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Kankenbevger Tageblatt ^n^rcgcr l Millimeter Höh« -inivaltig «g nu» drei») 8 PfeMNg, im TexiteU k— 7r mm breit) SO Pfennig. Nabnttftaffel X. gür Nachweis und «ermlttlung LS Pfennig s«nderg«bühr. PoftfchreNonlo: Leipzig r»>or, «enieindegieoro»«»: granliiberg. ^erospr. »IS. — »rahtanschrif«: Tageblatt granlenbngfachse». »Ii ra,«»l-It «rfchetni an jedem Mertiaz Moual,-«ezug,vr«i, : 1.00 w«. «ei «bholnn» In den «u»,»bestellen del Landgebiete« 10 Pfg. mehr, bei Antrag»»« Im Dtadtgeble« I» Pfg., Im «»nbgeblet 20 Pfg. Botenlohn. Srchenkarten SO Pf.. Einzelnummer 1OPf.. SonnabendnummerLOPf. Da» »ranlenberaer TaaeNaN ist da» M ««össeatll-ung der amtlichen Belanntmachunzen de» Amtrhauptmanne» zu M-a und des Ersten Bürgermeisters der Stadt zranlenderg behSrdllcherselt» deftimnite Blatt s«. zahrgang Dienstag, den 2. RSrz l»S7 nachmittags «r. Sl Wille zum Welthandel Bedeutsame Rede des Botschafters von Ribbentrop ans der Leipziger Frühjahrsmesse DU Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP, veranstaltete aus Anlatz der Leip- Eiger Frühjahrsmesse in der Alberthalle des Kristallpalastes eine Kundgebung „Wille zum Welthandel", bei der der autzerordentliche und bevollmächtigte Botschafter des Deutschen Reiches, Joachim v. Ribbentrop, bedeutsame Ausführungen machte. Einleitend wies Botschafter v. Ribbentrop darauf hin, dah ein offener Gedankenaus tausch auf allen Gebieten derzeit im inter nationalen Völkerleben wichtiger denn je sei. Er skizzierte sodann die Geschichte der Leip ziger Messe, die sich, wie ihm dieser Tage der Leiter der British Industrie Fair gesagt habe, bis auf den heutigen Tag den Ruf des.gro ßen Bruders aller Weltmessen behauptet habe und in Zukunft eine immer bedeutungs vollere Rolle spielen werde. Eine Wirtschaft, die nicht politisch gesichert ist, sei und bleibe ein Koloß auf tönernen Fritzen, der, wie daS Schicksal Roms, Karthagos, Athens und Spar tas zeige, immer dem Ansturm eines starken und harten Gegners erliegen müsse. Der Bot schafter arbeitete des weiteren die gewaltigen Wirtschaftsumwalzungen heraus, die der Weltkrieg und das Versailler Friedensdiktat zur Folge gehabt haben. Gegenüber den Folgen des wirtschaftlichen Wahn sinns von Versailles habe Deutschland gewaltige Anstrengungen machen müssen, um wieder auf die Beine zu kommen. Schlimmer noch als alle materiellen Belastungen sei der moralische Tiefstand des Nachkricgsdcutsch- lands gewesen, die durch die marxistische Irr lehre hcrbcigcführte tiefe und gefährliche Spaltung zwischen Arbeitern und Unterneh mern. Botschafter v. Ribbentrop fuhr sodann fort: , Der aus dem Osten kommende BolschewiS- mus trieb diesen Gegensatz auf die Spitze und wurde allmählich zur schwersten Bedrohung des gesamten Gefüges der europäischen Wirt- fchaft und der abendländischen Kultur. Es ist das unsterbliche Verdienst unseres Führers und der Nationalsozialistischen Deutschen Ar- beiterpartei, auch auf dem Gebiete der Wirt schaft in Deutschland einen radikalen Um schwung herbcigcführt zu haben. Der Grund, satz des Führers, das Kapital hat der Wirt schaft zu dienen und die Wirtschaft dem Volke und nicht umgekehrt, wird mit der Macht- ergreifung oberster Leitsatz für die neue deutsche Wirtschaftsgestaltung. Der Nationalsozialismus beseitigt die feind liche Spannung zwischen Arbeitern und Unternehmern und ersetzt diese durch eine Gemeinschaft aller Schaffenden im Dienste . des Volksganzen. Der Wirtschaft wird ihre bedeutsame Funktion als Diener des Volks ganzen zugewiesen, und in dem einigen Deutschland faßt einer der Grundsätze der nationalsozialistischen Weltauffassung „G e - meinnutz geht vor Eigennutz" immer tiefer Wurzel. Block der Auhe. der Ordnung und der Sicherheit Hiermit war in Mitteleuropa aber ein Block der Ruhe, der Ordnung