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«« -MM Md «Mttlmd S-NtttlMv«. 25. Februar 1937. M »E d »«> M-lt« Mit dem Wettermachen ist's so ein« eigene Sache. Nicht immer treffen die Voraussagen zu. Wie oft macht nicht der Wettergott in hämischer Freude einen dicken Strich durch die Rechnung der Menschlein und beschert Son» »enschein, wenn Regen oder Schnee angemel» bet wurden. Da glaubt mancher, sich schon eher auf die Bauernregeln verlassen zu kön nen. Vom hundertjährigen Kalender scheint übrigens der Wettergott nur wenig zu wis sen; denn sonst hätte er bestimmt den Januar nicht so programmäßig verlaufen lassen. Doch bis auf den zuwenig oder gar nicht gefallenen Schnee im Januar ist alles so eingetroffen, wie eS der .Hundertjährige" geweissagt hatte. Also Grund genug für viele, auf den „Hun dertjährigen" zu schwören. Schauen wir doch nun einmal nach, wie bas Wetter nach dem .Hundertjährigen" werden wird und wann nach seiner Meinung endlich Wieder der Frühling ins Land zieht. Wenn nach Aschermittwoch der Mond wieder zunimmt, soll es Sturm mit Schnee nnd Scit 60V Jahren wieder rin Prinz Dem norwegischen Kronprrnzenpaar wirke ein Sohn, der neue norwegische Thronfolger, ge boren. Kronprinz Olaf und serire Gemahlin, die schwedische Prinzessin Märtha, hatten bisher zwei Töchter, die Prinzessinnen Ragnhild und Astrid. E- ist das erste Mal seit etwa 600 Jahren, das, in Norwegen ein Prinz geboren wurde. Diese Aufnahme wurde vor einigen Tagen gemacht und zeigt das Kronprriizenxaar mit seinen Kindern bei einer Schlittenfahrt. (Scherl-Bilderdrenst-M.) schließlich Regen geben, der all den Schnee wieder fortnimmt, so daß wir hoffnung-voll in den MS^ eintreten können. Hoffnung macht nicht zuschanden", sagt man. Diesmal aber doch Denn um den 10. März herum wird eS wieLer hübsch kalt werden, und Schnee wird falle«, was be kanntlich der Saat Weh tut. Selbst am A). März noch, prophezeit der Hundertjäh rige", wird di« Goldmarie die Betten der Frau Holl« tüchtig schütteln. April ist als wetterwendisch bekannt. Da- bestätigt auch Ler Hundertjährige". Bis zum SS. April wird der Winter sich immer wieder melden mit zum Teil scharfer Kälte. Dan« tritt jäh Wetterwechsel ein. Warm und schwül wird es sein, und Regen und wieder schönes Sonnenwetter werden endlich den Frühling ins Land bringen, werden Blumen und Gräser aus der Erde locken und auch deS Menschen Herz wieder fröhlicher schlagen lassen. So verkündet cs uns der Hundertjährige". Nun Prüfet, ob er recht behält, Vom Impfen Seit Jahrzehnten werden in Deutschland alle Kinder gegen di« schwarzen Blattern (Pocken) geimpft. Früher durchzogen die Seuchen alle Paar Jahrzehnte einmal Europa, rafften unendlich viele Menschen dahin und entstellten viele andere. Daß nach Einfüh rung der Schutzimpfung die Pocken zum Er löschen gekommen find und nicht ein einziges Mal wieder Deutschland überfallen haben, kann nicht bestritten werden. Ebenso kann nicht bestritten werden, daß sie in Ländern, die Impfungen nicht oder nur unzureichend durchführen, weiter wüten. Nun sagen die Jmpfgegner, das Nachlassen der Pocken sei ein zufälliges Zusammentreffen zwischen einem Ungefährlichwerden der Krankheit und der Impfung. Dass Krankheiten oft Jahrzehnte hindurch ungefährlich werden, wird nicht bestritten. Sie werden aber auch wieder gefährlich! Wir alle erinnern uns der furchtbaren Grippeepidemie 1918, die Tausende dahingcrafft hat. Das war dieselbe „ungefährliche Influenza", die vorher niemand beachtet hatte. Genau so könnten auch die Pocken, selbst wenn sie vorübergehend ungefährlich geworden wären, wieder gefähr lich werden. Nun