mit richtigen Kupfermünzen gespielt, von denen drei auf einen Cent gehen. Es gibt auch da eine Menge Regeln. Man kann eine Kupfer münze aus einen Stein legen und versuchen, sie mit anderen Münzen wegzuschießen. We niger geschickte Kinder wetten dann auf den Champion. Jedenfalls kommt es hierbei nicht nur aus die Geschicklichkeit, sondern auch aus vas Geldgewinnen an. AVer die chinesische» Eltern haben nicht das geringste dagegen. Sie alle haben es in ihrer Jugend selbst gespielt und find sehr erfreut, wenn ihr Jüngster mit roten Wangen und zehn erbeuteten Kupfern heimkommt. Turnunterricht hat es in den chinesischen Schulen alten Stils nicht gegeben. Die Spiele mußten das Turnen ersetzen. Besonders die chinesischen Ballspiele find dazu geeignet. Man kann chinesische Kiirder oft stundenlang her- Zwischeu dem 20. und 40. Grad nördliche» Breite und dem 35. und 75. Grad westlicher Länge liegt das Sargassomeer, jener Teil des Nordatlantik, der schon im Bericht des Ko lumbus über seine historische Fahrt nach der Neuen Welt erscheint und seither die Auf merksamkeit immer wieder aitf sich gezogen hat. Diesem Sargassomeer, gleichsam ein Ozean im Atlantik für sich, widmet der Fran zose Lonis Germain in den ozeanographischen Berichten von Monaco eine höchst bemerkens werte Abhandlung, in der die Fragen nach Entstehung, Alter und Bedeutuna des mehr als zweieinhalb Quadratmeilen großen Gc- wietes beantwortet werden. Aber diese Antworten sind nicht in jedem iFalle eindeutig oder gar abschließend; noch zu Spiele Geheimnisse umgeben die Meeralgen- mrunde, über die der Südamerikafahrer glei- !tet. Schon die Begrenzung des Sargasso- meeres macht erhebliche Schwierigkeiten, und die eingangs angegebenen Längen- und Brei- tenbeftimmungen sind nur ein Ungefähr und können sich verschieben, wenn man als äußerste Begrenzung die Linie annimmt, an Ler Ler Tang noch häufig vorkommt. Diese Grenze bildet ein ziemlich gleichmäßiges Oval, Las lediglich nach den Bermudas zu aus gebuchtet ist. Kolumbus hat als erster zuverlässige Nach richt von der einzigartigen Erscheinung heim gebracht. Tatsächlich muß das Sargassomeer schon früher bekannt gewesen sein, denn in alten Schriften aus dem Mittelalter und aus noch früherer Zeit werden auch schon „See krautwiesen" in jener Region genannt. Langs nach Kolumbus' Zeiten setzten die ersten ge naueren Untersuchungen ein. War schon frü her die ungewöhnliche Durchsichtigkeit der Sargassosee ausgefallen, so suchte man sich nun den überraschend hohen Salzgehalt und die hohe Wassertemperatur zu erklären. Das war noch verhältnismäßig einfach, aber schon die Frage nach der Herkunft des Tangs, der mit den Winden wandert, wurde verschieden beantwortet. Früher wiesen die Meeresforscher auf den rnnhüpfen sehen, während fie de« Federball wieder mit Fußsohle oder Zehen Dutzende von Malen ohne Unterbrechung in die Höh« schleudern. So dienen Spiele und Spielzeuge mit der Unterhaltung zugleich auch der Erziehung. Aber auch für das kindliche Herz ist reichlich gesorgt. Die wandernden chinesischen Zucker bäcker machen für einen Kupfer dem chine sischen Kinde ein Huhn oder eine bunte Blume, die natürlich nicht gleich gegessen, sondern, auf einen langen Bambusspan ge steckt, erst rundherum gezeigt werden. Noch beliebter als die Zuckerbäcker sind die Gras flechter, die aus einem besonderen Schilf Frösche flechten, Heuschrecken knoten und lange, sechsmal gekrümmte Drachen basteln. Ein Spielzeug, das zärtliche kindliche Pflege erfordert und von den Kleinen abends und morgens mit frischem Wasser getränkt nnd so am Leben erhalten wird. Golfstrom, der die schwimmenden Wtefen von