und der Sicher heit geschaffen, auf dem die bis in ihre Grundfesten erschütterte deutsche Wirtschaft erst wieder aufgebaut werden konnte. Ich glaube, daß man heute nach den Er- fahrungen, die wir in den letzten vier Jahren gemacht haben, ruhig sagen kann, daß es ein unlösbares Wirtschastsproblem für ein einiges Deutschland aus die Dauer nicht gibt, d. h. also, daß die deutsche Wirtschaft selb ständig in der Lage ist, das deutsche Volk zu erhalten. .Die Richtigkeit der Theorie, daß, wenn, im großen gesehen, Deutschland für die von ihm benötigten Rohstoffe und gewisse zusätzliche Nahrungsmittel den entsprechenden Gegen wert in deutschen Erzeugnissen ausführen kann, die weitere deutsche Wirtschaftsgestal tung ausschließlich eine Frage der innere« Organisation ist, ist m. E. heute bereit« arundfätzlich erwiesen. Unser zu einer Ein l-eit zusammengeschweißter Volkskörper hat iu den letzten vier Jahren bereits eine große Anzahl in früheren Zeiten für unantastbar gehaltener wirtschaftlicher Dogmen ack adsur- ltum geführt, und manches Problem ge meistert, das unserer früheren liberalistischen Wirtschaft unlösbar schien. Der deutsche Wirtschaftskörper hat den Be weis erbracht, datz es einer nach einheitlichen Gesichtspunkten geführten Wirtschaft, getra gen von dem zielbewussten Wollen eines eini gen Volkes, möglich ist, ohne Gold zu existie ren. Wer hätte dies noch vor lvcnigcx Jahren für möglich gehalten! Die Entthronung des Goldes war für Deutschland das Ei des Kolumbus. Unser Führer ist aber seit der Machtergrei fung stets bestrebt gewesen, neben der wirt schaftlichen Sicherung der nackten Existenz.des deutschen Volkes eine Erhöhung des allge meinen Lebensstandards in Deutschland her- beiznführen und damit erweiterte Möglichkei ten des kulturellen Schaffens und des kultu rellen Austausches für sein Volk sicherzustellen. ' Nach erneuten, fehlgeschlagenen Versuchen, zu umfassenden internationalen Handels abmachungen zu kommen, schritt der Führer im vorigen Sommer wiederum zur Tat. Der VierjahreSPlan wurde kurzerhand beschlossen. Dieser Plan ist Deutschland von dem Aus lande geradezu aufgezwungen worden. Selbsthilfe durch den dierjahres-lan Der VierjahreSPlan ist nur eine natürliche .Selbsthilfe Deutschlands, und alle Kritik des 'Auslandes kann uns nur in unserer Auf fassung bestärken, daß wir auf dem richti gen Wege sind. Deutschland hat festge- stcllt, dass es Kohle, Holz, erfinderische Köpfe und unzählige starke schwielige Fäuste besitzt, und ist gewillt, die Rohstoffe, die es nicht im portieren kann, selbst herzustcllen, um seine Kinder besser ernähren und seinen Lebens standard allmählich heben zu können. In seinen weiteren Ausführungen betonte! Botschafter von Ribbentrop, daß die Auslän der, die in dem VierjahreSPlan einen Beweis für die „Welthandelsfeindlichkeit" der deut schen Wirtschaftspolitik erblicken, einen gerade zu kapitalen Trugschluß begingen. Für eine wirtschaftliche. Abschließung sei Europa viel zu klein. Ein gegenseitiger Güteraustausch habe je doch eine wirtschaftlich geordnete innere Struk tur der einzelnen Wirtschaftsräume zur Vor- aussetzung. Diesem Zlvecke diene der zweite VierjahreSPlan, der der deutschen Wirtschaft dadurch, datz er uns in den vitalen Rohstoffe» vom Auslande unabhängig mache, eine Roh stoffbasis gebe. Ter VierjahreSPlan diene also nicht der Autarkie, sondern er schaffe die Bor- aussetzung für eine geregelte Wiederaufnahme^ am Welthandel. Noch übertroffen werde die ivirtschaftliche Bedeutung des Vierjahrcsplancs von der Tragweite seiner politischen Auswirkung. Die Einteilung der Welt nach dem Kriege in Sieger und Besiegte habe auch eine Ein teilung der Nationen in Habende und Habe nichtse zur Folge gehabt. Wenn trotzdem eine Befriedung durchgeführt werden solle, dann müßten die besitzenden Nationen zu einem