wüten sie aber, wie wir wissen, in Ländern ohne Schutzimpfung genau so weiter. Selbst wenn sie auch dort vielleicht nicht mehr ganz so schlimm wie früher sind, so können sie jedoch jederzeit wieder, ähnlich wie die Grippe, an Gefährlichkeit gewinnen und ihren verheerenden Zug durch Europa antreten. In jedem Fall, gleichgültig ob die Pocken wirklich ungefährlich geworden sind, oder ob sie durch Impfung bis auf geringe Reste ein geschränkt sind, mutz daher die Impfung wei ter durchgesührr werden. AennttitWMlillg der Reitysgrenze zur TscheaMowolei Um zu verhindern, Latz ortsfremde Personen die Reichsgrenze unabsichtlich überschreien, weil der Verlauf der 'Grenze trotz der zahlreichen Grenzsteine, Ereuzpfähle ufw. nicht jeder-efl, besonders bei starker Schneelage, erkennbar ist, hat das Sächsische Ministerium des Innern angeordnet, daß an den wichtigeren über dis Reichsgrenze führenden Wegen, an denen eine Patz- oder Zoklnachschau nicht stattsindet, Grenz tafeln aufzu stellen sind. — Mt«. Die auf d«r Friedländer Stroh« wohnhafte Frau Schönfelder halte am Dienstag ihren dreijährigen Sohn allein in der Wohnung »urückgrlaNen, um die lech,jährige Tochter zur Schule anzumelden. Al» sie noch zwei Stunden heimkehrte, sand sie den dreijähriaen W»rn»r L«> wuhtlo» auf. DI« sofort angestellten Wiederb«. Iebung»o«rsuch« war«« l«td«r «rfolglo«. Da» Kind hott« am Saihahn aesvi«It und «ar, da d«r Hauptbahn nicht abgeftellt war, dem «»»strömen- d«n Ga» zum Opfer gefallen. — Augustusdueg. D«r Turnverein Augustus burg veranstaltet am Sonntag, dem 28. Fe bruar, auf der städtischen Sprungschanze ab 14 Uhr ein Skispringen, das für Angehörig« d«s Reichsbundes für Leibesübungen, der Wehrmacht und der Gliederungen der NSD AP "offen ist. Meldungen an den Turnverein Augustusburg, z. H. Postinspektor Nitzsche. — Annaberg. Der starke Schneefall der letz ten Tage hat im Kammgebiet des oberen Erzgebirges teilweise zu Verkehrsstörungen ge führt. Aus den schneeoerwehten Hauptstraßen sind ununterbrochen die Schneepflüge tätig, um den Verkehr sicherzustellen. Auf den ab gelegenen Straßen kommen die Prioatkraft- wagen kaum noch durch. Volkswirtschaft Vehauptet Die Berliner Börse stand unter dem Ein druck der Begebung einer neuen Neichsan- leihe. Allgemein sieht man dem Zeichnungs- verlanf mit Zuversicht entgegen. Das Ge schäft nin Aktienmarkt steht unter dem Ein fluß des kommenden Ultimos. Verschiedent lich führten kleine Entlastungsverkäufe zu leichten Kursrückgängen, doch überwogen auf den meisten Märkten die Befestigungen. Am Montanmarkt erreichten Vereinigte Stahl werk-Aktien einen Kurs von 119,25. Die amt liche Notierung lautete auf 119,12 (119). Di« Farbcnaktie notierte mit 167,62 (167L7). Schlesische Zink erreichte einen Kurs von 29 (28). Am Geldmarkt wurde der Satz für Tages geld auf 2'/» bis 2Vs heraufgesetzt. Am Rentenmarkt ging die Umschuldungs- auieihe der Gemeinden von 91,85 auf 91,65 leicht zurück. Reichsaltbesitzanleihe stellte sich aus 120,37 (120,40). Rundfunk-Programm Veotfchlandsender Freitag, 26. Februar. 6.30: Aus Königsberg: Frühkonzert. Die Kapelle der Schutzpolizei. — 9.40: Als der Doktor gestorben war. Erzählung von Hans Klöpfer. — 10.00: Aus Hamburg: Das Ham burger Tropeninstitut. Ein Sammelpunkt der tropenmedizinrschen Forschung und Lehre. — 10.30: Sendepause. — 10.50: Svielturnen im Kindergarten. — 11.30: Der Bauer spricht — der Bauer hört. — Anfchl.: Wetterbericht. Aus Köln: Die Werlpause des Reichssenders Köln. Das Westdeutsche Kam- 7: ^5: Musik zum Mittag. Das Westdeutsche Kammerorchester. — 15.15: Kinderliedersingen. Lieder aus Holstein. — 15.35: Jungmaoel reisen durch Deutschland. — 16.00: Musik am Nachmittag. Kapelle Wil- fried Kruger. - In der Pause 17.00: Malen. Heitere Kunstbetrachtung von Julius Kreis. - ^-00: Singt mit - HI singt vor! Lie- derb att 55 der Hitler-Jugend. — 18.30: Mei- ster ihres Fachs (Schallplatten). — 18.55: Die Ahnentafel - 19.00: Guten Abend, lieber GchallPlWenplauderei. — 19.45: Atichenzettel vom 2f —27. 