den westindischen Küsten und den Bahama- Jnseln heranführt. Vor ungefähr zwölf Jah ren ist diese Theorie durch Untersuchungen in dessen erheblich ins Schwanken geraten. Da nach hätte man es mit an Ort und Stelle sich fortpflanzendem Tang zu tun, eine An nahme, die noch dadurch eine wesentliche Stütze erfährt, daß sich zwischen den an den amerikanischen Küsten auftretenden Tang arten und den Sargassoalgcn keine Brücke schlagen läßt. Anders die ungemein reichhaltige und in hohem Maße an die Tanggründe angepaßte Fauna, die mit der der Küstengebiete viel Aehnlichkeit hat. Besonders interessant die Fische, und da wieder die Aale, die aus den europäischen Gewässern, aus Mittelmeer, Nordsee und Kanal ihre berühmten Wande rungen in die warmen und salzreichen Wasser der Sargassosee antreten. Die Hochzeitszüge der Aale werden mit dem großen Laichgeschäst abgeschlossen. Während die jungen Tiere den europäischen Kästen zuwandern, bleiben die Alten bis zu ihrem Ende im Sargassomeer. Für jeden Aal ist es nach fünf- bis sieben jährigem Aufenthalt im Osten letztes Ziel, das im Laichen seine Krönung findet. Die Entstehung des Sargassomeeres will Germain durch das Dasein eines vor langer Zeit untergegangenen atlantischen Kontinents erklären, der die gegenwärtige Größe des Tangsee besessen habe. Demnach wären die schwimmenden Wiesen lediglich die Ueber- bleibsel von Pflanzen, die früher an den Küsten des untergegangenen Landes behei matet waren, und die sich allmählich der neuen Umgebung angepaßt haben. So könnte man auch die auffallende Tatsache erklären, daß Bindeglieder zwischen den Meeresalgen der Küstengebiete und denen des Sargassomeeres fehlen und könnte weiter den Küstencharakter der Sargassomeer-Fauna begreifen. Mn Familie die mm Mm! „Schwimmende Wiesen" des Ailaniil Fragen nnd Antworten um das Sargassomeer Aledermaufe-zu Anrecht verachtet! Von allen Säugetieren ist Wohl keines sm wenig geschätzt wie die Fledermaus. Schuld! daran niag vor allem jener uralte Volksglaube! sein, der dem harmlosen Tier allerlei Un-i heimliches andichtct. Man weiß in weiten! Kreisen eben noch nicht zur Genüge, daß diel Fledermäuse Lurch die Vertilgung von In», selten unschätzbaren Nutzen stiften, und in derp von der Malaria bedrohten Gebieten durch« Vertilgung von Mücken wertvolle Hilfe bei! der Bekämpfung dieser Krankheit leisten. Ein« Warmer Verteidiger der Fledermaus ist das^ Lem amerikanisä-en Ackerbauamt angegliederte« biologische Forschungsinstitut. In einer Vcr- öffentlichung dieses Instituts wird darauf' hingewiescn, daß die Fledermäuse einen Guanm erzeugen, der wegen seines hohen Gehaltes an Düngesalzen ein außerordentlich wertvolles Düngemittel darstellt. Hier ist vor allem die« mexikanische Fledermaus zu nennen, die auch! in den südlichen Staaten der Union stark ver breitet ist. Das Tier vermehrt sich besonders« stark. Wenn die mexikanischen Fledermäuse einen sicl-eren Zufluchtsort, eine Höhle oder einen Hausboden, finden, wo sie ungestört ihren Tagesschlaf verbringen können, so, schließen sie sich dort zu Kolonien zusammen^ die Zehntausende von Tieren zählen. Einmal! wurde beobachtet, wie aus der Luke eines Kirchendaches Fledermäuse in solchen Mengen ausschwärmten, daß der Zug in der Abend dämmerung einer aus einem brennenden Gebäude aufsteigenden Rauchsäule glich. Das kostbarste Perlenhalsband der Welt Nach einer Meldung aus Sydney hat sich die berühmte Perlentaucherin Miß Bendersow mit einem jungen reichen Farmer verheiratet.. Ihre Mitgift besteht nur in einem einzigem Gegenstand, und zwar in einem Perlenkollier, das als das schönste der Welt anzusprechcn ist. Jede Perle des