Arrangement mit den besitzlosen kommen. Dieser Ausgleich liege im Interesse aller Staaten. Nach Lage der Dinge, so fuhr Botschafter von Ribbentrop bann fort, ist dieser Ausgleich nur auf zwei Gebieten zu finden, nämlich: erstens durch eine Lösung der Frage der Rück- gäbe de« ehemaligen deutschen Kolonial besitzes, und zweitens durch die eigene Krakt des dcntschen Volkes selber. Neutschlands «echt ach Kolonien Was die Lösung der Kolonialfrage angeht so hat der Führer in seiner Rede vom 30. Ja nuar erklärt, daß ,chie Forderung nach Kolo nien in unserem so dicht besiedelten Laude sich als ein« selbstverständliche immer wieder er ¬ heben wird". Wenn man heute die Mantel note des Versailler Vertrages nachliest und feststellt, wie dort die Verwandlung der deut, schen Kolonien in Mandatsgebiete wörtlich be- gründet wird mit „den Raubzügen auf den Welthandel, die Deutschland von seinen Kolo nien aus betrieben hat", und mit der Unfahig- ckeit, Kolonien zu verwalten, so wird uns heut« iso recht klar, unter welch krankhafter Haßpshchose und mit welch fadenschei nigen Gründen der deutsche Kolonial besitz liquidiert wurde. Ich glaube, datz jeder Bernünftigdenkenb« heute Liese Argumentierung der damaligen Zeit kaum mehr für möglich halten wird, und ferner glaube ich, datz auch jeder Unvernünf tige kaum behaupten wird, datz diese seltsame Begründung der gefundenen Patentlösung mit der Forderung des Präsidenten Wilson, datz „eine freie, weitherzige und unbedingt un parteiische Schlichtung aller kolonialen An sprüche gefunden werden müsse", zu verein baren ist. Ausschließlich vertrauend auf die Wilsonsche» Zusagen, hat aber das deutsche Volk seinerzeit die Waffen niebergelegt. Deutschland beansprucht grundsätzlich das Recht auf Kolonialbesitz, wje dies auch jeder anderen, selbst der kleinsten Nation der Welt, zusteht, und muß jegliche Argumentation, die ihm dieses Recht streitig machen will, in aller Form zurückweisen. Im übrigen: England, Japan, Frankreich, Italien, Holland, Belgien, Spanien, Portugal, alle diese Länder haben Kolonien, und zum Teil Kolonialreiche, die meist um ein Gewal tiges größer sind als die Mutterländer. Deutschland mit seiner auf engstem Raume zusammeirgedrängten großen Bevölkerung braucht Kolonien mehr als irgend jemand. Ausgerechnet Deutschland aber soll keine Kolo nien besitzen? Ganz abwegig sei die Befürchtung, daß Deutschland eine imperialistische Kolonial politik betreiben und seine Kolonien zu strate gischen Stützpunkten ausbauen könne. Einmal sei jede Kolonie, militärisch gesehen, für Deutschland eine verlorene Position, zum anderen seien diese Sorgen bereits durch den deutsch-englischen Flottcuvertrag g-"--stinds- los geworden. Drei Punkte Was die wirtschaftliche Seite betreffe, müß ten immer wieder drei Punkte unterstrichen werden: 1. die Rohstofffragc, d. h. die Notwendigkeit für Deutschland, Gebiete zu besitzen, in denen mit eigener deutscher Währung Rohstoff quellen erschlossen werden können, und aus denen ebenfalls mit deutscher Währung Roh stoffe für die Versorgung der deutschen In dustrie zu kaufen sind. Heute stehen Deutsch land die Rohstoffquellen der Welt ztvar offen, aber nur gegen Bezahlung in Devisen, die wir nicht in genügendem Umfange besitzen. 2. Lie Kolonien als Absatzmarkt für In» Lustrieartikcl und als Feld für das deutsche Unternehmertum. Hierbei sind die Aufträge von den kolonialen Verwaltungsbehörden für öffentliche Arbeiten besonders zu erwähnen, die von großer Bedeutung sind. In fremden Kolonien gehen diese Aufträge fast ausschließ lich an die Industrien der Mutterländer, bei denen unter deutscher Souveränität würde -unsere Industrie natürlich das Primat lmben. 