2. Rezeptdienst der Abteilung Volkswirtschaft — Hauswirtschaft — im Deutschen Frauenwerk, Gau Sachsen Freitag: I. Frühstück: Hasermark in Tassen. Schulsrühstück: PilMifstrich. Mittag: Makkaroni mit Speck u. Zwk-bek. Abend: Streichwurstbrote, gemischt. Salat. Zubereitung der Gerichte Pilzaufstrich: Gekochte Pilze fein wie gen, mit Fett, Eigelb, Sal; und Senf rer- rühren. Gemischter Salat: Rettich- u. Gurken scheiben mengen, mit Salz abschmecken. Muria-lanoelyo. AUS Leipzig: Frühjahrs messe 1937. Das Haus der Nationen. — 20.10: Wir bitten zum Tanz! Es spielen Lie Ka pelle Erhard Bauschke und „Die lustigen Sechs". — 22.30-24.00: Nachtmusik. Das Un terhaltungsorchester des Deutschlandsenders. Reuvs,euver Leipzig 5.55: Für den Bauern. — 6.00: Ehorak, Morqenspruch, Gymnastik. — 6.15: Morgen musik. dazw. 7.00—7.10: Nachrichten. — 8.00: Gymnastik. — 8.20: Musik am Morgen. —' 10.00: Wetter, Wasserstand. Wrrtschastsnach- richten. — 11.80: Zeit, Wetter. — 11.45: Für den Bauern. — 12.00: Konzert. — 14 00: Nachrichten. B'r.e. — 14.15: SchallMrtten. — 15.00: Für dis Frau. — 15.20: Wissen und Fortschritt. — 15.40: Almanache und Hausbücher. — 16.00: Schakk- platten. — 16.40: Wirtschaftsuachrichten. —- 16.50: Jungmädekstunde. — 17.40: Der Schmalkaldische Bund. — 18.00: Konzert. —" 19.45: Leipziger Frühjahrsmesse. — 20.00: Nachrichten. — 20.10: Das interessiert mich dich — 22.00: Nachrichten. — 22.20: Ski. — 22.30: Lke^erstunde. — 23.00: Neue sym phonische Musik. Büchertisch Ein Dresdner Roman «m die Jahrhundert wende erscheint zur Zeit in Velhagen L Kla- fings Monatsheften und zwar mit emem Er folg, der weit über den großen Kreis der ständigen Leserschaft dieser Zeitschrift hinaus- ge^ch Der Roman hessst „Brücke und Strom" und hat die sunge Dresdner Dichterin Lenel es Pause zur Verfassern,. Er setzt in den 80er Jahren des verflossenen Jahrhunderts ein und endet hart an der Schwelle unserer Zeit. In einer Fülle ausgezeichnet geschilderter Menscheu- schiclfale spiegelt sich der Wandeik dreier eng miteinander verflochtener Generationen. Der Roman zeichnet sich durch eme ungemein wohl tuende Wärme des Gefühls, durch ein« tiefe Gläubigkeit an das Walten der Vorsehung und durch eme besonders gepflegte, echt dichterisch« Sprache aus. Zur Beachtung für Vorzugsrentengläubigcr: Borzugsrente na- dem 1. April M7 Im Bundcsblatt des Reichsbundes der deutschen Kapital- und Kleinrentner e. V. „Der Rentner" lesen wir fol gende beachtenswerte Ausführungen: In den Kreisen der Vorzugsrentengläubigsr herrscht vielfach Sorge wegen der Auswirkung >des Gesetzes zur Aenderung und Ergänzung von Vorschriften auf dem Gebiet« des Finanz wesens von, 23. 3. 1934. Man fürchtet, daß mit dem 1. 4. 1937 einschneidende Beschrän kungen der Renten vorgenommcn oder die Renten ganz aufgehoben werden würden. Die'« Befürchtungen sind unbegründet. Die Recht« der Vorzugsrentenbezieher werden durch das erwähnte Gesetz nicht nennenswert geschnuckert. Wer bisher Doizugsrente bezogen hat, bezieht sie auch nach dem 1. 4. 1937 zunächst unver ändert weiter. Für Bezieher von erhöhter Vorzugsrente bringt das neue Gesetz überhaupt kerne Aen- d«rungen. Nur für die Bezieher einfacher Vor zugsrente wird es bedeutsam, und zwar dann, wenn ein einer Rente zugrunde lügendes Aus- losungsrecht gezogen wird. Bisher nahmen 'Auslosungsrechte, für die Rente gewährt ist, an der Auslosung nicht teil. Vom 1. 