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A Frankenberger Tageblatt A»I»ig«npr«i»: l MMImelcr Höh« «Inspalttg <-- 4« mm dr«U) 8 Psennlg, Im T«itleil <---> 72 mm bre!y UV Pfennig. Mabattlmsiel X. Für Nmbweli lind Bermlttlung !i8 Pfennig Sondergebllhr. Postsche-Nonto: Leipzig rsWi. ««memdegtrokonto: Frankenberg. Fernspr. crts — LrakUanschrM- rageblatt Feankcndergsachsen. Das zfaaMPttSö' Tageblatt Ist das zur Berössentll-ung der amtlichen Bekanntmachungen des Amtshauptmaanes zu M-a und des Ersten Bürgermeisters der Stadt Sranlenderg be-Srdlicherseitr bestimmte Blatt »al r-g«»lait «sch»««« an jedem Werktag! Ma>,ak»-»e»ug»pr«i«: 1.VV Vtk. «ei Udholung I» den AubgabesieNel, deb Landgebiete» l» Pfg. mehr, bei Antragung >m Stadtgebiet I» Pfg-, I>n Landgebiet ro Pfg. Votenlohn. Wochenkarten S0 Pf., «lnjelnummer 10 Pf., S°nna«endn,im mer«0Pf. «r. 17 Donnerstag, den 28. Februar M7 nachmittags ««. Jahrgang Anleihen als Bausteine Zur Fortführung der von der Reichsregie rung übernommenen Aufgaben hat das Deutsche Reich weitere 500 Millionen Reichs mark 4'/,prozentige auslosbare Reichsschatz- anweisungen aufgelegt, von denen 100 Mil lionen bereits gezeichnet sind. Die Zeich- «ungsfrist läuft vom 4. bis 18. März, die Ein zahlungen verteilen sich auf die Zeit vom S. April bis zum 5. Juni. Außer Frage steht, baß auch die neuen Reichsanleihen raschestcns untergebracht werden. Dafür bürgt die Mit arbeit der Wlrtschaftsunternchmungcn und der Banken, und vor allem auch die Bereit schaft der kleinen und kleinsten Sparer durch die Anleihezeichnuug der Regierung die Fun dierung der schwebenden Schuld und die Finanzierung der neuen gewaltigen Aufgaben, wie sie der zweite Vierjahresplan mit sich bringt, zu erleichtern. Wer Anleihe zeichnet, schafft Bausteine für den deutschen Staatsneubau und hilft mit an der weiteren Erstarkung des Deutschen Reiches. Finanztechnisch gesehen, ist der Start der neuen ReichSanlcihe noch deshalb als gut zu bezeichnen, als der Geldmarkt, wie bereits die leichte Ueberwindung des Jahresnltimos gezeigt hat, überaus flüssig ist. In Auswir kung der Wiederbelebung der deutschen Wirt schaft durch die nationalsozialistische Politik haben die überschüssigen Gewinne sowie die Reserven der Werke und die Ersparnisse deS schaffenden Volkes einen ausgesprochenen Hunger nach neuen Anlagemön- lichkeiten entstehen lassen. Hinzu kommt, daß der Anreiz zum Erwerb der neuen qua litativ so hochstehenden und dabei jederzeit mobilisierbaren Reichsanleihe noch dadurch verstärkt worden ist. daß der Emissionskurs (98V« Prozent) trotz der gestiegenen durch schnittlichen Neuteilkurse nicht heraufgesetzt worden ist, so daß sich eine tatsächliche Ver zinsung der neuen Anleihe mit 4,67 v. H. er gibt. Die Politik der finanziellen Konsolidierung, wie sie mit der neuen Reichsanleihe fortge führt wird, ist in der ersten Septembcrhälfre des Jahres 1935 mit der Auflegung einer ersten SOO-Millionxn-Anleihe eingeleitct wor den. Insgesamt sind bisher unter Einbezie hung der Reichsbahnanleihe zwei Milliarden Reichsmark vom offenen Markt aufgenommen worden, ohne daß sich dadurch der Strom an freien Geldkapitalien irgendwie verengt hat. Auch das ist ein Zeichen dafür, wie sehr die deutsche Wirtschaft, die vor wenigen Jahren noch dicht am Abgrund stand, durch die natio nalsozialistische Reichsführung neuen Schwung und neue Tatkraft erlangt hat. Im übrigen sind auch gewisse Veränderun gen in den Spargewohnheiten eingetreten. Das festverzinsliche Wertpapier als Spar anlage dringt zweifellos immer stärker vor, so daß das Verhältnis zwischen dem Einlagen sparen und dem Sparen in Rentenwerten, bas sich zeitweise zugunsten der ersteren Kate gorie verlagert hatte, sich wieder zu früheren