3. Die Entwicklungsmöglichkeiten in den Kolonien. Die Kolonien werden von dem heutigen Deutschland in sehr viel intensiverer Weise entwickelt werden können, und cs wird eine viel großzügigere und langfristigere Wirt- ischaftsplannng in ihnen durchgeführt werden können, als dies bei unserer früheren freien Wirtschaftsführung möglich war. Ich glaube. Laß aus dem Gesagten klar her- vorgeht, daß eine Rückgabe des ehemaligen deutschen Kolonialbesitzes für Deutschland von eminenter Bedeutung ist und letzten EndrS zweifellos eine erheblich« Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands herbeifüh- j ren kann. Wir hoffen, daß gesunder Men- MM Tages'pieM Der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik Ler NSDAP, Bernhard Köhler,-' sandte dem Führer aus Anlatz der Leidiger Großkundgebung ein Erutztelegramm. Der Führer sprach der Kom mission für Wirtschaftspolitik der NSDAP und ihren Gästen telegraphisch seinen Dank und sein« besten Wünschg aus. Am Montag morgen setzte das große Ge schäft auf der Leipziger Mess« mit a s- gesprochener Kauflust ein. Allenthalben ist groß« Nachfrage sestznstellen. Auf der Tech nischen Messe kam es zu vielen Auslandsab- schlössen. Auf der Großkundgebung der Kommission für Wirtschaftspoli tik der NSDAP auf der Leipziger Messe hielt 'der Gaurvirtschastsberater des Gaues Sachsen, Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, Lenk, eine Ansprache, kn der er u. a. auf die erste Kolonial- und tropenhygie nische Ausstellung im Rahmen der Messe zu sprechen kam. Dmm hielt Botschafter v. Rrb- bentrop «ine große Rede. Anschließend sprach der Leiter für Wirtschaftspolitik der NSDAP, Köhler. Zn Neuyork erregt eine Niel düng der Zeitung „New Park World Telegram" größtes Aufsehen, nach der sich vier der führenden ame rikanischen Hotels der Bermudas Insel, der Hauptinsel drr gl ilnamigm Grupp«, entschlos sen Hal en, mit Beginn der neuen Saison, 1. März, keine jüdischen Gäste mehr auf- zunehmen. Diese vier Hotels und zwei andere führende Häuser', die das Jutenverbot schon vor einigen Jahren eingeführt haben, folgen dem Vorgehen aller erstklassigen Hotels und Clubs der Vereinigten Staaten, dke grund sätzlich keine Juden aufnehmen. Auf der Bernina-Bahn geriet ein Hilfszug in -dichte Schnoemassen, so datz er fast verschüttet wurde. Drei Bahnangestellte wir- -den von den Schnoemassen erdrückt. — In der Diavolezzahütte sind 33 Touristen cingeschneit. Da nur wenig Proviant auf der Hütt« ist, ist man um ihr Schicksal in einiger Sorge. All« Vorbereitungen zu ihrer Rettung sind ge troffen. Eine geradezu haarsträubende Lügenmeldung lischt die marxistische Lon doner Zeitung „Peop le" ihren Lesern aus, indem sie erklärt, Deutschland habe innerbalb der letzten Tage 500 besonders geschulte Män ner und Frauen nach England entsandt, uni dis englischen Nüstungspläne auszusricmüren. Im Interesse der europäischen Befriedung wäre es notwendig, gegen Urheber und Verbreiter der artiger, die Atmosphäre störende Hetz- und Lü genmeldungen einzuschrei tcn. Am 2. Jahrestag der Rückgliede rung des Saarlandes fand eine Fest sitzung der Ratsherr«» der Stadt Taarbrüeben statt. Die Reichsminister Göring, Dr. Goeb bels und Dr. Frick wurden zu Ehrenbürgern ernannt. Am Montag nachmittag traf der neue Danziger V ö lkerb u n ds! o m m i s s ar Prof. Burckhardt mit seiner Galiiu in Danzig ein. schenverstand unb Wirtschaftsraison auch auf diesem Gebiet obsiegen und baldigst eine ge. rechte Lösung finden werden. Dem Präsidenten Wilson hat, Wie ich vor hin ausführte, eine solche gerechte Lösung vor geschwebt. Der heutige Charakter als Man date, der die Frage der endgültigen Souveränität über die ehemaligen deutschen Kolonien offen läßt, beweist, daß man den Wilsonschen Forderungen zwar damals nicht gerecht werden konnte oder wollte, aber gleich zeitig durch diese Zwischenlösung zu er kennen gab, daß früher oder später diese Frag« endgültig mit Deutschland noch geregelt wer den müsse.