1. 1937 ab nehmen alle Auslosungsvechte an der Aus losung teil. Wird nach dem 1. 4. 1937 ein Auslosungsrecht gezogen, so erlischt di« einfache Rente, soweit das Auslosungsrecht ibr zugrunde liegt. Der Gläubiger muß sich entscheiden, ob er den Einlösungsbetrag wählt, so dah es bet dem Fortfall der Rente bleibt, oder ob er er höhte Vorzugsrente beantragt und auf den Auslosungsbetrag verzichtet. Bezieht ein Gläu biger beispielsweise ein« einfache Rente in Höh« von 30 RM. für zwei Auslosungsrechte über 25 RM. und 12.50 RM, und wird das Aus losungsrecht zu 12.50 RM. im Juni 1937 aus- gelost, so bezieht er für das Stück zu 25 RM. die einfach« Rente von 20 RM. zunächst bis zur Ablösung muh dieses Stückes lveiter. Be züglich des ausgelosten Stückes üb<r ILHO-iM. muß er sich entscheiden, ob er den Auslosungs- betrag wählt, der bei der Auslosung im Junk 1937 95.54 RM. betragen würde (bei späterer Auslosung ist er größer), oder ob er erhöhte Rente wählt. Hat er in diesen« Zeitpunkt das 60. Lebensjahr vollendet, so beträgt die erhöhte Rente 120 Prozent des Nennbetrages des Are- losungsrechts, also 15 RM., im anderen Fall« 100 Prryent, also 12.50 RM. Der Zwang, entweder auf die Rente zu ver zichten und den Auslosungsbetrag zu wählen, oder unter Verzicht auf den Auslosungske'rag erhöhte Vorzugsrente zu beantragen, beschwert "die Gläubiger aber durchaus nicht so, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Die Ncnch-schuldeu Verwaltung gestattet näm sich, dah die Gläubiger, wenn ein Auslosungs- reckst gezogen ist, dieses teilen und für einen Teil den Einlösungsbettag und für einen an deren Teil die erhöhte Borzugsrente wählen. Wird zum Beispiel ein Auslosungsvecht von 100 NM. gezogen, so braucht der Gläubiger nicht für die ganzen 100 RM. entweder den Auslo sungsbetrag oder dis erhöhte Rente zu wählen. Er kann vielmehr etwa von 80 RM. die er höhte Vorzugsrento wählen, um so, wenn er unter 60 Jahre alt ist, auf einen Betrag zu kommen, der der bisher bezogenen einfachen Rente gleichlommt, während er sich für die rest lichen 20 NM. den Auslosungsbetrag zahlen läßt und immerhin noch etwa 150 RM. mit einem Mal ausgezahlt erhält. Hat der Gläu biger bereits das 60. Lebensjahr vollendet, so steht er noch günstiger da, insofern, als er für bereits 70 RM. Nennbetrag 1>es Aus losungsrechts 84 RM. Rente und für di« übri gen 30 RM. den Auslosungsbetrag mit etwa 225 RM. erhalten würde. Es kommt hinzu, daß die erhöhte Vorzugsrente, die jemand wühlt, weil sein Auslosungsrecht gezogen ist, für b«- stimmt^ Rechtsnachfolger wieder aufl«L«n kann. Das gilt wohlgemerkt nur für den Fall, das, di« erhöht« Borzugsreick« nach dem 1. 4. 1937 infolge Ziehung eines Auslosuirgsrechts, für welches einfache Vorzugsrente bezogen wurde, an Stelle des Einlösungsbetrag«- gewählt wor den ist. Weim der Gläubiger diese Rente bk zu seinem Lode bezogen hat, so kann die «t- höhte Vorzugsrente nach seinem Tode dem überlebenden Ehegatten sowie seinem Vater, seiner Mutter und einem Kind, den Kieren dreien allerdings nur, wenn sie wegen geist'ger oder körperlicher Gebrechen dauernd erwerbs unfähig sind, auf Antrag neu gewährt w rden. Dieser Antrag muß innerhalb eines Jahres nach dein Tode des Gläubigers gestellt werden. Meh rere "derartiger Rechtsnachfolger können die Rente unter'sich misteilen. Die Vorzugsrenten gläubiger erhalten also durch das neu« G«s«tz für ihren Verzicht auf den Auslosungsbetrog eine Gegenleistung die sie unter der Geltung des alten Gesetzes lei der erhöhten Vorzugsrente nicht erhielten. Falsch wäre es, setzt schon di« erhöhte Vor zugsrente nur aus dem Grunde zu wähl«», daß die Auslosungsrechte vom 1. 