Relationen zurückentwickelt. Damit erklärt sich aber die zunehmende Auflockerung des deutschem Emissionsmarktes, insbesondere des Rentenmarktes, nicht allein. DieKapital - bildung wächst auch tm ganzen und mit ihr die Neigung, überschüssige Mittel mehr als bisher auch langfristig festzulegen. Die aus erhöhter Wirtschaftstätigkeit (öffent liche Aufträgei) fließenden Einkommen, Ge winne und Reserven dienen, soweit sie nicht zum Verbrauch verwendet werden, zunächst zur Tilgung von Schulden bei Banken, die ihrerseits wieder Kriscnschulden bei der Reichsbank abdecken. Im nächsten Stadium werden weitere Mit tel zur Stärkung der Liguiditätsrescrven an gesammelt, die in dieser Eigenschaft zwar dem Geldmarkt zugcführt und damit auch in Reichswechseln, unverzinslichen Schatzanwei sungen usw. angelegt werden, die aber für langfristige Anlagen in der Regel nicht ver fügbar sind. Ist auch dieses Ziel der Liauidi- tätsstärkung erreicht, dann können und wer- dey die weiteren Ueberschüsse und Reserven langfristig Anlage finden, und zwar kommen auch dafür in erster Linie Reichsanleihen in Frage, weil Pfandbriefe, Jndustrieobligatio- ncn und Arneu m,o«ge ver beschränkungen nur sehr begrenzt versüabar ftud. So erklärt es sich, daß im Gefolge des Der Führer fprarh zur Alten Garde Lrinnernngsfeiev der Oarteigrttndung irn Münchener Hofbräuhaus „Was versprochen wurde, ist elngeW" Die Hauptstadt der Bewegung feierte den 17. Jahrestag der Gründung der NSDAP. Gleichzeitig mit der Partei beging auch die nationalsozialistische Sturmschar, die sich an jenem denkwürdigen Tage deS Jahres 1920 im Hofbräuhaus-Festsaal in München zum ersten Male als Saalschutz vor den Führer stellte, ihren Geburtstag. Der Weg, den von da ab die SA. ging, führte über Kampf und Opfer durch einen unbändigen Glauben zum Sieg. Die SA.-Gruppe Hochland beging den Geburtstag der braunen Sturmscharen in Form einer Führertagung, die aber keine reine Arbeitstagung sein sollte, sondern fest liches Gepräge erhielt, nicht zuletzt durch die Teilnahme des Stabschefs der SA-, Viktor Lutze. . Das festliche Programm wurde eingeleitet mit einem Standkonzert des Musik zuges der Standarte 16 (List) an der Feld» l herrnhalte, dem die Bevölkerung in stattlicher Zahl beiwohnte. Dann traten die Blutor- ' densträger der SA.-Gruppe Hochland zu ei nem Marsch zur Ewigen Wache an, um dort neue Kraft zum Weitermarsch für das Werk des Führers zu schöpfen. An der Spitze des Zuges schritt Gruppenführer Hel fer. Hinter ihm folgten die Träger zweier riesiger Lorbcerkränze. Mit dem stellvertre ¬ tenden Gauleiter Nippold, der den Zug vor Ler Ewigen Wache erwartet hatte, begab sich Gruppenführer Helfer zu den Ehrentempeln und legte die Kränze nieder. Dann nahmen Gruppenführer Helfer und stellvertretender Gauleiter Nippold vor dem Braunen Haus den Vorbeimarsch der Blutordensträger ab. Auf der Führertagung der SA.-Gruvpe Hochland, an der über 3200 SA.-Führer teil nahmen, umritz Stabschef Lutze in einer Ansprache die Aufgabe der SA., die die ewige Aufgabe sein müsse, die der Führer vor 17 Jahren den Männern stellte und die zum Ziel hatte, das ganze deutsche Volk national sozialistisch zu erziehen. Nach der Tagung waren die SA.-Führer im Bürgerbräukeller zu einem Kamerad schaftsabend versammelt, wohin die Führer rede durch Lautsprecher übertragen wurde. Die Rede wurde auch in die anderen Säle übertragen, wo Zehntausende in einer Er innerungsstunde versammelt waren. Im F e st- saat des Hosbräuhauses waren die ältesten Kämpfer der Bewegung versammelt, die Träger des Blutordens, die gleichzeitig im Besitz des Goldenen Parteiabzeichens sind, und die Sternecksr-Gruppe. Der Festsaal des Hofbräuhauses zeigte wie vor siebzehn Jahren keinen äußer lichen Schmuck, nur vor dem Rednerpult „VersaMeü — etue tragifGe Dummheit!" Lord Londonderry fordert Verständnis für Deutschland M Aussatz im „Telearaas" Amsterdam, 25. 