Kolliers hat das Mädchen selbst vom Meeresgrund geholt und ost genug beim Tauchen ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Einmal befand sich Miß Vendcrson auf der Suche nach Perlen auf dem Wrack eines un tergegangenen Schiffes, das größtenteils mit« Schlamm und Sand bedeckt war. Während der Sucharbeit sah die Taucherin sich plötzlich einem riesigen MeereSpolyp gegenüber, der seine Fangarme nach ihr ausstreckte. Unter Aufbietung ihrer ganzen Willenskraft gelang es Miß Benderson, das Signal zu geben, wo rauf sie mit dem Meeeresnngeheuer hochgezo gen wurde. An Bord angelangt, konnte dis Schiffsbesatzung den Polyp töten. Die jungs Ehefrau ist sehr stolz auf ihre Trophäe deN Meeres, doch hat sie ihrem Ehemann das« Versprechen geben müssen, fortan ihrem ge fährlichen Beruf zu entsagen. * . Lin Diamantenfeld unter der Stadt Diamanten und Rubinenkristalle im Werte eines Ncesenvermögens sollen unter der Erde innerhalb der Stadtgrenzen von Edmonton sAlberta) liegen. Diese Feststellung wurde son dem deutschen Geologen Ferdinand« Pomahac gemacht. Ein Stein, den er bei« Grabungen unter dem städtischen Gelände «orfand, wurde von einem Juwelier als ein jochwertiger Rubin festgestellt. Asm Md MM Mm Der Film als künstlerisches AusdrmkSmittel / Von Dr. Ich. Eckardt Die bedeutungsvolle Jayrestaguug der Rcichssilmkammer am 5. und 6. März wird sich u. a. auch mit dem Film als Kunstform unserer Zeit be schäftigen, um so auch ihrerseits de« deutschen Filmkunst wesentliche Impuls« geben zu können. In diesem Zusam menhang erscheinen die untenstehenden Ausführungen besonders interessant. Es wäre töricht, anzunehmen, die Erfin dung der Kinematographie wäre eine Au- fälligkcit. Nichts im Leben des einzelnen, nichts im Leben der Völker ist eine Zufällig keit. Auch dann nicht, wenn wir mit der Bc- greuzthcit unseres Urteilsvermögens tiefere Gründe nicht einschen können. Die Darstellung der Bewegung >var schon den Urvölkern ein Problem. Wir haben ge lesen, wie der Forscher Norbert Lästeret in den Höhlen Südfrankreichs Tierzeichnnngen ent deckte, die Tieren sechs bis acht Füße gaben. Was war die Absicht einer solchen Zeichnung? Nichts anderes, als die Bewegung des Tieres »n veransckianlichen. Sicher ein primitiver Einfall, aber ein beachtenswerter Versuch, di« Bewegung als solche wiedcrgeben zu können. Wie sich in all den Jahrhunderten diese Ver- sucl-c mehrten, und wie nm» allmählich tech nische Möglichstesten sand, um durch rasche Folge von Bildern, die einzelne Phasen einer Bewegung festhalten, die Illusion der Bewc- »ung zu erzeugen, das haben wir schon oft erzählen gehört. Das BilS selbst hat tm Volk immer sein« Bedeutung gehabt. WaS wurden die Holz schnitte in der Bibel oder in den Kalender» bestaunt, beschaut nnd gedeutet! Wir habe« es nicht vergessen, wie Erwachsene und Kinder um diese Bilder saßen und der eine oder an dere zu den Bildern erzählte, die Phantasie lebendig werden ließ, eigene Erlebnisse hin einverwob und so die Schaulust des Mensche» befriedigte. Der alte Holzschnitt ist von der Photographie verdrängt worden. Und die Photographie in Verbindung mit Ler mär chenhaften Reproduktionstechnik der heutigen Zeit haben das Bild in überreichem Maße bis in die kleinste Siedlung gebracht; der Hunger nach dem Bild ist von Jahr zu Jahr größer geworden. Heute gibt es kaum mehr eine Zeitung, die ihren Text nicht mit Bil dern ergänzt, von Len Millioncn-Auflagen der illustrierten Wochenschriften, Magazinen und dergleichen ganz abgesehen. Der Erfolg des Bildes ist sicher auch im Tempo unserer Zeit begründet. Aber der Wunsch nach dem Bild hat auch eine ernstere Seite. Seit