4. 1937 ab an der Auslosung teilnehm: n und der Gläubiger mög licherweise kn Zukunft zur Wahl der erhöhten Rente gezwungen werden könnte. Wenn die erhöht« Vorzugsrente beantragt worden ist, ohne daß das Auslosnngsrecht gezogen morden ist, so kann den Rechtsnachfolgern nach dem Tod« des Gläubigers die erhöhte Vorzugsrente nicht weiter gewährt werden. Nur solchen Gläubigern, die nicht verheiratet sind oder keine wegen körperlicher oder geistiger Gebresten dauernd erwerbsunfähigen Nercoandlen e sten Grades haben, kann deshalb empfohlen w-erden, schon jetzt erhöhte Vorzugsrente zu beantragen. Dabei sei in Erinnerung gebracht, daß e- für Gläubiger, die das 60. Lebensjahr zur Zeit der Gewährung der Rente noch nicht vollendet haben, bei der 100pro.zenti.qen Rente auch dann bleibt, wenn sie später das 60. Jahr voll enden, daß di« Rente sich also nicht erhöht. Für einen Vorzugsrentengläul iger, der kurz vor Vollendung des 60. Lelensjah.es steht, kann es sich also empfehlen, mit der Wahl der er höhten Rente bis zur Vollendung Le- M. Le bensjahres zu warten. Neue Reutenanträge sind vom 1. 4. 1937 ab grundsätzlich nickst mehr zulässig. Es emp fiehlt sich also für alle Personen, die entneder Urerwerber von Auslosungsrech!«» oder Rechts- nackfolgcr eines Urerwerbers sind, und die im Jahre UM ein Einkommen unter UM RM. gehabt haben, Anträge auf Vorzugsrente bei den zuständigen Bezirksfürsorgestellen möglichst bald, spätestens bis zum 31. 3. 1937 zu stellen. Das gilt auch für solche Personen, die früher einmal Rente bezogen haben, bei denen sie je doch aus irgendeinem Grunds erloschert ist. Auch solche Gläubiger können nach dem 1. 4. 1937 keine neuen Anträge stellen, es sei denn, daß ihnen die erhöhte Vorzugsrente gewährt wor den war. Von dieser Ausnahme abgesehen, find neue Anträge nach den» 1. 4. 1937 nur in folgendem Fall zulässig. Wen» der Urerwerber, also der jenige, den» die Auslosungsscheme beim Um tausch der Markanleihen zugeteilt worden sind, die Rente bis zu seinem Tode bezogen hat, dann kcmn sein überlebender Ehegatte auch nach dem 1. 4. 1937 für sich Vorzugsrente beantragen. Ebenso können e- die wegen gei stiger oder körperlicher Gebrechen dauernd er werbsunfähigen Verwandten ersten Grades eines Urerwerbers. Die ReichsschultxnVerwaltung überwacht di« Auslosung der Auslosungsrechle, auf di« Reni« gewährt ist. Sic benachrichtigt dis Gläubiger von der Auslosung und macht sie auf ihr Recht, erhöhte Rente statt des AnslosungsbetragM zu wählen, ausmerlsam. Dir NZlssstuIdenrccwa'» tung (Anschrift: Ai» die Reichsschuldeuverwal» tung (Schuldbuch), Berlin SW 68, Oranten» straf« 106/109) erteilt auch kostenlos in bereit» willigster Meise Auskunft über Fragen der Vorzugsrente. Den Vorzugsrentengläubigern kann dringend empfohlen weiden, schon jetzt ihre Auslosung»» rechte und Anleihcablösungsschuldrxrschreibung«, in das Reichsschuldbuch cinttagcn zu lassen, mo> sie völlig unentgeltlich verwaltet werden. So wohl die Zahlung des Nuslosungsbetrage- al« auch die Gewährung erhöhter Vorzugsrente ist nämlich davon abhängig, daß nicht nur die Aus losungsrechte, sondern auch die Schuldverschrei bungen an Die Reichsschuldenv«rlvaltting «inge- sandt werden. Wer die Schuldr>erschreibungen schon jetzt ins Reichsschukdbuch eintragen lässt, vermeidet Verzögerungen bei der Zahlung d« Wtslosungsbetrages öder der erhöhten Reni» und spart Arbeit und Kosten.