2. (Funkspr.) Der ehe malige englische Luftfahrtminister Lord Lon donderry veröffentlicht im „Telegraa f" einen Ar Nel, in dem er nachdrücklich fördert, das; England und di« Welt endlich den in ! Versailles gemachte» Fehler wieder gutmachen sollten. Der „Vertrag von Versailles" sei eine tragische Dummheit gewesen: wenn erst alle ! Einzelheiten über den „Vertrag" bekänntgewor- . den seien, werde er der einstimmige» Verur teilung durch die Geschichte anheimfalle». Bedauerlicherweise habe auch England au einer Politik teilgenommen, die dahin zielte, Deutschlands Gleichberechtigung hinauszu zögern. Man habe geglaubt, Deutschland für ewige Zeiten in der Zwangsjacke von Ver sailles halten zu können. Während des unglück lichen Zustandes zur Zeit der sogenannten „Wei marer Verfassung" habe niemand Deutschland und seine Wünsche beachtet. Niemand habe sich darum gekümmert, bis zu welcher Tiefe der Erniedrigung ein Staat sinken mutzte. Die berechtigten Forderungen Deutschlands auf dem Gebiete der Abrüstung und der Gleichberechti gung seien in den Wind geschlagen worden. Deutschland sei daher gezwungen gewesen, sich sein Recht selbst zu nehmen. Sehr eingehend schildert der Verfasser, wie die Tatsache, daß dem deutjlhen Volke «in Führer erstand, der in unglaublich kurzer Zeit den Deutschen ihre» Nanonalstolz wiederge geben habe, die Lage von Grund auf ünderle. Trotz aller Schwieügkerten habe der Führer sein Programm durchgeführt. Er habe seinem Volk, das unglaublich Schweres erleiden mutzte, sein Selbstbewusstsein wiedergogeben, es gelehrt, das) es dieselben Rechte und Ansprüche geltend machen könne, wie jedes andere Volk der Welt. Lord Londonderry geht dann auch auf die Gründe ein, warum Deutschland so oft in England uns,verstanden wurde und schreibt, der grundlegende Fehler in der Beurteilung des Dritten Reiches sei darin zu suchen, datz die Engländer die Dinge in Deutsch land ausschließlich mit englischem Matzstab messen. Die Zeit sei gekommen, um die diplomatische Atmosphäre zwischen England und Deutschland von nutzlosen Vorwürfen und Verdächtigungen zu säubern. England solle dem Dritten Reich ehrlich die Freundeshand reichen. Der Ver fasser meint, die deutsch-englische Verständigung sei die notwendige Vorbedingung zu «knw all gemeinen Verständigung zwischen den Slawen Europas. Diese Verständigung sollte nach An sicht Lord Londonderrys eingeleilet werden, durch eine Konferenz dar Mächte, auf der Deutschland die Möglichkeit gegeben würlo, leine Ansprüche anzumelden. England sollte die Tatsache der Wieder herstellung Deutschlands als Weltmacht frank und frei anerlcnuen, rät Lord Londonderry zum Abschluß und da nach trachten, die Beziehungen zwischen Eng land und Deutschland so gut wie mügich zu gestalte!'. Denn die Sicherung des Friedens der nächsten Jahre hänge in hohem Matze von der deutsch-englischen Freundschaft ab. wirtiwaftucyen Aufschwungs nach weitgehen-' dem Schuldenabbau und dem Aufbau von Liguiditatsrcserven zunächst die Flüssigkeit am Geldmarkt anwachst, schließlich aber die Auf lockerung am Kapitalmarkt und insbesondere am Renteumarkt starke Fortschritte macht. Hierin wird sich durch die neue Anleihe keine Aenderung ergeben. Auch die neue An- leilf« wird den Geldmarkt nicht verengen, son dern Le lägt Raum für andere allgemein wich ¬ tige Investitionen, wie sie ja im Rahmen deS zweiten Vicrjahresplans für die Erstellung weiterer Nohstoffanlagen und für den Bau von Arbeiterwohnungen z. B. notwendig sind. So werden denn Sparer und Werke bereit- willigst die Gelegenheit ergreifen, einen