dem Humanismus hat sich unsere sogenannte „Bildung" nur zu ost inS bloß Abstrakte, ins lediglich Begriff liche verloren; das war nrit ein Grund, war um sie den Zusammenhang mit dem Volk sinnier weniger finden konnte. Das Volk miß traute dieser Bildung und wollte sich ein Ur teil über die Dinge des Seins aus eigener Anschauung bilden. Diesem Streben nach eigener Anschaung auch von Dingen, die man in ihrer unmittelbaren Wirklichkeit nicht haben und sehen konnte. So wurde das Bild zum Vertrauten des Volkes, das sich nichts vormachen lassen Wollte und dessen sehnlicher Wunsch die Erfassung der Wirklichkeit war. Das bedeutete um so mehr, als alle diese Entwicklungen in einer Zeit liefen, in der sich die BevölkerungSzahl auf der ganzen Welt ganz wesentlich vermehrt hatte. Wenn wir daran denken, daß bis 1800 Europa nicht mehr als etwa 180 Millionen Einwohner hatte, daß gute hundert Jahre später, also etwa um 1V10 bereits 460 Millionen gezählt wurden, dann sehen wir, daß Plötzlich eine Bevölkerungs dichtigkeit anwuchs, die auf allen Gebieten vor neue Aufgaben stellte. In hundert Jahren fast eine Verdreifachung! So wurde die Masse und so ragten die Probleme der Masse auf. Zu ihnen zählte auch die Frage, wie soll diese Masse unterhalten werden? Die alten Formen konnten nicht mehr genügen. Sie er forderten gewisse Voraussetzungen von Bil dung und hatten zudem meist auch nur für einen kleineren Kreis die gewünschten Mög lichkeiten. Mit ihrer geistigen Substanz konnte diese plötzlich angewachsene Masse ohnehin noch nichts anfangen. Hierher gehört auch das Theater. Seine Kultur sprach diese Masse vielfach nicht an. Und seine Fassungsmöglich- keit war für den plötzlichen Ansturm zu ge ring. Dieser Masse mußte mit einfacheren Mitteln etwas gesagt werden. Das Bild ist so ein einfacheres Mittel. Alles Optische ist unbeschwerter, naiver, erschließt sich dem ein fachen, voranssetzungslosen Menschen leichter. Jedenfalls viel leichter als das gesprochene Wort, besonders das Wort der Dichtung. .. So hat diese Masse den Film geboren, oder aber, so wurde der Film in dem Augenblick geboren, als diese Masse stürmisch an dl« Tore klopfte. Wir haben gehört, daß Lie WunLer- trommel, mit deren Konstruktion eigentlich die Kinematographie in Erscheinung trat, 1832 erfunden wurde. Mit diesem Zeitpunkt also begann eine neue Epoche des Ausdrucks für eine neue Menschheit; mit diesem Zeitpunkt begann das bewegte Bild, zum Unterhaltungs mittel einer neu entstandenen Masse zu wer den. Uebersehen wir nicht das fast symbolisch« Zusammentreffen: Die Wundertrommel, der wir diese unabsehbare Bedeutung beimessen müssen, wurde ausgerechnet in dem Jahre er kunden, in dem der große deutsche Olhmpier Goethe starb, der schöpferische Höhepunkt einer durch Jahrhunderte gelvaMcnen Knltur, di« sich von jetzt an in einer ganz neuen Epoche behaupten lernen mußte. Heute gilt es, diese Masse seelisch und geistig zu Wecken und zu vertiefen. Wir setzen alles daran, aus ihr ein Volk zu schmieden. Der neue deutsche Staat will sic politisch mit na tionaler Substanz und Kraft erfüllen, will ihr den Willen zu einem aufbauenöen Ziel be wußt machen und sic so eiuschalten in da» vielfache Werden einer Nation. Darüber hin aus wollen wir ihr auf allen Gebieten vertieft« Erlebnisse nahebringcn, wollen ihre Ans brucksmittel zu künstlerischen Bekenntnissen steigern und ihr die Fähigkeiten geben, dies« Bekenntnisse zu erfassen, «m so — und damit rundet sich unsere kurz« Betrachtung — aub der technischen Wunde,trommel «in neue» Wunder künstlerischer Offenbarung M schaf fen, den Film zu einer neuen Kunst des Ä, Jahrhunderts zu forme»».