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Frankenberger Erzähler Unterhattmtgsbeilage zum Frankenberger Tageblatt Ar. l4 Mtttwoch dm 17. Februar KK ack Molanöer>-d-^ VObl MSS-rr Nachdruck verboten. mW dann ist alles wie sonst. Jeder Betrag wird ausgezahit. Wer ich bitte Sie um eins: wenn Sie sich beruhigt haben, daun bringen Sie Ihr Geld wieder dorthin, wohin es gehört, auf die Amerikanische Volksbank." Die mit großer Ruhe und Freundlichkeit gejagtes Worte verfallen ihre Wirkung yiSü. 8K» nächsten Morgen spürte auch die Amerikanische Bolksbank in Neuyork dm Ansturm auf die Kaffen. Stilhouse mW Sylvester machten besorgte Gesichter, wenn sie allein waren. Gegen zehn Uhr wurde Mr. To-ngg« gemeldet. Stil house war gerade bei Sylvester mW beriet nät ihm über die künftigen Maßnahmen. -Tongger!" sagte er überrascht. „Mr. Sylvester ... der Mann bringt Hilfe, bringt Geld! Verlassen Sie sich darauf." Er eilte selbst und bat Mr. Tongger herein/ Nach herzlicher Begrüßung sagte Tongger ruhig: „Ich bringe Ihnen Geld, meine Herren, und will Jhnm sagen: wenn Sie wollen, dann geht das ganze schwarze Amerika mit Ihnen!" Die Überraschung war groß. „Mr. Tongger, wir danken Jhnm ... in unserem Namen mW im Namm unseres Molander." „Es ist auch unser Molander, Mr. Sylvester! Fragen Sie einm Menschen in Bronx nach Molander und seine Augen leuchten auf. Bronx stellt Ihnen zur Verfügung, was Sie benötigen. Ich habe einstweilen einen Betrag von SO Millionen Dollar mobil gemacht. Bronx zieht seine Kapi talien langsam aus den Trusts heraus, weil Bronx mit mir glaubt, daß die Stunde der Trusts zu schlagen beginnt." Die beiden Männer sahen sich überwältigt an. Das war eine volle Hilfe. „Bronx stellt Ihnen den Betrag zum Satze von 2N N rH drei Jahre unkündbar zur Verfügung. Allerdings müssen Sie mit in Kauf nehmen, daß die Öffentlichkeit erfährt, daß schwarzes Geld in die Amerikanische Volksbank fließt. Es besteht natürlich die Möglichkeit, daß damit ein Teil Ihrer Kreise zurückgestoßen wird." Sylvester schüttelte dm Kopf. „Ich glaube es kaum. Das arbeitende Amerika ist in der Rassensrage tolerant. Mr. Molander hat in der .Wahr heit' so klar Stellung genommen, mit Ihnen zusammen, Mr. Tongger, und allgemein wurde dieser Standpunkt gebilligt." „Ja!" stimmte Tongger zu. „Das ist richtig, denn Mr. Molander ist kein weltfremder Idealist, er weiß, daß er die Lage des arbeitenden Volkes aller Farben nur durch plan mäßige Vernunftsarbeit bestem kann!" Der Kassenchef der Bank trat mit verstörtem Gesicht ein. „Was gibt es?" „Die Kassen sind leer, Mr. Sylvester. Der Ansturm hat einen Umfang angenommen ... die Menschen sind er regt, sind kaum noch zu beruhigen." Sylvester lächelte. „Augenblick, Mr. Solm! Ich komme sofort! Alle wer den ausgezahlt." Nach wenigen Minuten erschien Generaldirektor Syl vester im Kassenraum, der dichtgefüllt von Menschen war. „Meine Herrschaften," sagte Sylvester ruhig. „Sie können alle Ihr Geld erhalten, aber Sie müssen sich jetzt eine Stunde gedulden. Wir haben deu ganzen Vormittag ausge zahlt und unser üblicher Tagesbestand ist erschöpft. Ich laste sofort neues Geld holen. Die Amerikanische Volksbank steht so sicher, sicherer wie Barrys Bank, und unsere Mittel sind durchaus flüssig. Warum haben Sie so wenig Vertrauen zu uns, warum haben Sie sich von der Gegenseite kopfscheu machen lasten? Die Amerikanische Volksbank will nichts anderer sein, als die Bank des schaffenden Volkes, steht gegen das Großkapital, das dar Volk ausnützt. Ne erfahren es jetzt wieder am eigenen Leibe. Agp eine Stunde Geduld Mr. Larrys Nerven waren zum Zerreißen angespannt. ! Gelang es jetzt, die letzte Scharte wieder auszuwetzen? — Würde man die Amerikanische Volksbank jetzt nieder- riagen? Depeschen jagten sich. Meldungen liefen ein, die be sagten, daß überall der Ron ans die Amerikanische voll»- bank eingesetzt habe. Barry sprach mit dem Präsidenten der Staatsbank. Sir Boudel war sehr kleinlaut. Der vier^g-MUtonen- Kredit machte ihm zu schaffe«, den er cm die Amerikanische Vollsbank gegeben hatte. Barry erkannte au» seine« Wort«, daß eine Stützungs- , aktion von seit« der Staatsbank kaum dr Frage komm« s könne. Plötzlich aber trat ein Ereignis ein, das Barry zu- sammenfahren ließ. Sein Kaffenchef rief ihn an und teilte ihm mit, daß sich die baren Mittel erschöpften. Barry war einen Augenblick sprachlos. Löste der Run auf die Amerikanische Volksbank auch einen Run auf die anderen Bank« au»? Er hatte an die Möglichkeit nicht gedacht. Heitz und kalt überlief er ihn. Er rief dm Kastenchef zu sich. Verstört trat der alte Herr vor Mr. Larry. „Was hat das zu bedeut«? Ein Run auf unsere Bank?" „No, Mr. Barry! Kein Run! Unsere Kafsenräume find nicht gefüllter als zu normalen Zeiten, aber . . . Bronx zieht seine Guthaben ab." - „Was? Was soll das heiß«?" „Das soll heißen, Mr. Barry, daß die Amerikanische Volksbank morgen flüssiger ist al» wir, d«m Bronx springt mit scheinbar bedeutendem Kapital bei." Barry wurde weiß wie ein« Wand, dann flucht« er in üen Tonarten. „Und Sie haben ausgezahlt?" „Es lag keine Veranlassung vor, es nicht zu tu«, Mr. Varry!" sagte der Kassenchef gemessen. „Solang« ich in Zhrem Unternehmen tätig bin, ist es noch nich vvrgekommm, s aß ein Scheck, auch wenn er noch so hoch war, nicht horw- > ziert wurde, sofern Guthaben da war." „Was hat Bronx abgezogen?" „Schätzungsweise 18 Millionen Dollart" Barry atmete schwer. s Das Telephon läutete. Eine der Großbankm des Barry-Trust», die Neuyorker ' Be^mten-Bank, meldete sich „Bronx zieht Geld ab!" s Weitere Banken kamen und alle meldet« dos gleiche. Barry saß wie gelähmt. „Neunzig Millionen insgesamt!" Fragend sah er a»f dm Kastenchef. „Neunzig Million«!" sagte der automatisch „Das wird auf den Geldmarkt drücken. Die Staatsbank wird Arbeit haben!" „Gehen Ne zum Teufel," schrie Barry. * Ganz Neuyork hielt den Atem an. Schon hatte mau befürchtet, daß dd, Amerikanisch« Volksbank ihre Zahlungen einstrü«, müht«, aber « taw anders. Bronx ging mit der Lmerikanijcheu Volksbank, daM ihr