wei teren Beitrag zur Stärkung der wirtschaft lichen und politischen Kraft des Reiches zu leisten, mit dem sie im übrigen sich selbst einen guten Dienst erweisen. MM Tagesspiegel Der Reichsverband der Automo bilindustrie veranstaltete am Mittwoch im Berliner Zoo einen Begrützungsalend, bei dem Reichsminister Dr. Dorpmüller, Kor-s- führer Hühnlein, Geheimrat Dr. All- mers und Dr. Todt sprachen. Auf dem Truppenübungsplatz Brasschaet bei Antwerpen ereignete sich am Mittwoch «ine Erplosion, bei der 7 Offizier« getötet und 12 verletzt wurden. In der außenpolitischen Aus sprache des Oberhauses erklärte der oppositionelle Arbeiterparteiler Lord Arnold, >der französisch-sowjetrussischr Pakt sek wH-rrmir 'dem Geist des Völkerbundes noch mit dem des Locarno-Vertrages vereinbar. Lord Mount Temple erklärte, Eden solle der sranzöfis^s» Regierung klar machen, daß neun Zehntel des britischen Volkes ein« Liquidierung diese- Pak tes wünschten. Vor einem Schacht der Kohlen bergwerke in Fünfkkrchen versammele» sich am Mittwoch mehrere hundert Bergarbeiter« Es kam zu Zusammenstößen mit Gendarme», die von ihrer Schußwaffe Gebrauch machen mutzten. Zwei Personen wurden getötet und mehrere verletzt. Angesichts der riesigen Verlust« der Bolschewisten während der letzten Tage haben in d-m ast"rischm Bergwerlseeb'et die Frauen mit ihren Kindern Protestkundge bungen veranstaltet, in denen sie forderten, das unnütze Blutvergirfen auszugeben. Senator Wiesner, der Landesler- ter der Zungdeutschen Partei für Polen, hat sechs Programmvunste o ssg stellt, in denen vor allen« das Recht des polnischen Staatsvolkes anerkannt wird, seinen Sia st zu ordnen. Das völkische L:bm de- Deutschtums in Polen könne aber nur nach deutschen Grund sätzen und nach unserer Weltanschauung einge richtet werden. spannte sich ein Hakenkreuztuch. Gedrängt voll Menschen ist der große Raum, jeder Gang und Winkel ist ausgefüllt. Ueber 2000 Kampf genossen warteten auf den Führer. Die mei sten trugen das schlichte Braunhemd, viele auch den Waffenrock. Neben den bekannten Persönlichkeiten aus Partei und Staat saßen die unbekannten Parteigenossen und -gcnos- sinnen, die als einfache SA.-Männer, als Block- und Zellenleitcr, als NS.-Schwestern heute wie damals ihren Dienst tun, unermüd lich und unverdrossen für Volk und Führer. Feierliches Schweigen unterbrach die Ge spräche. Die 2000 hatten sich erhoben uni grüßten die Fahne, die getränkt ist mit de» Blut der 16 Märtyrer vom 9. November 1923 Sturmbannführer Grimminger trug sn in den Saal. Hinter der Rednertribüne be kam sie ihren Platz. Erwartung lag übe« dem Saal. In wenigen Minuten mußte de« Führer den Saal betreten. Jubelnder Empfang des Führers Vom Eingang her brandeten Hcilrufe Jetzt dröhnte der Badenweiler Marsch durch den Saal. Ein Meer von Armen reckte sich dem Führer entgegen, und dann brach eiu Sturm jubelnder Begeisterung loS. Der Führer hatte den Saal betreten. Mil ihm waren sein Stellvertreter, Rudolf Heß, Obergruppenführer Brückner, Reichspresse- ihef Dr. Dietrich, Brigadeführer Schaub und vcr stellvertretende Gauleiter Otto Nippold gekommen. Langsam und nach allen Seiten grüßend, schritt der Führer durch die Reihen seiner Getreuen. Der Badenweiler Marsch war ver klungen. Langsam, ganz langsam, legte sich der Jnbcl. Dann stand der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. vor dem Mikro phon. Rudolf Heß am Rednerpult In seiner Ansprache führte derStellver- tretcr des Führers etwa folgendes sus: Mein Führer! Zum siebzehnten Male jährt sich heute der Tag, da Sie Ihrer Kampf- bcwcgung die geistigen und programmatischen Grundlagen gaben für den Kampf, der i« einer Schnelle, in einer Schönheit, und i» einem Ausmaß, wie es niemand von uns da»